Archiv für den Monat: April 2020

Babylone

Mit Babylone heißt es “Zurück in die Zukunft. Vor 7.000 Jahren tranken die Menschen in Babylon ein fermentiertes Gebräu. Ein paar tausend Jahre später beschlossen einige Leute in Brüssel, dieses Projekt der Kreislaufwirtschaft in Angriff zu nehmen, indem sie unverkauftes frisches Brot zum Bierbrauen verwendeten. Der Ersatz von 20 % des Malzes durch unverkauftes frisches Brot soll dem Bier eine angenehme Toffee- / Toastbrot-Note verleihen. Wir hören oft, dass ein Bier wie 2 Scheiben Brot ist – nun, mit dem Babylone soll das tatsächlich stimmen-

Das Babylone, das jetzt für die Verkostung vor mir steht, ist ein Extra Special Strong Beer und Barley Wine, welches nach historischem Vorbild mit Brot gebraut wird.

Rubinrot und leicht hefetrüb präsentiert sich das Bier nach historischem Vorbild im Glas. Die elfenbeinfarbene Schaumkrone ist durchschnittlich groß und bleibt sehr lange erhalten.

Röstaromen steigen mir gemeinsam mit etwas Süße von Trockenfirnen in die Nase. Auch Brotkruste ist deutlich zu riechen.

Der Antrunk ist recht süß, die Kohlensäure ist feinperlig. Auf der Zunge entwickelt sich der Geschmack nach Kaffee, dazu eine leichte Fruchtigkeit. Begleitet werden diese Eindrücke durch ein ordentliches freundliches Bitter. Das Mundgefühl ist voll und rund. Auch der Abgang wird durch ein fruchtiges Bitter dominiert, das sehr lange nachklingt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pale, Cara 50, Cara 150, Röstmalz), Brot, Hopfen (EKG, Chinook, Crystal), Hefe

Alkoholgehalt:

7,0 % Vol.

Bittereinheiten:

65 IBU

Farbe:

38 EBC

Empfohlene Genusstemperatur:

6° – 8° Celsius

Brauerei:

Brussels Beer Project
Rue Antoine Dansaert 188
1000 Brüssel
Belgien
www.beerproject.be

Störtebeker Schwarz-Bier

Nun steht mal wieder ein Bier aus der Hansestadt Stralsund vor mir, das Störtebeker Schwarz-Bier. Dieses Bier ist es auch, das ich vor vielen Jahren erstmals von dieser Brauerei kennengelernt habe und es hat mir von Anfang an gefallen. Nicht umsonst ist es sowohl beim European Beer Star als auch bei Meiningers International Craft Beer Award ausgezeichnet worden. War es ursprünglich nur manchmal in Norddeutschland erhältlich, finden wir es inzwischen in fast ganz Deutschland im Angebot, sogar bei uns im Dorfladen. Grund genug, es jetzt endlich einmal zu beschreiben.

Nahezu blickdicht schwarz fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine durchschnittlich große hellbraune Schaumkrone, größtenteils feinporig, die lange erhalten bleibt.

Düfte nach Schokolade und Kaffee steigen mir in die Nase, begleitet von Aromen nach Trockenfrüchten sowie einigen blumigen Noten.

Der Antrunk ist recht trocken und die Röststoffe kommen schnell in den Vordergrund. Dabei werden Sie von einer leichten fruchtigen Säure unterstützt, während die Bitterstoffe des Hopfens sich diskret im Hintergrund halten. Zusammen mit dem weichen Mundgefühl ergibt sich ein wunderbar süffiges Bier. Der Abgang ist mild und ebenfalls durch die Röststoffe dominiert. Der Geschmack klingt überraschend lange nach.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,0 % Vol.

Stammwürze:

11,9° Plato

Bittereinheiten:

25 IBU

Farbe:

80 EBC

Brauerei:

Störtebeker Braumanufaktur GmbH
Greifswalder Chaussee 84-85
18439 Stralsund
www.stoertebeker.com

Blanche Bruxelles

Das Blanche Bruxelles ist, wie es schon sein Name nahelegt, ein Witbier, das allerdings nicht in Brüssel gebraut wird, sondern im etwa 30 Kilometer von Brüssel entfernten Quenast. Das Bier wird mit 40 % Weichweizen gebraut, weshalb ich ein Bier mit einem weichen Mundgefühl erwarten kann. Mal sehen, ob es meine Erwartung erfüllt. Aber da bin ich ganz zuversichtlich – schließlich hat dieses Bier im Jahr 2016 beim World Beer Award die Goldmedaille errungen.

Weizenblond und leicht hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Die sahnige Schaumkrone ist durchschnittlich groß und fällt auch durchschnittlich schnell in sich zusammen.

Im Aroma mischen sich Düfte nach Biskuitteig mit der Fruchtigkeit von Kumquatsschale und der Würzigkeit des Korianders.

Der Antrunk ist recht trocken und durch die sehr reichlich vorhandene Kohlensäure frisch und prickelnd. Auf der Zunge ist das Bier sehr ausgewogen und vollmundig. Dabei ist der Geschmack ausgewogen und auch das seidige Mundgefühl, das ich erwartet habe, stellt sich ein. Im Abgang mischt sich ein leichtes Bitter mit der Würzigkeit des Korianders. Der Geschmack klingt durchschnittlich lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizen, Hopfen, natürliche Aromen, Bitterorangenschale, Koriander, Hefe

Alkoholgehalt:

4,5 % Vol.

Empfohlene Genusstemperatur:

2° – 5° Celsius

Brauerei:

Brasserie Lefebvre
Chemin du Croly 54
1430 Rebecq-Quenast
Belgien
www.brasserielefebvre.be

Cast Pumpkin Ale

So richtig neu ist der Bierstil des Pumpkin Ale nicht. Wikipedia schreibt, dass schon George Washington an diesem Braustil gearbeitet hat. Die Hopfenhelden beschreiben diesen Bierstil so: “Das Pumpkin Ale ist eine Biersorte aus der “Neuen Welt”. Entstanden in Amerika ist es aber auch zum englischen Klassiker geworden. Kolonialisten sollen das Kürbisbier mehr oder weniger aus der Not heraus erfunden haben, denn Kürbis war ein guter Malzersatz, weil er viel Stärke und Zucker (!) mitbringt. Und gerade in den Anfängen der Kolonialisierung Amerikas war das Malz eben häufig knapp. Mit diesem Problem hatten sich freilich vor ihnen schon ganz andere herumgeschlagen, auch viele Brauer in Europa nahmen vor 1516 (->Reinheitsgebot) alles was vergärbar war und brauten damit ihr Bier – vorausgesetzt es schmeckte einigermaßen. Kürbis schmeckt einigermaßen und so hielt sich die Idee, damit zur Saison Gerste zu ersetzen, nicht nur in den USA bis heute, sondern fand mit dem Kürbis an sich bald auch in die Alte Heimat, nach England, wo das Pumpkin Ale als “Pumpion” oder “Pompion” bekannt wurde.”

Lange habe ich suchen müssen, bis ich ein Pumpkin Ale gefunden habe. Nun ist es mir endlich gelungen und ich werde nun das Pumpkin Ale von der Cast-Brauerei in Stuttgart verkosten.

Rotbraun und hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Die Schaumkrone ist eher klein und sie löst sich schnell auf. Es mag sein, dass dies auf dem Kürbis beruht, der hier mit verbraut wurde.

Das Aroma ist malzbetont, dabei fruchtig mit einer leichten Säure. Auch der Ingwer kommt mit seinem eher scharfen Aroma zu seinem Recht.

Der Antrunk ist ziemlich süß, aber das Bier ist vom ersten Moment an wirklich vollmundig. Schnell übernimmt der Ingwer das Kommando und erschlägt so ziemlich jeden anderen Geschmack. Das Mundgefühl ist trotzdem weich und rund. Auch im Abgang dominiert der Ingwer, es kommt ein leichtes Bitter dazu und der Ingwer klingt noch lange nach.

Eigentlich mag ich Ingwer wirklich gerne, aber hier haben die Brauer für meinen Geschmack wirklich übertrieben. Mit weniger Ingwer könnte mir das Bier vermutlich gefallen.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Kürbis, Ahornsirup, Hopfen, Hefe, Ingwer

Alkoholgehalt:

6,2 % Vol.

Stammwürze:

14° Plato

Bittereinheiten:

25 IBU

Brauerei:

Cast-Brauerei GmbH
Siemensstr. 144
70469 Stuttgart
www.cast-brauerei.com

Delirium Nocturnum

Die Brauerei Huyghe braut schon lange ihr bekanntes Bier Delirium Tremens. 1999 wurde erstmals diese dunkle Version des dieses weltbekannten Bieres gebraut. Wie das helle Original kommt auch das Delirium Nocturnum mit 8,5 Volumenprozent Alkohol daher, wird aber mit anderem Malz gebraut, unter anderem mit Röst- und Schokoladenmalz. Daher erwarte ich von diesem Dark Strong Ale einen noch reichhaltigeren Geschmack. Im Internet habe ich Hinweise gefunden, dass während des Brauprozesses auch verschiedene Kräuter und Gewürze zum Einsatz kommen. Für diese Behauptung habe ich aber weder in der Zutatenliste auf der Flasche noch auf der Website der Brauerei eine Bestätigung gefunden. Aus diesem Grund vermute ich, dass es sich dabei um eine Fehlinformation handelt.

Im Jahr 2016 hat das Delirium Nocturnum Bronze als Best Dark Ale beim Australien International Beer Awards errungen.

Aber kommen wir jetzt endlich zum Bier.

Dunkel-rubinrot präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber steht eine feste hellbraune Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Ja, das ist ein Bier wie gemalt.

Röststoffe dominieren das Aroma mit dem Duft nach Karamell, Espresso und dunkler Schokolade. Dazu kommt das Aroma nach Trockenpflaumen, unterstützt durch den Duft des Alkohols. Aus dem Hintergrund kommen noch einige fruchtige und würzige Akzente dazu, ich rieche Spuren von Zitrusfrüchten, Lakritz und Koriander.

Der Antrunk ist recht süß, dabei aber auch frisch, wozu die reichlich vorhandene Kohlensäure ihren Teil beiträgt. Auf der Zunge lässt die Süße langsam nach, die Trockenpflaumen treten mehr in den Vordergrund, unterstützt durch ein leichtes Bitter. Das Mundgefühl ist voll, kräftig und wärmend. Dabei schmeckt der Alkohol deutlich durch, passt sich aber in das gesamte Geschmacksmuster ein. Der Abgang ist dann überraschend trocken, die Würzigkeit kommt stärker hervor und klingt sehr lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Röstmalze, Münchner Malz, Schokoladenmalz), Hopfen (u.a. Target), Hefe

Alkoholgehalt:

8,5 % Vol.

Stammwürze:

17° Plato

Bittereinheiten:

24 IBU

Farbe:

80 EBC

Brauerei:

Brouwerij Huyghe
Geraardsbergsesteenweg 4/B
9090 Melle
Belgien
www.delirium.be

Riedenburger Alkoholfrei

Die Riedenburger Brauerei selbst beschreibt dieses Bier so: “Mit seinem feinwürzigen und vollmundigen Geschmack bietet es Freunden alkoholfreier Biere ein erfrischend spritziges Geschmackserlebnis. Aus wertvollem Bioland-Hopfen und Malz eingebraut enthält es lebenswichtige Vitamine und eignet sich besonders gut als isotonisches und kalorienreduziertes Getränk bei jeder sportlichen Aktivität.” An harten Fakten steht im Grunde nur in dieser Beschreibung, dass hier Rohstoffe auf kontrolliert biologischem Anbau verwendet wurden, und zwar aus Bioland-Anbau, also echtem Bio, nicht aus dem EU-Bio, das ja nun eher ein Light-Bio ist. Dann will ich mal die Flasche öffnen und das Bier verkosten.

Recht hell goldfarben und leicht hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Die feinporige Schaumkrone ist recht klein, bleibt aber lange erhalten. Optisch macht das Bier schon mal was her.

Düfte nach Malz sowie einige würzige Noten und etwas Holz steigen mir in die Nase. Nicht allzu intensiv, aber auch nicht unangenehm.

Der Antrunk ist stark malzbetont und zeichnet sich durch reichlich Kohlensäure aus. Auch auf der Zunge bleibt das Malz dominierend, obwohl auch einige herbe Noten des Hopfens mitspielen. Bitterstoffe sind allerdings Mangelware. So richtig rund und vollmundig ist das Bier nicht, allerdings müssen wir auch bedenken, dass dieses Bier alkoholfrei ist und damit ein wichtiger Geschmacksträger fehlt. Der Abgang ist sehr mild und der Geschmack klingt nur kurz nach.

Das Bier ist nicht schlecht, auch wenn es teilweise eher an eine helle Malzbrause erinnert als an ein Bier.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Gärungskohlensäure, Hefe

Alkoholgehalt:

< 0,5 % Vol.

Brauerei:

Riedenburger Brauhaus
Michael Krieger GmbH & Co. KG
Hammerweg 5
93339 Riedenburg
www.riedenburger.de

Joup

Nur etwa zehn Kilometer von Aachen entfernt liegt Hombourg, im äußersten Zipfel der Wallonie an der Grenze zu Flandern und nicht weit von den Niederlanden. Dort hat Benoit Johnen seine Brauerei, aus der das Joup stammt, das jetzt vor mir steht und auf seine Verkostung wartet. Es ist eines von acht Bieren, die in der Brauerei Grain Dorde entstehen.

Kastanienbraun und hefetrüb zeigt sich Joup im Glas. Die beige Schaumkrone ist gemischtporig, bleibt aber recht lange erhalten

Das Aroma ist süß, fast sirupartig mit Düften nach Rosinen. Auch der Alkohol kommt durch. Dazu kommen mit einigen Röststoffe leichte Kaffeearomen.

Wie erwartet ist auch der Antrunk süß, was aber durch die reichlich dosierte Kohlensäure nicht unangenehm wird. Auf der Zunge kommt zu Süße eine leichte Säure. Die Fruchtigkeit bleibt diskret im Hintergrund und vor allem fehlen mir die Bitterstoffe, die so gut wie nicht vorhanden sind. Deshalb fällt auch der Abgang recht schlank aus, auch dort gibt es kein Bitter und auch ein Nachklang fehlt mir.

Alkoholgehalt:

6,8 % Vol.

Bittereinheiten:

20 IBU

Farbe:

47 EBC

Brauerei:

Grain Dorge
rue Laschet 3
4852 Hombourg
www.grain-dorge.com

Himburgs Bavarian Dry Hop Lager

Alexander Himburg ist einer der Pioniere der deutschen Craft-Bierszene. Ich habe ihn in der Bierakademie in Bochum einmal persönlich kennenlernen können. Er ist so sympathisch wie seine Biere gut sind. Jetzt steht das Bavarian Dry Hop Lager vor mir, ein naturtrübes Lagerbier, das verspricht, mit einer ordentlichen Ladung frischer Hopfenaromen und einer feinen Zitrusnote daherzukommen. Alexander verspricht, dass es frisch wie ein Pils ist und einen leichten Malzkörper wie ein Helles hat. Mal sehen, ob er dieses Versprechen einhalten kann.

Hell goldfarben mit nur leichter Hefetrübung präsentiert sich das Bier im Glas. Der feinporige Schaum ist recht gering, bleibt aber lange erhalten. Bereits während des Einschenkens steigt mir ein fruchtiges Aroma nach Zitrusfrüchten in die Nase.

Aber das ist erst der Anfang. Beim weiteren Schnüffeln stelle ich noch Aromen von Mango, Orange und Zitronenschale fest. Der Duft nach Malz bleibt diskret im Hintergrund und unterstützt die Aromen des Hopfens.

Zunächst erscheint das Bier recht trocken, dabei spritzig und frisch. Auf der Zunge breitet sich eine angenehme Fruchtigkeit aus, die die Aromen widerspiegelt. Dazu kommen jetzt eine leichte Malzsüße sowie ein geringes Bitter, die für ein rundes Mundgefühl sorgen. Der Abgang ist trocken und mild mit einem leichten Bitter, das überraschend lange nachklingt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pilsner-Karamell, Sauermalz), Hopfen (Citra, Simcoe, Perle, Hallertauer Mittelfrüh, Herbrucker, Smaragd), Hefe

Alkoholgehalt:

5,3 % Vol.

Stammwürze:

12° Plato

Brauerei:

Himburgs Braukunstkeller GmbH
Alexander Himburg
Ehrengutstraße 27
80469 München
www.himburgs.com

Craftbeer-Shop-Banner

Leute Bokbier

Nun steht ein Bier aus Entvelde im östlichen Teil von Flandern vor mir. Das Etikett erfordert einige Erklärungen, denn es lädt zu einigen Missverständnissen geradezu ein. Zunächst einmal handelt es sich nicht um ein Bockbier. Der Name könnte zwar darauf hinweisen, aber er bezieht sich nicht auf den Bierstil, sondern auf den im Etikett abgebildeten Ziegenbock. Das Bokbier ist ein Belgian Strong Ale, es könnte sich auch um ein Strong Dark Ale handeln. Und dann steht da noch etwas von “Anno 1927”. In diesem Jahr wurde erstmals ein Bier mit dem Namen Leute Bokbier gebraut. Es hat aber mit dem heutigen Bier gleichen Namens nichts gemeinsam. 1927 wurde unter diesem Namen ein Lagerbier gebraut, das aber nicht sonderlich gut angenommen wurde, weshalb die Produktion nach einigen Namen eingestellt wurde. Erst seit 1997 gibt es wieder ein Bier dieses Namens. Und genau dieses Bier möchte ich jetzt verkosten.

Dunkel kastanienbraun mit einer ordentlichen feinporigen hellbraunen Schaumkrone präsentiert sich das Bier im Glas. Die Schaumkrone bleibt recht lange erhalten, so dass die Optik schon mal keinen Anlass für Kritik gibt.

Das Aroma ist malzbetont, fast sirupartig. Düfte nach Trockenfrüchten mischen sich mit Sauerkirscharomen und dunkler Schokolade.

Der Antrunk ist relativ süß, was aber gut zur reichlich vorhandenen feinperligen Kohlensäure passt. Auf der Zunge erscheint das Bier zunächst sehr röststofflastig, aber dann spiegeln sich die Aromen auf der Zunge wider. Dabei wirkt das Bier erstaunlich frisch. Das Mundgefühl ist vollmundig und rund. Im Abgang kommt zunächst die Schokolade in den Vordergrund bevor ein leichtes freundliches Bitter lange nachklingt.

Zu einem gebratenen Steak oder auch zu Wildgerichten ist dieses Bier ein guter Begleiter.

Alkoholgehalt:

7,5 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij van Steenberge
Lindenplaan 25
9940 Ertvelde
Belgien
www.vansteenberge.com

Schlappeseppel Weißbier Dunkel

“Man schreibt das Jahr 1631. König Gustav Adolf von Schweden nimmt Aschaffenburg ein. Während im Schloss Johannisburg Vorbereitungen für die königliche Hofhaltung getroffen werden, muss man feststellen: In den Fässern ist kein einziger Tropfen Bier. Mitten im 30-jährigen Krieg sind auch die letzten Quellen versiegt. Rasch ist ein Heermann gefunden, der die Kunst des Brauens versteht. Von höchster Stelle erhält er die Order, für seine Majestät Bier zu brauen. Soldat Lögler, wegen seines lahmen Fußes »der schlappe Seppel« genannt, löst seine Aufgabe meisterhaft.

Dies war die Geburtsstunde des Schlappeseppel, einer Traditionsgaststätte, die sich diesem Erbe verpflichtet fühlt.”

So beschreibt die Brauerei Schlappeseppel ihre Anfänge. Was daraus geworden ist steht jetzt vor mir, ein dunkles Weißbier, das jetzt auf seine Verkostung wartet.

Braun und mit kräftiger Hefetrübung präsentiert sich das Bier im Glas. Die sahnige Schaumkrone ist stiltypisch sehr voluminös und bleibt auch sehr lange erhalten. Die Kohlensäure ist sichtbar sehr aktiv, was mir gut gefällt, denn gerade die Kohlensäure sorgt für die Frische, beim Weizenbier noch mehr als bei anderen Bieren.

Leichte Röstaromen steigen mir in die Nase, begleitet von Aromen nach Banane und Nelke. Damit haut mich das Aroma nicht unbedingt vom Sessel, aber es erfüllt alle Erwartungen, die ich an ein dunkles Weizenbier stelle.

Der erste Schluck überrascht durch eine Frische, wie ich sie bei einem dunklen Weizenbier nicht unbedingt erwartet hätte. Dabei ist das Bier vom ersten Moment an vollmundig. Auf der Zunge kommt noch eine leichte fruchtige Säure dazu, so dass ein volles und samtiges Mundgefühl entsteht. Im Abgang kommt die Fruchtigkeit mehr in den Vordergrund, klingt aber leider nur kurz nach.

Zutaten:

Brauwasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt, Hefe

Alkoholgehalt:

53 % Vol.

Stammwürze:

12° Plato

Brauerei:

Schlappeseppel GmbH
Aschaffenburger Str. 3-5
63762 Grossostheim
www.schlappeseppel.de