BrewAge Chicxulub

Nur für den Fall, dass Sie sich fragen, wo dieser merkwürdige Name herkommt: Wikipedia erklärt ihn wie folgt: „Der Chicxulub-Krater (nach dem Ort Chicxulub Puerto, von Mayathan Ch’ik Xulub [tʃikʃuˈlub], ch’ik „Floh, Zecke“, xulub‘ „Teufel, Dämon, Horn“)[1] ist ein laut neuester Datierung 66 Millionen Jahre alter Einschlagkrater mit ca. 180 km Durchmesser im Norden der Halbinsel Yucatán in Nordamerika (Mexiko). Da er unter mächtigen Sedimentgesteinen begraben und nicht erodiert ist, zählt er zu den besterhaltenen großen Einschlagkratern der Erde. Im Zusammenhang mit der Kreide-Paläogen-Grenze wird er mit dem Aussterben der Dinosaurier und eines großen Teils der mesozoischen Tier- und Pflanzenwelt während des Übergangs zum Känozoikum in Verbindung gebracht.“ Soviel zum Namen des Oatmeal Stout, das jetzt vor mir steht. Kommen wir nun zum Bier.

Eine Besonderheit dieses Bieres ist, dass es unter anderem mit Haferflocken gebraut wurde. Ich erhoffe mir davon eine schön weiche Textur. Mal sehen, ob das Bier meine Erwartungen erfüllt.

Blickdicht schwarz präsentiert sich das Bier im Glas. Selbst als ich das Glas gegen das Licht halte, schimmert nichts durch. Dazu kommt eine leicht überdurchschnittliche Menge feinporiger Schaum, der lange erhalten bleibt. Optisch haben die Jungs aus Wien schon mal alles richtiggemacht.

Düfte nach Schokolade, Espresso, Nüssen und Kirschen steigen mir in die Nase. Am Röstmalz haben die Österreicher nicht gespart.

Der erste Kontakt des Bieres wird durch die kräftige Malzsüße geprägt, unterstützt durch die reichlich vorhandene sehr feinperlige Kohlensäure. Nach und nach kommen auf der Zunge die anderen Aromen zu ihrem Recht. Schokolade und Kaffee verbinden sich mit einer geringen Fruchtigkeit zu einem Gesamteindruck. Das Mundgefühl ist weich und rund. Im sehr milden Abgang wird das Bier trockener, bleibt dabei aber recht mild und jetzt würde ich mir durchaus etwas mehr Bitterstoffe wünschen. Aber insgesamt ist das Bier absolut stimmig.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz (Pilsner, Karamell, Röstmalze), Haferflocken, Hopfen (Tettnanger), Hefe

Alkoholgehalt:

5,4 % Vol.

Stammwürze:

16,8° Plato

Bittereinheiten:

40 IBU

Brauerei:

BrewAge GmbH
Haberlandtgasse 64/3/1
1220 Wien
Österreich
www.brewage.at

Eibauer Dunkler Bock

Im Osten des östlichen Teils der Lausitz liegt Eibau, von wo das Bockbier kommt, das jetzt vor mir steht. Das Etikett verspricht viel: „Oberlausitzer Braukunst mit dem feinen Unterschied. Dunkles Bockbier mit dem unverwechselbaren kräftig-würzigen und zugleich bekömmlichen Geschmack.“ Na, dann will ich mal anfangen.

Ja, das ist wirklich ein dunkles Bockbier, das diese Bezeichnung verdient. Und edel sieht es ja aus, wenn es mir in seinem sehr dunklen Rubinrot aus dem Glas entgegenstrahlt. Der hellbraune feste Schaum bleibt lange erhalten. Ein Bockbier wie gemalt.

Röststoffe und der Duft von Kaffee dominieren das Aroma, unterstützt durch etwas Säure im Hintergrund. Das gefällt mir durchaus.

Mit einer angenehmen Säure meldet sich das Bier auf der Zunge. Es enthält recht viel sehr feinperlige Kohlensäure, die gut mit der Süße harmoniert. Auf der Zunge drängen sich die Röststoffe und die Malzsüße nicht zu sehr in den Vordergrund, auch wenn sie den Geschmack dominieren. Mir fehlt an dieser Stelle etwas Fruchtigkeit. Trotzdem ist das Bier vollmundig und süffig. Die 6,7 Volumenprozent Alkohol hat die Brauerei gut versteckt. Bis hierhin hat mir das Bier recht gut gefallen, aber der Abgang enttäuscht mich dann doch. Er ist extrem mild ohne Bitterstoffe und ohne Nachklang.

Wer auf den Abgang des Bieres keinen Wert legt, ist mit dem Dunklen Bock aus Eibau gut bedient.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

6,7 % Vol.

Brauerei:

Privatbrauerei Eibau i.Sa. GmbH
OT Eibau
Neueibauer Straße 9
02739 Kottmar
www.eibauer.de

Harz Craft Klosterkräuter Rosmarin

Die Craft Beer Revolution ist in ganz Deutschland im Gang und aus alten Traditionen entstehen neue Geschmackserlebnisse, die uns begeistern wollen. Das Harz Craft Klosterkräuter Rosmarin gehört zu den originellen Spezialitäten, die im Süden Niedersachsens hergestellt werden und von dort zur Reise zu uns starten. Die Grundlage für das Harz Craft Klosterkräuter Rosmarin wird in der Altenauer Brauerei gelegt. Und auch wenn Rosmarin beim Bierbrauen erst einmal recht ungewöhnlich erscheint, kann ich mir durchaus vorstellen, dass dieses Bier als Essensbegleitung vieler Speisen gut passt. Soweit mein Vorurteil, jetzt will ich die Flasche öffnen und das Bier verkosten.

Dunkel-rotbraun ist das Bier. Beim Einschenken bildet sich viel feinporiger Schaum, der ausdauernd bestehen bleibt. Die Optik ist makellos.

Das Aroma ist malzbetont nach Karamell und Waldhonig. Das Bier ist zurückhaltend gehopft, so dass der Duft des Rosmarins den des Hopfens überdeckt. Der Kräuterduft ist deutlich festzustellen, aber wenn ich nicht wüsste, dass es sich dabei um Rosmarin handelt, bin ich mir nicht sicher, ob ich ihn sicher identifizieren könnte. Trotzdem gefällt mir das Aroma sehr gut und es macht mir Lust auf den ersten Schluck.

Der erste Kontakt des Bieres wird durch die Malzsüße geprägt; die Kohlensäure ist sehr feinperlig, aber eher knapp dosiert. Da hätte ich mir etwas mehr gewünscht, aber das geht noch wirklich in Ordnung. Auf der Zunge lässt dann der Rosmarin seine Muskeln spielen, der jetzt auch eindeutig zu identifizieren ist. Mich wundert es etwas, dass sich der Rosmarin so gut mit der Süße des Malzes verträgt und sie ergänzt. Dabei ist das Bier vollmundig und die 5,2 Volumenprozent Alkohol verstecken sich sehr gut, so dass sie kaum zu schmecken sind. Überraschend ist auch der Abgang. Das Bier wird trockener und ein diskretes Bitter kommt dazu, auch wenn der Geschmack des Rosmarins weiterhin dominiert. Er klingt auch noch lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pilsener Malz, geröstetes Karamellmalz), Röstmalz, Hopfen (Bitterhopfen Herkules, Aromahopfen Select) mit Rosmarin versetzt

Alkoholgehalt:

5,2 % Vol.

Stammwürze:

12,3° Plato

Brauerei:

Kloster Wöltingerode Brennen & Brauen GmbH
Wöltingerode 1
38690 Goslar
www.harz-craft.de

Maisel & Friends beim World Beer Award für das beste deutsche „American-Style“ Pale Ale ausgezeichnet

Bei dem in London ausgetragenen, renommierten Bierwettbewerb „World Beer Award 2018“ wurde das Pale Ale der Craftbierbrauer Maisel & Friends aus Bayreuth zu „Germany’s Best Pale Ale American-Style“ gekürt und setzte sich damit gegen alle anderen Biere dieser Stilrichtung aus Deutschland durch.

„Die Auszeichnung für Deutschlands bestes American-Style Pale Ale zu bekommen, ist der absolute Hammer,“ freut sich Maisel & Friends Braumeister Markus Briemle. „Unser Pale Ale hat absichtlich nicht so viel Hopfenbittere wie manch andere Biere dieser Kategorie, die Betonung liegt eher auf den fruchtigen Noten und einer guten Drinkability. Wir wollen den Bierstil Pale Ale in Deutschland etablieren und viele Menschen davon begeistern.“ Das Pale Ale wird seit 2014 in Bayreuth gebraut und hat sich schnell zum Bestseller von Maisel & Friends entwickelt. Es ist ein süffiges Bier, das ganzjährig im Fass und in 0,33l-Longneckflasche erhältlich ist. Es leuchtet goldgelb im Glas, ist frisch und fruchtig im Geschmack, mit deutlicher Zitrus- sowie Maracujanote und leicht karamelligem Malzprofil. Bei einem moderaten Alkoholgehalt von 5,2 % Vol. und gut dosierter Hopfenbittere ist das Maisel & Friends Pale Ale ein Session-Bier zum Zischen.

Maisel & Friends Biersommelier Michael König ist begeistert: „Wir sind absolut dankbar für diesen Preis, denn er spiegelt wider, was uns Kunden und Gastronomen schon seit Jahren sagen. Sie loben unser Pale Ale in den höchsten Tönen und es gehört mittlerweile zum Standardsortiment, weil die Biertrinker heute immer häufiger Lust auf Abwechslung haben.“

World Beer Award (London)

Der „World Beer Award“ ermittelt jährlich die besten Biere der Welt. Dafür verkostet eine internationale, hochkarätig besetzte sowie unabhängige Expertenjury mehr als 1.500 Biere aus über 30 Ländern. Die ersten Verkostungsrunden fanden in Deutschland, England, den USA, Brasilien und Kanada statt. Alle Ländergewinner wurden schließlich am 25. Juli 2018 in London gegeneinander verkostet, um so „World’s Best Beers“ in den einzelnen Bierstilkategorien zu ermitteln. Weitere Informationen finden Sie unter www.worldbeerawards.com.

Ehrenberger Pilgerstoff Edelhell

Wenige Biere haben ihre Herkunft so eindeutig im Namen wie das Helle, das jetzt vor mir steht. Der Ehrenberger Pilgerstoff ist nach der traditionsreichen Pilgerstätte in der Rhön benannt, an deren Fuße das Hochstiftliche Brauhaus in Bayern/Motten liegt.

Golden und klar präsentiert sich das Bier im Glas. Die leicht überdurchschnittlich voluminöse Schaumkrone bleibt lange erhalten. Optisch ist das Bier durchaus ansprechbar.

Das Aroma ist malzbetont und die Hopfenaromen halten sich diskret im Hintergrund.

Die leichte Süße im Antrunk harmoniert gut mit der Dosierung der Kohlensäure. Schnell kommt ein leichtes freundliches Bitter dazu. Das Bier ist süffig, vollmundig und macht einen ausgewogenen Eindruck. Auch der Abgang ist leicht bitter, der Nachklang ist recht kurz.

Insgesamt ist das Maria Ehrenberger Pilgerstoff Edelhell ein süffiges Bier, das sich sehr gut trinken lässt, das aber dem Mainstream entspricht und mich nicht wirklich begeistern kann. Aber wenn ich einmal in der Gegend bin, könnte ich mir auf jeden Fall vorstellen, zu einem Essen dieses Bier zu bestellen.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,1 % Vol.

Stammwürze:

11 %

Brauerei:

Hochstiftliches Brauhaus in Bayern GmbH & Co. KG
Brückenauer Straße
97786 Motten
www.pilgerstoff.de

4. 10. 2018: Schlenkerla Urbock Anstich

Der Herbst ist Starkbierzeit. Da will auch Schlenkerla in Bamberg nicht abseitsstehen. Nach alter Tradition wird dazu bereits ein gutes halbes Jahr vorher der Aecht Schlenkerla Rauchbier-Urbock eingebraut. Nach dem Sud in alten Kupferkesseln ist er sechs Monate lang in den historischen Stollen unter dem Stefansberg gereift. Diese sind Teil eines Tunnelsystems unter Bamberg, das über 700 Jahre alt ist und aufgrund der ganzjährig konstant niedrigen Temperatur von den Schlenkerla Bierbrauern schon seit Jahrhunderten als Lagerstätte verwandt wurde.

Traditionell findet der Urbock-Anstich am ersten Donnerstag nach dem Tag der deutschen Einheit Anfang Oktober im Schlenkerla in der Dominikanerstraße statt. Passend dazu werden im historischen Brauereiausschank deftige fränkische Gerichte serviert. Der Urbock-Stehausschank findet im Dominikanerhof neben dem Schlenkerla statt.

Der Schlenkerla Urbock hat eine Stammwürze von 17,5% und einen Alkoholgehalt von 6,5 Volumenprozent. Er wird ausschließlich mit Aecht Schlenkerla Rauchmalz aus der hauseigenen Mälzerei eingebraut. Durch den höheren Malzgehalt ist er sehr vollmundig und malzaromatisch – perfekt für die kältere Jahreszeit. Den inzwischen mit zahlreichen Preisen ausgezeichneten Urbock gibt es bis Anfang Januar.

Hessisches Löwen-Bier Hell

Die Brauerei Hütt aus dem nordhessischen Baunatal, von der das Hessische Löwen-Bier stammt, verspricht von diesem Bier viel: „In unserer kleinen Familienbrauerei finden Sie schon immer ursprüngliches Brauhandwerk. Wir sind wählerisch bei den Zutaten und kreativ bei der Verarbeitung. So entstand unser Hessisches Löwen-Bier „Hell“ – eine handwerklich gebraute, süffige Bierspezialität. Frische Hopfen- und aromatische Malznoten vereinen sich zu einem harmonischen Geschmackserlebnis mit eigenständigem und mildem Charakter.

Die Grundlage unseres Handwerks bilden natürliche Rohstoffe – geliefert von Landwirten, die ihre Leidenschaft für gute Produkte mit uns teilen. Wir kennen die besonderen Eigenheiten unserer Zutaten und lieben ihre Ecken und Kanten, denn diese machen den unverkennbaren Charakter unserer Biere aus. Und weil eine lebendige Bierseele für uns wichtiger ist als das Perfekte und immer Gleiche, sollen Sie diese Besonderheiten am Ende auch sehen, riechen und schmecken können.“ Diese Beschreibung würde auch auf ein Craft Beer passen. Mal sehen, ob das Bier, das ausschließlich über Edeka vertrieben wird, dieser Beschreibung entspricht.

In hellem Goldgelb präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber bildet sich recht wenig gemischtporiger Schaum, der sich sofort wieder auflöst.

Das Bier duftet diskret nach Biskuit, unterstützt von einer leichten fruchtigen Säure.

Der Antrunk ist eher süßlich, aber durch eine ordentliche Menge Kohlensäure ist der erste Eindruck frisch. Auf der Zunge ist das Löwen-Bier schlank mit einer leichten Säure und einem Hauch Würzigkeit. Der Abgang ist sehr mild mit sehr kurzem Nachklang.

Es ist nichts Falsches an diesem Bier, aber es wirkt auf mich recht dünn, so dass es kein wirklicher Genuss ist. Zur Ehrenrettung der Brauerei sei aber noch erwähnt, dass sie in Kassel ein Brauhaus betreibt. Dort war ich mit meiner Frau einige Male zum Essen und ich muss sagen, dass mir die Speisen dort deutlich besser gefallen haben als dieses Bier.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen (Opal)

Alkoholgehalt:

4,8 % Vol.

Stammwürze:

11,2 %

Brauerei:

Hütt-Brauerei Bettenhäuser GmbH & Co. KG
34225 Baunatal
www.hessisches-loewenbier.de

St. Idesbald

Im Osten Flanderns liegt die Gemeinde Melle, in der die Brauerei Huyghe beheimatet ist, aus der das St. Idesbald stammt, das jetzt vor mir steht. Es handelt sich um eine Privatbrauerei, die Mitglied der „Belgian Family Brewers“ ist. Bereits seit 1654 wird dort Bier gebraut. Im Jahr 1906 erwarb Léon Huyghe die Brauerei und nannte sie „Brouwerij-Mouterij den Appel“. 1938 fand die Umbenennung „Léon Huyghe Ltd.“ statt.

Golden und leicht hefetrüb zeigt sich das Bier. Darüber steht eine durchschnittliche Menge gemischtporiger Schaum, der recht langsam in sich zusammenfällt.

Düfte nach Brotrinde und Hefe steigen mir in die Nase, dazu eine leichte fruchtige Säure sowie das Aroma frischer Ananas. Damit macht das Bier schon mal einen guten Eindruck.

Der Antrunk ist süß und das Bier macht von Anfang an einen vollmundigen Eindruck. Allerdings würde ich mir etwas mehr Kohlensäure wünschen. Auf der Zunge kommt schnell eine leichte fruchtige Säure dazu. Bitter kann ich nicht feststellen. Erst im fruchtigen Abgang kommen einige Bitterstoffe schüchtern zum Vorschein. Trotzdem klingt der Geschmack lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

6,5 % Vol.

Brauerei:

Brasserie L. Huyghe
Brusselsestw. 282
9090 Melle
Belgien
www.delirium.be

28. 9. – 30. 9. 2018: Beer & Food Festival LITE w Starej Rzeźni!

Nach 2 Jahren und 3 Events des Bier & Food Festivals im Azser Stadion ziehen die Veranstalter zum Alten Schlachthaus zurück, an den Ort, an dem alles begann, an dem das Beer & Food Festival gegründet wurde. Die Veranstalter hoffen auch eine rege Beteiligung, denn nur wenn diese Veranstaltung gelingt, besteht die Chance auf die nächsten Termine am gleichen Ort!

Neben köstlichen Craft-Bieren haben wird es eine große Auswahl an hervorragenden Speisen aus den besten Food Trucks aus Poznan und Polen geben.

Ort:

Alter Schlachthof 101/111 Garbary Street

Öffnungszeiten:

Freitag: 16:00 Uhr – 24:00 Uhr
Samstag: 12:00 Uhr – 24 Uhr
Sonntag: 12:00 – bis 21:00 Uhr

Der Eintritt ist kostenlos.

Veto Orangenfalter

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Jetzt steht eine noch recht neue Schöpfung von Ralph Hertrich aus der Hopferei Hertrich vor mir. Der Orangenfalter ist ein Witbier. Witbier ist ein anerkannter Bierstil, der in Belgien sehr viel gebraut wird und da im Witbier Koriander sowie Orangenschalen verbraut werden, entspricht dieses Bier nicht dem deutschen Reinheitsgebot. Es muss also als „alkoholhaltiges Malzgetränk“ und „Lebensmittel eigener Art“ angeboten werden. Im April 2018 wurde der Orangenfalter erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.

Aber an diesem Bier zeigt sich auch, wie skurril die Auswirkungen des deutschen Reinheitsgebots sind. Es gibt zwar nach dem vorläufigen Biergesetz die Möglichkeit, bei der Lebensmittelaufsichtsbehörde eine Ausnahmegenehmigung für besondere Biere zu beantragen, die nicht dem deutschen Reinheitsgebot entsprechen. Die Erteilung der Genehmigungen ist Ländersache. Bayern und Baden-Württemberg stellen diese Genehmigung nicht aus, während andere Bundesländer die Anträge einfach durchwinken. Entscheidend für die Zuständigkeit der Landesbehörden ist der Brauort. Wäre Ralph die paar Kilometer nach Hessen gefahren und hätte er sich dort in einer Brauerei eingemietet und sein Bier gebraut, hätte er seinen Orangenfalter als Bier verkaufen dürfen. Da er aber in Feucht gebraut hat, darf sein Erzeugnis kein Bier sein. Die Biersteuer wird aber trotzdem fällig. Aber kommen wir jetzt zum Bier.

Strohgelb und leicht hefetrüb strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Die Schaumkrone ist größtenteils feinporig und recht standfest. Die Optik ist makellos.

Das Bier duftet teigig. Der Koriander ist deutlich zu riechen und unterstützt die Fruchtigkeit nach Orangen. Auch der sanfte Duft der Kamillenblüten ist unterschwellig zu riechen. Das Aroma ist stiltypisch, auch wenn in Belgien eher Kumquats zum Brauen von Witbier verwendet werden, die ein noch kräftigeres Orangenaroma ergeben.

Der erste Eindruck beim Antrunk ist sommerlich frisch. Sehr schnell kommt eine ordentliche Fruchtigkeit hinzu, die kräftiger ist als ich es aufgrund des Aromas erwartet hätte. Der Geschmack der Hefe und des Korianders verbinden sich hervorragend mit dem Geschmack nach Orange. Auch hier hält sich die Kamille diskret im Hintergrund. Auch im Abgang bleibt die Fruchtigkeit mit den würzigen Noten im Vordergrund und hier würde ich mir noch etwas mehr bitter wünschen. Aber – insgesamt ist dieses Bier von vorne bis hinten stimmig.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Weizenflocken, Haferflocken, Koriandersamen, Orangenschalen, Kamilleblüten, Hopfen (Saazer, Pacifica), Hefe

Alkoholgehalt:

4,8 %

Stammwürze:

11,6° Plato

Brauerei:

Hopferei Hertrich
Brückkanalstraße 33
90537 Feucht
www.hopferei.de

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