Archiv für den Monat: Februar 2020

Dupont Moinette Blonde

Das Moinette Blonde wurde im Jahr 1955 erstmals gebraut und gehört seitdem zu den Vorzeigebieren der belgischen Brauerei Dupont. Der Name Moinette stammt aus der Gegend, in der die Brauerei vor Jahrhunderten angesiedelt war. Die Landschaft war früher eher sumpfig (“moëne” in altfranzösisch) und daraus leitete sich das Wort Moinette ab, das auch auf die landwirtschaftlich genutzte Mühle in dem Dorf Tourpes und den Bauernhof “Cense de la Moinette” hindeutet, der auch zu den Besitztümern der Familiendynastie Dupont gehörte. Ursprünglich hieß das Bier “Abbaye de la Moinette” (Abtei von der Moinette) und nennt sich erst seit 1980 Moinette.

Das Bier hat eine sehr schöne Goldfarbe und ist nur mäßig hefetrüb. Beim Einschenken bildet sich viel fester Schaum, der auch lange erhalten bleibt.

Das Aroma wird durch das Malz dominiert. Düfte nach Brot und Karamell, nach Vanille und einer Blumenwiese steigen mir in die Nase.

Der Antrunk ist recht süß, aber die reichlich vorhandene Kohlensäure sorgt für eine angenehme Frische. Auf der Zunge erscheint dann zunächst die Bitterkeit des Hopfens, bevor sich fruchtige Noten nach Zitrus- und dunklen Früchten dagegen behaupten. Trotz des kräftigen Bitter ist das Mundgefühl weich und der Geschmack der 8,5 Volumenprozent Alkohol hält sich diskret im Hintergrund. Der Abgang ist überraschend mild, aber mit sehr langem Nachklang.

Das Moinette Blonde steht eindeutig in der Tradition der belgischen Abteibiere und passt auch gut zu den typischen belgischen Gerichten, zu gebratenem Fisch und Muscheln, aber auch zu Wild.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Zucker, Hefe

Alkoholgehalt:

8,5 % Vol.

Empfohlene Trinktemperatur:

12° C

Brauerei:

Brasserie Dupont
rue Basse 5
7904 Tourpes
Belgien
www.brasserie-dupont.com

Nittenauer Mein Doldenzwerg

Das erste Mal, dass ich ein Bier aus Nittenau kennengelernt habe, ist bereits einige Zeit her. Damals war es Le Chauffeur, das alkoholfreie Bier aus der oberpfälzischen Kleinstadt, das mich gereizt hat und bei der Verkostung auch begeistern konnte. Dann habe ich lange Zeit nichts mehr von der Brauerei gehört, bis ich kürzlich auf der Braukunst Live in München die Brauerei wiedergefunden habe und mit dem dort ausstellenden Personal reden konnte. Wenige Tage später schickte mir Herbert Steger, der Verkaufsleiter der Brauerei, einige Flaschen Bier, damit ich auch diese Biere hier beschreiben kann. Vielen Dank dafür. Beginnen will ich mit “Mein Doldenzwerg”, einem Pale Ale.

Bernsteinfarben und leicht hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Beim Einschenken bildet sich eine durchschnittlich große feinporige Schaumkrone, die aber relativ schnell in sich zusammenfällt.

Düfte nach Zitrusfrüchten und Melone steigen mir in die Nase, unterstützt durch das Aroma nach Karamell und einem Hauch blumiger Noten. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist frisch und spritzig. Die Kohlensäure ist großzügig dosiert und verträgt sich gut mit der verhaltenen Süße des Biers. Auf der Zunge spiegeln sich die Aromen wider und neben dem Geschmack nach Grapefruit kommt auch der nach Melone mehr in den Vordergrund. Dazu kommt ein angenehmes Bitter. Das Mundgefühl ist weich und voll. Der Abgang wird durch ein freundliches Bitter mit sehr langem Nachklang dominiert.

Der Doldenzwerg aus Nittau ist ein Bier, bei dem man sich auf die nächste Flasche freut. Es passt gut zu gegrilltem Fisch und würzigem Käse.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Galaxy, Hüll Melon), Hefe

Alkoholgehalt:

6,3 % Vol.

Stammwürze:

15,6 %

Empfohlene Genusstemperatur:

6° – 8° C

Brauerei:

Brauhaus Nittenau
Wulkersdorfer Straße 4
93149 Nittenau
www.nittenauer-bier.de

Red Rye Captain Pale Ale

Jetzt steht wieder einmal ein Bier vor mir, das Lidl aus Großbritannien zu uns geholt hat. Ob das jetzt noch einmal passiert, wo das Vereinte Königreich die EU verlassen hat? Wir werden sehen.

Was mir bei diesem Bier auffällt sind die Informationen auf dem Rückenetikett. Waren bei den anderen Bieren, die Lidl in Deutschland angeboten hat, die Informationen in der Regel eher dürftig gestreut, sind hier nicht nur die gesetzlich vorgeschriebenen Angaben zu finden, sondern auch die Hopfen- und Malzsorten sowie die Bittereinheiten sind aufgeführt. Da muss ich Lidl wirklich mal loben. Aber kommen wir nun zum Bier.

Dunkel mahagonifarben präsentiert sich das Bier im Glas. Die durchschnittlich große elfenbeinfarbene Schaumkrone ist gemischtporig, bleibt aber lange erhalten. An der Optik gibt es schon mal nichts auszusetzen.

Das Aroma wird durch Zitrusnoten dominiert, unterstützt durch einige blumige Düfte und grasige Anklänge. Dazu kommt ein deutlicher aber trotzdem zurückhaltender Duft nach Toffee.

Der Antrunk ist recht süß, was aber zur feinperligen Kohlensäure passt. Auf der Zunge ist das Bier fruchtig und die Aromen spiegeln sich auf der Zunge wider. Erstaunlich finde ich die leichte Rauchnote, die ich jetzt schmecke. Das Mundgefühl ist samtig, so dass die Drinkability dieses Biers wirklich och ist. Der Abgang ist überraschend trocken und das Bitter kommt etwas kratzig rüber, klingt aber lange nach.

Mir erscheint das Bier nicht ganz ausgewogen, so dass durchaus noch Luft nach oben ist. Aber insgesamt ist es das Bier, das mir von allen bei Lidl angebotenen Bieren bislang am besten gefallen hat.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Cara), Roggenmalz, Hopfen (Summit, Cascade, Hüll Melon, Citra, Amarillo), Hefe

Alkoholgehalt:

4,2 % Vol.

Bittereinheiten:

43 IBU

Brauerei:

Marsont’s Beer Company
Marston’s House
Brewery Road
Wolverhampton, WV14JZ
Großbritannien
www.marstons.co.uk/

Landgang Der Kapitän

Wenn es auf hoher See mal wieder stürmisch wird, muss es einen geben, der einen klaren Kopf behält: Der Kapitän! Die Brauerei Landgang hat mit dem Kapitän ihr erstes alkoholfreies Bier gebraut, ein Pale Ale.

Hell bernsteinfarben strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Darüber steht eine recht kleine gemischtporige Schaumkrone, die sich schnell auflöst.

Das Aroma wird durch den Duft nach Zitrusfrüchten dominiert, begleitet durch deutliche bitte Noten. Aber auch das Malz fordert mit seiner Süße aus dem Hintergrund sein Recht.

Der Antrunk ist leicht süß und die sanfte Kohlensäure ist recht knapp dosiert. Aber durch das Malz weiß das Bier durchaus zu gefallen. Auf der Zunge übernehmen die Zitrusnoten die Führung, begleitet durch ein ordentliches Bitter. Die Aromen spiegeln sich also auf der Zunge wider. Trotzdem ist das Bier nicht ganz rund und der Körper ist eher schlank. Der Abgang ist leicht bitter und klingt nur kurz nach.

Alles in Allem ist der Kapitän ein erfrischendes alkoholfreies Bier.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Callista), Hefe

Alkoholgehalt:

< 0,5 % Vol.

Trinktemperatur:

8° C

Brauerei:

Landgang Brauerei GmbH & Co. KG
Beerenweg 12
22761 Hamburg
www.landgang-brauerei.de

Food & Beverage sowie ProWine Asia 2020 in Singapur verschoben

Dass der Mobile World Congress in Barcelona für dieses Jahr aufgrund des Corona-Virus abgesagt wurde bereits in den Nachrichten bekanntgegeben. Aber auch andere Messen, die nicht so sehr im Fokus der Öffentlichkeit stehen, sind von dem Virus betroffen. Ob nun der Virus an den derzeitigen Vorsichtsmaßnahmen Schuld ist oder ob es sich um eine Hysterie handelt vermag ich nicht zu sagen. Jedenfalls verschiebt Informa Markets die Auftaktveranstaltung der FHA-Food & Beverage auf einen späteren Zeitpunkt, da aufgrund der jüngsten Entwicklungen beim neuen Coronavirus (COVID-19) weltweit Bedenken bestehen, zu reisen. Die Veranstaltung war ursprünglich für den 31. März bis 3. April 2020 auf dem Messegelände Singapore Expo geplant. Die ProWine Asia 2020 in Singapur, die parallel zur FHA-Food & Beverage von Messe Düsseldorf Asia und Informa Markets veranstaltet wird, wird ebenfalls verschoben. Die Entscheidung, die in enger Abstimmung mit der Branche getroffen wurde, dient dem Schutz und Wohlergehen der Branchenakteure und ihrer Mitarbeiter.

Dazu Martyn Cox, Event Director für Hospitality, Food & Beverage/Singapur, bei Informa Markets: “Die Sicherheit und das Wohlergehen unserer Aussteller, Event-Besucher und Mitarbeiter steht für uns an erster Stelle. Es gibt Anzeichen für eine Ausbreitung des Coronavirus bei Menschenansammlungen; deshalb haben die lokalen Behörden dazu geraten, große Ansammlungen zu meiden. In der Folge erwarten wir für die Veranstaltung eine Beeinträchtigung der Besucherzahlen. Aufgrund dieser Bedenken haben wir uns zur Verschiebung der FHA-Food & Beverage und der ProWine Asia 2020 in Singapur entschieden. Wir konzentrieren uns jetzt darauf, unseren Ausstellern, Event-Partnern und registrierten Besucher die Unterstützung zukommen zu lassen, die sie in der Folge der Entscheidung benötigen. Wir arbeiten weiter eng mit den zuständigen Regierungsbehörden und Agenturen zusammen und werden alle weiteren Maßnahmen in Übereinstimmung mit den neusten Empfehlungen des Gesundheitsministeriums in Singapur (MOH), dem Arbeitsministerium und der Tourismusbehörde Singapurs befolgen.”

Beattrice J. Ho, Project Director ProWine Asia (Singapur), Messe Düsseldorf Asia, fügt hinzu: “Bei dieser Gelegenheit möchten wir auch allen Ausstellern und Partnern für die Unterstützung der Messen danken und sind bestrebt, das Bestmögliche aus der Situation zu machen. Wir arbeiten aktiv mit allen Partnern bei der Suche nach geeigneten, alternativen Daten zusammen.”

Alvin Lim, Executive Director, Brand and Customer Experience, SingEx Holdings: “Singapore EXPO & MAX Atria respektiert die Entscheidung zur Verschiebung der FHA-Food & Beverage und ProWine Asia 2020 in Singapur. Wir werden weiter zusammen mit Informa Markets, der Messe Düsseldorf Asia und unseren geschätzten Veranstaltungspartnern daran arbeiten, diese Lage in den Griff zu bekommen. Wir gehören zur weltweiten MICE-Branche (Veranstaltungen, Incentive-Events, Konferenzen und Ausstellungen), die immer zusammengestanden hat und sich immer gegenseitig unterstützt hat – und deshalb vertrauen wir auf die Belastbarkeit der Branche und ihre Fähigkeit, sich von all den Widrigkeiten, die der Coronavirus mit sich bringt, zu erholen.”

Die neuen Daten werden in Kürze angekündigt; alle Aussteller, die bereits zugesagt hatten, werden kontaktiert, um ihre weitere Teilnahme an der FHA-Food & Beverage und ProWine Asia (Singapur) zu erörtern. Die Teams der FHA und ProWine Asia (Singapur) werden sich mit allen Teilnehmern bezüglich weiterer logistischer und Planungsfragen in Verbindung setzen. In dringenden Fällen können die Aussteller sich auch direkt an enquiry@foodnhotelasia.com und info@prowineasia.com wenden.

“Wir hoffen auf das Verständnis der Branche für diese Entscheidung, die im Interesse der Sicherheit unserer Kunden und Mitarbeiter getroffen wurde. Bei der Suche nach neuen Daten in Zusammenarbeit mit Singapore Expo & MAX Atria sowie den anderen Veranstaltungspartnern bleibt es unser Ziel, den Kunden auch weiterhin bei beiden neu terminierten Veranstaltungen ein großartiges Erlebnis zu bieten”, so Martyn Cox/Informa.

Neumarkter Lammsbräu auch 2019 erfolgreich

Der Bio-Pionier Neumarkter Lammsbräu legt heute die wichtigsten Kennziffern zum zurückliegenden Geschäftsjahr vor und gibt eine Vorschau auf das laufende: Auch 2019 hat das Oberpfälzer Traditionsunternehmen sogar die eigenen Planungen übertroffen und steigerte seinen Umsatz um 7,8 Prozent auf 28,9 Mio. Euro (2018: 26,8 Mio. Euro). Der Marktführer für Bio-Bier verkaufte 2019 dabei insgesamt 257.544 hl Getränke (2018: 239.687 hl) und konnte über alle Produktlinien Erfolge verzeichnen: Trotz eines insgesamt schrumpfenden Biermarktes wurde der Bier-Absatz um 5,6 Prozent auf 105.863 hl gesteigert. Die Nachfrage nach alkoholfreien Getränken stieg um 8,8 Prozent und erreichte 151.679 hl Gesamtabsatz.

Kennzeichnend für Lammsbräu ist, dass das Wirtschaften des Familienunternehmens immer konsequent die Natur stärkt sowie den enkeltauglichen Umgang mit dieser in- und außerhalb der Traditionsbrauerei befördert. Für dieses Engagement und die Vielzahl der dabei umgesetzten Maßnahmen wurden die Oberpfälzer 2019 mit dem EMAS-Award der Europäischen Kommission ausgezeichnet und sind zudem aktuell für den CSR-Preis 2020 der Deutschen Bundesregierung nominiert.

Ein zentraler Aspekt ist für Lammsbräu dabei die Förderung des umweltfreundlichen Ökolandbaus und der regionalen Kooperation, die Lammsbräu auch 2019 wieder wirkungsvoll vorangetrieben hat. Johannes Ehrnsperger, Inhaber und Geschäftsführer von Neumarkter Lammsbräu: “Für uns ist seit langem klar: Wer wirklich nachhaltig wirtschaften möchte, muss auch über die eigenen Unternehmensgrenzen hinausschauen sowie gerade kleinere Akteure unterstützen und bei ihrem Engagement bestärken. Auch zu diesem Zweck haben wir 2019 unsere dritte bauliche Modernisierungsphase gestartet, die uns nicht nur technisch auf den allerneuesten Stand bringt, sondern uns auch als Kooperationspartner für die stetig wachsende Zahl unserer EZÖB-Landwirte langfristig zukunftssicher aufstellt. Denn nur wenn es verlässliche Abnehmer für die Erzeugnisse der Bio-Bauern gibt, können die Ziele von wichtigen Initiativen wie BioRegio 2030 auch nachhaltig erreicht werden.”

Die erste größere Wegmarke der im letzten Jahr begonnenen Modernisierungsarbeiten ist mit der im Dezember abgeschlossenen Errichtung von fünf zusätzlichen Lagertanks (Gesamtkapazität 4.600 Hektoliter) bereits erreicht. Die zweite folgt mit der baldigen Fertigstellung des neuen Logistikzentrums Blomenhof, das voraussichtlich noch im Frühjahr 2020 den Betrieb aufnehmen wird und durch eine weitere Logistikhalle auf dem Brauereihof ergänzt wird. Die Bauarbeiten hierfür starten in der zweiten Jahreshälfte, genau wie die Modernisierung von Lammsbräus weltweit einzigartiger 100 Prozent Bio-Mälzerei. So können aus dem von den EZÖB-Landwirten angebauten Bio-Braugetreide pro Jahr zusätzliche 1.300 Tonnen reines Bio-Malz hergestellt werden, das so sonst nirgends zu bekommen ist.

Um die Bio-Landwirte der Region auch beim Absatz ihrer anderen Bioerzeugnisse neben Bier- und Limonaden-Rohstoffen zu unterstützen, ist Lammsbräu Mitinitiator der lokalen BiRegO-Genossenschaft. Durch sie entsteht seit 2019 ein Zentrallager für Getreide und sonstige Feldfrüchte der Oberpfälzer Bio-Bauern. Selbst kleinste Mengen können so marktgerecht gebündelt werden.[4]

Johannes Ehrnsperger: “Wir blicken auf ein erneut sehr erfolgreiches Jahr zurück, in dem wir wirtschaftlich, bei unseren Modernisierungsvorhaben und ganz speziell mit Blick auf den Umweltschutz in der Region wieder weit vorangekommen sind. Hierfür gebührt allen, die daran mitgearbeitet haben, unser großer Dank: unseren Mitarbeitern, unseren Lieferanten und nicht zuletzt unseren Kunden. Denn jede Flasche Lammsbräu, now und BioKristall ist immer zweierlei: Ein großer Genuss und gleichzeitig die aktive Unterstützung von all dem, für das wir uns im Sinne von Umwelt und kommenden Generationen jeden Tag einsetzen.”

Mit Blick auf das laufende Jahr erwartet Johannes Ehrnsperger ein Absatzplus im Bereich von 3,8 Prozent. Dazu werden auch zwei Produktneuheiten beitragen, die Lammsbräu auf der Biofach 2020 vorstellt: Neben der limitierten Fan-Edition now fanTasty, die zum zehnjährigen now-Jubiläum von now-Fans für now-Fans online entwickelt wurde, verstärkt mit Lammsbräu Dunkel & Pure Zitrone alkoholfrei ein innovativer Bio-Biermix das Angebot der Oberpfälzer. Die Lammsbräu-Produktpalette umfasst damit im Jahr 2020 40 Bio-Getränke (22 Bio-Bierspezialitäten inkl. fünf alkoholfreien Sorten und fünf Bio-Biermischgetränken, zwei glutenfreie Bio-Spezialitäten, 12 now Bio-Limonaden inkl. ein Seasonal Special sowie vier Bio-Mineralwasser-Varianten).

15. 2. 2020: Grutkulturfestival International in Münster

Hintergrund

In der heutigen Bierwelt sind die Grutbiere wahrscheinlich die exotischsten Geschöpfe. Auch wenn dieser inzwischen ausgestorbene Bierstil bis zum 15. Jahrhundert in ganz Nordeuropa die vorherrschende Biersorte war. Nur sehr wenige Brauer in der ganzen Welt widmeten ihr Handwerk der Nachbildung des mittelalterlichen Bierstils, bei dem verschiedene Kräuter zum Würzen des Bieres verwendet wurden. Jedes Jahr im Februar feiern diese Brauer den Internationalen Gruttag. Das Deutsche Institut für Obstbau organisiert das “Grutkulturfestival”, das an die letzten beiden Internationalen Obsttage in Münster anknüpft.

Grutkulturfestival Münster 2020

Am Samstag, den 15. Februar 2020, lädt das Deutsche Institut für Obstbau in enger Zusammenarbeit mit dem Restaurant Fischbrathalle Brauer und Bierliebhaber zum Grutkulturfestival Münster 2020 ein. Einheimische und internationale Brauer, Profis und Hausbrauer, bieten ihre Mixturen an. Das Küchenteam der Fischbrathalle serviert paarweise Gerichte – mit und ohne Fisch. Das Festival ist als lockere Begegnung gedacht, die zur Diskussion über die nicht ganz alltäglichen Bierkreationen motiviert. Brauer und Besucher haben die Möglichkeit, miteinander zu kommunizieren.

Der Ort

Mit dem Erfolg der letzten beiden Veranstaltungen, bei denen wir am frühen Abend die maximale Kapazität erreicht hatten, begannen die Veranstalter nach Alternativen zu suchen. Für das kommende Festival haben sie die Möglichkeit geschaffen, das historische Fischrestaurant „Fischbrathalle“ in der Altstadt von Münster zu besuchen. Wir haben nun genügend Platz, warmes Essen und eine stilvolle Atmosphäre.

Stary Melnik iz Bochonka Myagkoye

Jetzt steht ein Lagerbier aus Russland vor mir, genauer gesagt aus dem Raum Moskau. Die Brauerei gehört zu AB InBev, dem weltgrößten Brauereikonzern, der das Bier für ein Unternehmen im Baden-Württembergischen Herrenberg herstellt.

Auffällig ist bereits die Farbe der Flasche, die bereits im Regal die Farbe des Bieres verrät. Beim Einschenken fällt mir aber doch auf, dass das helle Gold des Bieres etwas blasser ausfällt als ich es erwartet habe. Die unterdurchschnittlich ausgeprägte feinporige Schaumkrone bleibt durchschnittlich lange erhalten.

Das Aroma ist malzbetont und mild. Düfte nach Biskuit und Heu steigen mir in die Nase. So richtig begeistern kann mich der Duft nicht.

Beim ersten Kontakt des Bieres mit der Zunge fällt vor allem die sehr reichlich vorhandene Kohlensäure auf. Geschmack kann sich dagegen nicht durchsetzen. Erst als sich das Bier auf der Zunge verteilt und dabei erwärmt kommen süß und bitter hervor und halten sich in etwa die Waage. Dabei ist der Geschmack etwas intensiver als der erste Eindruck vermuten lässt. Allerdings ist der Geschmack nicht wirklich ausgewogen. Der Abgang ist leicht bitter mit einem durchschnittlich langen aber schwachen Nachklang.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

4,3 % Vol.

Brauerei:

Moscow-Efes Brewery
28, Moskovskaya street
Klin, 141607
Russland

für

Monolith Süd GmbH
Ohmstr. 7
71083 Herrenberg

Lehrter Lokschuppen

Nun steht mal wieder ein Bier aus Burgdorf in der Nähe von Hannover vor mir. Der Lehrter Lokschuppen ist ein Böhmisch Dunkel, also ein untergäriges dunkles Lagerbier. Mal sehen, wie es sich so macht.

Dunkel mahagonifarben fließt das Bier ins Glas. Dabei bildet sich nur wenig gemischtporiger Schaum, der sich auch schnell auflöst.

Das Aroma ist malzbetont. Ich rieche neben dem dominierenden Karamellduft leichte Röstaromen sowie einen Hauch dunkler Schokolade. Damit gefällt mir der Duft schon deutlich besser als die Optik.

Der Antrunk ist überraschend frisch und spritzig. Das Bier enthält eine zur Menge der Röststoffe passende Süße und auch die Kohlensäure ist gut darauf abgestimmt. Nachdem der allererste Eindruck durch die Frische geprägt ist kommen mit dem Erwärmen des Biers im Mund die Röststoffe überraschend in den Vordergrund und bringen sogar einige Kaffeenoten mit sich. Dazu kommt ein verhaltenes Bitter, so dass die gesamte Komposition für ein weiches und rundes Mundgefühl sorgt. Im Abgang kommt zunächst der Geschmack dunkler Schokolade in den Vordergrund, bevor ein freundliches Bitter mit langem Nachklang das Zepter übernimmt.

An der Optik sollte die Brauerei noch einmal arbeiten. Wäre die Optik so gut wie der Geschmack, könnte der Lehrter Lokschuppen durchaus zu meinen Favoriten gehören.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

4,8 % Vol.

Stammwürze:

12 %

Farbe:

62,9 EBC

Brauerei:

Brauerei Burgdorf GmbH & Co. KG
Lise-Meitner-Str. 8
31303 Burgdorf
www.brauerei-burgdorf.de

Frankreichs Brauer feiern den Brexit

Von wegen Katerstimmung: Frankreichs Bierbrauer feiern den Brexit. Mit dem Austritt Großbritanniens habe Frankreich nun erstmals wieder die meisten Brauereien in der Europäischen Union, erklärte der Verband Brasseurs de France. Frankreich zähle “fast 2.000” Brauereien, die rund 6.000 verschiedene Biere herstellten, betonte der Verband. In Großbritannien seien es rund 2.100 gewesen. In Frankreich wird nicht nur Wein getrunken und Deutschland komme nach dem Brexit mit rund 1.500 Brauereien nur auf Platz zwei, betonte der französische Brau-Präsident Maxime Costilhes. Allerdings räumte er ein, dass die Bundesrepublik immer noch mit Abstand “die größten Brauereien mit der höchsten Bierproduktion” in der EU hat. In Frankreich gibt vorwiegend kleine Brauereien, die noch nicht einmal 300 Hektoliter Bier pro Jahr herstellen. Das EU-Statistikamt Eurostat bestätigt dies: Danach kamen zuletzt rund 20 Prozent des in Europa produzierten Bieres aus Deutschland, nur rund fünf Prozent aus Frankreich. Eigentlich ist Frankreich damit durchaus ein interessantes Biergebiet, mit dem man sich einmal beschäftigen sollte.