Amerikanische Biere haben, sehen wir einmal vom Craft Beer ab, keinen guten Ruf. Ich selber war noch nicht in den USA, aber alle Menschen, die dort waren, berichten von schlechten Bieren, wässrig und ohne Charakter. Diese Einschätzung teilen Europäer, die die USA besucht haben mit Amerikanern, die nach Europa kommen. Diese sind immer begeistert von den deutschen Industriebieren.
Ursprünglich war Miller ein Familienunternehmen, das sich auch im Konkurrenzkampf gegen Anheuser-Busch durchsetzen konnte. 2002 kaufte South African Breweries einen Großteil der Miller-Aktien, so dass das Unternehmen in SABMiller umbenannt wurde. Damit gehört es heute zu den größten Brauereikonzernen der USA. 2002 wurde das Unternehmen durch ABInBev übernommen. Ich habe mich daher gewundert, als ich das Genuine Draft bei einem Craft Beer-Versandhändler gefunden habe. Ich habe keine Ahnung, was diesen Händler geritten hat, dieses Bier in sein Sortiment aufzunehmen, aber auf jeden Fall hat dieser Fund mich neugierig gemacht, weshalb ich das Bier einmal gekauft habe. Jetzt will ich feststellen, wie es mir mundet.
Das Bier, das jetzt vor mir steht, wurde nicht in den USA gebraut, sondern in Lizenz und unter Aufsicht in Großbritannien.
Hell wie Weizenstroh fließt das Bier ins Glas und bildet dabei recht wenig größtenteils feinporigen Schaum, der aber recht lange erhalten bleibt. Mir fällt auf, dass keinerlei Kohlensäure zu sehen ist.
Das Bier duftet getreidig. Dazu kommen noch einige fruchtige Noten, die aber schnell verfliegen. Anschließend ist das Aroma eher langweilig.
Der Antrunk ist schlank und fast ohne Süße. Die im Bier gebundene Kohlensäure verleiht ihm aber eine angenehme Frische. Auf der Zunge zeigt sich ein leichtes Bitter, ansonsten macht das Bier einen recht wässrigen Eindruck. Erst im Abgang kommt ein leichtes fruchtiges Sauer hervor.
Ich glaube, ich habe vorher noch nie ein so geschmacksarmes Bier getrunken. Jetzt kann ich die Amerikaner verstehen, die ein deutsches Industriebier über den grünen Klee loben.
Zutaten:
Wasser, Gerstenmalz, Mais, Hopfen
Alkoholgehalt:
4,7 % Vol.
Brauerei:
Molson Coors Brewing Company Ltd.
137 High Street
Die Stadt wird auf dem Etikett leider nicht angegeben
Großbritannien
Die Big Choufferie ist ohne Zweifel die Lieblingsveranstaltung aller CHOUFFE-Elfen. Für ein Wochenende feiert die Brauerei mit Begeisterung die Geburt von LA CHOUFFE, dem Lieblingsgetränk der Brauer.
Die Brau-Manufactur Allgäu ist seit 1883 in Familienbesitz. Hier wird wirklich mit Leidenschaft gebraut. Neben den traditionsreichen Bieren komponieren die Brauer auch einige Craft-Biere. Die Geschwister Kathrin und Stephanie Meyer haben sich mit ihrer eigenen Craft Beer-Linie Braukatz einen Namen gemacht. Hier wird Wert auf Rohstoffe der Region und Qualität gelegt. Die Biere sind für absolute Bierliebhaber, die es auch gerne mit Katzen aufnehmen.
Bevor wir zu diesem Bier aus dem Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg kommen, will ich erst einmal Dirk Paul, dem Brauer, die Möglichkeit, geben, sich vorzustellen. Auf seiner Website klingt das so: „ICH, DIRK, erhielt meine Brau- und Mälzerausbildung bei Neumarkter Lammsbräu in der Oberpfalz. Während der daran anschließenden Meisterschule, die ich als Brau- und Malzmeister abschloss, war ich in der Hausbrauerei Altstadthof in Nürnberg als Brauer tätig. In dieser Zeit habe ich erkannt, dass mir das Experimentieren mit kleineren Mengen immer gut gelang und ich wusste: Das Schaffen neuer Biersorten und Geschmacksrichtungen und ebenso das Brennen von Schnäpsen, das ist mein Weg. In dieser Zeit fehlte mir Hamburg mit seiner Elbe. So kehrte ich unmittelbar nach Ablegen der Meisterprüfung nach Hamburg zurück und war in Gröninger’s Privatbrauerei als Brauer tätig, bis ich meinen Traum wahr und mich selbstständig machte. Ich wollte endlich meine Ideen verwirklichen und mich ausleben! Aus Verbundenheit mit Hamburg und seiner Elbe habe ich mein erstes Bier, ein Pils, elbPaul genannt. Inzwischen sind weitere Biere entstanden, Weizen und das saisonale Doppelbock, die ebenso wie mein Pils in Restaurants und Kneipen aber auch im lokalen Handel sowie im Webshop erhältlich sind. Derzeit experimentiere ich an weiteren Saisonbieren. Dabei bleibe ich aber bei meinen Werten: Meine Biere sind handwerklich hergestellte Biere in kleinen Mengen. Alle meine Biere erstelle ich nach eigenen Rezepten.“ Dann wollen wir doch mal nachsehen, was in diesem Fall dabei herausgekommen ist.
Was kann ich von einem Bier erwarten, das auf dem Halsetikett bereits seinen Preis stehen hat? Und was für ein Preis. 2,19 Zloty sind nur unwesentlich mehr als 50 Eurocent. Nun sind die Preise in Polen deutlich niedriger als in Deutschland und ich habe dort auch bereits zu einem ähnlichen Preis recht gut trinkbare Biere gefunden. Mal sehen, ob das Piast Wrocławski ebenfalls zu den Treffern gehört.
Der Berg ruft – und die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan gleich mit. Am Samstag, 4. August, steigt von 15:00 Uhr bis 23:00 Uhr das Bergfest. Zum 16. Mal wird auf den Nährberg in den historischen Akademie-Innenhof eingeladen.
Die Brau-Manufactur in Nesselwang braut nicht nur Craft-Biere, sondern auch „normale“ Biere, also Biere, wie sie im Supermarkt stehen oder in der Gastwirtschaft nebenan ausgeschenkt werden. Wobei – die Grenzen zwischen Craft Beer und „traditionellem Bier“ sind bekanntlich fließend. Jetzt steht mit dem Nesselwanger Gold ein solches traditionell gebrautes Bier vor mir, ein Export-Bier. Eigentlich kann ich mit der Wahl dieses Bieres auch keinen Fehler gemacht haben, denn es wurde in diesem Jahr bei der Frankfurt International Trophy mit der Goldmedaille ausgezeichnet.