Nun wende ich mich mal wieder einem Bier aus Franken zu. Das Grüner Vollbier hell wird nicht mehr in der 1709 gegründeten Brauerei Grüner gebraut, die ihren Betrieb 1977 eingestellt wird, sondern seit 2011 in der Brauerei Tucher, die ebenfalls in Fürth ansässig ist.
Das untergärige Lagerbier ist im Glas goldgelb mit einer nicht allzu üppigen aber feinporigen Schaumkrone, die auch relativ lange erhalten bleibt. Dafür sorgt wohl auch die reichlich vorhandene Kohlensäure. Optisch hat Tucher also schon mal alles richtig gemacht. Der Duft ist vom Malz geprägt, während der Geruch des Hopfens eher zu erahnen ist. Wir können also schon mal von einem recht milden Bier ausgehen.
Diesen Eindruck unterstreicht auch der Antrunk. Zurückhaltend süß ist er, dabei aber kräftig. Auffällig ist der vollmundige und runde Geschmack, der auf eine sorgfältige Auswahl des Malzes schließen lässt. Auch der Körper ist wirklich lecker. Da der Hopfen eher zurückhaltend eingesetzt wurde, ist das Bier recht süffig. Der Abgang ist frisch, ebenfalls durch das Malz geprägt und erst jetzt kommt der Hopfen wirklich zu seinem Recht.
Zutaten:
Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen
Alkoholgehalt:
4,9 % Vol.
Brauerei:
Tucher Traditionsbrauerei
90763 Fürth
http://www.tucher.de

Um es gleich vorweg zu sagen: dies ist der ungewöhnlichste Artikel, den ich bislang für diesen Blog geschrieben habe. Das Bier ist ungewöhnlich. Es handelt sich um ein geräuchertes IPA. IPAs gibt es in rauen Mengen und auch Rauchbiere sind mir nicht unbekannt. Die Kombination dieser beiden Spezialitäten ist mir aber bislang noch nicht untergekommen. Ungewöhnlich ist auch der Ort, aus dem das Bier stammt. Hallerndorf liegt in Oberfranken zwischen Erlangen und Bamberg. Das ist noch normal. Auch dass das Örtchen Ende 2014 lt. Wikipedia nur gut 4.000 Einwohner hatte ist eigentlich keiner Erwähnung wert. Dass es in diesem kleinen Ort sechs Brauereien gibt, ist schon erstaunlich. Jeweils 666 Einwohner sollen also eine Brauerei ernähren. Offensichtlich funktioniert es aber, zumindest indem die Brauereien über die Grenzen ihrer Stadt hinaus verkaufen. So kam es auch zu dem ungewöhnlichen Umweg, den dieses Bier auf dem Weg zu mir machte. Ich habe sie in Amsterdam beim Bierkoning gefunden. Diese Bierhandlung ist genauso ungewöhnlich wie dieses Bier. Zentral gelegen ist der Laden nur fünf Fußwegminuten vom Dam entfernt, ein kleiner Laden, der schnell übersehen werden kann. Aber in dem Laden befindet sich das Paradies für jeden Biergenießer: ständig sind mehr als 1.500 Biere im Angebot. Wenn Sie also einmal in Amsterdam sind, vergessen Sie nicht, diesen Laden in der Paleisstraat aufzusuchen. So, nun ist es aber an der Zeit, dass wir uns dem Bier zuwenden.
Nach dem Schokobär will ich jetzt mit dem Hopfentiger das zweite Bier aus der Hopferei Hertig verkosten. Nachdem der Schokobär mir bereits ausgesprochen gut gefallen hatte, habe ich selbstverständlich an die Raubkatze aus dem gleichen Haus recht hohe Erwartungen. Bereits die Website dieses IPAs macht mit seiner phantasievollen Beschreibung Lust auf das Bier: „Naturtrüb und gold-orange, wie sein gestreiftes Fell, liegt der Hopfentiger im Glas und wartet auf Beute. Noch schnurrt das Kätzchen ganz sanft und betört dich mit seinen Aromen von reifen Aprikosen, frischen Erdbeeren und Brombeeren. Mit seinen 7,5% Vol. ist unsere Großkatze kein Leichtgewicht, dennoch folgt der erste fruchtige Tatzenschlag elegant auf der Zungenspitze mit einem spannenden Mix aus Waldbeer- und Grapefruitnoten. Doch direkt im Anschluss fährt der Tiger dann die Hopfenkrallen aus und beschert dir einen bitter-herben Abgang, bei dem du dich noch lange daran erinnern wirst, dass du es hier mit einem Raubtier zu tun hattest. Nimmst du den Kampf mit der Wildkatze auf?“ Da bin ich ja mal gespannt, ob das Bier dem hier definierten Anspruch entspricht.
Nach längerer Zeit habe ich jetzt wieder ein Bier aus Franken vor mir stehen. Von den fränkischen Bieren bin ich bereits verwöhnt. Bekanntlich hat Franken die höchste Brauereidichte Deutschlands und die vielen kleinen Brauereien geben sich wirklich Mühe, individuelle Biere zu kreieren. Aber diesmal erwarte ich etwas ganz Besonderes. Dass dunkle Biere einen Duft nach Schokolade aufweisen ist häufig. Aber wenn ein Bier schon Schokobär heißt und keine Schokolade verbraut wurde (was das Reinheitsgebot verbietet), dann muss es schon etwas sehr Spezielles sein.
Die Franken müssen schon ein fröhliches Völkchen sein. Wurde Festbier früher nur zu besonderen Anlässen gebraut, gibt es diese Spezialität jetzt aus der Brauerei Franken Bräu das ganze Jahr über. Offensichtlich kommen die Einwohner des Frankenwaldes das ganze Jahr über aus dem Feiern nicht mehr raus. Na ja, mir soll es recht sein. Wende ich mich also dem Festbier zu.
Drei Biere der Rhönpiraten aus Franken habe ich bereits getestet und ich war von allen drei Kreationen begeistert. Mal sehen, ob sich diese Begeisterung auch beim Weizen hält. Das Etikett verrät wie immer keine Informationen über diese fränkische Brauspezialität, weshalb ich direkt zur Verkostung übergehen kann.
Nun möchte ich mich mal wieder einem Bier aus Franken zuwenden, dem Kellerbier der Rhönpiraten. Ich kenne den Braumeister Stephan Kowalsky zwar nicht persönlich, aber ich nehme an, dass es sich um einen echten Idealisten handelt. Er hatte in seiner ursprünglichen Brauerei die bekannte Bionade entwickelt und nachdem er die Brauerei an Dr. Oetker verkauft hatte, konnte er sich eigentlich zur Ruhe setzen. Stattdessen hat er die Rhönpiraten gegründet. Außerdem sind Malz und Hopfen aus kontrolliert biologischem Anbau. Wir können also davon ausgehen, dass in diesen Bieren aus Ostheim viel Herzblut steckt. Mal sehen, ob sich meine Erwartung erfüllt.
Heute will ich mir mal ein Exportbier aus Franken ansehen, das Aktien Original 1857. Da es die Franken bekanntlich verstehen, ein gutes Bier zu brauen und Brauerei aus Bayreuth auch ohne Hopfenextrakt auskommt, sind meine Erwartungen doch recht hoch gesteckt. Aber sehen wir uns das Bier einfach einmal an.
Nun steht mal wieder ein Bier aus Franken vor mir, ein Indian Pale Ale von den Rhönpiraten. Da das Etikett keine weiteren Informationen enthält, werde ich sofort mit dem Verkosten beginnen.