Archiv für den Monat: März 2020

Triporteur from Heaven

Bert begann als Hausbrauer und lernte die Tricks des Handwerks in einigen weltberühmten Brauereien. Als diplomierter Brauingenieur absolvierte er ein Praktikum bei der Brauerei Orval und bei Rodenbach, die für die original flämische Brauerei für rotbraune Biere bekannt sind. Bert arbeitete in der Brauerei Gueuze Boon als Kellermeister und in der Brauerei Sint Bernardus als Braumeister. Auslandserfahrung sammelte er in Brauereien in Fort Collins (USA), in Brooklyn (USA), als Braumeister in Suzhou (China) und in Galati (Rumänien).

Seine internationale Erfahrung brachte ihm einen Platz als Jurymitglied während des World Beer Cup ein. In Austin (Texas) baute Bert die neue Celis-Brauerei, in der wieder das Weißbier Pierre Celis gebraut wird, und auch in Franschhoek (Südafrika), wo er eine neue Brauerei nach seinem eigenen BOM BREW-Design baute. Auf der Suche nach der weiteren Optimierung seines Handwerks fragte Bert: “Wie mache ich das selbst, aber besser?” Er wurde von der traditionellen Art und Weise inspiriert, mit der spezielle Malzsorten hergestellt werden und wie Rodenbach in früheren Zeiten eine einzigartige Brauweise anwendete – indem er eine Darre zur Herstellung seines eigenen Malzes benutzte.

Bert kaufte einen Kaffeeröster und baute ihn um, um sein eigenes Spezialmalz herzustellen. Er kaufte ein weißes Malz (dies ist ein helles Grundmalz, das nur gedarrt wurde) und verwendet es für seine neue Malzvariante. Das Backen von Malz bei niedrigen Temperaturen macht das Malz glatt und leicht. Das Rösten von Malz bei höheren Temperaturen macht das Malz dunkler und intensiver. Sein Superfrisches Malz wird innerhalb von 48 Stunden für das Bierbrauen verwendet.

Bert erstellt für jedes einzelne Bier ein individuelles Rezept. Das hausgemachte Malz bildet die Grundlage für eine geheime Zusammensetzung der Zutaten, die als “BOM-Paket” bezeichnet wird. Er verfolgt den gesamten Brauprozess selbst, von A bis Z.

Golden und hefetrüb fließt das Bier ins Glas. Dabei bildet sich viel fester Schaum, der sehr lange erhalten bleibt. An der Optik gibt es wirklich nichts zu meckern.

Das Aroma ist der helle Wahnsinn. Alle Nuancen eines Obstsalats steigen mir in die Nase. Ich rieche Aromen von Grapefruit, Ananas, Banane, Honig und Vanille.

Der Antrunk ist weniger süß als ich es aufgrund des Aromas erwartet hätte. Die sehr feinperlige Kohlensäure ist reichlich vorhanden. Auf der Zunge spiegeln sich die Aromen wider, wobei der Geschmack nach Grapefruit im Vordergrund steht. Er spielt gut mit der Süße. Das Bier ist vollmundig und süffig. Der Abgang zeichnet sich durch ein leichtes und freundliches Bitter mit langem Nachklang aus.

Das Triporteur from Heaven passt gut zu gebratenem Fisch, Muscheln und Käse.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hopfen (East Kent Golding, Styrian Golding, Cascade), Hefe

Alkoholgehalt:

6,2 % Vol.

Empfohlene Trinktemperatur:

8° – 10° Celsius

Brauerei:

BOMBrewery BVBA
Armoedestraat 11
8800 Roeselare
Belgien
www.triporteurbeer.com

Der beste Rum kommt aus dem Westerwald

Westerwälder Rum erhält die Auszeichnung “Best In Class” auf der Craft Spirits Berlin: die Birkenhof-Brennerei gewinnt insgesamt 10 Medaillen für Rum, Whisky, Vintage Korn & Co., darunter gleich zwei Mal den Titel “Best in Class” und Jonas Klöckner wird als “Young Craft Distiller Of The Year” nominiert.

Ein kraftvoller, selbstbewusster Rum: Mit Jon haben die Destillateure der Birkenhof-Brennerei ein flüssiges Meisterstück destilliert. Seit dem Verkaufsstart im Herbst 2019 hat JON bereits für Furore in der Barszene gesorgt und einige Goldmedaillen eingeheimst. Auf die jüngste Auszeichnung ist das Team der Nistertaler Destillerie aber besonders stolz: Ein “Best in Class” bekommt man nicht jeden Tag!

Hergestellt wird JON in einem aromaschonenden Destillationsprozess (Potstill-Verfahren) über die Whisky-Destillerie, mit einer besonders langen, kalten Vergärung im Vorfeld. Die Destillateure greifen – und hier zeigt sich das Können des Teams – individuell in den Destillationsverlauf ein und steuern ihn selbstbewusst kantig und aromareich. Das Ergebnis hat die Jury der Craft Spirits Berlin überzeugt: intensive Noten von Kakaobohne, reifer exotischer Frucht, Rum-Rosine, Zigarren-Rauch und dunklem Holz.

Echt, ehrlich, authentisch: Auf diese drei Schlagworte legen die Destillateure der Birkenhof-Brennerei bei ihren Produkten ein besonderes Augenmerk und diese Eigenschaften sind es auch, die der Genießer auf der Zunge spürt.

Dies trifft auch auf den zweiten Best-in-Class-Preisträger aus der Westerwälder Innovations-Destillerie zu: Der Salbeigeist mit Honig der Birkenhof-Brennerei wurde ebenfalls ausgezeichnet. Der mit getrocknetem Bio-Salbei eines Demeter-Hofes aus dem hessischen Westerwald hergestellte und mit regional gewonnenem Honig natürlich gesüßte Geist ist – so Stefanie Klöckner, Geschäftsführerin der Brennerei, ein echter Charakter: “Salbei ist als Destillat sehr spannend. Unser Salbeigeist ist ideal als Würzdestillat in der Küche verwendbar, zum Abrunden einer Jus zu Lammbraten, zum Aromatisieren einer Crème Brûlée, die mit einer Salbei-Karamell-Kruste überzogen wird oder auch zum Digestif, gemeinsam mit einem Salbei-Roh-Camembert”, empfiehlt sie.

Im Rahmen der Craft Spirits Berlin wurde neben JON (Gold | Best in Class) und dem Salbeigeist mit Honig (Gold | Best in Class) auch die folgenden Produkte ausgezeichnet:

  • Fading Hill Peated Malt Whisky (Gold)
  • Fading Hill Summer Edition Whisky (Gold)
  • Rote Bete Edelbrand (Gold)
  • LUK Vintage Korn (Silber)
  • Gentle 66 Gin (Silber)
  • Westerwälder Kümmel (Silber)
  • Cinnamore Zimt-Whisky-Likör (Silber)
  • Gingeroo Ingwer-Orangen-Likör (Bronze)

Kolshorner Sommer

Nun steht noch ein Sommerbier vor mir. Der Kolshorner Sommer aus der Brauerei Burgdorf nahe Hannover wurde speziell für den Sommer entwickelt und wird in jedem Jahr von Juni bis September verkauft, anschließend gibt es nur noch den Abverkauf der Reste.

Bernsteinfarben und hefetrüb fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine durchschnittlich voluminöse gemischtporige Schaumkrone, die anfangs schnell in sich zusammenfällt, aber ein Rest bleibt lange erhalten.

Das Aroma ist malzbetont. Neben dem Duft nach Karamell rieche ich Brotkrume, etwas Banane und Gewürznelken.

Prickelnde Süße ist der erste Eindruck, den das Bier beim ersten Kontakt mit der Zunge vermittelt. Während sich das Bier auf der Zunge verteilt gesellt sich zur Süße überraschend viel fruchtige Säure, das aber die Süße nicht überdeckt. Das Mundgefühl ist mild und rund, obwohl die Bitterstoffe sich diskret im Hintergrund halten. Im Abgang kommt die Fruchtigkeit stärker zum Tragen und sie klingt durchschnittlich lange nach.

Mit seinen 2,9 Volumenprozent Alkohol ist das Bier perfekt für einen warmen Sommerabend geeignet.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Roggenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

2,9 % Vol.

Brauerei:

Brauerei Burgdorf GmbH & Co. KG
Lise-Meitner-Str. 8
31303 Burgdorf
www.brauerei-burgdorf.de

Hoppa Hontas

Maenhout ist eine kleine Brauerei, die ursprünglich im Jahr 2009 von dem Ehepaar Birgit und Thijs gegründet wurde. Anfangs arbeiteten sie mit einem kleinen 500-Liter-Brausystem, aber aufgrund der Beliebtheit ihrer Biere zogen sie 2015 in größere Räumlichkeiten um. Die neue Brauerei befindet sich in der Stadt Pittem in Westflandern, südlich von Brügge und westlich von Gent.

Die beiden jungen Brauer stellen Biere her, die auf traditionellen belgischen Stilen basieren, aber einen moderneren Ansatz haben. (Die Etikettenkunst ist allerdings eher unbelgisch)

Das Hoppa Hontas ist ein Beispiel. Es ist irgendwo zwischen einem belgischen Witbier und einem Blonde angesiedelt und wird in mehreren Varianten gebraut, jedes Mal mit anderen Hopfensorten. In der Regel werden aber Amarillo und Sorachi-Ace verwendet. Das bedeutet, dass jeder Sud anders schmeckt. Na ja, für die Konsumenten, die die Spannung lieben, ist ein solches Vorgehen sicher genau richtig.

Bersteinfarben und mit viel Hefe fließt das Bier ins Glas. Dabei bildet sich leicht überdurchschnittlich viel fester Schaum, der lange erhalten bleibt.

Die Brauerei benennt den Bierstil des Hoppa Hontas mit Blond – IPA. Für ein IPA enthält das wirklich komplexe Aroma recht wenig Fruchtigkeit. Es weiß aber durchaus zu gefallen. Düfte nach Karamell, Limone, Waldhonig, Ananas und roten Beeren steigen mir in die Nase. Das weckt bei mir sofort die Lust auf den ersten Schluck.

Leicht süß, frisch und spritzig, dabei durchaus fruchtig – das sind die Eindrücke, die das Bier beim ersten Kontakt mit der Zunge hinterlässt. Als sich das Bier auf der Zunge verteilt kommen angenehme Bitterstoffe zum Vorschein, die gut auf die Süße abgestimmt ist. Die Fruchtigkeit, die ich im ersten Moment geschmeckt habe, fehlt mir jetzt aber. Der Abgang wird durch ein leichtes freundliches Bitter mit einem durchschnittlichen Nachklang dominiert.

Alkoholgehalt:

6,5 % Vol.

Empfohlene Genusstemperatur:

10° Celdius

Brauerei:

Brouwerij Maenhout
Brugsesteenweg 157
8740 Pittem
Belgien
http://www.brouwerijmaenhout.be/

Wunderbraeu Pils

Wunderbraeu ist eine Brauerei in München, die, zumindest in der Außendarstellung, konsequent auf eine umweltgerechte Produktion setzt. Die Rohstoffe sind aus ökologischem Anbau, stammen nahezu vollständig aus dem Nahbereich der Brauerei, und der Strom, der in der Brauerei benötigt wird, stammt aus Wasserkraft. Zusätzlich werden die Biere in neutralen Kästen ausgeliefert, in denen Standardflaschen verpackt sind, die überall wieder neu befüllt werden können.

Leuchtend golden und gefiltert präsentiert sich das Bier im Glas. Die Schaumkrone ist durchschnittlich groß und sahnig und sie bleibt lange erhalten. Ein Pils wie gemalt.

Das Aroma wird durch den Duft nach Karamell dominiert, dazu kommen einige herbe Hopfennote. Ein Hauch Vanille rundet den Duft dieses Bieres ab.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine angenehme leichte Süße aus. Obwohl die sanfte Kohlensäure zurückhaltend dosiert wurde, wirkt das Bier frisch. Das Mundgefühl ist weich und mit der leichten Süße und dem ungewöhnlich geringen Bitter halbwegs voll. Wüsste ich nicht, dass ich ein Pils vor mir habe, würde ich es nicht als solches erkennen, sondern es eher als ein Helles einschätzen. Erst im Abgang wird das Bitter etwas kräftiger und es klingt durchschnittlich lange nach.

Alles in Allem ein gefälliges Bier ohne Ecken und Kanten. Mir persönlich fehlt hier der Charakter.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

4,9 % Vol.

Brauerei:

Wunderbraeu
Hopfenstr. 8
80335 München
www.wunderbraeu.de

21.3.2020: Bio-Urgetreide Braukurs

Biobauer und Brauer tun sich zusammen. Hilarius hat das Bio-Getreide und Klaus Illguth hat das Wissen und die Technik. So wird daraus unser erstes lokales BIO-Urgetreide-Bier und du bist dabei. Zwischen den einzelnen Brauschritten machen wir Brotzeit und probieren schon fertige BIO-Biere. Die Anzahl der Teilnehmer ist aus Platzgründen begrenzt. Wer nach ca. drei Wochen zum Abfüllen und Etikettieren kommt, darf eine Flasche mit nach Hause nehmen.

Der Seminarbeitrag mit der Anleitung zum Haus-Brauen, Bierauswahl und Bierbrotzeit beträgt € 77,-.

Ort:

Gasthof Maier-Gallenbach
Gallenbach
3180 Taufkirchen
www.maier-gallenbach.de

Averbode

Bereits im Jahr 1134 wurde die Abtei Averbode gegründet, aus der das Bier, das jetzt vor mir steht, ursprünglich stammt. Heute wird es in Zusammenarbeit der Abtei mit der Brouwerij L. Huyghe im belgischen Melle gebraut. Das Averbode Abteibier ist eine Hommage an die Geschichte: Vom 14. bis Anfang des 20. Jahrhunderts wurde in der Abtei selbst gebraut. Für die Herstellung des “neuen” Abteibiers entschied sich die Abtei für die Brauerei Huyghe, die auch auf eine reiche Vergangenheit zurückblicken kann. Aber es gibt immer noch Gemeinsamkeiten. Der Respekt vor der Umwelt und der Gesellschaft stehen im Mittelpunkt sowohl der Abtei als auch der Brauerei.

Das Averbode Abteibier ist ein Blonde Strong Ale mit 7,5 Volumenprozent Alkohol. Bernsteinfarben und mit reichlich Hefe fließt es ins Glas und bildet dabei eine durchschnittlich große gemischtporige Schaumkrone, die lange erhalten bleibt.

Das Bier duftet nach Malz und Hefe sowie fruchtig nach reifen Birnen. So macht es richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist trocken und mir fällt die sehr großzügig dosierte Kohlensäure auf. Auf der Zunge vereinen sich der Geschmack des Malzes und die Fruchtigkeit zu einem ausgewogenen Ganzen. Das Mundgefühl dieses sehr süffigen Bieres ist voll und rund. Im Abgang wird die Fruchtigkeit noch stärker und obwohl in der Kehle nur wenige Bitterstoffe zu bemerken sind klingt der Geschmack lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hafer, Dinkel, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

7,5 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij L. Huyghe
Brusselsesteenweg 282
9090 Melle
Belgien
www.brouwerijhuyghe.be

Oettinger Winterbier

Die Biere der Brauerei Oettinger haben nicht den besten Ruf. Sie gelten häufig als Billigbiere, als Biere für die Unterklasse. Das ist kein Wunder, gibt es die Flasche Oettinger doch teilweise für 35 Cent zu kaufen. Wie schaffen die das?

Zunächst einmal gilt die Brauerei als eine, die keine unnötigen Ausgaben trägt. Es gibt keine Werbung, keine Events oder ähnliches. Jeder Cent, der für die Produktion nicht unbedingt erforderlich ist, wird auch nicht ausgegeben. Nicht einmal die Kronkorken sind mit dem Logo der Brauerei bedruckt. Auch bei den Zutaten wird gespart. So wird das Oettinger Winterbier ausschließlich mit Hopfenextrakt gebraut, Doldenhopfen oder zumindest Pellets kennen die Brauer bei Oettinger nur von Abbildungen.

Die Frage, die wir uns stellen müssen, lautet daher, ob es möglich ist, für 35 Cent die Flasche ein trinkbares Bier zu brauen. Mehr dürfen wir für den Preis nicht erwarten. Und mehr verspricht Oettinger auch nicht. Auf der Website klingt das wie folgt: “Leise brodelt’s im Sudkessel … Das OETTINGER Winterbier ist ein urtypisches Spezialbier, auf das sich auch Knecht Ruprecht freut. Untergärig gebraut, überzeugt es durch sein volles Malzaroma. Weil es so gehaltvoll ist, sollten Sie das Auto besser stehen lassen. NULL SPASSBREMSE. Nehmen Sie einfach den Schlitten.” Aber mal sehen, ob Oettinger wenigstens diese Erwartung erfüllen kann. Öffne ich also die Flasche.

Rotgolden und gefiltert fließt das Bier ins Glas. Der wenige feinporige Schaum bleibt durchschnittlich lange erhalten.

Leichte Röstaromen steigen mir in die Nase, verbunden mit einer geringen Herbheit, die vom Hopfenextrakt stammt. Bereits jetzt muss ich mich an den niedrigen Preis erinnern, an dem ich das Bier messen muss.

Der Antrunk ist recht süß und die feinperlende Kohlensäure ist recht ordentlich dosiert. Auf der Zunge bleibt die Süße erhalten, das Bitter ist sehr knapp und fruchtige oder blumige Noten suche ich vergebens. Insgesamt erscheint mir das Oettinger Winterbier recht unausgewogen. Der Abgang ist sehr mild und er klingt nur kurz nach.

Ich empfinde das Winterbier als recht langweilig. Die Malzauswahl ist zwar nicht schlecht und ich könnte mir durchaus vorstellen, dass dieses Bier mit den entsprechenden Hopfengabe begeistern könnte. Aber das ginge zu diesem Preis wirklich nicht. So bleibt ein Bier, das man sich zwar durch die Kehle gießen kann, das aber nicht überrascht. Aber ich vermute mal, dass Oettinger das auch nicht vorhat.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

5,6 % Vol.

Brauerei:

OETTINGER Brauerei GmbH
Brauhausstraße 8
86732 Oettingen
www.oettinger-bier.de

Brewing Company Irish Red Ale

Wieder einmal steht ein Bier vor mir, das Lidl unter der Bezeichnung Craft-Bier verkauft hat. Bislang war ich von den Lidl-Bieren ja nicht allzu begeistert. Sie hoben sich durchaus von den Massenbieren ab, aber sie ließen immer noch eine Menge Luft nach oben. Andererseits müssen wir auch den vergleichsweise niedrigen Preis sehen, so dass es dann wieder passt. Mal sehen, wie mir dieses Bier gefällt.

Bernsteinfarben und leicht hefetrüb fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine durchschnittlich große gemischtporige Schaumkrone, die nur langsam in sich zusammenfällt. Die Optik geht schon mal in Ordnung.

Auch das Aroma ist ansprechend. Karamelldüfte und Röstnoten steigen mir in die Nase, dazu das Aroma von Zitrusfrüchten und Ananas und auch einige bittere Aromen sind dabei.

Der Eindruck, den das Bier beim ersten Kontakt mit der Zunge hinterlässt, ist eine angenehme Frische, gepaart mit einer leichten Süße und einer sehr feinperligen Kohlensäure. Wow. So ein Bier hätte ich Lidl wirklich nicht zugetraut. Auf der Zunge entwickelt sich ein ordentliches Bitter, das die Süße weitgehend überdeckt. Jetzt fehlt mir aber die Fruchtigkeit, die ich in der Nase festgestellt hatte. Dadurch wirkt das Bier nicht wirklich vollmundig, ist aber das Beste Craft-Bier von Lidl, das ich bislang getrunken habe. Der Abgang ist recht trocken mit einem milden Bitter, das lange nachklingt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

4,1 % Vol.

Brauerei:

Rye River Brewing Company
Donaghcumper
Celbridge
Co Kildare
Irland
www.craftybrewing.co.uk

Karlsberg-Brauerei veröffentlicht die Jahreszahlen für 2019

Die Karlsberg Brauerei GmbH (Unternehmensanleihe, WKN: A2AATX) hat ihren Jahresabschluss 2019 veröffentlicht. Die Gesellschaft erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr weiteres Wachstum bei ihren Marken im In- und Ausland und konnte so ihren Umsatz im Markengeschäft erneut steigern.

Im inländischen Markengeschäft mit den strategischen Marken Karlsberg und MiXery erhöhte sich der Umsatz leicht von 73,2 Mio. Euro auf 73,3 Mio. Euro. Die Marke MiXery konnte ihren nationalen Distributionsausbau fortsetzen und sich als nationaler Marktführer im Markt der Biermischgetränke mit einem Umsatzanstieg von 1,3 % behaupten. Die Marke Karlsberg profitierte weiterhin von einem neuen Markenauftritt und steigerte ihren Umsatz um 1,1 %. Die Marktführerschaft mit Karlsberg UrPils im regionalen Kernabsatzgebiet konnte so gefestigt werden.

Mit der Fokussierung auf eigene Marken im Export wurden die Markenumsätze im Ausland von 18,3 Mio. Euro auf 19,4 Mio. Euro um 6 % gesteigert.

Die Partnermarken konnten nach signifikanten Umsatzsteigerungen in den Vorjahren auf einem Umsatzniveau von 8,1 Mio. Euro konsolidiert werden.

Die Umsatzerlöse der Karlsberg Brauerei lagen insgesamt, wie prognostiziert, unter Vorjahresniveau und sind vor allem infolge der weiteren Anpassung des niedrig-margigen Lohnproduktionsgeschäftes erwartungsgemäß von 130,9 Mio. Euro auf 125,8 Mio. Euro zurückgegangen.

Durch den weiter verbesserten Umsatzmix mit wachsenden Marken- und sinkenden Lohnproduktionsumsätzen ergab sich eine erneute Verbesserung der Rohertragsmarge auf 59,5 % (VJ: 59,2%). Die Ablaufprozesse und organisatorischen Strukturen wurden zudem weiter optimiert und an die veränderten Anforderungen angepasst, was zu einer weiteren Effizienzsteigerung am Standort führte.

Die operative Ertragskraft der Karlsberg Brauerei konnte verstetigt werden: Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag mit19,7 Mio. Euro auf Niveau des guten Vorjahres (VJ: 19,6 Mio. Euro) und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) konnte auf 10,2 Mio. Euro (VJ: 9,5 Mio. Euro) gesteigert werden. Beide operativen Kennzahlen wurden um für das Geschäftsjahr 2019 enthaltene außergewöhnliche, periodenfremde Erträge bereinigt. Der Jahresüberschuss lag im Berichtszeitraum bei 8,3 Mio. Euro.

Christian Weber, Generalbevollmächtigter der Karlsberg Brauerei KG Weber: “Wir blicken auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2019 zurück, in dem unsere Marken weiter an Stärke gewonnen haben und in Umsatz sowie Ertrag gewachsen sind. Zudem wurde

im Berichtszeitraum auch unsere Braukompetenz wieder vielfach ausgezeichnet, u. a. beim ‚World Beer Award’ und beim ‚International Craft Beer Award’. Unsere Strategie, uns voll auf unser Markengeschäft zu konzentrieren, zahlt sich weiter aus. Wir werden daher unseren Weg des weiteren Ausbaus unseres Markengeschäfts im In- und Ausland sowie der nachhaltigen Verbesserung unserer Ertragskraft weiterhin konsequent verfolgen.”

Für das Gesamtjahr 2020 wird ein Umsatz nahezu auf dem Vorjahresniveau und ein adjustiertes EBITDA zwischen 16 und 19 Mio. Euro erwartet.

Der vollständige Jahresabschluss der Karlsberg Brauerei ist auf der Unternehmenswebseite unter https://karlsberg.de/investoren/ im Bereich Finanzpublikationen abrufbar.