Schlagwort-Archive: IPA

Admirals Ale

Nun steht mal wieder ein Bier aus Großbritannien vor mir, genauer gesagt aus Cornwall, das Admirals Ale. Ein Blick auf die Etiketten bringt nichts Überraschendes zu Tage, außer, dass dieses Bier dem deutschen Reinheitsgebot entspricht. Außerdem legen die Brauer viel Wert auf die Regionalität der Rohstoffe, lediglich der Hopfen ist nicht ausdrücklich als regionales Produkt benannt. Außerdem wurde die Brauerei zum vierten Mal als beste regionale Brauerei ausgezeichnet. Nun weiß ich nicht, wie groß die Konkurrenz im Land von Rosamunde Pilcher ist, aber so ganz schlecht kann die Mannschaft in St. Austell nicht sein. Dementsprechend hoch sind jetzt meine Erwartungen.

Dunkel bronzefarben steht das Bier im Glas. Es enthält eine aktive Kohlensäure, die für einen feinporigen haselnussbraunen Schaum sorgt, der allerdings nur für kurze Zeit erhalten bleibt. Dafür sind die Aromen bestechend: Karamellduft, Röstaroma, Trockenfrüchte sowie vielfältige Zitrusaromen sorgen für einen runden Eindruck in der Nase. Der Antrunk ist intensiv und obwohl er relativ süß ist, ist er doch sehr angenehm. Schnell kommen Bitternoten dazu, die zusammen mit der Süße einen guten Eindruck machen. Der Abgang ist kräftig bitter, dabei aber nicht unangenehm, und er bleibt lange erhalten.

Zutaten:

Quellwasser, Malz (Cornish Gold), Hopfen (Styring, Golding, Cascade), Hefe

Alkoholgehalt:

5,0 % Vol.

Brauerei:

St Austell Brewery Co.Ltd.
63 Trevarthian Road
St Austell
Cornwall
PL25 4BY
Großbritannien
www.staustellbrewery.co.uk

Big Job

Nun habe ich mal wieder ein IPA aus England vor mir stehen. Genauer Gesagt ein Cornish Double IPA. Das Rückenetikett trägt dick auf und schraubt meine Erwartungen in ungeahnte Höhen: „If a job’s worth doing, it’s worth overdoing!“ steht da. Muss die Übertreibung wirklich sein? Egal – ich erfahre zusätzlich, dass es sich u ein großes Bier handelt, knochentrocken. Na, da bin ich ja mal gespannt. Gieße ich mir also das Bier ein.

Intensiv goldgelb und klar präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber relativ wenig feinporiger Schaum, der sich aber leider recht schnell auflöst. Dazu sehe ich vergleichsweise wenig Kohlensäure.

Das Aroma ist betörend – Ananas, Zitronenschale, dazu etwas Würziges im Hintergrund, das ich aber nicht genauer identifizieren kann. Alles in Allem macht das Bier bis hierher einen recht guten Eindruck. Lediglich der fehlende Schaum irritiert mich etwas. Der Antrunk ist wie erwartet wenig süß. Jetzt merke ich auch, dass das Bier zwar wie gesehen relativ wenig Kohlensäure enthält, dass diese aber feinperlig und sehr intensiv ist. Intensiv ist auch der Körper, sehr bitter, aber trotzdem angenehm bitter. Jetzt verstehe ich auch, was die Brauerei mit „knochentrocken“ meint. Der Abgang ist dann überraschend mild. Ich hätte ihn mir wirklich kräftiger vorgestellt. Der Geschmack bleibt auch nur durchschnittlich lange in der Kehle.

Das Bier hat mich wirklich überrascht. Der erste Schluck überzeugte mich noch nicht so richtig. Ich merkte zwar sofort, dass es sich um ein wirklich ordentliches IPA handelt, aber anfangs konnte es mich nicht so ganz überzeugen. Aber irgendwie wurde das Bier mit jedem Schluck besser und wusste ich immer besser bei mir einzuschmeicheln. Hätte ich noch ein gutes thailändisches Essen zu diesem Bier gehabt, wäre es perfekt gewesen (oder zumindest fast perfekt).

Zutaten:

Quellwasser, Malz (Maris Otter, PaleAleMalz, Lagermalz), Weizenmehl, Hopfen (Nugget, Centennial, Citra, Cascade)

Alkoholgehalt:

7,2 % Vol.

Brauerei:

ST Astell Brewery Co. Ltd.
63 Trevarthian Road
St Austell
Cornwall
PL25 4BY
Großbritannien

Dobber IPA

Großbritannien ist bekanntlich die Heimat der IPAs und daher musste ich ein britisches IPA selbstverständlich gleich mitnehmen. Falls Sie sich wundern, dass ich bei diesem Bier keine Zutatenliste veröffentliche: ich habe sie nicht vergessen. Das Bier habe ich in Amsterdam gekauft und offensichtlich ist es weder in den Niederlanden noch auf der Insel erforderlich, die Zutaten eines Biers auf der Liste aufzulisten. Da auch auf der Website der Brauerei keine Angaben zu den Zutaten gemacht werden, kann ich lediglich schreiben, dass in dem Bier sowohl Weizen als auch Gerste enthalten sind. Aber kommen wir zum Bier.

Rotgolden und hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber eine durchschnittliche Menge cremiger Schaum der durchschnittlich lange erhalten bleibt. Dazu sehe ich eine lebhafte Kohlensäure.

Das Aroma ist bestechend. Bereits während ich das Bier einschenke nehme ich intensive Zitrusnoten wahr. Beim näheren Riechen kommen noch Noten nach Orange, Zitronenschale, Karamell und Marzipan dazu. Da bekomme ich richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist frisch und enthält nur wenig Süße. Der Körper ist zunächst fruchtig. Diese Fruchtigkeit wird schnell durch einen intensiven Bittergeschmack abgelöst. Der Abgang dagegen ist überraschend mild. Dadurch wirkt das Bier etwas unausgeglichen, es ist aber trotzdem ausnehmend gut.

Alkoholgehalt:

5,9 % Vol.

Brauerei:

Marble Brewery
41 Williamson Street
Manchester, M4 4JS
Großbritannien
www.marblebeers.com

Sierra Nevada Torpedo

In der Regel bevorzuge ich ja Biere aus kleinen Brauereien, die ihr Bier in der jeweiligen Region vertreiben. Jetzt gehe ich aber mal wieder fremd und teste ein Bier aus den USA, das Sierra Nevada Torpedo Extra IPA. Mal sehen, wie sich das Bier so schlägt und ob es auch einem europäischen Gaumen gefällt.

Bernsteinfarben steht das Bier im Glas. Es enthält etwas Hefe, nicht so viel wie ein europäisches naturtrübes Bier, aber immerhin. Darüber steht eine durchschnittliche Menge feinporiger elfenbeinfarbener Schaum, der lange erhalten bleibt. Ich stelle fest, dass das Bier recht wenig Kohlensäure enthält.

Das Aroma ist nicht so intensiv wie bei deutschen IPAs, dafür aber recht komplex. Ich stelle Zitrusfrüchte, Toffee, geröstete Nüsse und Gewürze fest. Mir hat ein Biersommelier erklärt, dass die USA im Züchten von Hopfensorten deutlich weiter sind als die deutschen Hopfenbauern. Dieses Bier könnte durchaus der lebende Beweis für diese Aussage sein.

Der Antrunk präsentiert sich angenehm mit geringer Süße. Dafür bemerke ich, dass das Torpedo mehr Kohlensäure enthält als zu sehen war. Die Kohlensäure ist extrem feinperlig und verleiht dem Bier eine ungeahnte Frische. Ich denke spontan, dass die deutschen Brauer noch etwas üben müssen, um zu einer so feinen Kohlensäure zu kommen. Der Körper enthält weniger Säure als deutsche IPAs, dafür dominieren die bitteren Noten. Das Bittere dominiert auch den Abgang, aber der Geschmack lässt recht schnell nach.

Ich mag dieses Bier, aber eventuell habe ich den Fehler gemacht, dieses IPA zu sehr mit dem deutschen Pendent zu vergleichen. Vermutlich muss ich in Zukunft das amerikanische IPA als eigenen Bierstil betrachten, dieses Bier unterscheidet sich jedenfalls recht deutlich von den PIAs, die ich aus Deutschland kenne.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

7,2 % Vol.

Stammwürze:

17,0° Plato

Brauerei:

Sierra Nevada Brewing Co.
Chico,
CA & Mills River NC.
USA
www.sierranevada.com

DIE BIEROTHEK

Craftbeer-Shop-Banner

Gänstaller Bräu XL4

Um es gleich vorweg zu sagen: dies ist der ungewöhnlichste Artikel, den ich bislang für diesen Blog geschrieben habe. Das Bier ist ungewöhnlich. Es handelt sich um ein geräuchertes IPA. IPAs gibt es in rauen Mengen und auch Rauchbiere sind mir nicht unbekannt. Die Kombination dieser beiden Spezialitäten ist mir aber bislang noch nicht untergekommen. Ungewöhnlich ist auch der Ort, aus dem das Bier stammt. Hallerndorf liegt in Oberfranken zwischen Erlangen und Bamberg. Das ist noch normal. Auch dass das Örtchen Ende 2014 lt. Wikipedia nur gut 4.000 Einwohner hatte ist eigentlich keiner Erwähnung wert. Dass es in diesem kleinen Ort sechs Brauereien gibt, ist schon erstaunlich. Jeweils 666 Einwohner sollen also eine Brauerei ernähren. Offensichtlich funktioniert es aber, zumindest indem die Brauereien über die Grenzen ihrer Stadt hinaus verkaufen. So kam es auch zu dem ungewöhnlichen Umweg, den dieses Bier auf dem Weg zu mir machte. Ich habe sie in Amsterdam beim Bierkoning gefunden. Diese Bierhandlung ist genauso ungewöhnlich wie dieses Bier. Zentral gelegen ist der Laden nur fünf Fußwegminuten vom Dam entfernt, ein kleiner Laden, der schnell übersehen werden kann. Aber in dem Laden befindet sich das Paradies für jeden Biergenießer: ständig sind mehr als 1.500 Biere im Angebot. Wenn Sie also einmal in Amsterdam sind, vergessen Sie nicht, diesen Laden in der Paleisstraat aufzusuchen. So, nun ist es aber an der Zeit, dass wir uns dem Bier zuwenden.

Goldgelb und hefetrüb steht das Bier im Glas. Darüber bildet sich eine unterdurchschnittliche Menge größtenteils feinporiger Schaum, der durchschnittlich lange erhalten bleibt. Dazu enthält das Bier richtig viel Kohlensäure.

Das Aroma wird durch den Rauch dominiert, der die Aromen nach Zitrusfrüchten und Karamell in den Hintergrund verweist. Soweit in diesem Bier noch andere Aromen enthalten sein sollten, werden sie durch den Rauch überdeckt und meine Nase konnte sie nicht feststellen.

Der Antrunk wird durch den Rauchgeschmack dominiert und es zeigt sich, dass die Kohlensäure sehr feinperlig ist. Dadurch erhält das Bier doch noch eine gewisse Frische. Auch der Körper präsentiert sich hauptsächlich mit dem Geschmack des Rauches, so dass die sauren Noten des Hopfens kaum durchkommen. Hier wundere ich mich, dass ich die 76 Bittereinheiten kaum schmecke. Diese kommen eigentlich erst im Abgang so richtig zur Geltung, in dem sie sogar den starken Rauchgeschmack verdrängen. Der Geschmack bleibt durchschnittlich lange erhalten.

Dies ist ein Bier, das man mögen muss. Mein Geschmack ist es ehrlich gesagt nicht. Für mich passt der starke Rauchgeschmack nicht zu den eher zarten Zitrus- und Fruchtaromen des Hopfens. Aber das ist Geschmackssache. Ich könnte mir aber durchaus vorstellen, mit diesem Bier eine Zwiebelsoße oder etwas Ähnliches zu kochen. Dort passen die starken Raucharomen und die durchaus vorhandenen Fruchtaromen geben der Soße noch einige Frische.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

4,8 % Vol.

Stammwürze:

18,8° Plato

Bittereinheiten:

76 IBU

Brauerei:

Gänstaller Bräu
Schnaid 10
91352 Hallerndorf
www.gaenstaller.de

Veto Hopfentiger

Nach dem Schokobär will ich jetzt mit dem Hopfentiger das zweite Bier aus der Hopferei Hertig verkosten. Nachdem der Schokobär mir bereits ausgesprochen gut gefallen hatte, habe ich selbstverständlich an die Raubkatze aus dem gleichen Haus recht hohe Erwartungen. Bereits die Website dieses IPAs macht mit seiner phantasievollen Beschreibung Lust auf das Bier: „Naturtrüb und gold-orange, wie sein gestreiftes Fell, liegt der Hopfentiger im Glas und wartet auf Beute. Noch schnurrt das Kätzchen ganz sanft und betört dich mit seinen Aromen von reifen Aprikosen, frischen Erdbeeren und Brombeeren. Mit seinen 7,5% Vol. ist unsere Großkatze kein Leichtgewicht, dennoch folgt der erste fruchtige Tatzenschlag elegant auf der Zungenspitze mit einem spannenden Mix aus Waldbeer- und Grapefruitnoten. Doch direkt im Anschluss fährt der Tiger dann die Hopfenkrallen aus und beschert dir einen bitter-herben Abgang, bei dem du dich noch lange daran erinnern wirst, dass du es hier mit einem Raubtier zu tun hattest. Nimmst du den Kampf mit der Wildkatze auf?“ Da bin ich ja mal gespannt, ob das Bier dem hier definierten Anspruch entspricht.

Bernsteinfarben und mit einer durchschnittlichen Menge cremigen Schaums, der lange erhalten bleibt, zeigt sich das Bier im Glas. Beim Aroma kann ich die Beschreibung auf der Website nicht bestätigen, ich rieche intensiv Zitronenschalen und Grapefruit, gepaart mit Banane und einem Hauch Karamell. Der Antrunk ist nicht so süß wie ich es aufgrund des intensiven Aromas erwartet hätte, dafür aber wunderbar frisch und spritzig. Die leichte Süße vereint sich auf der Zunge mit einer angemessenen Menge Säure, so dass ein wirklich runder Körper vorhanden ist, in dem sich auch erste Spuren der Bitterstoffe des Hopfens zeigen. Richtig zur Geltung kommen die Bitterstoffe aber erst beim Abgang, der kräftig bitter ist und lange nachklingt.

Der Hopfentiger ist ein Bier, das wirklich Spaß macht und das auch qualitativ zum Schokobär passt. Bislang bietet die Brauerei nur diese beiden Biere an, ich hoffe aber, dass das Angebot noch ausgeweitet wird und im Laufe der Zeit ein ganzer Zoo entsteht.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz (Pale Ale, Pilsner, Wiener, Caramelmalz), Hopfen (Cascade, Centenniol, Chinook, Columbus), Hefe

Alkoholgehalt:

7,5 % Vol.

Stammwürze:

17,8° Plato

Bittereinheiten:

55

Brauerei:

Hopferei Hertrich
90537 Feucht b. Nürnberg
http://www.hopferei.de

DIE BIEROTHEK

Heidaleberg

Der Name des Bieres, das jetzt vor mir steht, erinnert mich an die Studentenszene der 1980er Jahre. Damals machte sich fast jeder einen Spaß daraus, Städtenamen zu verballhornen, auch wenn aus Heidelberg damals Highdelberg wurde. Eventuell lässt der Name dieses IPAs auf das Alter des Geschäftsführers der Brauerei schließen. Aber das nur am Rande. Auch dieses Bier aus der Brauerei zum Klosterhof wird in einer Flasche mit 0,75 Litern Inhalt abgefüllt, die der Konsument außerhalb von Heidelberg nur im Altglascontainer zurückgeben kann. Das ist zwar schade, aber eventuell entschädigt ja das kunstvolle Etikett für diese Umweltsünde. Und das Etikett verrät auch bereits, dass die Brauer in die Rezeptur dieses Biers viel Herzblut gelegt haben: es wurden für das Brauen sieben Malze, acht Hopfen und zwei Hefesorten verwendet. Da kann ich wohl hoffen, dass dabei etwas ganz Besonderes herausgekommen ist.

Rotgolden und leicht hefetrüb zeigt sich das Bier im Glas. Darüber bildet sich eine durchschnittliche Menge gemischtporiger Schaum, der aber lange erhalten bleibt. Da sich der Schaum bei IPAs häufig schnell auflöst, sticht dieses IPA zumindest optisch schon mal positiv heraus.

Wie ich es erwartet habe, wird das Aroma durch verschiedene Zitrusdüfte geprägt. Dazu kommt auch ein leichter Karamellduft. Ich denke mal, dass der Brauer gerne mit unterschiedlichen Malzarten herumspielt, so dass Duft und Geschmack des Malzes auch im IPA zur Geltung kommen, was bei dieser Biersorte nicht immer der Fall ist. Kommen wir zum ersten Schluck.

Der Antrunk ist leicht süß. Die Süße paart sich mit einer feinperligen Kohlensäure, wodurch das Bier angenehm frisch erscheint. Im Körper steigert sich die Süße noch und es kommen kräftige Bitternoten dazu. Mir persönlich fehlt jetzt etwas Säure, so dass der Geschmack mir nicht wirklich rund erscheint. Der Abgang ist sortentypisch recht bitter und ganz tief in der Kehle kommen noch Kaffeenoten dazu.

Alles in Allem habe ich hier ein recht gutes IPA vor mir, das sich aber zumindest teilweise von anderen IPAs unterscheidet.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Aromahopfen, Ale-Hefe

Alkoholgehalt:

7,5 % Vol.

Stammwürze:

17,5° Plato

Brauerei:

Brauerei zum Klosterhof GmbH
Stiftweg 4
69118 Heidelberg
www.brauerei-zum-klosterhof.de

Crew Republic 7:45 Escalation Double IPA

Nun habe ich ein Double IPA aus der Münchener Bierschmiede Crew Republic vor mir stehen. Weshalb Double IPA? IPAs werden nach dem Brauen noch einmal kalt gehopft. Dieses Bier wird aber nicht nur einmal, sondern zweimal kaltgehopft. Damit wollen die Brauer alles, aber wirklich alles aus dem Aromahopfen herausholen. Ob sich das lohnt will ich jetzt herausfinden.

Bernsteinfarben steht das Bier im Glas, darüber wenig hellbeiger gemischtporiger Schaum, der sich leider auch recht schnell auflöst.

Das Aroma ist bestechend intensiv. Ich kann Düfte von Karamell, Ananas und Bitterorangen feststellen.

Der Antrunk ist leicht süß und ich stelle die sehr feinperlige Kohlensäure fest. Der Körper ist mild und ich schmecke hauptsächlich das Karamell des Malzes. Der Abgang ist bitter und sehr langanhaltend.

Dieses Bier hält wirklich alles was es verspricht. Der Aromahopfen ist wirklich reichlich vertreten, selbst für ein IPA ist er überraschend intensiv.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pilsener Malz, Karamellmalz), Hopfen (Columbus, Simcoe, Amarillo), Hefe

Alkoholgehalt:

8,3 % Vol.

Bittereinheiten:

83 IBU

Brauerei:

CREW AleWerkstatt GmbH
Fraunhoferstr. 9
80469 München
http://www.crewrepublic.de

Craftbeer-Shop-Banner

ü.NN

Nur für den Fall, dass Sie sich über den etwas merkwürdig anmutenden Namen wundern: ü.NN steht als Abkürzung für „über Normalnull“, womit klar sein sollte, dass dieses Bier aus Norddeutschland kommt. Genauer gesagt aus Hamburg. Über Normalnull steht aber nicht nur für den Wasserstand in der Hansestadt, sondern der Name sagt auch etwas über das Bier aus. Alkoholfrei bedeutet nicht „ohne Alkohol“, auch wenn der Begriff einen Alkoholgehalt von 0,0 % nahelegen würde. Tatsächlich darf alkoholfreies Bier maximal 0,5 % Alkohol enthalten. Dieses Bier enthält 0,4 % Alkohol. Das erscheint Ihnen viel? Wikipedia schreibt, dass Fruchtsäfte aufgrund der natürlichen Gärung sogar bis zu 1,0 % Alkohol enthalten können. Der Alkohol in diesem Bier dürfte also zu vernachlässigen sein. Eines muss ich noch lobend erwähnen, bevor ich mich mit dem Bier befasse: obwohl die Angabe des Alkoholgehaltes eines Getränks erst ab 1,2 % Alkohol Pflicht ist, erwähnt die Kehrwieder-Brauerei den deutlich geringeren Alkoholgehalt freiwillig. Allerdings ist Alkohol ein Geschmacksträger. Dies beachten viele Brauereien nicht, so dass viele alkoholfreie Biere recht wässrig schmecken. Mal sehen, ob es bei diesem Bier anders ist. Jetzt ist es aber wirklich an der Zeit, sich mit dem Bier zu beschäftigen.

Bernsteinfarben und hefetrüb zeigt sich das Bier im Glas. Darüber relativ wenig feinporiger weißer Schaum, der durchschnittlich lange erhalten bleibt. Außerdem enthält das Bier recht viel Kohlensäure.

Das Aroma wird von Karamell und Grapefruit geprägt, unterstützt von Aromen der Zitronenschale. Zumindest vom Duft her fehlt diesem Bier nichts.

Der Antrunk ist frisch und durch die feine Kohlensäure wirklich spritzig. Der Körper ist fruchtig-säuerlich, dabei intensiv und ausgewogen. Der Abgang ist recht bitter und langanhaltend. Hätte ich nicht auf den Etiketten gelesen, dass dieses Bier alkoholfrei ist, ich wäre nicht draufgekommen. Gratulation an den Braumeister.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (dunkles böhmisches Tennenmalz, Caramelmalz), Hopfen (Simcoe, Mosaic), Hefe

Alkoholgehalt:

0,4 % Vol.

Stammwürze:

7,5°

Brauerei:

Kehrwieder Kreativbrauerei
Oliver Wesseloh
21077 Hamburg
http://www.kreativbrauerei.de

DIE BIEROTHEK

Craftbeer-Shop-Banner

Riedenburger Doldensud Sud 86

Jetzt steht mal wieder ein IPA aus dem Brauhaus im bayerischen Riedenburg vor mir. Das Riedenburger Brauhaus braut „echtes Biobier“, also nicht Bio-light (EU-Bio), sondern die Zutaten stammen aus Bioland-Anbau. Dieses Bier hat eine Besonderheit: die Brauerei stempelt auf jedes Etikett, um welchen Sud es sich handelt. In diesem Falle ist es der Sud 86. Ob das notwendig ist weil das Bier aus Naturstoffen gebraut ist und die Inhaltsstoffe selbstverständlich natürlichen Schwankungen unterliegen und ob diese Schwankungen so groß sind, dass es einen deutlichen Unterschied im Geschmack ausmacht weiß ich nicht. Ich glaube, ich muss mir mal ein IPA aus Riedenburg in den Kühlschrank stellen bis der nächste Sud im Handel ist. Dann kann ich den direkten Vergleich starten. Aber ich beginne jetzt mal mit dem Test dieses Suds.

Goldgelb und hefetrüb ist das Bier im Glas. Darüber relativ wenig weißer Schaum. Er weist sowohl feine als auch große Blasen auf, bleibt aber lang erhalten.

Das Aroma ist betörend: Karamell, Grapefruit, Zitronenschale und Vanillearomen steigen mir in die Nase. Das zusammen mit der Optik macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist wie erwartet recht süß. Dazu kommt eine milde Kohlensäure. Der Körper ist intensiv und ausgeglichen, Süße, Säure und Bitterstoffe halten sich die Waage. Das Bier schmeckt wirklich angenehm. Der Abgang ist intensiv bitter, ohne dass die Bitterkeit unangenehm wird. Der Abgang ist intensiv bitter und – in meinen Augen eine Besonderheit dieses Bieres – die Zitrusnoten kommen noch einmal zum Vorschein. Der Geschmack hält sich auch lange in der Kehle.

Dieses Bier ist etwas ganz Besonderes. Wer IPAs mag, wird den Doldensud lieben.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Emmermalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

6,5 % Vol.

Bittereinheiten:

55 IBU

Brauerei:

Riedenburger Brauhaus
93339 Riedenburg
http://www.riedenburger.de

Biershop Bayern

Craftbeer-Shop-Banner