Archiv für den Monat: August 2019

Sole-Bier aus Bad Nauheim

„Habe Ehrfurcht vor dem Alten und Mut, das Neue zu wagen“ ist ein Zitat des Großherzogs Ernst Ludwig zu Hessen und bei Rhein. Diese Motto hat sich die Bad Nauheim Stadtmarketing und Tourismus GmbH (BNST) zum Vorbild gemacht und Bier mit Bad Nauheimer Heilwasser gebraut. Das Bier trägt, in Anlehnung an den Großherzog, den Namen ERNST und ist ab sofort in der Tourist Information erhältlich.

Bier mit Heilwasser brauen. Geht das überhaupt? Dieser Herausforderung hat sich die BNST in diesem Frühjahr gestellt. Bevor das Bier gebraut werden und in den Verkauf gehen konnte, brauchte es die Expertise von externen Partnern und Analysen der Lebensmittelkontrolle. Nach Vorstellung der Idee beim Kur- und Servicebetrieb erklärte sich dieser dazu bereit, das Heilwasser für das Bier zur Verfügung zu stellen. Im nächsten Schritt ließ sich die BNST beraten, worauf beim Bier brauen mit Heilwasser zu achten ist.

Mit Braumeister Achim Franzen von der Brauerei Obermühle in Braunfels wurde anschließend ein Partner gefunden, der den Geist des Produkts teilt. Nachdem er eine Probe des Heilwassers erhalten hatte, machte er sich daran, das Bier zu entwickeln und so zu brauen, dass es einen runden Geschmack gibt. „Die Herausforderung bestand im Festlegen des richtigen Mischverhältnisses. Denn das Heilwasser hat einen starken Eigengeschmack, was für das Brauen nicht optimal ist“ so Franzen. Während er das Bier entwickelte, wurde Elke Schürmeyer, eine Gästeführerin Bad Nauheims, die in Weihenstephan Brauwesen studierte, zur weiteren Beratung ins Boot geholt. Sie empfahl der BNST die notwendigen Kontrollanalysen durch ein unabhängiges Prüflabor durchzuführen.

Nach erfolgter positiver Prüfung durch das Institut Romeis konnte es an die Gestaltung des Etiketts und die Festlegung auf einen Namen für das Bier gehen. Da es mit Heilwasser aus Bad Nauheim gebraut wird, war schnell klar, dass der Name einen klaren Bezug zur Geschichte des Heilbads haben soll. Namensgeber wurde dann Großherzog Ernst Ludwig zu Hessen und bei Rhein, denn er prägte das Motto „Habe Ehrfurcht vor dem Alten und Mut, das Neue zu wagen“. Er selbst ging ungewöhnliche Wege, indem er die neuen Bad Nauheimer Kuranlagen im Jugendstil erbauen ließ. „Ungewöhnliche Wege beschritt die BNST mit dem Bier ebenso. Und so lag es nahe, das Bier nach ihm zu benennen“ so Lara Tomasoni, Mitarbeiterin der BNST.

Mit dem Bier, Namen und Etikett greift die BNST den schon seit Jahren anhaltenden Trend der Craft Biere auf. ERNST entstand durch einen begeisterungsfähigen Braumeister, in einem kreativen Prozess in einer kleinen unabhängigen Brauerei. Gebraut nach dem Deutschen Reinheitsgebot wurden nur natürliche Zutaten verwendet. Groß ist ERNST’s Geburtsstätte, die Brauerei Obermühle, nicht, weshalb auch alles noch in Handarbeit erledigt wird. So auch das Abfüllen der Flaschen.

 

Ab sofort ist das Bier ERNST, das mit Bad Nauheimer Heilwasser gebraut ist, in der Tourist Information erhältlich.

Bierabsatz in der ersten Jahreshälfte erneut gesunken

Der Bierabsatz ist im 1. Halbjahr 2019 gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 2,7 % beziehungsweise 127 Millionen Liter gesunken. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, haben die in Deutschland ansässigen Brauereien und Bierlager im 1. Halbjahr 2019 rund 4,6 Milliarden Liter Bier abgesetzt. In den Zahlen sind alkoholfreie Biere und Malztrunk sowie das aus Ländern außerhalb der Europäischen Union (EU) eingeführte Bier nicht enthalten.

Biermischungen – Bier gemischt mit Limonade, Cola, Fruchtsäften und anderen alkoholfreien Zusätzen – machten im 1. Halbjahr 2019 mit 221 Millionen Litern 4,8 % des gesamten Bierabsatzes aus. Gegenüber dem 1. Halbjahr 2018 wurden 1,5 % weniger Biermischungen abgesetzt.

81,7 % des gesamten Bierabsatzes waren für den Inlandsverbrauch bestimmt und wurden versteuert. Der Inlandsabsatz sank im Vergleich zum 1. Halbjahr 2018 um 2,7 % auf 3,7 Milliarden Liter. Steuerfrei (Exporte und Haustrunk) wurden 838,7 Millionen Liter Bier abgesetzt (-2,6 %). Davon gingen 446,3 Millionen Liter (-6,1 %) in EU-Staaten, 386,6 Millionen Liter (+1,7 %) in Nicht-EU-Staaten und 5,8 Millionen Liter (-3,0 %) unentgeltlich an die Beschäftigten der Brauereien.