Archiv für den Monat: Januar 2020

Préaris IPA

Préaris IPA ist ein belgisches India Pale Ale. Der Brauer hat mit dem Prearis Quadrupel den Preis als Beste Hobbybrauerin 2012 gewonnen. Jetzt steht das IPA aus der gleichen Brauerei vor mir und will versuchen, mich zu begeistern.

Bernsteinfarben und hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber steht eine große feste Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt.

Das Bier duftet nach Karamell, Grapefruit, Ananas und Maracuja. Schon das Aroma beweist, dass dieses Bier nicht „totgehopft“ wurde, sondern dass auch das Malz zu seinem Recht kommt.

Der Antrunk ist für ein IPA recht süß und die sehr feinperlige Kohlensäure ist recht knapp dosiert. Hier würde ich mir etwas mehr wünschen. Als sich das Bier auf der Zunge verteilt überrascht mich, dass nicht die Fruchtigkeit im Vordergrund steht, sondern die Süße des Malzes und das Bitter des Hopfens. Trotzdem spiegeln sich die Aromen noch auf der Zunge wider. Die einzelnen Geschmackseindrücke verbinden sich zu einem vollmundigen Genuss, dabei bleibt das Bier frisch und süffig. Im Abgang tritt das Bitter noch weiter in den Vordergrund und es klingt noch lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe, Zucker

Alkoholgehalt:

6,7 % Vol.

Brauerei:

Vliegende Paard Brouwers
Beverhoutsveldstraat 33
8730 Oedelem
Belgien
www.prearis.be

Rothaus Tannenzäpfle Alkoholfrei

Das alkoholfreie Tannenzäpfle stammt aus der Brauerei Rothaus, die 200 Jahre alt ist und sich von einer Klosterbrauerei zur Badischen Staatsbrauerei Rothaus AG entwickelt hat. 2009 wurden die ersten alkoholfreien Biere auf den Markt gebracht und schließen damit an den Erfolg der Brauerei an.

In hellem Gold strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Die sahnige weiße Schaumkrone bleibt lange erhalten.

Das Bier duftet nach frischem Brot, unterstützt durch eine leichte Süße sowie durch Kräuternoten.

Der Antrunk ist frisch und recht süß. Die feinperlige Kohlensäure ist für meinen Geschmack etwas zu knapp dosiert. Auf der Zunge kommt ein ordentliches Bitter dazu, das die anderen Geschmacknoten fast überdeckt, aber auch die Süße kommt mit einem angenehmen Karamellgeschmack noch durch. Im Abgang wird das Bier trockener, die Bittere verstärkt sich und klingt lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfenextrakt, Hopfen

Alkoholgehalt:

< 0,5 % Vol.

Stammwürze:

14,5 %

Bittereinheiten:

25 IBU

Brauerei:

Badische Staatsbrauerei Rothaus AG
Rothaus 1
79865 Rothaus
www.rothaus.de

St. Feuillien Saison

St-Feuillien Saison ist das, was die Belgier ein Bier des Terroirs nennen, ein traditionelles Bauernhofbier mit dem ganzen reichen Geschmack des fruchtbaren Landes Südbelgiens. Saison, ein warmes, goldblondes Bier, ist ein obergäriger Klassiker. Saisonbiere wurden ursprünglich für die Feldarbeiter gebraut, die mit dem trockenen Schluck erfrischt wurden. Dank der zweiten Gärung in der Flasche hat Saison einen unverwechselbaren Geschmack voller reicher Nuancen und einer leichten Würze.

Hell bernsteinfarben und leicht hefetrüb ergießt sich das Bier ins Glas und bildet dabei sehr viel festen Schaum, der auch sehr lange erhalten bleibt.

Das Bier duftet nach Karamell und Südfrüchten, besonders nach Ananas, dazu kommen noch einige Kräuternoten und der typische Duft belgischer Bierhefe.

Der Antrunk ist frisch, wofür die reichlich vorhandene feinperlige Kohlensäure sorgt. Auf der Zunge entfalten sich die Geschmäcker nach Malz und Südfrüchten, eine leichte Säure und der Geschmack nach Süßholz sorgen für ein volles Mundgefühl und eine ordentliche Süffigkeit. Der Geschmack des Malzes steht aber eindeutig im Vordergrund, genau wie zunächst auch im Abgang, der mild mit einer leichten Fruchtigkeit beginnt, bevor ein leichtes Bitter zum Vorschein kommt, das überraschend lange nachklingt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfenpellets, Gewürze (Lakritz), Invertzucker, Hefe, Milchsäure, Calciumchlorid, Antioxidationsmittel: Ascorbinsäure (E300)

Alkoholgehalt:

6,5 % Vol.

Bittereinheiten:

26 IBU

Brauerei:

Brasserie St-Feuillien SA
Rue d’Houdeng 20
7070 Le Rœulx
Belgien
www.st-feuillien.com

ProWein 2020 zeigt die Trends der internationalen Craft Beer- und Spirituosen- Szene

Die internationale Spirituosen- und Craft Beer-Szene ist lebendiger und faszettenreicher denn je: Spirituosen ohne Alkohol, Gin, der sich beim Mixen verfärbt, Craftdrinks aus exotischen Ländern oder Klassiker im neuen Gewand – das Spektrum an Craft-Spirits, Craft Beer und Cider wird Jahr für Jahr reichhaltiger und bunter, gleichzeitig spielt der kreative, qualitätsbewusste Umgang mit natürlichen Rohstoffen eine große Rolle. Die urbane Gastro- und Barszene, aber auch der Getränke- und Lebensmittelhandel profitieren von dieser Entwicklung. Die ProWein, die weltweit größte und wichtigste Fachmesse für Weine und Spirituosen vom 15. bis 17. März 2020, bereitet diesem Thema mit der Trendshow „same but different“ eine große Bühne – und das mittlerweile im dritten Jahr. „Unsere Messehalle 7.0 wird wieder zum Zentrum der internationalen Craft-Szene. Rund 120 Aussteller aus 24 Ländern präsentieren dort handverlesene Spirituosen, Bier und Cider“, erläutert Nicole Funke, Senior Project Manager ProWein. Der Spirituosenbereich hat auf der ProWein mit rund 400 Anbietern schon immer eine wichtige Rolle gespielt. Internationale Brands ebenso wie kleine, feine Brennereien stellen seit Jahrzehnten ein wichtiges Produktsegment für unsere Fachbesucher aus Handel und Gastronomie. „Die Trendshow „same but different“ war der konsequente Schritt in die richtige Richtung, das gesamte Themenspektrum der Spirituosen abzudecken und damit auch neue Zielgruppen zu erreichen. Vor allem kleinen Produzenten wird hier eine trendige Bühne bereitet, für die sie sich bewerben konnten“, so Funke weiter.

Premiere haben in diesem Jahr die „same but different“-Bar mit einem umfangreichen Programm und die „education school“. Vor allem die „education school“ dürfte bei den ProWein-Fachbesuchern auf großes Interesse stoßen. Mehrmals täglich präsentieren dort internationale Gastbartender aktuelle Trends der Craft-Szene und erläutern dabei das praktische „how to“ von Spirituosen, Bier und Cider – vor allem für Newcomer bieten diese „classrooms“ also eine perfekte Möglichkeit, das Thema zu erkunden. In der zentralen Bar wiederum brillieren internationale Bartender mit ihrem Können.

Den weitaus größten Part in der Trendshow stellen die Spirituosenanbieter mit rund 90 Ausstellern. Die Länderpalette reicht von „A“ wie Australien bis „U“ wie die USA; Asien ist mit China genauso vertreten wie Lateinamerika mit Argentinien, Mexiko und Peru oder Europa mit 18 Ländern. Alkoholreduzierte bzw. alkoholfreie Getränke, sogenannte Low ABV, werden zunehmend stark nachgefragt. Alkoholfrei entwickelt sich langsam aber sicher zum echten Genussmittel. Auch Nischen – wie Aquavit, Wermut, Korn, Mezcal oder Cider – zeigen zunehmend Präsenz und kommen neu interpretiert daher. Eine aktuelle Übersicht der „same but different“-Aussteller finden Sie online unter: https://www.prowein.de/de/same_but_different/same_but_different

Burgdorfer Schwarzbier

Jetzt habe ich mal wieder ein Bier aus der Brauerei Burgdorf in der Nähe von Hannover vor mir stehen. Es handelt sich um ein Schwarzbier, einen Bierstil, der bis zur Wende eher in der DDR beheimatet war, jetzt aber auch im Westen immer mehr Anhänger findet. Mal sehen, wie sich dieses Bier so macht.

Dunkelbraun und mit wenig grobporigem Schaum, der sich auch schnell auflöst, präsentiert sich das Bier im Glas. Mit dieser Farbe und ganz ohne Schaum erinnert es eher an Cola.

Düfte nach dunkler Schokolade und Brotkrume steigen mir in die Nase. Aromen des Hopfens kann ich in der Nase nicht feststellen.

Der Antrunk ist leicht süß, die Kohlensäure sehr feinperlig. Auf der Zunge entwickelt sich ein Schokoladengeschmack, dazu eine leichte Säure. Das Bier ist recht schlank und unausgeglichen. Mir fehlen Körper und die Weichheit, die ich von einem Schwarzbier erwarte. Erst im Abgang macht sich eine leichte Hopfenbittere bemerkbar, aber auch hier verschwindet der Geschmack sehr schnell.

Das Burgdorfer Schwarzbier ist absolut nicht meins. Schade. Andere Biere aus der Brauerei können mich durchaus begeistern. Ich habe keine Ahnung, weshalb das Schwarzbier so verunglückt ist.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

4,8 % Vol.

Stammwürze:

12 %

Farbe:

62,9 EBC

Brauerei:

Brauerei Burgdorf GmbH & Co. KG
Lise-Meitner-Str. 8
31303 Burgdorf
www.brauerei-burgdorf.de

Die Braukunst Live steht vor der Tür

Nur noch etwa zwei Wochen dauert es, bis die BRAUKUNST LIVE! wieder ihre Pforten öffnet. Nationale und internationale Aussteller präsentieren Trends, Neuheiten sowie Sondersude und sorgen auf diese Weise für jede Menge Entdeckungen. Das Genussfestival gewährt einen spannenden Einblick in die feinsten Biere der Welt. Hier kommt man mit Experten und Brauern direkt ins Gespräch. BRAUKUNST LIVE! ist das besondere Genuss-Event für Bierkenner, -liebhaber und alle, die einfach neugierig sind.

Erstmals rufen die Veranstalter alle Brauereien auf, am Wettbewerb um den besten FestivalBrew teilzunehmen. Der Premiumpartner der BRAUKUNST LIVE, BarthHaas®, hat mit Fantasia eine kreative Flavour-Hopfenkomposition aufgelegt, eine Mischung verschiedener Hopfensorten, die Bieren fruchtige Noten von Aprikose und einen Hauch von Sahne und Karamell verleiht. Das Siegerbier wird im Rahmen der Veranstaltung bekanntgegeben.

Das BierForum

Das BierForum ist eine neue Plattform für Bierwissen und richtet sich an Biermacher und/oder Biervertreiber. Die Kooperationsveranstaltung zwischen der BRAUKUNST LIVE! und BierBegeisterung soll in Zukunft jährlich jeweils am Freitag mit unterschiedlichen Schwerpunkten glänzen und findet erstmals am 31. Januar von 9.00 Uhr – 14.00 Uhr statt. Die Frage, um die sich in diesem Jahr alles drehen wird, lautet: Wie schaffen wir es, den Wert des Bieres beim Verbraucher darzustellen? Das Thema wird aus den Blickwinkeln von Handel und Gastronomie ausführlich beleuchtet. Mit Top-Speakern wie Prof. Dominik Durner (Prof. für Lebensmitteltechnologie und Oenologie-Hochschule Kaiserslautern), den Bier-Experten Dr. Wolfgang Stempfl und Hans Wächtler, den Bier-Sommelièren Dorothea Wächtler und Klaus Artmann sowie dem Rhetoriktrainer Michael Ehlers kommt das Wissen rund um das Kulturgut Bier direkt an den richtigen Punkt: an den PoS.

Helle im Test: Machen Sie mit!

An beiden Tagen können gängige Münchner Helle blind verkostet werden. Hier werden Marketing und Marke ausgeblendet, was zählt ist der pure Geschmack. Wie schneiden große Brauereien ab? Schmeckt man die Biere von unabhängigen Produzenten heraus? Schmecken und beurteilen Sie selbst.

Live Acts

Für gute Stimmung wird auch musikalisch gesorgt. Das garantieren De.Eva, die als Ein-Frau-Band bayerischen Pop/Rock mit internationaler Note verbindet, die Frauen-Rockband Queen Baba aus München sowie Touch Wood, die mit Gesang, Gitarre und Perkussionsinstrumenten den musikalischen Bogen über Jahrzehnte und Musikrichtungen spannen.

Foodtrucks

Wer Hunger verspürt oder sich zwischendrin stärken möchte, hat Foodtrucks wie Die Suppenhühner, Futterkiste, OX Grill by Ringlers und Wunderbar zur Auswahl.

BarthHaas® ist Premium-Partner 2020

BarthHaas® ist eine familiengeführte Unternehmensgruppe mit Standorten in Deutschland, den USA, Australien, Großbritannien und China. Die Gruppe ist der weltweit führende Dienstleister rund um den Hopfen. Als Visionäre, Impulsgeber und Ideenumsetzer gestalten sie seit 225 Jahren den Markt rund um einen einzigartigen Genussrohstoff. Ziel ist es, die Brauer, genauso wie die Verbraucher, zu inspirieren! Hopfen kann in Bier unendlich viel und die Hopfen-Experten zeigen, wie es geht und was alles möglich ist. Für die BRAUKUNST LIVE! hat BarthHaas® zwei Getränkeinnovationen im Gepäck: Die Hopfenlimo „Hopinade“ – hier treffen Kindheitserinnerungen auf einen einzigartigen Hopfengeschmack – und German Brown Ale, ein mit Provoak® gebrautes Münchner Dunkel, das Eichenholz und Hopfen verbindet. Die „Hop Heads“ im Green Room von BarthHaas® geben gerne Einblick in die hopfige Vielfalt – zum Anfassen, Riechen und Probieren!

Auch der andere Premiumpartner Hofbräu München blickt auf über 400 Jahre Braukunst zurück: 1589 gründete Herzog Wilhelm V. das Hofbräuhaus im Herzen der Stadt. Die Münchner Traditionsbrauerei versteht sich als internationaler Botschafter für Münchner Braukunst und Bierkultur. Hofbräu München braut jedes Jahr – speziell für die Braukunst Live – eine ganz besondere Bierspezialität mit dem Namen „Hallodri“. Für 2020 haben sich die Brauer, passend zur Hopfenvorgabe des FestivalBrews durch die Braukunst Live! und BarthHaas®, für „mit Fantasie gehopfter Hallodri“ entschieden: Ein untergäriges, unfiltriertes Spezialbier mit einem Alkoholgehalt von 5,5 % Vol., das im schonenden Infusionsmaischverfahren gebraut wird. Der fantasievoll gehopfte Hallodri zeichnet sich durch eine besondere Vollmundigkeit aus und hat ein fruchtig-süßes Aroma mit einem Hauch von Karamell. Das Bier kann am Hofbräu-Stand verkostet werden. Zudem gibt es das „Hofbräuhaus Hell“, ein helles Vollbier und den „Hofbräu Winterzwickl“, ein naturtrübes Dunkles zum Entdecken.

Eine Auswahl der Aussteller

BraufactuM

Braufactum sind die Experten der ersten Stunde, brachten die Craft-Bier-Bewegung 2010 aus den USA nach Deutschland und verbinden amerikanische Experimentierfreudigkeit mit deutscher Brauhandwerkskunst. Das Team sagt von sich selbst: „Wir brauen, was uns Spaß macht und was uns auch selber schmeckt. Unsere Biere machen Lust auf mehr.“

Browar Gzub

Wieder mit dabei ist Browar Gzub – eine polnische Brauerei, die aus einer Heim-Brauerei entstanden ist und nun im Familienbetrieb geführt wird. Auf der BRAUKUNST LIVE! präsentiert Browar Gzub ihre neuesten Kreationen.

Frisches Bier

Frisches Bier, 14 Zapfhähne und eine gemütliche Bar mit Anspruch auf Wohnzimmerflair: Frisches Bier ist in München längst eine Insitution geworden. Für ein außergewöhnliches Bier-Angebot sorgen Braumeister Tilman Ludwig und sein Partner Maximilian Heisler. Als Highlight in diesem Jahr bringen die Jungs besondere italienische Biere mit.

Hoppebräu

Die Craft Bier Brauerei Hoppebräu aus Waakirchen mit ihrem Geschäftsführer und Braumeister Markus Hoppe bereichert das traditionelle Handwerk durch kreatives Denken und Brauen. In innovativen Arbeitsweisen entstehen außergewöhnliche Biere, die aber alle eins vereint, beste Qualität.

Lösch-Zwerg

Das Zusammenspiel traditionelles Brauverfahren – die offene Bottichgärung –, Qualitätsgedanke und die handliche 0,33l-Flasche mit extravagantem Pull-Off-Verschluss ist das Geheimnis der Lösch-Zwerg Braumanufaktur. Hanf-Bier und Hanf-Energy-Drink.

Schoppe Bräu

Mit Hopfen, Malz und Muskelschmalz ist das Motto der Brauerei aus Kreuzberg. Sie sind Brauer mit „Herz und Seele“, wie sie selbst von sich sagen. Ihre Biere sind in Sterne-Gastronomie ebenso vertreten wie in Szene-Lokalen.

Belle-Vue Kriek Classique

Das Kriek Classique aus der belgischen Brauerei Belle Vue, die zum Konzern AB InBev gehört, ist einem klassischen Kriek nachempfunden. Es wurde mit wilden Hefen gebraut, aber nicht mit Früchten, sondern mit Fruchtsaftkonzentrat, auch Aromen finden bei AB InBev Verwendung.

Bordeauxrot strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Darüber steht eine durchschnittlich große rosafarbene und feinporige Schaumkrone, die lange erhalten bleibt. Optisch haben die Belgier schon mal alles richtig gemacht.

Das Bier duftet intensiv nach Kirschen, unterlegt durch einen Hauch Karamell.

Der Antrunk ist fruchtig und überraschend trocken. Die reichlich dosierte Kohlensäure verleiht dem Bier eine angenehme Frische. Auch auf der Zunge bleibt die Frucht im Vordergrund. Das Bier wird etwas süßer und ist dabei vollmundig mit einem samtigen Mundgefühl. Die Fruchtigkeit bleibt auch im Abgang dominant und sie klingt durchschnittlich lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizen, konzentrierter Kirschsaft (2,8 %), Zucker, Kirschen (0,2 %), Aromen, Hopfen, Kräuter (Koriander, Orangenschale)

Alkoholgehalt:

5,1 % Vol.

Brauerei:

InBev Belgium SPRL/BVBA
Boulevard Industriel 21
1070 Brüssel
Belgien
www.tapintoyourbeer.com

Umfrage: Deutsche erkennen bei Fernsehbieren kaum Unterschiede

Einer aktuellen repräsentativen Studie zufolge offenbaren die Deutschen mehrheitlich traditionelle Einstellungen und Konsumpräferenzen in Bezug auf Bier. Die Imageanalyse deckt darüber hinaus Nachholbedarf bei der Markenbildung zahlreicher Brauereien auf.

Das Marktforschungsinstitut SPLENDID RESEARCH hat im Oktober 2019, im Rahmen einer repräsentativen Umfrage, 1.229 in Deutschland lebende Biertrinker zwischen 16 und 69 Jahren online zum Thema Bier befragt. Die Studie gibt Aufschluss über allgemeine Einstellungen sowie das Trink- und Kaufverhalten. Daneben wurden Marken-Indikatoren zu insgesamt 146 Biermarken ermittelt, darunter Werte zu Bekanntheit, Konsumhäufigkeit und Image.

Die Ergebnisse der Studie zeigen: Deutschlands Biertrinker sind nach wie vor eher traditionell eingestellt. So stimmt die Mehrheit überein, Bier sei ein Kulturgut, das nach dem Reinheitsgebot zu brauen ist. Geschmack, Aroma und Natürlichkeit sind für über drei Viertel der Biertrinker entscheidende Merkmale. Kreativität, Exklusivität oder exotische Geschmacksnoten spielen für die breite Masse dagegen nur eine untergeordnete Rolle.

63 Prozent aller Bierkonsumenten trinken an mindestens zwei Tagen in der Woche Bier. Am häufigsten wird dabei zum klassischen Pils gegriffen – 85 Prozent trinken die untergärige Brauart mindestens gelegentlich. Dahinter folgen Biermischgetränke (73 Prozent) und Helles (70 Prozent), welches längst nicht mehr nur in Münchens Biergärten zu finden ist.

In dieser Hinsicht besonders auffällig: Der Frauenanteil unter den Liebhabern des hellen Bieres fällt mit 46 Prozent merklich höher aus, als beispielsweise bei Pils oder Export. Im Falle der Biermischgetränke übersteigt der Anteil weiblicher Konsumentinnen (53 Prozent) sogar den der männlichen (47 Prozent).

Die zumeist handwerklich hergestellten Craft Beer-Sorten werden dagegen weiterhin hauptsächlich von Männern zwischen 20 und 40 Jahren getrunken. Zwar haben 43 Prozent aller Biertrinker schon einmal ein Craft Beer probiert, die überwiegende Mehrheit greift jedoch nur wenige Male im Jahr oder sogar noch seltener zu diesen besonderen Sorten.

„Damit liegt Craft Beer zwar weiter im Trend, es bleibt jedoch eine Nische. Zudem wird sich die Marktlage demnächst zuspitzen, da große Brauereien zunehmend ähnlich anmutende Bierprodukte am Markt positionieren werden“, prognostiziert Alexander Claßen, Studienleiter bei SPLENDID RESEARCH.

Hinsichtlich der Brauereien klassischer Biersorten sind keine eindeutigen Präferenzen festzustellen. Die bekanntesten Marken sind gleichzeitig am beliebtesten: Für neun Prozent der Biertrinker ist Krombacher die Marke der Wahl, dicht gefolgt von Beck’s (8 Prozent) und Bitburger (6 Prozent). Das mit Abstand beliebteste Mischgetränk ist Schöfferhofer Grapefruit (15 Prozent) und unter den alkoholfreien Bieren nehmen Krombacher 0,0% (13 Prozent) und Erdinger Alkoholfrei (12 Prozent) die Spitzenplätze ein.

Die Imageanalyse offenbart, ein Großteil der etablierten Brauereien unterscheidet sich aus Sicht der Verbraucher nur geringfügig voneinander. Lediglich speziellere Marken wie Guinness oder Andechser können in den Kategorien Einzigartigkeit bzw. Authentizität überzeugen. Oettinger besticht zudem durch ein positiv empfundenes Preis-Leistungs-Verhältnis.

„Die etablierten Brauereien sollten gezieltere Maßnahmen zur Markendifferenzierung ergreifen und ihre Alleinstellungsmerkmale stärker betonen. Auf diese Weise können sie ihre Position in einem von Markenvielfalt geprägten Umfeld nachhaltig stärken“, empfiehlt Claßen abschließend.

Kolshorner Rotwild

Wieder einmal steht ein Bier aus der Brauerei Burgdorf vor mir. Diesmal ist es das Kolshorner Rotwild, ein Bockbier. Ob es sich um einen hellen oder um einen dunklen Bock handelt, ist auf dem Etikett nicht ersichtlich.

Kupferfarben und mit geringer Hefetrübung präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber eine vergleichsweise kleine Schaumkrone, die schnell in sich zusammenfällt.

Da gefällt mir das Aroma schon besser. Ich rieche Karamell, Toffee, kräutrige Noten und die Herbheit des Hopfens. Auch der Alkohol steigt mir in die Nase, aber er ist gut eingepasst, so dass er weder störend noch unangenehm wirkt.

Der Antrunk ist weich und rund. Obwohl er recht süß und die Kohlensäure eher zurückhaltend dosiert ist, ergibt sich ein stimmiges Gesamtbild. Auf der Zunge steht das Malz im Vordergrund, das gut mit dem Hopfen zusammenspielt. Das Bier ist vollmundig und süffig. Im Abgang bleibt die Süße erhalten, der Hopfen tritt noch weiter in den Hintergrund, klingt aber trotzdem lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

6,0 % Vol.

Stammwürze:

16%

Farbe:

20 EBC

Brauerei:

Brauerei Burgdorf GmbH & Co. KG
Lise-Meitner-Str. 8
31303 Burgdorf
www.brauerei-burgdorf.de

Echt Kriekenbier

Die Geschichte der familiengeführten Brasserie Verhaeghe, aus der das Bier stammt, das ich jetzt verkosten will, reicht bis ins Jahr 1885 zurück. Heute ist die vierte Generation der Familie Verhaeghe Eigentümerin der Brauerei.

„Echt Kriekenbier“ ist ein echtes Kirschbier und wird nur mit ganzen Kirschen hergestellt. Im Gegensatz zu den bekanntesten Fruchtbieren ist das Basisbier kein Lambic, sondern ein in Eichenholz gereiftes westflämisches rotbraunes Bier. Etwa Mitte Juli bei der Ernte werden die Nordkirschen in die Brauerei gebracht und auf das Basisbier gelegt.

Tief bordeauxrot präsentiert sich das Bier im Glas, dazu eine durchschnittlich große rosa Schaumkrone, die durchschnittlich lange erhalten bleibt. Das Bier sieht wirklich edel aus.

Kirschen sind der dominante Duft, wenn er auch nicht so intensiv ist wie bei vielen anderen Kirschbieren, bei denen Saft oder gar Aromen verwendet werden. Vom Bier selbst ist nicht allzu viel zu riechen, den Hopfen kann ich eher erahnen.

Der Antrunk ist nicht so süß wie ich es erwartet habe, dafür aber wirklich frisch mit viel Kohlensäure. Auf der Zunge wird die Süße etwas kräftiger, das Bier schmeckt beinahe wie Kirschmuttersaft. Damit ist es mir persönlich fast zu intensiv. Dabei ist das Mundgefühl rund und die für ein Fruchtbier erstaunlichen 6,8 Volumenprozent Alkohol schmecken nicht durch. Auch der Abgang ist fruchtig mit kurzem Nachklang.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizen, Kirschen (150 g/l), Hopfen, Zucker

Alkoholgehalt:

6,8 % Vol.

Brauerei:

Brasserie Verhaeghe Vichte
Sint Dierikserf 1
8570 Vichte
Belgien
www.brouwerijverhaeghe.be