Maisel’s Weisse bekommt zusätzliches Etikett

Maisel’s Weisse hat ein neues Aussehen bekommen. Nein, nicht ganz neu, aber zwischen dem Bauchetikett und dem Etikett am Hals findet sich jetzt noch ein drittes – das Qualitätssiegel „Bayerische Edelreifung – zweifach kultiviert“, das Sie auf dem Bild sehen, das mir von der Firma Maisel zur Verfügung gestellt wurde. Das runde Qualitätssiegel Bayerische Edelreifung mit Doppelraute und Weizenähre im Kranz wird in eine blaue Banderole eingebettet. Was hat es damit auf sich?

 Als eine von wenigen Brauereien arbeitet die Familienbrauerei Gebr. Maisel schon seit jeher nach dem aufwändigen Brauverfahren der „Bayerischen Edelreifung“, um ein qualitativ perfektes Weißbier herzustellen. Auch die bayerischen Brauereien Schneider Weisse und Erdinger Weissbräu brauen nach diesem Verfahren und deshalb wurde im Herbst 2019 eine gemeinsame Qualitätsoffensive für edelgereifte Weißbiere von besonders hoher Qualität gestartet.

Im Unterschied zu Standardbrauverfahren reifen die Weißbiere bei der Bayerischen Edelreifung ein zweites Mal. Nach der ersten Hauptgärung und Reifung wird das Jungbier in der Brauerei Gebr. Maisel mit frischer Hefe aus eigener Reinzucht sowie einer extra Portion Brauwürze veredelt. Bei der Abfüllung wird auf die Pasteurisierung, also die Erhitzung des Biers, komplett verzichtet. Statt das Bier direkt nach der Abfüllung auszuliefern, darf Maisel’s Weisse noch in Ruhe bis zu drei Wochen lang in der Flasche bzw. im Fass in der Brauerei reifen und den vollen, typischen Geschmack entfalten. „Schon seit vier Generationen prägt unsere Familienbrauerei die Liebe zum Weißbier und deshalb nehmen wir uns gerne die Zeit, die es bis zur Perfektion braucht. Wir können auch in Zukunft gar nicht anders, als tagtäglich voller Herzblut unsere Maisel’s Weisse zu brauen,“ so Inhaber Jeff Maisel.

 Die edelgereiften Weissbiere von Brauerei Gebr. Maisel, Schneider Weisse und Erdinger Weissbräu tragen daher künftig das gemeinsame blaue Qualitätssiegel „Bayerische Edelreifung“ auf der Flasche.

Rodenbach Grand Cru

Rodenbach Grand Cru – ein Name, der mich sofort ein hervorragendes Bier erwarten lässt. Auch dass dieses Bier bei den Beer World Awards 2014 und 2015 die Goldmedaille und 2016 immerhin die Bronzemedaille gewonnen hat, steigert meine Erwartungen noch.

Rodenbach Grand Cru ist eine Mischung von jungem und gereiftem Bier, das in Eichenfässern gelagert wurde. Diese Herstellungsart kenne ich auch von anderen belgischen Brauereien, beispielsweise von Cantillon. Dort entstehen durch diese Arbeitsweise fantastische Aromen voller Frucht, Holz und Vanille. Nun hoffe ich, dass dies auch bei diesem Bier der Fall ist.

Rotbraun fließt das Bier ins Glas. Bereits an der Färbung ist zu erkennen, dass dieses Bier einen intensiven Geschmack haben wird, denn die Brauerei hat an den Zutaten nicht gespart, so dass das Bier fast blickdicht ist. Auch das weinähnliche Aroma steigt mir bereits beim Einschenken in die Nase. Der Schaum ist nicht ausgeprägt und er fällt auch schnell in sich zusammen.

Das Aroma ist fruchtig-sauer, aber auch deutliche süße Töne steigen mir in die Nase, so dass das Bier likörartig duftet. Auch dass das Bier im Eichenholzfass gereift ist, spiegelt sich im Aroma wider, dazu einige würzige und harzige Noten. Zusammen mit der bereits erwähnten deutlichen Säure ergibt sich ein weinartiges Bouquet.

Der Antrunk ist für ein Sauerbier überraschend frisch und spritzig. Aber erst auf der Zunge kommt die Komplexität dieses Biers richtig zum Ausdruck. Fruchtige Säure, die an Sauerkirschen erinnert trifft auf Vanille. Die Süße, die im Aroma recht dominant war, tritt vollständig in den Hintergrund, so dass das Bier plötzlich recht trocken wirkt. Dabei ist das Mundgefühl weich und voll. Im Abgang lässt die Säure nach, er ist überraschend mild mit kurzem Nachklang.

Alkoholgehalt:

6,0 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij Rodenbach
Spanjestraat 133 – 141
8800 Roeselare
Belgien
www.rodenbach.be

Kuchlbauer Turmweisse

Nur falls Sie sich über den auf dem Etikett dargestellten Turm wundern: es gibt ihn tatsächlich, und zwar auf dem Gelände der Brauerei. Er wurde von Friedensreich Hundertwassers entworfen und von seinem Freund und Schüler Peter Pelikan realisiert. Dieser Kuchlbauer-Turm ist ganz dem Lieblingsgetränk der Deutschen gewidmet und ist ein Ort, an dem man nicht nur Bier trinken, sondern auch alles über den Gerstensaft erfahren kann. Aber kommen wir doch zur Turmweisse, dem Bier, das jetzt auf seine Verkostung wartet.

Das Bier sieht schon mal (fast) so gut aus wie der Turm. Bernsteinfarben und leicht hefetrüb strahlt es mir aus dem Glas entgegen mit seiner festen Schaumkrone, die lange erhalten bleibt.

Das Bier duftet nach Banane, Nelken und Hefe, unterstützt durch eine leichte Karamellnote.

Der Antrunk ist recht süß und er überrascht durch sehr viel feinperlige Kohlensäure, die ich im Glas nicht gesehen hatte. Auf der Zunge erfreut mich das Bier durch seine Karamellnoten und seine Fruchtigkeit, die weiterhin an Bananen denken lässt. Dazu kommt eine leichte Säure. Auch der Abgang ist fruchtig und wenig bitter mit langem Nachklang.

Die Kuchlbauer Turmweisse gehört sicherlich zu den wirklich guten Weizenbieren. Mit etwas mehr Bitter würde es mich aber noch weiter ansprechen.

Zutaten:

Wasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,9 % Vol.

Stammwürze:

13,5 %

Brauerei:

Brauerei zum Kuchlbauer GmbH & Co KG
Römerstr. 5-9
93326 Abensberg
www.kuchlbauer.de

Wald im Fass: Waldbier Barrique Jahrgang 2020 „Eiche“

Ein Bier stark wie eine Eiche: Zum zehnjährigen Jubiläum seines Bestehens haben sich die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) und Braumeister Axel Kiesbye etwas Außergewöhnliches einfallen lassen. Ein ganz besonders traditionsreicher Edelbaum steht diesmal Pate für den Jubiläumsjahrgang – die Eiche (Quercus petraea). „Die Hauptzutat des heurigen Waldbiers ist Holz in seiner reinsten Form“, freut sich Rudolf Freidhager über den Jubiläumsjahrgang. „Denn erstmals wird das Bier in einem Eichenfass veredelt – Waldbier aus dem Barrique!“ Das Holz für das Fass stammt von einer 200jährigen Jubiläumseiche, genauer gesagt einer Traubeneiche, aus Eichenwäldern der Bundesforste im Wienerwald. Bereits 2015 geerntet, musste das Holz erst mehrere Jahre getrocknet werden, bevor es zu einem Fass verarbeitet werden konnte. „Aus der Eiche wurden schließlich rund 60 Fassdauben mit einem Meter Länge in mühevoller Handarbeit hergestellt“, erzählt Freidhager. „Bereits die Kelten und später die Römer haben Eichenfässer zur Lagerung von Wein, Gütern und anderen Getränken verwendet“, weiß Axel Kiesbye, Natur- und Kreativbrauer zu berichten. „Die intensiven Aromen des Eichenholzes verleihen dem Waldbier dabei eine ganz besondere, an Bourbon, Rum und Marillen erinnernde Note.“ Der Jubiläums-Jahrgang 2020 „Eiche“ ist die zehnte Ausgabe der Waldbier-Edition und wird ab September erhältlich sein. Wie seine Vorgänger wird es wieder in limitierter Auflage in Gourmet-Flaschen zu 0,75 Litern und 0,33 Litern angeboten.

Ein Fass aus dem Eichenhain

Auf sonnig-warmen Standorten finden die Eichen im Wienerwald ihr ideales Verbreitungsgebiet vor. Im gleichnamigen Eichenhain im Bundeforste-Revier Kierling wachsen besonders mächtige und majestätische Eichen, die von Fassbindern – Stamm für Stamm – oft persönlich ausgesucht werden, wie in dem Fall von der Fassbinderei Schrimpl aus dem Weinviertel, welche die Eichendauben hergestellt hat, bevor diese von einem Holzfass-Spezialisten weiterverarbeitet wurden. „Die Eiche ist das Edelholz unter den Laubbäumen im Wienerwald“, erzählt Freidhager. „Für die Fasseichen werden nur die schönsten und edelsten Eichen ausgewählt. Eichen zeichnen sich durch eine besondere Feinwüchsigkeit aus und haben besonders feine, gleichmäßig aufgebaute Jahrringe. „Die Feinporigkeit führt dazu, dass die Fässer besonders dicht schließen. So genannte Thyllen, Füllzellen, verstopfen die Zellwände, sodass nahezu keine Durchlässigkeit mehr gegeben ist.“ Zusätzlich verfügt das Eichenholz über natürliche Gerbstoffe, die für gute Haltbarkeit sorgen. Eichen wachsen langsam und werden im Schnitt 160 bis 180 Jahre alt, bevor sie geerntet werden. Einzelne Exemplare können auch 800 Jahre und noch älter werden. Mit Hitze und Trockenheit kommen Eichen gut zurecht, zudem verfügen sie über ein spezielles Wurzelsystem, das sie besonders gut im Boden verankert. Mit zunehmenden Wetterextremen wir Trockenperioden und Stürmen kommen sie besser zurecht und werden mit dem Klimawandel zukünftig eine noch größere Rolle spielen. „Wir fördern gezielt Eichennachwuchs in unseren Wäldern“, erläutert der ÖBf-Vorstand. „denn die Eiche ist eine Baumart der Zukunft.“

Alt, stolz und mächtig – Symbol für Kraft und Stärke

Seit jeher steht die Eiche mit ihren mächtigen Baumkronen für Kraft, Stärke und Ausdauer, gilt als Symbol für Unsterblichkeit, ist Kultbaum und Sitz der Götter. Bereits in der griechischen Antike war die Eiche Zeus geweiht und auch die Römer schrieben die Eiche ihrem höchsten Gott, Jupiter, zu, der ebenso von einem Eichenkranz geschmückt wurde wie der Kaiser. Ihr Holz übertrifft an Dauerhaftigkeit, Elastizität und Festigkeit alle anderen europäischen Baumarten. Der Schinken von mit Eicheln gemästeten Schweinen (Sprichwort „Der beste Schinken wächst auf den Bäumen“) gilt heute noch als Delikatesse. Aufgrund ihre geradschaftigen, starken Stämme im Schiffsbau sehr geschätzt, drohten die Eichenwälder Mitteleuropas im 18. Jahrhundert nahezu zu verschwinden. Unverändert gilt die Eiche heute noch als eines der wertvollsten Nutzhölzer im Möbel- und Innenausbau, für Türen, Treppen oder Böden und eben als Fassdauben im hochwertigen Barriquebau. Früher wurden Holzfässer nicht nur für Wein, Bier oder Most verwendet, sondern auch zum Transport und Lagerung von Butter, Mehl, Petroleum oder Fischen. Nicht zuletzt gilt die Eiche auch ökologisch als besonders wertvoll: Eichelhäher, Eichhörnchen oder Eichenbockkäfer sind, wie schon der Name darauf hinweist, nur ein paar der zahlreichen Arten, die von Eichen profitieren. Auf keiner anderen einheimischen Baumart leben mehr Insektenarten als etwa auf einer alten, mächtigen Eiche.

Zur Geschichte des Waldbiers

Anlässlich des Internationalen Jahres des Waldes 2011 brachten die Österreichischen Bundesforste mit Braumeister Axel Kiesbye erstmals das Waldbier heraus. Ursprünglich als einmalige Sonderedition geplant, folgten aufgrund des hohen Zuspruchs weitere Jahrgänge und bald wurde das jährlich neu herausgebrachte Waldbier zu einer fixen Größe im kulinarischen Waldjahr. Das Prinzip bleib dabei immer das gleiche: Zutaten, Ernteort und Waldwissen kommen von den Österreichischen Bundesforsten, Rezeptur und Braukunst von Braumeister Axel Kiesbye, eingebraut wurde von Anfang an in der Trumer Brauerei in Obertrum (Sbg.). Während im ersten 5-Jahres-Zyklus Nadelbäume – Tanne, Zirbe, Lärche, Schwarzkiefer, Fichte – die kulinarische Klammer bildeten, standen im zweiten 5-Jahres-Zyklus Waldsträucher und Wildobst wie Alpen-Wacholder, Wilde Kirsche, Holzbirne oder Elsbeere im Fokus. Der nunmehrige Jubiläums-Jahrgang „Eiche“ schließt die beiden Zyklen ab.

Alle bisherigen Jahrgänge auf einen Blick

Jahrgang 2020 „Eiche“ aus Eichen-Wäldern der Bundesforste im Wienerwald, Jahrgang 2019 „Elsbeere“ aus dem Bundesforste-Revier Breitenfurt bei Wien, Jahrgang 2018 „Holzbirne“ aus dem Bundesforste-Revier Wildalpen in der Steiermark, Jahrgang 2017 „Wilde Kirsche“ aus dem Kärntner Gailtal, Jahrgang 2016 „Wacholder“ aus dem Salzburger Lungau, Jahrgang 2015 „Fichtenharz“ aus Wäldern am Traunstein (OÖ), Jahrgang 2014 „Schwarzkiefer“ aus dem Wienerwald, Jahrgang 2013 „Lärche“ aus Wäldern im Salzkammergut, Jahrgang 2012 „Zirbe“ aus dem Tiroler Radurschltal und Jahrgang 2011 „Tanne“ aus Wäldern am Hochkönig in Salzburg.

Binkert Amber Spezial

Das Brauhaus Binkert (oder eventuell auch MainSeidla, auf dem Flaschenetikett stehen beide Namen) aus dem oberfränkischen Breitengüßbach gibt es seit dem Jahr 2012. Und wenn Sie der Meinung sind, dass Sie jede Variation des Begriffs „regionales Bier“ bereits kennen – die junge Brauerei setzt sicherlich noch das eine oder andere Kriterium obendrauf und nennt diese Kriterien das „fränkische Reinheitsgebot“. Nicht nur, dass alle Zutaten wie Hopfen, Hefe und Malz aus Franken kommen, sondern auch alles andere wie die Bierflaschen (Fa. Wiegand in Steinbach), Kronkorken (Fa. Rauh in Küps), die Brauereianlage (Kaspar Schulz in Bamberg), die Inneneinrichtung der Brauereigaststätte und sogar der verwendete Strom stammen aus Franken. Jetzt wollen wir doch mal sehen, ob sich das in der Qualität des Bieres widerspiegelt.

Rotbraun zeigt sich das Bier im Glas, die feste Schaumkrone ist leicht überdurchschnittlich groß und bleibt lange erhalten. An der Optik gibt es wirklich nichts zu meckern.

Das Bier duftet nach Karamell und Vanille, unterstützt durch einige blumige Noten. Damit weiß ich schon mal, dass ich hier ein mildes Bier vor mir stehen habe, im Grunde also eines, wie ich es aus Franken erwarten kann.

Der Antrunk ist durch eine angenehme Malzsüße geprägt und die Kohlensäure sorgt für eine ordentliche Spritzigkeit. Auf der Zunge bleibt die Süße erhalten und ein anfangs leichtes Bitter kommt hinzu, das von Schluck zu Schluck kräftiger wird. Die Süffigkeit ist ungeheuer, das MainSeidla Amber ist ein wirklich schönes Biergartenbier. Im Abgang wird das Bier etwas trockener und ein freundliches Bitter klingt durchschnittlich lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,9 % Vol.

Brauerei:

Brauhaus Binkert GmbH & Co. KG
Westring 5
96149 Breitengüßbach
www.mainseidla.de

Spezial Weissbier

Die Brauerei Spezial, in einer der Hauptverkehrsstraßen Bambergs gelegen, wurde im Jahr 1536 von gilt Linhard Großkopf gegründet. Seit Oktober 1898 befindet sich das Brauereianwesen im Besitz der Familie Merz. Von dort stammt das Spezial Weissbier, das jetzt vor mir steht und auf seine Verkostung wartet.

Bernsteinfarben und hefetrüb fließt das Bier ins Glas. Die feinporige Schaumkrone ist für ein Weizenbier vergleichsweise klein, bleibt aber lange erhalten. An der Optik gibt es also nichts zu meckern.

Das Bier duftet deutlich nach Rauch, aber nicht so stark, dass dieser Duft aufdringlich wäre. Dazu kommt der typische Bananenduft eines Weizenbiers, der durch die würzigen Noten von Nelken abgerundet wird.

Der Antrunk ist frisch und spritzig. Anfangs schmecke ich die fruchtigen und würzigen Aromen, die ich bereits in der Nase festgestellt habe. Der rauchige Geschmack des Rauchmalzes entwickelt sich erst danach. Gerade diese Geschmacksentwicklung gefällt mir. Dabei ist das Mundgefühl voll und rund, das Bier sehr schön süffig. Im Abgang wird der Rauch noch kräftiger, Bitterstoffe kommen dabei kaum zum Vorschein. Der Rauch klingt noch lange nach.

Das Spezial Weissbier passt einfach zu Bamberg und auch zur fränkischen Küche. Zusammen mit Blauen Zipfeln bildet dieses Bier ein unschlagbares Duo.

Zutaten:

Wasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,3 % Vol.

Stammwürze:

12 %

Brauerei:

Brauerei Spezial
Obere Königstr. 10
96052 Bamberg
www.brauerei-spezial.de

Mönchsambacher Lagerbier

Bereits im Jahr 1808 wurde die Brauerei Zehendner in Mönchsambach gegründet Seit 1938 ist sie im Besitz der Familie Zehendner. Die Brauerei beschränkt sich auf ein recht kleines Sortiment. Neben den ganzjährig verfügbaren Bieren Export, ungespundetes Lagerbier und Hefeweizen gibt es jahreszeitlich noch den Weihnachtsbock ab dem 3. Adventswochenende und ab Ende April den Maibock. Jetzt steht das ungespundete Lagerbier vor mir und wartet auf seine Verkostung.

Honiggelb fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine durchschnittlich große Krone aus gemischtporigem Schaum, der anfangs recht flott in sich zusammenfällt, aber ein Rest bleibt dann lange erhalten.

Düfte nach Karamell sowie hopfige Aromen steigen mir in die Nase, unterstützt durch einige blumige Noten. Ich glaube, bei der Auswahl der Hopfensorten haben die Brauer ein glückliches Händchen gehabt.

Der Antrunk ist leicht süß und spritzig. Auf der Zunge gesellt sich noch ein freundliches Bitter dazu. Das Mundgefühl ist vollmundig und weich. Im Abgang wird das Bitter kräftiger und es klingt lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,5 % Vol.

Brauerei:

Brauerei Zehendner GmbH
Mönchsambach 18
96138 Burgebrach
www.moenchsambacher.deBiershop BayernDIE BIEROTHEK

Grisette Bio Blonde

Das Grisette Blanche gehört zur großen Familie der belgischen Weißbiere und hat die Besonderheiten, dass die Zutaten aus biologischem Anbau stammen und das Bier auch als glutenfrei zertifiziert ist.

Intensiv golden und gefiltert fließt das Bier ins Glas. Die gemischtporige Schaumkrone ist durchschnittlich groß und fällt anfangs schnell in sich zusammen. Lediglich ein kleiner Rest bleibt lange erhalten.

Das Aroma ist malzbetont mit kräftigen würzigen Noten, die ich aber nicht näher identifizieren kann.

Der erste Geschmackseindruck ist eine kräftige Süße mit reichlich sehr feinperliger Kohlensäure. Auf der Zunge gesellen sich Süße und ein recht kräftiges Bitter zur Süße. Trotzdem macht das Bier keinen richtig runden Eindruck. Der Abgang ist überraschend mild mit sehr geringem Nachklang.

Das grisette Bio ist für Menschen, die auf Gluten allergisch reagieren, eine Bereicherung. Wer aber Gluten verträgt ist mit einem anderen Bier sicher besser beraten.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Reisflocken, Haferflocken, Hopfen, Gewürze, Invertzucker, Hefe, Milchsäure, Antioxidationsmittel Ascorbinsäure

Alkoholgehalt:

5,5 % Vol.

Stammwürze:

12° Plato

Brauerei:

Brasserie ST.Feuillien
Rue d’Houdeng 20
7070 Le Roeulx
Belgien
http://www.st-feuillien.com/

Flügge Lutz

Lutz ist ein weiteres Angebot aus dem breit gefächerten Sortiment der Brauerei Flügge in Frankfurt, das verspricht, uns mit einer Menge Hopfen und einer besonderen Hefe zu begeistern.

Bereits die Zutatenliste von Lutz ist durchaus geeignet, mich zu begeistern: Die Aromahopfensorten Azacca, Citra, Chinook und Columbus wurden verwendet, zudem ein norwegischer Hefestamm namens Kveik Hornindal. Außerdem wanderten fünf verschiedene Malzsorten in den Kessel, darunter verschiedene Gerstenmalze, ein Weizen- und ein Hafermalz. Das saure IPA hat stattliche 7,2% Alkoholgehalt und wurde mit drei der vier Hopfensorten kaltgehopft.

Bernsteinfarben und mit sehr viel Hefe fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine voluminöse Krone aus festem Schaum, der wirklich lange erhalten bleibt.

Das Aroma ist extrem fruchtig. Ich rieche Zitrusfrüchte, Ananas und Biskuitteig. Dazu kommen noch einige harzige Töne.

Der Antrunk ist recht süß, was durch die reichlich dosierte feinperlige Kohlensäure ausbalanciert wird. Auf der Zunge spiegeln sich die Aromen wider, wobei ein freundliches Bitter dazukommt. Das Mundgefühl ist weich, vollmundig und samtig. Der Abgang ist anfangs überraschend mild und wirklich fruchtig. Das Bitter kommt erst langsam hinzu, dann aber mit Macht.

Das Lutz ist ein gut ausgewogenes IPA, das zu gebratenem Fisch oder auch indischen Speisen passt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pilsner Malz, Sauermalz), Weizenmalz, Haferflocken, Hopfen (Azacca, Citra, Chinook, Columbus), Hefe (Kveik)

Alkoholgehalt:

7,2 % Vol.

Stammwürze_

16,5° Plato

Brauerei:

Brauerei Flügge
Goldsteinstraße 254
60529 Frankfurt am Main
www.brauerei-fluegge.de

Weyerbacher Merry Monks

Wieder einmal steht ein Bier aus der Brauerei Weyerbacher in den USA vor mir. Diesmal ist es das Merry Monks, ein Tripel nach belgischem Vorbild. Pilsner Malz wurde mit einem Abtei-Hefestamm vergoren und herausgekommen ist ein Bier mit 9,8 Volumenprozent Alkohol. Wie bei so vielen Bieren aus Belgien üblich wurde auch das Merry Monks einer Reifung in der Flasche unterzogen. Im Jahr 2010 holte dieses Bier die Bronzemedaille beim World Beer Cup.

Hell bernsteinfarben und mit kräftiger Hefetrübung strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Die Schaumkrone ist klein und löst sich sehr schnell auf.

Das Aroma ist sehr komplex. Ich rieche Karamell, Hefe, fruchtige Noten nach Bananen und Birne mischen sich mit blumigen und würzigen Anklängen. Das gefällt mir und macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk lässt die Lust aber deutlich sinken. Noch nie habe ich so viel Kohlensäure in einem Bier erlebt. Auf der Zungenspitze fühle ich nur keinerlei Geschmack, da die Kohlensäure alles zudeckt. Erst als sich das Bier auf der Zunge verteilt kommt die Fruchtigkeit zusammen mit einer leichten Süße zum Vorschein. Ich schmecke getrocknete Birnen, Banane und würzige Noten. Der Alkohol ist gut in das Geschmacksprofil eingearbeitet. Leider stört die überreichlich vorhandene Kohlensäure sowohl Geschmack als auch Mundgefühl. Der Abgang ist dann sehr mild und die Fruchtigkeit klingt lange nach.

Ich weiß nicht, ob die Kohlensäure wirklich in einem solchen Übermaß vorhanden sein soll oder ob ich einfach eine Flasche mit einer Fehlfüllung erwischt habe. Wäre die Kohlensäure vernünftig dosiert gewesen, würde mir das Bier sicher erheblich besser gefallen.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Rohrzucker, Hefe

Alkoholgehalt:

9,3 % Vol.

Stammwürze:

19° Plato

Brauerei:

Weyerbacher Brewing Co.
905 Line Street
Suite G
PA 18042 Easton
USA
www.weyerbacher.square.site