Schlagwort-Archive: Bockbier

Riegele Auris 19

Nun will ich mal wieder ein Bier aus der Riegele Braumanufaktur testen, das Auris 19. Woher dieser Name? Das Bier ist mit 19° Stammwürze gebraut. Wenn das Bier dann auch noch als „Goldenes Feuer“ beworben wird, steigen selbstverständlich meine Erwartungen. Im Glas zeigt sich das Bier in einem satten goldgelb mit einer lebhaften Kohlensäure. Der Schaum ist eher sparsam vertreten, dafür aber feinporig. Dass sich der Schaum schnell auflöst trübt den optischen Eindruck, ist aber noch kein K.O.-Kriterium. Das Aroma wird von Malz und blumigen Noten bestimmt, es ist fruchtig und zeigt auch einen Anklang von Ananas. Da macht es doch gleich Spaß, sich auf den ersten Schluck zu freuen. Der Antrunk ist sehr mild, aber schnell dominiert das Malz den Geschmack. Das Ganze aber durchaus angenehm auf das Bittere des Hopfens abgestimmt. Der Abgang ist mäßig bitter, der Geschmack bleibt aber lange erhalten.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pilsener, Steffi), Hopfen (Hallertauer Perle, Opal), Hefe

Alkoholgehalt:

9,0 % Vol.

Brauerei:

Riegele BierManufaktur
S. Riegele KG
86150 Augsburg
http://www.riegele.de

Biershop Bayern

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Welde Jahrgangsbier 6. Edition

Bei guten Weinen sind wir es ja gewöhnt, auf den Jahrgang zu achten. Beim Bier ist dies dagegen recht selten. Weshalb eigentlich? Bier enthält doch erheblich mehr Grundstoffe aus der Natur, die bei jeder Ernte anders sein können. Wenn nun ein Bier auf dem Etikett den Jahrgang angibt, schraubt das bei mir die Erwartungen kräftig in die Höhe. Mal sehen, ob das Bier diese Erwartungen auch erfüllen kann. Zusätzlich sagt das Rückenetikett aus, dass dieser Lagerbock acht Wochen lang gereift ist. Auffällig ist auch der Naturkorken, mit dem die Flasche verschlossen ist. Diese Art, Bierflaschen zu verschließen, kenne ich sonst nur aus Belgien.

Gelbrot und hefetrüb steht das Bier im Glas, dazu sehe ich eine lebhafte Kohlensäure. Darüber relativ wenig weißer Schaum mit einem leichten Stich ins Beige. Er ist zwar feinporig, löst sich aber trotzdem relativ schnell auf.

Das Aroma ist ein wahrer Reigen an Früchten: Neben Karamell kommt Banane zum Vorschein, der Duft getrockneter Feigen spielt mit, dazu ein leicht säuerlicher Ton… Doch, am Aroma gibt es nichts auszusetzen.

Nun ist es an der Zeit für den ersten Schluck. Zunächst fällt mir auf, dass der Antrunk für ein Bockbier überraschend wenig Süße mit sich bringt. Ein Großteil des Malzzuckers ist wohl zu den immerhin 6,7 % Alkohol vergoren worden. Das ist aber absolut kein Minuspunkt. Der Körper ist sehr kräftig. Eine ausgeglichene Menge Bitterstoffe paart sich mit dem Geschmack von Malz und einem Hauch Banane. Ein wirklich leckeres Bier. Der Abgang ist für dieses kräftige Bier überraschend mild, trotzdem aber lang anhaltend.

Nachdem mich der Jahrgang 2014 nun vollkommen überzeugt hat, bin ich mal gespannt, ob die Brauerei auch im aktuellen Jahr diese Qualität halten kann.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

6,7 % Vol.

Brauerei:

Weldebräu
68723 Plankstedt-Schwetzingen
http://www.welde.de

Ratsherrn Springbock

Wieder einmal steht ein Bier aus der Hamburger Brauerei Ratsherrn vor mir, der Springbock. Es handelt sich um ein helles Bockbier und das Rückenetikett spricht ausdrücklich vom Frühling. Auch wenn es nicht ausdrücklich als Maibock angepriesen wird, dürfte es wohl doch in diese Kategorie fallen.

Verbraut wurden die drei Hopfensorten Saphir, Mittelfrüh und Tradition. Saphir zählt zu den hochfeinen Aromasorten und ist für helle Biere sehr beliebt. Auch Mittelfrüh gehört zu den hochfeinen Aromasorten. Nach starkem Rückgang der Anbauflächen, da er sehr anfällig für die Welkekrankheit ist, ist Mittelfrüh jetzt wieder stark im Kommen. Tradition gehört ebenfalls zu den Aromahopfen und verleiht dem Bier ein sehr feines, mildes, beinahe süßes Aroma. An Malz wurden Pilsener und Carahell verwendet.

Rotgolden und klar ist das Bier im Glas, darüber ein feinporiger Schaum, der sich allerdings schnell auflöst. Das Aroma ist leicht süßlich nach grünen Früchten, dazu eine feine leichtsäuerliche Note. Der Antrunk erscheint im ersten Moment recht süßlich, dieser Eindruck verfliegt aber schnell, wenn sich das Bier im Mund verteilt. Der Geschmack ist deutlich intensiver als ich bei einem hellen Bock erwartet habe. Eine leichte Süße steht in wunderbar ausgewogenem Verhältnis zu einer angenehmen Bitterkeit. Das Bier ist vollmundig und süffig, was auch durch die feine Kohlensäure unterstützt wird. Geschmacklich erinnert es eher an einen dunklen Bock. Insgesamt ein Bier, das seinesgleichen sucht.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pilsener, Carahell), Hopfen (Saphir, Mittelfrüh, Tradition), Hefe

Alkoholgehalt:

7,5 % Vol.

Stammwürze:

17 %

Brauerei:

Ratsherrn Brauerei GmbH
Lagerstr. 30a
20357 Hamburg

Einbecker Urbock dunkel

Nachdem der helle Ur-Bock aus Einbeck mir nicht ganz so gut gefallen hat, versuche ich es jetzt einmal mit dem dunklen Ur-Bock. Flasche und Etikett sind identisch mit der Ausnahme, dass diesmal Dunkel auf dem Etikett steht, nicht hell. Nach dem Einschenken fällt sofort auf, dass der feine Schaum diesmal deutlich stabiler ist und recht lange stehen bleibt. Das macht schon mal einen sehr guten Eindruck. Auch wenn wir uns die Farbe des Bieres ansehen, bleibt der Eindruck bestehen. Der Duft ist intensiv hopfig mit einem deutlichen Malzaroma. Das klare Bier hat die intensive Farbe von dunklem Bernstein mit einem Stich ins rötliche.

Der Antrunk ist leicht süß und malzig. Ein intensives Bier mit viel Körper. Kurz danach kommt auch die bittere Note zum Vorschein, die sich bis zum Abgang hält. So muss ein Bockbier sein. Dieses Bier ist kein Vergleich mit dem hellen Bockbier aus Einbeck. Alle weiteren Bockbiere werden sich an diesem Bier messen müssen.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

6,5 % Vol.

 

Brauerei:

Einbecker Brauhaus AG
37574 Einbeck
www.einbecker.de

Berliner Kindl Bock dunkel

Nachdem ich den hellen und dunklen Bock aus Einbeck getestet habe, will ich mir heute das dunkle Bockbier aus der Bundeshauptstadt vornehmen. Ich muss zugeben, dass das Bier es nach dieser Vorlage nicht ganz einfach haben wird.

Gießen wir das Bier also ein. Die Schaumkrone ist fein cremig und gleichmäßig mit kleinen Blasen. Sie fällt auch nicht so schnell in sich zusammen wie der Schaum anderer Biere. Darunter die fast schwarze Flüssigkeit mit braunem und rotem Stich. Doch die Optik macht schon Spaß.

Das Bier duftet nach Malz und es sind auch irgendwelche Fruchtaromen darin. Es macht Lust auf den ersten Schluck. Auf der Zunge schmeckt man neben dem Malz Hefe und einen Hauch von Weißbier mit dem typisch an Bananen erinnernden Geschmack. Der Geschmack lässt aber schnell nach. Schade. Da habe ich mir eigentlich mehr erwartet.

Alles in Allem ist der Berliner Kindl Bock ein gut trinkbares Bier, das aber noch Potential nach oben hat.

Zutaten:
Wasser, Gerstenmalz, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:
7,0 % Vol.

Brauerei:

Berliner-Kindl-Schultheiss-Brauerei GmbH
Indira-Gandhi-Str. 66-69
13053 Berlin
www.berliner-kindl.de

Einbecker Mai-Ur-Bock

Nun teste ich wieder einmal ein Bier aus dem Süden Niedersachsens – den Urahnen der Saisonbiere im Frühjahr, Einbecker Mai-Ur-Bock genannt. Es kommt wie alle Biere aus Einbeck in der unverwechselbaren grünen Flasche. Aber ich will hier keine Modenschau für Bierflaschen veranstalten, sondern es kommt auf deren innere Werte an. Schenken wir uns also ein Glas ein.

Dieses Bier besticht bereits durch sein Aussehen. Der viele feinporige Schaum krönt ein kupferfarbenes klares Bier. Im Duft dominieren das Malz und der Hopfen. Dies spiegelt sich auch im Geschmack wider, der vor allem durch das Malz bestimmt wird, aber auch eine feine Süße enthält, die durch eine zurückhaltende Karamellnote abgerundet wird. Vor allem beeindruckt der sehr intensive Geschmack, der für deutsche Biere nicht unbedingt charakteristisch ist, sondern den ich eher in Belgien erwarten würde. Im sehr langen Abgang kommt immer stärker das Bittere zum Vorschein, was jeden Schluck dieses Bocks im Frühjahr zu einem abwechslungsreichen Vergnügen macht. Leider war dies die letzte Flasche, die mein Getränkemarkt noch vorrätig hatte, aber wenn es noch eines Grundes bedürfen würde, sich auf den nächsten Frühling zu freuen, dann ist es dieses Bier.

Zutaten:
Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:
6,5 % Vol.

Brauerei:

Einbecker Brauhaus AG
37574 Einbeck
www.einbecker.de

Andechs Bergbock hell

Andechs ist das älteste Kloster Bayerns. Von dort kommt neben vielen anderen landwirtschaftlichen Produkten auch dieses Bier. In aller Regel bürgt der Name Andechs für eine gute Qualität.

Schenken wir also ein. Wir entdecken ein goldgelbes Bier mit einer Schaumkrone, die mich zwar nicht unbedingt umhaut, die aber doch recht ordentlich ist und auch einige Zeit stehen bleibt, bevor sie in sich zusammenfällt. Der Duft ist für ein helles Bockbier typisch, etwas süßlich nach Hopfen.

Im Antrunk dominiert das Malz mit seiner zurückhaltenden Süße, halt typisch helles Bockbier. Der Geschmack des Alkohols kommt flott durch, ebenfalls etwas, was ich bei einem hellen Bock erwarte. Der Alkohol schmeckt deutlich durch, ebenfalls wie ich es erwartet habe. Weitere Aromen kommen nicht wirklich durch. Der Abgang ist leicht bitter und lang anhaltend. Insgesamt ist der helle Bergbock aus der Klosterbrauerei Andechs so, wie ein helles Bockbier sein sollte.

Zutaten:
Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:
6,9 % Vol.

Brauerei:

Klosterbrauerei Andechs
Bergstr. 2
82346 Andechs
http://www.andechs.de/

Barre Maibock

An Barre Bräu dein Herz erfreu – das ist einer der Werbeslogans, an die ich mich aus meiner Kindheit erinnern kann. Dann will ich mal testen, ob das für den Maibock aus Ostwestfalen auch zutrifft.

Intensiv goldgelb ist es, hefetrüb und mit ungeheuer viel weißem Schaum, mehr als ich bei einem Bockbier erwartet hätte. Das muss aber kein Nachteil sein. Gut gefallen hat mir die lange Zeit, in der der Schaum erhalten bleibt. Außerdem sehe ich bereits im Glas, dass dieses Bier sehr viel Kohlensäure enthält. Der Duft wird durch das Malz geprägt, Hopfen kann ich nicht riechen.

Der Antrunk ist etwas wässrig und enthält die für Bockbier typische Süße. Der Körper ist aber für ein Maibock recht flach, etwas säuerlich, Bitterstoffe des Hopfens lassen sich bestenfalls erahnen. Auch der kurze Abgang zeigt kaum eine bittere Note. Dabei ist das Bier durch die reichlich vorhandene Kohlensäure recht süffig. Es ist wirklich nicht schlecht, aber als Maibock enttäuscht es doch etwas.

Zutaten:
Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfenauszüge

Alkoholgehalt:
6,9 % Vol.

Brauerei:
Privatbrauerei Ernst Barre
32291 Lübbecke
http://www.barre.de

Einbecker Winter-Bock

Noch ein Bockbier aus dem südlichen Niedersachsen. Diesmal ist es der Winterbock. Es kommt wie alle Biere aus Einbeck in der unverwechselbaren grünen Flasche. Das Etikett ist diesmal in einem satten Rot gehalten, was wohl ein Gefühl der Wärme und von Weihnachten vermitteln soll. Schenken wir uns also ein Glas ein.

Dieses Bier besticht bereits durch sein Aussehen. Der viele feinporige Schaum krönt ein leuchtend rotes klares Bier. Bereits der Duft dieses Doppelbocks lässt keinen Zweifel aufkommen: hier handelt es sich um ein kräftiges Bier, das nur in Maßen genossen werden sollte.

Der sehr kräftige Geschmack wird angeführt vom Malz, das eine feine Karamellnote mitbringt. Dazu die für Bockbiere typische Süße. Sobald sich das Bier im Mund etwas erwärmt, kommt auch eine angenehme Bitternote zum Tragen. Das Bittere bleibt auch im Abgang erhalten, und zwar richtig lange. Dieses süffige und voluminöse Bier darf man wirklich nicht einfach in sich hineinschütten, sondern wir müssen jeden einzelnen Schluck bewusst genießen.

Zutaten:
Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:
7,5 % Vol.

Brauerei:

Einbecker Brauhaus AG
37574 Einbeck
www.einbecker.de

Einbecker Ur-Bock hell

Einbeck ist nicht nur durch seinen spätmittelalterlichen Stadtkern bekannt, sondern vor allem durch das Bockbier. Am 17. April 1521 soll Martin Luther wird das Zitat „Der beste Trank, den einer kennt, der wird Einbecker Bier genannt“ zugeschrieben. Also auf jeden Fall Grund genug, dieses Bier zu verkosten.

Alle Biere aus dem Einbecker Brauhaus werden in der typischen grünen Flasche mit 0,33 l Inhalt geliefert. Heute teste ich den hellen Ur-Bock.

Der Schaum ist sehr schön feinporig, fällt aber leider recht schnell zusammen. Vermutlich würden dem Bier etwas mehr Hopfen gut zu Gesicht stehen, damit sich der Schaum länger hält. Das Bier selbst kommt mit einer sehr schönen hellen goldgelben Farbe, die mich auf den ersten Schluck freuen lässt.

Vorher aber noch die Duftprobe. Vorwiegend rieche ich Hopfen, aber auch der Alkohol kommt deutlich durch. Fangen wir also mit dem Trinken an. Trotz des Alkoholgehalts von 6,5 % erinnert der Geschmack eher an ein gutes Lightbier. Ich kann keinen Fehlgeschmack feststellen und das Bier ist auch wirklich nicht schlecht, mir fehlt einfach der Körper.

Zutaten:
Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:
6,5 %

Brauerei:
Einbecker Brauhaus AG
37574 Einbeck
www.einbecker.de