Archiv für den Monat: Dezember 2018

Österreichische Bierkultur am Weg in eine vielfältige Zukunft

Im Jahr 2018 hat das Linzer market-Institut bereits zum zehnten Mal im Auftrag der Brau Union Österreich eine großangelegte, repräsentative Studie zur Bierkultur in Österreich durchgeführt. Dabei wurden zum Jubiläum mehr Österreicher denn je – 2.000 an der Zahl – befragt. Fazit: Bier wird immer facettenreicher und äußerst positiv wahrgenommen.

“Der Jubiläumsbericht fasst die Erkenntnisse der letzten zehn Jahre zusammen. Und die Bestandsaufnahme zeigt, dass sich Stellenwert und Image der österreichischen Bierkultur in dieser Zeit hervorragend entwickelt haben. Zugleich gibt er auch einen Ausblick auf Trends für die Zukunft “, erklärt Magne Setnes, Vorstandsvorsitzender der Brau Union Österreich.

“Ziel des Bierkulturberichtes war von Beginn an die Bierkultur in und für Österreich zu verbessern und Österreich so zum Land mit der besten Bierkultur Europas zu machen. Und das wir auf dem richtigen Weg sind, zeigt uns die Auszeichnung des Bierkulturberichtes 2017 mit dem Econ Award”, ergänzt Gabriela Maria Straka, Leitung Kommunikation/PR & CSR der Brau Union Österreich. “Dieser Award ist eine besondere Belohnung für die Arbeit unseres Teams, welches den Bericht konzeptioniert, redigiert und publiziert hat. Gleichzeitig war die Auszeichnung auch Ansporn für den Jubiläumsbericht, den wir in kurzer Zeit unter Einbindung von Stakeholdern erstellt haben.”

Getränkekultur ist Bierkultur

Fast 90 Prozent der Österreicher erachten Bier als wichtig oder sehr wichtig für die österreichische Getränkekultur – es gibt kaum jemanden, der hier gar keine Wertigkeit sieht. Das attestiert dem Gerstensaft ein sehr gutes Image in Österreich. Dieser anhaltende Trend zur positiven Imageentwicklung wird auch rückblickend bestätigt: Knapp die Hälfte der Befragten gibt an, dass sich das Ansehen von Bier in der letzten Dekade verbessert hat.

Genuss als Motiv

Dem Genussfaktor kommt beim Biertrinken eine klar steigende Wertigkeit zu: Mittlerweile jeder Dritte trinkt Bier vor allem, wenn er oder sie Lust auf den typischen Biergeschmack hat. Das zeigt sich auch im Zusammenhang mit alkoholfreiem Bier: Ganze 47 Prozent der Befragten sagen, sie greifen dann zu alkoholfreiem Bier, wenn sie Lust auf den Geschmack haben, aber bewusst auf den Alkohol verzichten möchten – ein Aspekt, der vor allem für Frauen zutrifft.

Nachhaltig und verantwortungsvoll

Die befragten Österreicherinnen und Österreicher haben hohe Ansprüche an eine nachhaltige Bierproduktion, dabei steht der Regionalitätsfaktor im Vordergrund: Jeweils rund 70 Prozent setzen in diesem Zusammenhang auf die Verwendung von regionalen Rohstoffen bzw. eine Unterstützung der regionalen Wirtschaft. Auch die Einhaltung von Umweltschutzauflagen, die Schaffung bzw. Sicherung von Arbeitsplätzen, die Vermeidung von langen Transportwegen, energiesparende Produktionsanlagen und vieles mehr sind dem Großteil der Österreicher ein Anliegen.

Österreichischer Bierkulturbericht der Brau Union Österreich ausgezeichnet

Der Econ Verlag und die Handelsblatt-Gruppe gehören seit Jahrzehnten zu den bedeutenden Herausgebern deutschsprachiger Medien im Wirtschaftsbereich. Diese Fachkompetenz wurde gebündelt, um den Wettbewerb für die Econ Awards Unternehmenskommunikation auszuschreiben, der seit 2007 die besten Projekte im Bereich Corporate Communications aus dem deutschsprachigen Raum (Österreich, Deutschland, Schweiz, Luxemburg, Liechtenstein) auszeichnet. Nach Österreich gingen nur zwei Econ Awards. Einen davon holte die Brau Union Österreich für ihren Bierkulturbericht 2017 ins Land: den Econ Award in Bronze in der Kategorie Imagepublikationen. Dies ist eine wertvolle Bestätigung für die Arbeit des Mitarbeiterteams der Brau Union Österreich, welches für die Inhalte und Publikation des Berichtes verantwortlich ist.

Über die Studie

Die Studie wurde vom Linzer market-Institut unter 2.000 Österreichern ab 18 Jahren in Form von Telefon- und Online-Interviews zwischen April und Mai 2018 durchgeführt.

Den vollständigen Bierkulturbericht 2018 sowie die Bierkulturberichte aus den Vorjahren gibt es online unter http://www.brauunion.at/bierkultur/bierkulturbericht zum Durchblättern oder Downloaden.

Edelhopfen Extra

Maisel ist ja eher für seine Weizenbiere bekannt. Jetzt steht aber ein Pils aus der Bayreuther Brauerei vor mir. Das ist nichts besonderes, denn auf ein Pils kann kaum eine Brauerei verzichten. Aber dieses Bier ist schon etwas anders, denn es handelt sich um ein kalorienreduziertes Pils, das aber trotzdem vom Alkoholgehalt her im Durchschnitt liegt. Diesen Effekt erreicht Maisel, indem das Bier höher vergoren wird als normal. Dadurch wird mehr Alkohol gebildet, der aber anschließend teilweise wieder entzogen wird. Dadurch enthält das Bier nach Angaben der Brauerei 75 % weniger Kohlenhydrate als das “normale” Pils von Maisel und kommt auf lediglich 30 Kilokalorien pro 100 ml. Dafür enthält das Bier nicht so viel Malzzucker wie ein normales Pils und ist daher trockener. Wie sich das auf den Geschmack auswirkt will ich jetzt testen.

Strohgelb und kristallklar präsentiert sich das Bier im Glas. Die feinporige Schaumkrone ist nicht allzu groß, bleibt aber durchschnittlich lange erhalten.

Das Bier duftet nach Karamell, Biskuit und leicht nach Zitrone. Bis hierhin gefällt mir das Bier schon mal.

Der Antrunk ist spritzig und frisch, dabei wie erwartet recht trocken. Auf der Zunge ist das Bier sehr schlank und wirkt fast wie ein alkoholfreies Bier. Die Bitterstoffe sind nur sehr knapp dosiert. Erst im Abgang wird das Bitter etwas kräftiger, bleibt aber eher diskret. Trotzdem klingt der Geschmack lange nach.

Das Bier würde als alkoholfreies Pils eine gute Figur machen, aber bei fast fünf Prozent Alkohol hätte ich mehr Geschmack erwartet.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenauszüge

Alkoholgehalt:

4,8 % Vol.

Stammwürze:

9,5° Plato

Brauerei:

Gebr. Maisel KG
Hindenburgstr. 9
95445 Bayreuth
www.edelhopfen.de

Slaapmutske Bruin

Der Name der Brauerei hat eine Geschichte: Der Brauer Dany hatte die Aufgabe, einen Namen für seine neue Brauerei zu finden. Er und seine Frau hatten gerade ihr erstes Kind bekommen, und die Familie hatte die Tradition, dass der stolze Vater ein Bier braute, um es mit Familie und Freunden zu teilen, die kamen, um ihnen zu gratulieren. Um das neue Baby ruhig zu halten, wurde der Schnuller des Babys ein paar Mal in Danys Bier getaucht. Er bemerkte, dass der biergetauchte Schnuller eine beruhigende Wirkung auf das Baby hatte und damit hatte er den Namen der Brauerei: Slaapmutske (Schlafmütze), daher auch die Grafik auf dem Etikett.

Tiefrot bis kupferfarben und hefetrüb präsentiert sich das Bier. Darüber eine sehr große Krone aus festem beigem Schaum, der sehr lange erhalten bleibt. Die Optik ist schon mal sehr ansprechend.

Komplexe Aromen von Karamell, Brotrinde und Pflaumen verwöhnen meine Nase, unterstützt von einigen würzigen Noten. Langsam beginne ich, mich in dieses Bier zu verlieben.

Der Antrunk ist süß, dabei aber mit reichlich dosierter Kohlensäure spritzig und frisch. Auf der Zunge lässt die Frische nach und der Geschmack nach Pflaumen und Feigen kommt zum Vorschein, begleitet mit etwas sanftem Bitter. Der Alkohol ist in diesem vollmundigen Bier gut eingearbeitet. Der Abgang ist überraschend mild und schlank mit wenigen bitteren Noten, die aber lange nachklingen.

Das Slaapmutske Bruin ist ein schönes Bier für den Winter und passt gut zu Muscheln.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Koriander, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

6,0 % Vol.

Stammwürze:

14° Plato

Brauerei:

Brasserie Slaapmutske
Oefenpleinstraat 15
9090 Melle
Belgien
www.slaapmutske.be

Michael Kolarik-Leingartner ist neuer Biersommelier-Staatsmeister in Österreich

Gestern Abend gingen in der Ottakringer Brauerei in Wien die 4. Österreichischen Staatsmeisterschaften der Sommeliers für Bier über die Bühne. Nach langem Wettstreit und spannendem Finale kürte die hochkarätig besetzte Fachjury Michael Kolarik-Leingartner aus Wien zum neuen Biersommelier-Staatsmeister. Parallel qualifizierten sich die besten Zehn für das bierige A-Team – sie werden für das Bierland Österreich 2019 in Italien um den Weltmeistertitel kämpfen. Als Rahmenprogramm sorgten kulinarische Schmankerl mit passender Bierbegleitung sowie ein Live-Auftritt der Wiener Kultband “5/8erl in Ehr’n” für beste Stimmung.

Das Bierland Österreich feiert seinen neuen Staatsmeister! Alle zwei Jahre messen sich Österreichs Bier-ExpertInnen und stellen bei anspruchsvollen theoretischen sowie sensorischen Prüfungen unter der Leitung von Kiesbye`s Bierkulturhaus ihr Können unter Beweis. Und im großen Finale müssen die besten ihrer Zunft ein ihnen unbekanntes Bier im Rahmen einer Showpräsentation Jury und Publikum vorstellen. Aus 38 TeilnehmerInnen, darunter fünf Damen, setzte sich am Ende Michael Kolarik-Leingartner gegen die starke Konkurrenz durch. Der Wiener zeigte sich fachlich äußerst souverän und bot eine tolle Performance auf der Bühne. “Es war ein super Event mit großartiger Stimmung. Dass ich mich am Ende auch noch durchsetzen konnte, macht mich natürlich wahnsinnig stolz und schmeckt besonders gut”, so der frischgebackene Staatsmeister. Auf dem zweiten Platz folgten Felix Schiffner aus Oberösterreich (amtierender Vize-Biersommelierweltmeister) und Julian Selinger, ebenfalls aus Öberösterreich. Beide dürfen sich ab sofort Österreichischer Biersommelier-Vizestaatsmeister 2018 nennen.

Ciao Italia – Biersommelier-WM 2019 in Rimini

Für die besten zehn Biersommeliers – inkl. Staats- und Vizestaatsmeister – heißt es nächstes Jahr Koffer packen. Es geht an die Adriaküste zur 6. Weltmeisterschaft der Sommeliers für Bier. “Darauf freuen wir uns schon sehr. Schließlich kommen wir als Vizeweltmeister nach Rimini”, so Jutta Kaufmann-Kerschbaum, Geschäftsführerin des Brauereiverbandes. Vergangenes Jahr errang der Oberösterreicher Felix Schiffner die Silbermedaille in Deutschland. “Jetzt aber möchte ich Michael Kolarik-Leingartner, Felix Schiffner und Julian Selinger – sowie dem ganzen Nationalteam – herzlich gratulieren. Es war ein toller Wettbewerb und Werbung für die heimische Bierkultur!” Und bevor es nach Italien geht, stehen noch intensive Trainingslager in Kiesbye´s Bierkulturhaus in Obertrum bei Salzburg auf dem Programm.

Österreich als Mekka der Bierkultur

Mit aktuell 2.642 Biersommeliers im Land ist Österreich weltweiter Spitzenreiter in Sachen Bier-Wissen. Nirgends sonst gibt es so viele ausgewiesene Bier-ExpertInnen. Der Biersommelier ist ein professioneller Bierkennen – professionelles Kellermanagement, Einkauf, Lagerung, Schankhygiene, Kalkulation, Verkauf und fachgerechtes Service zählen zu seinen Aufgabengebieten. “Der Verband der Brauereien hat bereits 2006 das erfolgreiche dreistufige Ausbildungsprogramm zum zertifizierten Biersommelier gestartet. Und dieses ist mittlerweile zum Vorbild vieler Nationen geworden”, erklärt Jutta Kaufmann-Kerschbaum abschließend.

Auf einen Blick

Das Österreichische Nationalteam für die WM in Rimini 2019:

  • Michael Kolarik-Leingartner (Wien)
  • Felix Schiffner (Oberösterreich)
  • Julian Selinger (Oberösterreich)
  • Manuel Bartolacci (Wien)
  • Philipp Geiger (Tirol)
  • Christian Harringer (Oberösterreich)
  • Mag. Clemens Kainradl (Burgenland)
  • Harry Mittermaier (Oberösterreich)
  • Birgit Rieber (Wien)
  • Julia Telsnig (Tirol)

Die Fachjury:

  • Nicola Buchner (Geschäftsführerin des Österreichischen Biersommelierverbandes)
  • Johann Einzenberger (Sommelier für Bier, Wein und Käse, Jurymitglied der Biersommelier-Weltmeisterschaft)
  • Tobias Frank (1. Braumeister und Geschäftsführer der Ottakringer Brauerei)
  • Axel Kiesbye (Gründer und Leiter des Kiesbye`s Bierkulturhauses)
  • Berndt Querfeld (Spitzengastronom; u.a. Geschäftsführer Café Landtmann)