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Camba Dark Side

Das Camba Dark Side ist ein dunkles, nein ein schwarzes, Lagerbier. Der Name Lagerbier stammt von der Notwendigkeit, das Bier nach dem Brauen noch einige Wochen bei niedrigen Temperaturen zu lagern, damit es in Ruhe reifen kann. Und vom Camba Dark Side erwarte ich schon einiges. Schließlich ist es bereits dreimal ausgezeichnet worden, 2015 und 2016 beim Meiningers International Craft Beer Award mit Gold und beim Dark Lager World Beer Award 2016 ebenfalls mit Gold. Das Bier muss also schon recht gut sein.

Schwarz und blickdicht präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber bildet sich eine sahnige hellbraune Schaumkrone, die auch recht lange erhalten bleibt. Optisch gibt es am Dark Side also schon mal nichts auszusetzen.

Das Aroma wird wie erwartet durch die Röststoffe dominiert. Ich rieche Kaffee und dunkle Schokolade, aber auch eine leichte Süße. Damit ist der Duft wie ich es bei einem so dunklen Bier erwarte.

Der Antrunk ist dann recht trocken; ich hätte eine ausgeprägtere Malzsüße erwartet. Aber so gefällt es mir schon mal sehr gut. Außerdem stört es mich deshalb auch nicht sonderlich, dass die sehr feinperlige Kohlensäure doch recht knapp portioniert ist. Zum Kaffeegeschmack gesellt sich eine angenehme Säure, die dem Bier eine Spur Fruchtigkeit verleiht. Diese Säure nimmt immer mehr zu und dominiert im Abgang über das geringe Bitter.

Dieses Bier trifft nicht so ganz meinen Geschmack, aber ich muss ihm auch zubilligen, dass es seine Auszeichnungen durchaus zurecht erhalten hat.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen, Tradition

Alkoholgehalt:

5,6 % Vol.

Stammwürze:

13,6 %

IBU:

17

Brauerei:

Camba Bavaria GmbH
83376 Truchtlaching
www.camba-bavaria.de

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Erlkönig Dunkel

Seit 1871 gibt es die Brauerei Erl in Geiselhöring in Niederbayern. Das Dunkle, das jetzt vor mir steht, ist eines der ältesten Biere aus dieser Brauerei und wird bereits seit der Gründerzeit des Unternehmens hergestellt. Die Brauerei bezeichnet das Bier als echten Geheimtipp. Ausschließlich mit dunklem Malz und Naturhopfen aus der Hallertau gebraut erwarte ich ein Bier, das mir gefallen wird, insbesondere, weil es im Jahr 2015 beim International Beer Award ausgezeichnet wurde.

Kastanienbraun mit einer durchschnittlichen Menge feinporigem beigem Schaum zeigt sich das Bier im Glas. Die Schaumkrone bleibt lange erhalten und sorgt so zusammen mit der Farbe für ein wirklich edles Aussehen.

Das Aroma wird durch das Malz dominiert. Ich rieche milde Röststoffe, unterstützt durch etwas dunkle Schokolade. Das Malz kann ich nicht bewusst wahrnehmen, aber so komplex das Aroma ist, enthält es mit Sicherheit auch einige dezente Duftnoten des Hopfens.

Aufgrund des malzigen Aromas hätte ich einen ziemlich süßen Antrunk erwartet. Diese Erwartung wurde zum Glück nicht erfüllt, sondern die Malzsüße ist sehr gut auf die Röststoffe abgestimmt. Zusammen mit der sehr feinperligen Kohlensäure ist das erste Mundgefühl einfach perfekt. Schnell kommt der Geschmack nach Schokolade stärker durch. Dabei enthält das Bier nur wenige Bitterstoffe sowie eine ganz leichte Säure. Bitterstoffe und Säure passen sich dabei gut an die Süße des Malzes an. Auch der Abgang ist nur mäßig bitter, aber der Geschmack bleibt lange erhalten.

Dieses Bier gefällt sicher allen Biertrinkern, die nicht so sehr auf Bitter stehen.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,3 % Vol.

Brauerei:

Landbrauerei Ludwig Erl
94333 Geiselhöring
www.erl-braeu.de/

Biershop Bayern

Camba Amber Ale

Nun will ich mich einmal dem Amber Ale aus der Brauerei Camba Bavaria zuwenden. Die Brauerei selbst beschreibt sich auf ihrer Website wie folgt: „Tief verwurzelt im Chiemgau steht die Camba Bavaria für die beste Kombination aus heimatlichen Werten und innovativen Ideen. Drei der besten Braumeister Deutschlands verbinden Tradition, Kreativität und Expertise, um Biere zu brauen, die über der Norm stehen.“ Ein hoher Anspruch, den die Brauerei da formuliert. Aber dieser Anspruch hat wohl auch seine Berechtigung, denn nicht zu Unrecht wurde Camba im Jahr 2014 bei Meiningers International Award als Craft-Brauer des Jahres ausgezeichnet. Irgendwas müssen die da in Bayern wohl richtigmachen.

Bleibt nur noch zu untersuchen, was der auf den ersten Blick etwas merkwürdig anmutende Name Camba bedeutet. Ich hätte ja eigentlich auf eine Abkürzung getippt oder dass der Inhaber diesen Namen hat. Damit lag ich aber vollständig daneben. Tatsächlich hat das Wort Camba sogar zwei Bedeutungen. Zum einen wurden die Back- und Braustätten in den Klöstern Camba genannt, und im Keltischen bedeutet Camba Braupfanne, der heutige Sudkessel.

Ganz nebenbei bemerkt ist Camba in Truchtlaching im oberbayerischen Landkreis Traunstein ansässig und damit in einer Gegend, in der andere Menschen nicht arbeiten, sondern nach dem Urlaub wieder verschwinden müssen. Allein dafür kann ich die Beschäftigten in der Brauerei beneiden.

Ursprünglich wurde Camba als Forschungs- und Versuchsanlage des Brauanlagenherstellers BrauKon gegründet. Das ist selbstverständlich die optimale Voraussetzung für hervorragende Craft-Biere. Hier steht nicht der Ausstoß im Mittelpunkt, auch nicht der Profit durch den Verkauf des Bieres. Vielmehr ist es unter diesen Voraussetzungen oberstes Ziel, die Anlagen so zu optimieren, dass möglichst hochwertige Biere erzeugt werden, auch wenn dabei die Grenzen der Anlagen erreicht und eventuell auch überschritten werden. Dementsprechend hoch sind meine Erwartungen an das Amber Ale vom Chiemsee.

Bernsteinfarben und leicht hefetrüb präsentiert sich das obergärige Starkbier im Glas. Darüber bildet sich eine durchschnittliche Menge fester weißer Schaum, der recht lange erhalten bleibt.

Zunächst duftet das Bier nach roten Früchten, nach Kirschen und roten Johannisbeeren, dazu etwas Vanille. Etwas später gesellt sich auch der Duft von Pflaumen dazu.

Auf der Zungenspitze zeigt sich die intensive Malzsüße des Bieres. Ohne die viele sehr feinperlige Kohlensäure wäre mir das Bier vermutlich zu süß. Aber sobald sich das Bier im Mund verteilt, entwickelt sich ein ausgewogener und runder Geschmack mit Noten roter Sommerfrüchte. Dazu kommt ein leichtes Bitter. Der Abgang enthält nur wenige Bitterstoffe und er klingt nur kurz nach.

Dieses komplexe Bier überrascht. Es ist komplex und gut gehopft, dabei aber wirklich mild. Es passt gut zu gegrilltem Fisch oder Meeresfrüchten. Auch zu einem Sauerbraten kann ich mir das Amber Ale von Camba gut vorstellen.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen (Monroe, Select, Saphir), Hefe

Alkoholgehalt:

7,2 % Vol.

Stammwürze:

16,4 %

Bittereinheiten:

20 IBU

Brauerei:

Camba Bavaria GmbH
83376 Truchtlaching
www.camba-bavaria.de

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Hopfmeister Surfers Ale

Die Brauerei aus dem bayerischen Hohenthann beschreibt das Surfers Ale auf ihrer Website wie folgt: „Das Surfers Ale ist ein süffiges, naturtrübes Pale Ale (helles, obergäriges Bier) mit fruchtigen Noten von Grapefruit, Mandarine und Litschi. Es hat einen vollmundigen Körper mit einer angenehmen, aber nicht zu starken Bittere im Abgang. Deshalb erinnert es auch ein wenig an ein naturtrübes Pils und besticht mit seiner hohen ‚Drinkability‘. Das Surfers Ale ist der ideale Durstlöscher für die heißen Tage und lauen Nächte. Passt am Besten zu viel Sonne, Sand und Salz. In einer Craft-Beer-Tulpe bei 8° serviert, kommen die Aromen schön zur Geltung.“ Bei diesen großartigen Versprechen erwarte ich einiges von diesem Bier. Mal sehen, ob es die Erwartungen auch erfüllen kann.

Golden mit einem leichten Rotstich steht das Bier im Glas, dabei leicht hefetrüb. Kohlensäure ist nicht zu sehen, aber die üppige feinporige Schaumkrone sorgt für eine sehr gute Optik. Der blütenweiße Schaum ist stabil und bleibt lange erhalten.

Das fruchtige Aroma wird durch Mandarine und Zitronenschale geprägt, dazu etwas Gras und Vanille. Dann rieche ich noch eine andere süße Frucht im Hintergrund, die ich aber nicht identifizieren kann. Die ausgesprochene Fruchtigkeit macht mir das Bier schon mal sympathisch.

Süß, fruchtig und rund ist der erste Eindruck, als das Bier auf meine Zunge kommt. Die sehr feinperlige Kohlensäure verleiht ihm noch eine angenehme Frische. Das Bier scheint für einen warmen Sommerabend wie geschaffen. Die Südfrüchte bleiben der dominante Eindruck. Dabei macht das Bier einen ausgewogenen Eindruck. Na ja, nicht so ganz, mir ist das Bier eindeutig zu süß. Aber die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden, so dass jeder Konsument für sich entscheiden muss, ob ihm das Bier gefällt oder nicht. Der Abgang ist freundlich bitter, allerdings weniger, als ich es von einem Ale erwartet hätte.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Hallertauer Magnum, Cascade, Citra, Simcoe), Hefe (Obergärige Ale-Hefe)

Alkoholgehalt:

5,3 % Vol.

Bittereinheiten:

35 IBU

Brauerei:

Hopfmeister
Kyreinstr. 18
81371 München
www.hopfmeister.de

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Mücke Single Hop Comet

Das Ruhrgebiet ist nicht mehr wie vor einigen Jahren die Pils-Wüste. Das wollen auch die drei Jungs aus dem Essener Ortsteil Holsterhausen beweisen. Dass dieses helle obergärige Bier mit nur einer Hopfensorte, dem Aromahopfen U.S. Comet, gebraut wurde, bedeutet nicht, dass es sich um ein langweiliges Bier handelt. Durch die mehrfachen Hopfengaben während unterschiedlicher Kochzeiten haben die drei alle Nuancen aus dem Hopfen herausgeholt. Soweit die Theorie, öffnen wir die Flasche und testen, ob dieses Versprechen auch eingehalten wird.

Hell-Bernsteinfarben und klar ist das Bier mit einer relativ kleinen Schaumkrone, weiß und feinporig. Dafür bleibt der Schaum aber auch lange erhalten. Kohlensäure kann ich keine sehen.

Das Bier duftet nach Feigen und anderen Trockenfrüchten, nach Karamell und Apfel. So gefällt es mir.

Der Antrunk ist recht süß, was zusammen mit der feinperligen Kohlensäure aber durchaus angenehm ist. Dazu kommt eine Note von Maracuja. Während sich das Bier auf der Zunge verteilt, bleibt die Süße erhalten und es gesellt sich noch eine leichte Herbheit hinzu, die zum Ende hin kräftiger wird. Durch die gut zusammengestellten Malze ist das Bier vollmundig und süffig. Der Abgang ist überraschend mild, wobei ein bitterer Hauch lange nachklingt.

Dieses Bier bietet sich als Begleitung zu Roquefort und Käsegebäck an.

Zutaten:

Brauwasser, Malz (Wiener Malz, Caramelmalz, Weizenmalz), Hopfen (U.S. Comet), Hefe

Alkoholgehalt:

5,9 % Vol.

Stammwürze:

14° Plato

Bitterwert:

35 IBU

Brauerei:

Mücke – Craft Beer
Hölderlinstr. 28
45147 Essen
https://www.facebook.com/muecke.craftbeer/

Berlin.Ale

Schoppe Bräu in Berlin beschreibt das Bier wie folgt: „Unsere Interpretation des englischen Klassikers.“ Na gut, das klingt noch nicht gar so besonders. Aber ein weiterer Slogan der Brauerei legt die Messlatte schon höher: „Es steppt der Tanzbär zur fruchtigen Hopfennote über den roten Teppich.“ Na ja, dann soll sich das Pale Ale doch mal beweisen.

Bernsteinfarben und hefetrüb zeigt sich das Bier im Glas. Darüber bildet sich eine durchschnittliche Schaumkrone, die aber lange erhalten bleibt.

Das Bier duftet recht intensiv nach Tropenfrüchten, vor allem nach Ananas, Mango und Zitronenschale. Auch das Malz lugt aus dem Hintergrund hervor.

Der Antrunk ist leicht süß und bringt bereits fruchtige Noten mit. Außerdem stelle ich fest, dass die Kohlensäure feinperlig und in ausreichender Menge vorhanden ist. Die Fruchtigkeit hält sich auch und der Geschmack der Südfrüchte dominiert das Bier und es kommt ein leichtes freundliches Bitter dazu, während sich der Geschmack des Malzes diskret im Hintergrund hält. Im Abgang verstärken sich die Fruchtnoten noch, dazu kommt noch der Geschmack nach Waldhonig, unterstützt von der nicht allzu kräftigen Bitteren.

Es handelt sich um ein Bier, das in Ruhe genossen werden will. Es wird zwar nicht mein Lieblingsbier, aber es hat einen starken Charakter und ich kann jeden verstehen, der von diesem Bier begeistert ist.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz (Pilsner, Münchner, Cara Red), Hopfen (Centennial, Chinook), Hefe (obergärige US Ale-Hefe)

Alkoholgehalt:

5,6 % Vol.

Stammwürze:

14,5° Plato

Bittereinheiten:

50 IBU

Brauerei:

Schönhauser Allee 176
10119 Berlin
www.schoppebraeu.de

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Braumanufaktur Werdersches

Nun steht mal wieder ein Bier aus der Braumanufaktur in Potsdam vor mir. Es heißt Werdersches, ein Name, zu dem ich nicht einmal im Internet etwas finde; nicht einmal die Braumanufaktur selbst veröffentlicht, um was für ein Bier es sich handelt oder ob es Werderscher ein alter Bierstil ist. Das Werdersche scheint auch nicht zu den hauptsächlich verkauften Bieren der Braumanufaktur zu gehören, denn im Gegensatz zu den Bieren, die ich bisher von dieser Brauerei verkostet habe, trägt diese Brauspezialität keine bmg-Nummer. Aber immerhin handelt es sich um ein Biobier. Schön finde ich aber auch den Slogan auf dem Etikett: „Geld allein macht nicht glücklich. Trinkt Bier!“ Dann wollen wir dem Aufruf mal folgen.

Rotbraun steht das Bier im Glas. Kohlensäure kann ich keine entdecken, aber es bildet sich eine durchschnittliche Menge feinporiger weißer Schaum, der mir lange erhalten bleibt.

Das Aroma ist eindeutig malzbetont, das Bier duftet nach Karamell fast wie ein Sahnebonbon. Aus dem Hintergrund kommen noch einige fruchtige Noten.

Der Antrunk ist nicht so süß wie ich es aufgrund des Aromas erwartet habe. Die Kohlensäure ist feinperlig, aber leider nur in geringer Menge vorhanden. Das Bier wirkt auf den ersten Schluck daher etwas abgestanden. Auf der Zunge verbinden sich Süße und Bitterstoffe zu einem ausgeglichenen Geschmack, der auch durch eine leichte Säure im Hintergrund vervollkommnet wird. Der Geschmack ist nicht allzu intensiv, so dass es zusammen mit den 4,4 Volumenprozenten Alkohol ein angenehmes Sommerbier ist. Der Abgang ist mild-bitter und klingt zusammen mit den Röststoffen mittellang nach. Kurz gesagt handelt es sich um ein freundliches Bier.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Naturdoldenhopfen

Alkoholgehalt:

4,4 % Vol.

Stammwürze:

11,8 %

Brauerei:

Braumanufaktur
Köhler & Kirchhoff GbR
Templiner Str. 102
14473 Potsdam
www.braumanufaktur.de

Gouden Carolus Tripel

Jetzt steht ein Bier mit langer Geschichte vor mir. Das Gouden Carolus Tripel wurde erstmals im Jahr 1491 für die Ritter vom Goldenen Fließ gebraut. Damals war die Brauerei Het Anker aus Mechelen im flämischen Teil Belgiens zarte 20 Jahre alt. Vermutlich wurde die Rezeptur im Laufe eines halben Jahrtausends verändert, aber die Geschichte dieses klassischen belgischen Tripel-Bieres reicht so lange zurück.

Alter allein ist für sich noch kein Qualitätsbeweis, aber dieses Bier hat noch mehr zu bieten. Es wurde mehrfach ausgezeichnet: 2002 beim World Beer Cup mit Gold, 2006 beim World Beer Cup mit Bronze, 2009 beim European Beer Star mit Silber und im Jahr 2010 beim gleichen Contest mit Gold und zuletzt im Jahr 2012 beim World Beer Award als bestes Belgian Style Tripel. Von diesem Bier kann ich also durchaus etwas ganz Besonderes erwarten.

Altgolden präsentiert sich das Bier im Glas mit einer großen weißen Krone. Zwar ist der Schaum recht grob, trotzdem bleibt er lange erhalten. Optisch macht das Bier also schon mal eine gute Figur.

Auch das Aroma vermag mich durchaus anzusprechen. Ich rieche Zitronenschale, Banane und die Süße des Malzes.

Der Antrunk ist süßlich, dabei aber fruchtig und spritzig. Dieser Eindruck setzt sich auch fort, wenn sich das Bier im Mund verteilt. Intensive Süße und Säure sind gut aufeinander abgestimmt, so dass der recht hohe Alkoholgehalt von 9 Volumenprozent nicht auffällt. Der Abgang ist freundlich bitter und klingt lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Mais, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

9 % Vol.

Stammwürze:

18° Plato

Bittereinheiten:

22 IBU

Brauerei:

Brouwerij Het Anker
Guido Gezellelaan 49
2800 Mechelen
Belgien
www.hetanker.be

Pauwel Kwak

Wieder einmal steht ein belgisches Bier vor mir, diesmal aus der Brauerei Bosteels in Buggenhout. Das im Jahr 1791 gegründete Unternehmen wird in der siebten Generation von der Familie Bosteels geführt. Das Wasser für die dort gebrauten Biere stammt aus einem mehr als 100 Meter tiefen Brunnen. So verwundert es auch nicht allzu sehr, dass das Pauwel Kwak mehrfach ausgezeichnet wurde. Die erste Goldmedaille erhielt es im Jahr 1996 beim World Beer Cup, gefolgt von einer Bronzemedaille 2000 und einer Silbermedaille 2002. Außerdem erhielt das Bier 1998 bei den World Beer Championships eine Goldmedaille. Da kann ich jetzt wirklich etwas Besonderes erwarten.

Dunkel bernsteinfarben ist das Pauwel Kwak. Darüber bildet sich überdurchschnittlich viel hellbeiger Schaum, der lange erhalten bleibt. Die Optik ist also 1a.

Das Aroma ist fruchtig. Ich rieche Zitronenschale, rote Früchte und Banane. Später kommen auch die Düfte von Röststoffen und Toffee durch. Offensichtlich hat die Brauerei gute Hopfensorten verwendet und das Aroma macht Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist intensiv und süß. Passend dazu ist die Kohlensäure feinperlig und mild. Auch der Körper ist intensiv, dabei ausgewogen, malzig und fruchtig. Aus dem Hintergrund schimmern rote Beeren durch. Dazu kommt eine angenehme Würzigkeit. Der Abgang ist sehr mild und bis zum Schluss malzig. Die Bitterstoffe des Hopfens kommen nur schwach zum Tragen.

Das Pauwel Kwak ist ein wirklich gutes belgisches Bier, das aber vermutlich noch gewinnen würde, wenn es in einem Whisky- oder Rumfass reifen würde.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

8,4 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij Bosteels s.a.
Kerkstraat 96
9255 Buggenhout
Belgien

DIE BIEROTHEK

Gouden Carolus ambrio

Jetzt steht mal wieder ein Bier aus Belgien vor mir, das Gouden Carolus ambrio aus der Brauerei Het Anker in Mechelen nördlich von Brüssel. Die Brauerei teilt mit, dass sie das Bier nach einem Rezept aus dem Jahr 1421 braut, dass dieses Rezept aber modernisiert wurde. Es ist etwas stärker als im Original und es wird besserer Hopfen verwendet, der ausschließlich aus Belgien stammt. Ziel ist es, dass durch die Kombination verschiedener Malze, der Hopfensorten und Kräuteraromen die Geschmacksvorteile dunkler Biere mit der Frische eines hellen Biers kombiniert wird. Außerdem wird das Bier in der Flasche nachvergoren.

Bernsteinfarben präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber bildet sich sehr viel weißer sahniger Schaum, der einen leichten Stich ins Beige hat. Der Schaum fällt nur langsam in sich zusammen. Die Optik ist bei diesem Bier also schon mal sehr gut.

Das Aroma wird durch sanfte Röstaromen geprägt, unterstützt durch den Duft von Trockenpflaumen, Kräutern und einer leichten Whiskynote. Doch, das macht Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist recht süß und ich stelle eine feinperlige Kohlensäure fest, die aber leider nur in geringer Menge vorhanden ist. Etwas mehr Kohlensäure würde sicher für eine bessere Frische sorgen. Sobald sich das Bier im Mund verteilt, spielt es seine Stärken aus. Der Geschmack ist ausgewogen und intensiv nach Irish Coffee und roten Beeren. Der Abgang ist mild und klingt mittellange nach.

Das Gouden Carolus ambrio ist ein sehr angenehmes Bier, an das sich die meisten Konsumenten gewöhnen können.

Alkoholgehalt:

8,0 % Vol.

Stammwürze:

18° Plato

Brauerei:

Brouwerij Het Anker
Guido Gezellelaan 49
2800 Mechelen
Belgien
www.hetanker.be