Archiv für den Monat: Oktober 2020

Barbe Noël

Barbe Noël ist ein Starkbier, und obwohl es aus Belgien stammt, wird es aus Wasser, Malz, Hopfen und Hefe gebraut und dürfte zumindest in dieser Hinsicht auch den härtesten Verfechter des deutschen Reinheitsgebots zufriedenstellen. Außerdem wird das Barbe Noël mit einem Stammwürzegehalt von 16° Plato mit Hilfe heller Malz eingebraut. Damit ist dieses Bier eines der wenigen hellen Weihnachtsbiere. Nach dem Brauvorgang wird das Bier 14 Tage lang ein erstes Mal vergoren. Durch die Lagerung erhält das Bier einen volleren Geschmack. Diese Lagerung endet, wenn ein Alkoholgehalt von 7,2 Volumenprozent erreicht ist.

Intensiv goldfarben mit einem leichten Rotstich fließt das Bier ins Glas. Dabei bildet sich eine unterdurchschnittlich große Schaumkrone, die lange erhalten bleibt. Auffällig ist die sehr agile Kohlensäure.

Das Aroma ist malzbetont nach frischer Brotkruste. Aber auch würzige Noten sowie einige blumige Anklänge kommen nicht zu kurz.

Der erste Eindruck, den das Bier auf der Zunge hinterlässt, ist eine frische Süße. Erst danach kommt die Würzigkeit zum Vorschein, die sich mit der Süße etwa die Waage hält. Das Mundgefühl ist voll und rund. Leider kommt der Alkohol stärker zum Vorschein als ich es bei 7,2 Volumenprozent erwartet hätte. Im Abgang entwickelt sich erstmals auch ein bitterer Geschmack, der dann lange nachklingt.

Zutaten:

Wasser, Malz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

7,2 % Vol.

Stammwürze:

16° Plato

Brauerei:

Brasserie Verhaeghe Vichte
Sint-Dierikserf 1
8570 Vichte
Belgien
www.brouwerijverhaeghe.be

Libertus – Alter Franke

“Befrei Dich – Trink Craft!” – das ist das Motto von Libertus. Das Ehepaar Renninger braut unter dem Label Libertus Craft Brewing unaufgeregte, feine Craftbiere wie den alten Franken. Klasse statt Masse ist die Devise von Denise – und ihrem David natürlich. David und Denise sind keine Fans wilder Experimente, schätzen jedoch die Aromenvielfalt, die im Craftbier auch unter Einhaltung des Reinheitsgebotes möglich ist. Die beiden legen ihren Fokus auf die handwerkliche Seite von Craftbier und brauen kunstvolle Biere, die sich durch ihre hohe Qualität und die raffiniert ausgetüftelten Rezepturen auszeichnen. Heute steht vor mir ihr alter Franke, ein ungefiltertes fränkisches Rotbier.

Rot mit leichter Hefetrübung präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber steht eine durchschnittlich große feinporige und elfenbeinfarbene Schaumkrone, die lange erhalten bleibt.

Düfte nach Karamell und Brotkrume steigen mir in die Nase, dazu noch leichte würzige Noten.

Der Antrunk offenbart eine leichte Süße sowie reichlich feinperlige Kohlensäure, die dem Bier eine angenehme Frische verleiht. Auf der Zunge dominiert der milde Geschmack des Malzes. Das Mundgefühl ist rund und weich. Auch der Abgang ist mild, jetzt kommt ein leichtes Bitter zum Vorschein, das langsam kräftiger wird und lange nachklingt.

So lobe ich mir ein fränkisches Rotbier.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pale Ale Malz, Münchner Malz, Karamellmalz) Hopfen (Magnum, Hallertauer Mittelfrüh, Hallertauer Hersbrucker), Hefe

Alkoholgehalt:

5,1 % Vol.

Stammwürze:

12,5° Plato

Bittereinheiten:

27 IBU

Farbe:

20 EBC

Brauerei:

Libertus Craft UG
Am Hahn 3
97762 Untererthal
www.libertus.beer

Braxzz Rebel IPA

Bislang haben die alkoholfreien Biere aus der Amsterdamer Brauerei Braxzz bei mir keine große Begeisterung wecken können. Das letzte Bier, das ich von den Holländern habe, ist das Rebel IPA, von dem ich mir erhoffe, dass die kräftige Hopfung für einen ordentlichen Geschmack sorgt. Die Brauerei schreibt, dass sie sich bei der Entwicklung dieses Biers von englischen IPAs inspirieren lassen hat.

Bernsteinfarben fließt das Bier ins Glas und bildet dabei wenig gemischtporigen Schaum, der schnell in sich zusammenfällt. An der Optik sollten die Amsterdamer auf jeden Fall noch arbeiten.

Das Aroma ist süßlich mit kräftigen künstlich-blumigen Noten, die neben den bitteren Aromen herausstechen.

Der Antrunk ist recht süß und die Dosierung der Kohlensäure ist gut darauf abgestimmt. Ein leichtes Bitter bildet sich auf der Zunge, das aber kaum gegen die Süße ankommt. Erst im Abgang wird das Bitter kräftiger und es klingt lange nach. Das Rebel IPA hinterlässt ein trockenes Mundgefühl, das ich durchaus als angenehm empfinde.

Auch hier stellt sich mir die Frage, ob es sich beim Rebel IPA wirklich um ein Bier handelt. Andere alkoholfreie IPAs gefallen mir deutlich besser und sie sind auch deutlich näher am “echten” IPA, also an einem mit Alkohol. Als Bier empfinde ich das Rebel IPA als enttäuschend, als eine vom Bier inspirierte Limonade könnte dieses Getränk mir aber durchaus gefallen.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfenextrakt, Zitronensäure, natürliches Aroma, Kohlensäure

Alkoholgehalt:

0,2 % Vol.

Bittereinheiten:

60 IBU

Brauerei:

Braxzz BV.
Keizersgracht 391A
1016 Amsterdam
Niederlande
https://braxzzamsterdam.com/

Fässla Zwergla

Das Flaggschiff der fränkischen Traditionsbrauerei Fässla ist das dunkle, mild-süffige Zwergla Bier. Das dunkle Märzen will mit leicht süßlichen Noten und einer gewissen malzigen Nussigkeit überzeugen. Mit 6,0% Vol. hat es eine moderate Stärke, die einen nicht direkt nach der ersten Flasche umhaut.

Mahagonifarben strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Die elfenbeinfarbene Schaumkrone ist zwar gemischtporig, bleibt aber trotzdem lange erhalten.

Das Aroma ist wie erwartet malzbetont nach Karamell mit einem Anklang nach Vanille.

Der Antrunk ist relativ süß, was gut zur feinperligen Kohlensäure passt, die schön passend dosiert ist. Auf der Zunge dominieren die Röstaromen mit einem Anklang von Kaffee und einem geringen Bitter, das von einer minimalen Säure begleitet wird. Dadurch ist das Mundgefühl voll und rund. Insgesamt ist das Zwergla ein schön süffiges Bier. Der Abgang ist wieder recht süß mit einem leichten Bitter und einem langen Nachklang.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

6,0 % Vol.

Stammwürze:

13,5 %

Brauerei:

Brauerei Fässla
Obere Königsstraße 19-21
96052 Bamberg
www.faessla.de

Brauwirtschaft gründet Genossenschaft zur Stabilisierung des Mehrwegsystems

Der Bayerische Brauerbund e.V., der Brauereiverband NRW e.V. und die Sozietät Norddeutscher Brauereiverbände e.V. haben gemeinsam mit sechs Brauereien am 8. September in Düsseldorf die “MPB Mehrwegpool der Brauwirtschaft eG” gegründet.

Unter dem Dach dieser Genossenschaft soll, aufbauend auf vorhandenen Mehrweg-Einheitsgebinden, das einzigartige deutsche Glas-Mehrwegsystem für Bier stabilisiert werden. Die Initiatoren wollen die Gründung ausdrücklich als verbändeübergreifend an die gesamte deutsche Brauwirtschaft gerichtete Einladung zur aktiven Mitwirkung verstanden wissen.

Der genossenschaftlich organisierte Mehrwegpool soll dazu dienen, die Mehrwegquote zu stabilisieren bzw. zu erhöhen und die Nutzung der Bierflaschen effizienter und damit umwelt- und verbraucherfreundlicher zu gestalten.

Der bisherige Prozess bis zur Gründung der Genossenschaft sei im Austausch mit den Kartellbehörden erfolgt. Dankbar sei man ihnen, so der Aufsichtsratsvorsitzende der Genossenschaft, Michael Hollmann, zugleich Vorsitzender des Brauereiverbandes NRW e. V., für ihre zielführende, wohl­wollende und hilfreiche Begleitung ab Beginn der Projektierung bis zur jetzt erfolgten Gründung der neuen Genossenschaft. Auch mit den Länderfinanzministerien sei man seit etlichen Monaten in einem konstruktiven Dialog. Ebenfalls hilfreich und unterstützend hätten sich der Genossenschaftsverband, der Bundesverband Glasindustrie, aber auch Vertreter der Genossenschaft Deutscher Brunnen mit ihrer Expertise eingebracht.

Von der kontrollierten Poolpflege unter dem Dach der neu gegründeten Genossenschaft verspreche man sich mittelfristig den Stopp und langfristig die Abkehr von der Individualisierung von Mehrweg­gebinden, die Stärkung des Glas-Mehrwegsystems und eine weitgehende Gebinde-Standardisierung insgesamt, die ökonomisch, vor allem aber auch ökologisch geboten sei.

Duchesse de Bourgogne

Bei Verhaeghe Vichte ist Tradition mehr als nur eine hohle Phrase. Schließlich wird in dieser Brauerei seit vier Generationen flämisches rotbraunes Bier gebraut. Für Karl und seinen Bruder Peter, den Brauer, begann die Geschichte mit Vichtenaar, aber es ist Duchesse de Bourgogne, das zu ihrem Flaggschiffbier geworden ist. Es wird mit tief gerösteten Malzen und gereiftem Hopfen gebraut, was eine geringe Bitterkeit ergibt. Es sind viele Jahrhunderte vergangen, aber Maria von Burgund genießt in der Stadt Vichte noch immer hohes Ansehen. Diese in Brüssel geborene Herzogin war die Gemahlin Maximilians I. “Sie gewährte den Bürgern viele Rechte und unterstützte die Brauer”, erzählt Karl Verhaeghe von der Brouwerij Verhaeghe Vichte. Die regionalen Biere, die bei der Gründung der Brauerei 1885 erstmals hergestellt wurden, werden auch heute noch von Karl und Peter gebraut.

Es handelt sich um typisch flämische rotbraune Biere, eine Mischung aus obergärigen Bieren, die in Eichenfuß gereift sind. In diesen Fässern durchläuft das obergärige Bier eine zweite wilde spontane Gärung. Daher werden diese Biere auch als Biere mit Mischgärung bezeichnet. Nach der Hauptgärung und der Kühllagerung setzt die Duchesse de Bourgogne ihre Reifung in Eichenfermentern fort. Die Tannine aus der Eiche verleihen dem Bier seinen frischen und fruchtigen Charakter. Jetzt möchte ich feststellen, ob sich dieser ganze Aufwand überhaupt lohnt.

Mahagonifarben fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine recht kleine hellbraune Schaumkrone, die durchschnittlich lange erhalten bleibt.

Düfte nach Trockenfrüchten und dunkler Schokolade steigen mir in die Nase, wobei der Alkohol dem Aroma eine weitere Fülle verleiht. Insgesamt erinnert das Aroma mich an Likör, wobei ich dies eigentlich bei nur 6,2 Volumenprozent Alkohol nicht erwartet hätte.

Im Antrunk halten sich die süßen und die sauren Noten die Waage. Auffällig ist die extrem feinperlige Kohlensäure, die auf die lange Reifung dieses Bieres hinweist. Auf der Zunge entwickelt sich vor allem die fruchtige Säure, die nur mühsam von der Restsüße des Malzes im Zum gehalten wird. Das Mundgefühl ist schwer und voll. Im Abgang wird das Sauer kräftiger und zusammen mit der Süße erinnert das Bier jetzt an einen alten Balsamico, aber an einen, von dem man nach einem guten Essen einen Teelöffel voll pur genießt. Leider ist der Nachklang recht kurz.

Das Bier eignet sich hervorragend zu Meeresfrüchten und gebratenem Fisch, genau wie zu Hartkäse. Auch für eine Soße zu dunklem Fleisch kann es gut verwendet werden.

Zutaten:

Wasser, Hefe, Malz, Hopfen

Alkoholgehalt:

6,2% Vol.

Brauerei:

Brasserie Verhaeghe Vichte
Stin-Dierikserf 1
8570 Vichte
Belgien
www.brouwerijverhaeghe.be

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Baltic Stout

Nun steht wieder einmal ein Bier von der Insel Rügen vor mir, das Baltic Stout von der Insel Brauerei in Rambin. Markus Berberich hat die Brauerei gegründet und entwickelt seitdem dort seine Biere, die er selbst “Seltene Biere” nennt, ich würde eher sagen, dass zumindest ein großer Teil der Biere aus Rambin einmalig ist. Aber genug geplaudert, es ist an der Zeit, die Flasche zu öffnen und das Bier zu verkosten.

Blickdicht schwarz fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine sehr voluminöse feste Krone aus mittelbraunem Schaum, die sehr lange erhalten bleibt. Die Optik ist der helle Wahnsinn.

So geht es auch mit dem Aroma weiter. Düfte nach dunkler Schokolade, Espresso und gerösteten Nüssen steigen mir in die Nase. Abgerundet wird das Aroma durch eine angenehme Malzsüße und aus dem Hintergrund könnte sogar noch der Duft nach Süßholz dazukommen. Da bekomme ich richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist recht süß. Das ist keine Überraschung, aber obwohl die sehr feinperlige Kohlensäure eher knapp dosiert ist, passt sie doch zur Süße. Auf der Zunge bildet sich der Geschmack nach Schokolade, dazu etwas Vanille und gemeinsam mit den 7,5 Volumenprozent Alkohol erinnert das Bier schon fast an Likör. Das Mundgefühl ist voll und rund. Im Abgang kommt der Kaffeegeschmack mehr in den Vordergrund, dazu der wärmende Alkohol. Das Bier bleibt mild mit wenigen Bitterstoffen, dafür klingen die Röstaromen lange nach.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hafermalz, Traubenzucker, Naturhopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

7,5 % Vol.

Stammwürze:

12,9° Plato

Bittereinheiten:

20 IBU

Empfohlene Genusstemperatur:

12° – 16° Celsius

Brauerei:

Rügener Insel Brauerei GmbH
Hauptstraße 2c
18573 Rambin
http://insel-brauerei.de/

Einmalig: ProWein auf fünf Tage verlängert

Dass Messen nach wie vor ein wichtiges Instrument sind, Produzenten, Handel und teilweise auch Verbraucher zusammenzubringen, ist den meisten von uns wohl klar. Dass Messen in der aktuellen Corona-Situation nicht einfach durchzuführen sind und uns das Thema Corona noch einige Zeit verfolgen wird, ist auch klar. Dies sind die Gründe, weshalb sich die Messeveranstalter für die kommenden Veranstaltungen etwas einfallen lassen müssen. So fällt die Fisch und Feines in Bremen in diesem Jahr vollständig aus, da die Messegesellschaft den beiden parallel stattfindenden Messen Reiselust und Caravan Bremen den Vorzug gegeben hat, die aufgrund der Abstandsregelungen in diesem Jahr alle Messehallen in Bremen beanspruchen. Auch die Grüne Woche in Berlin ist für das nächste Jahr bereits abgesagt. Die Braubeviale setzt auf weniger Besucher, größere Abstände und die übliche Maskenpflicht.

Einen anderen Weg geht die ProWein in Düsseldorf. Die aktuellen COVID-19 Hygiene- und Sicherheitsbestimmungen haben zu einer einmaligen Verlängerung der normalerweise dreitägigen Messe um zwei weitere Tage auf fünf Tage geführt – und zwar konkret von Freitag, 19. März, bis Dienstag, 23. März 2021. Durch diese Laufzeitveränderung wird eine der zentralen Auflagen der Sicherheitsbestimmungen garantiert und gleichzeitig das Aussteller- und Besucheraufkommen der weltweit wichtigsten und größten Fachmesse für Weine und Spirituosen in verantwortungsvolle Bahnen gelenkt. Maximal 10.000 Besucher pro Tag werden im nächsten Jahr Zutritt auf die ProWein haben.

“Wie wichtig und gleichzeitig erfolgreich Messen auch in Corona-Zeiten sind, haben wir erst Anfang September mit dem CARAVAN SALON, der international führenden Caravaning-Messe, bewiesen”, so Erhard Wienkamp, Geschäftsführer der Messe Düsseldorf. “Sie war bundesweit die erste Messe nach dem Lockdown und ein wichtiger Schritt in Richtung Normalität im Wirtschaftsleben. Das dabei gewonnene Know-how können wir zum Nutzen der internationalen Wein- und Spirituosenbranche vollumfänglich auf der ProWein einsetzen – ganz im Sinne unserer Kunden, Aussteller wie Besucher. Auch mit den neuen Rahmenbedingungen lassen sich sehr gute wirtschaftliche Erfolge erzielen.”

PROTaction-Kampagne: Maßgeschneidertes Hygienekonzept

Unter dem Motto PROTaction hat die Messe Düsseldorf erfolgreich ein Hygiene- und Sicherheitskonzept entwickelt. Herzstück ist neben der Steuerung der Besucherströme die Umsetzung der AHA-Regeln (Abstand, Hygiene, Alltagsmaske). Hier werden zur ProWein wie auch schon zum CARAVAN SALON Messe-Mitarbeiter, sogenannte PROTaction-Guides, in den Hallen unterwegs sein und die Einhaltung der Bestimmungen nachhalten. Die Steuerung des Besucheraufkommens kann durch die Limitierung auf maximal 10.000 pro Tag garantiert werden; die praktische Umsetzung erfolgt durch personalisierte Online-Tagestickets. Ebenso bewährt hat sich während des CARAVAN SALONS die vollumfängliche Registrierung des gesamten Ausstellerpersonals inkl. Standbauer und wird damit als Kern des PROTaction-Konzeptes auf der ProWein 2021 umgesetzt.

Für ProWein-spezifische Details, wie beispielsweise die Frage der coronakonformen Durchführung von Tastings, liegen genehmigungsfähige Lösungen vor. Alle notwendigen Informationen zu den Hygienemaßnahmen finden Aussteller und ihre Mitarbeiter, Standbauer, Besucher und Medienvertreter aktuell auf der Website der ProWein.

Überquell – Orange Sunshine Summer Wit

Unmittelbar am Hamburger Fischmarkt auf St. Pauli befindet sich die Brauerei ÜberQuell. Ich war bislang nur einmal dort. Das Wetter war schön, ich konnte draußen sitzen und in sympathisch-improvisiert erscheinender Umgebung mein Bier genießen. Mindestens bei gutem Wetter ist die Brauerei einen Besuch wert. Genauso haben mir auch die Biere gefallen, die ich bislang aus dieser Brauerei verkostet habe und ich hoffe, dass es mir mit dem Witbier, das jetzt vor mir steht, auch so geht.

Hell bernsteinfarben und hefetrüb läuft das Bier ins Glas. Die feinporige Schaumkrone ist nicht allzu ausgeprägt und bleibt durchschnittlich lange erhalten.

Das Aroma ist sehr fruchtig. Die Düfte der verbrauten Orangenschale steigen mir in die Nase. Sie harmonisieren sehr gut mit dem Aroma des rosa Pfeffers und dem Koriander. Ja, die Jungs auf St. Pauli haben tatsächlich auch rosa Pfeffer mit in den Sud getan. Auch wenn der rosa Pfeffer botanisch kein Pfeffer ist, sondern die Beere des südamerikanischen Schinusbaums, kann er kulinarisch doch als Pfeffer behandelt werden.

Der Antrunk ist frisch und die leichte Süße sorgt bei mir zusammen mit der reichlich enthaltenen Kohlensäure für echte Begeisterung. Auf der Zunge wird das Bier etwas trockener und die würzigen Noten des rosa Pfeffers und des Korianders übernehmen das Zepter. Die Orangenschale schmeckt eher aus dem Hintergrund durch. Der Abgang ist fruchtig-bitter mit kurzem Nachklang.

Durch den rosa Pfeffer ist das Orange Sunshine Summer Wit eine recht eigenwillige Interpretation des belgischen Witbiers, aber es kommt richtig gut. Leider ist der Sommer jetzt vorbei, aber ich hoffe darauf, dass im nächsten Jahr erneut dieses Bier aus Hamburg bei mir landet.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Rohweizen, Hopfen, Koriandersaat, Orangenschale, Hefe, rosa Pfeffer

Alkoholgehalt‍:

5,6 % Vol.

Bittereinheiten:

28 IBU

Stammwürze:

10° Plato

Brauerei:

ÜberQuell Brauerei
St. Paule Fischmarkt 28
20359 Hamburg
https://ueberquell.com

Pêche Mel Bush

Pêche Mel Bush wird seit 2009 von der Brasserie Dubuisson gebraut. Im Gegensatz zu vielen anderen Fruchtbieren aus Belgien wird das Pêche Mel Bush nicht mit Saft oder ganzen Früchten gebraut, sondern es kommen Fruchtaromen und -extrakte zum Einsatz, wobei die Brauerei ausdrücklich darauf hinweist, dass es sich um natürliche Aromen und Extrakte handelt. Mit einem Alkoholgehalt von 8,5 % ist das Pêche Mel Bush vermutlich das stärkste belgische Fruchtbier.

Bernsteinfarben und hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Die durchschnittlich voluminöse Schaumkrone hat einen leichten Gelbstich und bleibt lange erhalten.

Das Bier duftet sehr intensiv nach Pfirsich. Eine solche Intensität wäre mit Saft vermutlich nicht zu erreichen. Alle anderen Düfte werden übertönt.

Der Antrunk ist süß, aber die reichlich dosierte Kohlensäure macht die Süße erträglich. Auf der Zunge dominieren wie in der Nase die Pfirsicharomen. Jetzt kommen aber auch leichte bierige Noten durch und werten den Geschmack auf. Bitter ist bestenfalls zu erahnen. Würde das Bier etwas mehr Säure enthalten, würde es mir dadurch sicher besser schmecken. Angenehm ist aber das weiche Mundgefühl. Erst im Abgang kommen erstmals die Bitterstoffe zum Tragen; sie klingen aber nur kurz nach.

Zutaten:

Wasser, Zucker, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe, Fruchtsaft (15% Pfirsich), Pfirsicharoma

Alkoholgehalt:

8,5 % Vol.

Brauerei:

Dubuisson Brewery
Chaussée de Mons, 28
7904 Pipaix
Belgien
https://www.dubuisson.com/