Nach einem mitreißenden Lied der allerersten Boyband überhaupt benannt, ruft Twist & Stout aus dem Hause Musa zum Tanzen auf. Nur bitte vorher die Flasche wegstellen, sonst tanzt das Bier mit. Und zwar senkrecht aus der Flasche heraus. Jetzt wollen wir das Bier aber ordnungsgemäß verwenden, es also verkosten und trinken.
Blickdicht schwarz fließt das Bier ins Glas und bildet dabei einen feinporigen mittelbraunen Schaum, der lange erhalten bleibt.
Düfte nach Schokolade und Karamell steigen mir in die Nase und aus dem Hintergrund meldet sich auch eine Espressonote, die durch einen Hauch Vanille unterstützt wird. Das Aroma entspricht damit meinen Erwartungen, die ich aufgrund der Optik hatte.
Überraschend ist aber der Antrunk, der deutlich weniger süß ist als ich es erwartet habe. Obwohl die Kohlensäure eher sparsam dosiert ist, wirkt das Bier von Anfang an frisch. Das Mundgefühl ist voll und schwer. Mokka ist der hervorstechendste Geschmackseindruck, dazu kommt eine leichte Säure. Diese beiden Geschmäcker sorgen zusammen mit dem weichen Mundgefühl für eine gute Drinkability. Der Abgang ist mild mit einer leichten Fruchtigkeit und langem Nachklang.
Das Musa Twist & Stout ist ein Bier voller Widersprüche und Überraschungen, die den Reiz dieses Bieres ausmachen.
Zutaten:
Wasser, Gerstenmalz, Gerste, Hafer, Hopfen, Hefe
Alkoholgehalt:
5,5 % Vol.
Bittereinheiten:
15° Plato
Brauerei:
Cerveja Independente MUSA
Rua Do Acucar 83
1950-006 Lissabon
Portugal
http://cervejamusa.com/
Nun steht mal wieder ein Bier aus dem fränkischen Weißenohe vor mir, das zur dreiteiligen Bierserie greenMONKey gehört. Schon den Namen finde ich passend: green passt, da die Rohstoffe aus Bioland-Anbau stammen (also strengeren Regeln unterliegen als das EU-Bio), MONK, weil das Bier aus einer Klosterbrauerei stammt, und ob die letzten beiden Buchstaben von „ey du da“ stammen oder der Namensgeber einen Clown gefrühstückt hatte und aus dem Mönch einen Affen machte… Aber das ist eigentlich auch egal, schließlich geht es hier um das Bier.
Die Brauerei Spezial ist für ihre Rauchbiere bekannt. Aber auch wenn sich durch den rauchigen Geschmack viele Bierliebhaber begeistern lassen, gibt es doch auch etliche Konsumenten, denen der Rauch im Geschmack nicht zusagt. Auch an diese Kunden hat die Brauerei gedacht. Das Ungespundete ist die einzige Biersorte aus dem Haus Spezial, die ohne die Verwendung von Rauchmalz hergestellt wird. Es handelt sich um ein helles, unfiltriertes Bier mit einem niedrigen CO2-Gehalt. Es trägt seinen Namen, weil es im Lagerkeller ohne Spundung (also ohne Überdruck) gelagert wird bis es vollkommen ausgereift ist.
Rodenbach Grand Cru – ein Name, der mich sofort ein hervorragendes Bier erwarten lässt. Auch dass dieses Bier bei den Beer World Awards 2014 und 2015 die Goldmedaille und 2016 immerhin die Bronzemedaille gewonnen hat, steigert meine Erwartungen noch.
Das Brauhaus Binkert (oder eventuell auch MainSeidla, auf dem Flaschenetikett stehen beide Namen) aus dem oberfränkischen Breitengüßbach gibt es seit dem Jahr 2012. Und wenn Sie der Meinung sind, dass Sie jede Variation des Begriffs „regionales Bier“ bereits kennen – die junge Brauerei setzt sicherlich noch das eine oder andere Kriterium obendrauf und nennt diese Kriterien das „fränkische Reinheitsgebot“. Nicht nur, dass alle Zutaten wie Hopfen, Hefe und Malz aus Franken kommen, sondern auch alles andere wie die Bierflaschen (Fa. Wiegand in Steinbach), Kronkorken (Fa. Rauh in Küps), die Brauereianlage (Kaspar Schulz in Bamberg), die Inneneinrichtung der Brauereigaststätte und sogar der verwendete Strom stammen aus Franken. Jetzt wollen wir doch mal sehen, ob sich das in der Qualität des Bieres widerspiegelt.
Die Brauerei Spezial, in einer der Hauptverkehrsstraßen Bambergs gelegen, wurde im Jahr 1536 von gilt Linhard Großkopf gegründet. Seit Oktober 1898 befindet sich das Brauereianwesen im Besitz der Familie Merz. Von dort stammt das Spezial Weissbier, das jetzt vor mir steht und auf seine Verkostung wartet.
Das Grisette Blanche gehört zur großen Familie der belgischen Weißbiere und hat die Besonderheiten, dass die Zutaten aus biologischem Anbau stammen und das Bier auch als glutenfrei zertifiziert ist.
Lutz ist ein weiteres Angebot aus dem breit gefächerten Sortiment der Brauerei Flügge in Frankfurt, das verspricht, uns mit einer Menge Hopfen und einer besonderen Hefe zu begeistern.
Wieder einmal steht ein Bier aus der Brauerei Weyerbacher in den USA vor mir. Diesmal ist es das Merry Monks, ein Tripel nach belgischem Vorbild. Pilsner Malz wurde mit einem Abtei-Hefestamm vergoren und herausgekommen ist ein Bier mit 9,8 Volumenprozent Alkohol. Wie bei so vielen Bieren aus Belgien üblich wurde auch das Merry Monks einer Reifung in der Flasche unterzogen. Im Jahr 2010 holte dieses Bier die Bronzemedaille beim World Beer Cup.
Im Nordwesten Baden-Württembergs liegt die Kleinstadt Bad Rappenau. Von dort kommt das India Pale Ale, das jetzt vor mir steht und das ich nun ohne weitere Vorrede verkosten will.