Lemke Spreecoast

Das Spreecoast der Berliner Brauerei Lemke, das jetzt vor mir steht, erhielt bereits zwei Auszeichnungen – im Jahr 2017 von den Hop Growers of America als „Best German IPA 2017“ und ein Jahr später beim European Beer Star als „Best new Style IPA 2018“. Na, dann kann ich mich ja auf ein richtig gutes Bier freuen.

Bevor ich die Flasche öffne, will ich noch auf eine Besonderheit des Spreecoast hinweisen: Das Bier wurde nicht nur wie üblich einmal gestopft, sondern gleich zweimal mit Cascade, Centennial und Crystal. So, jetzt ist es aber an der Zeit, die Flasche zu öffnen und das Bier einzuschenken.

Schön bernsteinfarben ergießt sich das Bier ins Glas. Dabei bildet sich eine durchschnittlich große feinporige Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Optisch haben die Berliner also alles richtig gemacht.

Aromen nach Grapefruit, Ananas, Mandarine und Vanille steigen mir in die Nase. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Spritzig-frisch mit einer verhaltenen Süße – das ist der erste Eindruck, als das Bier auf meine Zunge trifft. Von Anfang an hat das Bier recht viel Volumen. Der Geschmack nach Grapefruit steht im Vordergrund, aber auch die anderen Aromen spiegeln sich auf der Zunge wider, getragen vom leichten Malzkörper. Im Abgang dominiert der Geschmack nach Grapefruit mit seinem Bitter, der lange nachklingt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pale Ale, Münchner, Carapils, Carahell), Hopfen (Nugget, Cascade, Centinnial, Crystal), Hefe

Alkoholgehalt:

6,9 % Vol.

Stammwürze:

17° Plato

Bittereinheiten:

75 IBU

Brauerei:

Brauerei Lemke Berlin GmbH
Dircksenstr., S-Bahnbogen 143
10178 Berlin
www.lemke.berlin

3. 5. – 5. 5. 2019: Kleinbrauermarkt in Ulm fällt aus

Eigentlich sollte an diesem Wochenende auf dem Münsterplatz in Ulm der Kleinbrauermarkt stattfinden. Aufgrund der Wetterprognose haben die Veranstalter das Event aber abgesagt. Auf der Website des Events wird das wie folgt begründet:

wir sehen uns leider außerstande, den Kleinbrauermarkt vom 3.-5.Mai wie geplant stattfinden zu lassen. Die Wettervorhersagen sind für diese drei Tage so katastrophal (Höchsttemperaturen von 7-12 Grad bei einer Regenwahrscheinlichkeit von 70%), dass der Markt für keinen – weder Besucher, sofern diese überhaupt kommen würden – noch für uns und unsere Mitarbeiter eine erfreuliche Angelegenheit wäre. Es steht zu befürchten, dass wir und unsere Mitarbeiter uns erkälten bei Auf- und Abbau und während des Marktes aufgrund des nasskalten Wetters. Die Musikkapellen könnten mit klammen Fingern nicht gut spielen, die Waren finden mangels Besucher keine Abnehmer und Spaß haben auch die wenigen Besucher nicht wirklich. Dies ist unsere erste Absage. Bisher haben wir den Markt stets durchgezogen, hatten aber meist zumindest 1 Tag mit gutem oder erträglichem Wetter. Solche niedrigen Temperaturvorhersagen bei gleichzeitigem Regen hatten wir noch nie. Wir bitten alle um Verständnis für die Absage und bemühen uns nach Kräften, einen Ersatztermin zu finden.

Chapeau Mirabelle

Jetzt steht ein Lambic aus Belgien vor mir, gebraut mit Mirabellen, einer Pflaumenart mit dem wissenschaftlichen Namen Prunus domestica subsp. Syriaca. Das Bier stammt aus der Brouwerij De Troch im flandrischen Wambeek. Seit mehr als 100 Jahren kreiert die Brauerei fruchtige belgische Craft-Biere, was sie zu einem Pionier des Lambic macht.

Golden und nur ganz leicht hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Die grobporige Schaumkrone ist klein und löst sich augenblicklich wieder auf.

Das Aroma ist für Brettanomyces typisch fein säuerlich und fruchtig. Die Fruchtigkeit wird durch die 20 % Mirabellen unterstützt, die mit den Brettanomyces- und Malzaromen um meine Aufmerksamkeit buhlen.

Für ein Lambic enthält das Chapeau Mirabelle recht viel Kohlensäure. Von Anfang an ist das Bier vollmundig, wobei sich die Fruchtigkeit und die überraschende Süße gut ergänzen. Der Geschmack ist voll und fruchtig. Im Abgang kommt die Säure stärker in den Vordergrund und erstmals schmecke ich auch eine leichte Bitterkeit. Der Nachklang ist leider recht kurz.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizen, Hopfen, Hefe, Zucker, Aromen, Pflaumen

Alkoholgehalt:

3,5 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij De Troch
Langestraat 20
1741 Wambeek (Ternat)
Belgien
www.detroch.be

30. 5. 2019: Brauereifest in der alten Börse, Berlin

Die Alte Börse im Osten von Berlin hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Gegründet um 1900 als ein Handelszentrum. Hier wurden Rinder, Schweine, Gänse und Schafe angeliefert und an Bauern aus Berlin verkauft. Später übernahm die Rote Armee das Gelände und später die NVA. Heute befinden sich dort ein Tagungszentrum sowie drei Brauereien. Diese drei Brauereien, Hops&Barley, Brewer’s Tribute und die Bierfabrik, arbeiten beim Einkauf der Rohstoffe zusammen. So ist es auch kein Wunder, dass die drei Nachbarn gemeinsam für den 30. Mai zum dritten Brauereifest einladen.

Um 13:00 Uhr geht es los. Dann sind die Zapfhähne bereit, nicht nur die Biere der drei Brauereien in die Gläser laufen zu lassen, sondern die Auszubildenden der Brauereien haben für das Fest gemeinsam ein Bockbier gebraut, das mit Callista gehopft wurde.

Selbstverständlich ist auch für das leibliche Wohl gesorgt. Der Grill wird bereits poliert, damit er pünktlich zum Fest bereit ist für Bratwurst und Nackensteaks. Außerdem bereiten die Köche auch mindestens eine vegetarische Speise zu. Jetzt muss nur noch der Wettergott mitspielen und dann steht einem gelungenen Fest nichts mehr im Weg.

Ach ja, ehe ich es vergesse: für diejenigen, die nicht nur die Biere verkosten und deftig essen will, sondern sich auch dafür interessieren, wo das Bier herkommt, werden auch Brauereiführungen angeboten.

Tough Guy Ale

Die Beschreibung dieses Biers durch die Brauerei kling schon sehr selbstbewusst: „Boom! Bodycheck! So wird der erste Schluck von unserem Tough Guy Ale bei dir einschlagen. Ein East Coast Pale Ale für harte Jungs und Mädels mit Geschmack für das Besondere. Das aromatische Zusammenspiel von Grapefruit und Pinie und die kompromisslosen 40 IBU werden deine Geschmacksnerven um eine Overtime betteln lassen. Abgerundet durch die angenehm feine Rezenz und den fruchtigen Geschmack haben jedoch nicht nur hartgesottene Hockey-Cracks ihre Freude daran.“ An diesen Worten wird sich das Tough Guy Ale, das jetzt vor mir steht, messen lassen müssen.

Hell bernsteinfarben und leicht hefetrüb ergießt sich das Bier ins Glas. Dabei bildet sich sehr viel fester Schaum, der auch sehr lange erhalten bleibt.

Das Aroma kommt frisch mit Düften nach Zitrus, Ananas und Grapefruit daher. Ja, so stelle ich mir ein Ale vor.

Auch der Antrunk ist fruchtig und mit der reichlich dosierten feinperligen Kohlensäure frisch. Auf der Zunge spiegeln sich die Aromen wider. Eine angenehme Süße und ein recht kräftiges Bitter gesellen sich dazu. Das Mundgefühl ist rund und vollmundig. Im Abgang lässt das Bitter etwas nach und der Geschmack klingt mittellang nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pale Ale, CaraHell, Pilsener, Weizenmalz, Sauermalz), Hopfen (Magnum, East Kent Goldings, Cascade, Centennial, Chinook), Hefe

Alkoholgehalt:

5,9 % Vol.

Stammwürze:

12,5° Plato

Bittereinheiten:

40 IBU

Brauerei:

Klüvers Delikatessen Manufaktur GmbH & Co. KG
Schiffbrücke 2-4
23730 Neustadt in Holstein
www.kluevers.com

für

Sudden Death Brewing
Strandallee 81
23669 Timmendorfer Strand
www.suddendeathbrewing.de

3. 5. 2019: Kieler Craft Beer Days 2019

Bereits zum siebten Mal veranstaltet Thom Glas die Kieler Craft Beer Days in Kiel. Er hat es sich zum Ziel gesetzt, Craft Beer-Liebhaber direkt mit den Brauereien zusammenzubringen.

Und die Liste der Brauereien, die sich zu den Kieler Craft Beer Days angemeldet haben, klingt schon mal gut:

  • Aegirbryggeri (Flåm, Norwegen)
  • Achouffe (Belgien)
  • Anders Ale (Lübeck)
  • The Baltic Brewery (Sörup)
  • Beer Brauerei (Schillsdorf)
  • Beer Society (Hamburg)
  • Black Isle Brewery (Munlochy, Schottland)
  • Brauklub Kiel (Kiel)
  • Brewdog (Schottland)
  • Bunthaus Beer (Hamburg)
  • Crew Republic (Unterschleißheim)
  • Sommerbecker Dachs (Dahlenburg)
  • Braukeller Gotthilf (Bornhöved)
  • Feisty Goat (Berlin)
  • Grüner’s
  • Kinn Bryggeri (Norwegen)
  • La Trappe Trappist (Niederlande)
  • Lillebräu (Kiel)
  • Lundabryggeriet (Schweden)
  • Mashsee (Hannover)
  • Moucha Pivo (Tschechien)
  • Oppigårds Bryggeri (Schweden)
  • Poppels (Schweden)
  • Ratsherrn (Hamburg)
  • Rehbocks Braumanufaktur (Wolfhagen)
  • Ricklinger Landbrauerei (Rickling)
  • Schoppe Bräu (Berlin)
  • Schwarzwaldflair (Wutöschingen)
  • Smedsbo Slott (Schleden)
  • Störtebeker Braumanufaktur (Stralsund)
  • Sudden Death Brewing (Timmendorfer Strand)
  • Wittorfer Brauerei (Neumünster)
  • Zeugenbräu (Ahrensburg)

Da lohnt sich der Besuch doch mit Sicherheit. Start ist Freitag, 3. 5. 2019 um 16:00 Uhr und die Tageskarten (erst ab 16 Jahren) gibt es entweder für 7,- € an der Tageskasse oder ab sofort im VVK bei CITTI, Konzertkasse Streiber, Eventim und BREWCOMER.

Tasting-Glas-Pfand: 5,- €

0,1 l Probierschluck ab: 1,- €,

Genys Nuotykis Pavasario Nakti

Genys ist eine kleine Brauerei in Kaunas, Litauen, die nicht nur für ihre tollen Craft-Biere bekannt ist, sondern auch auf die Umwelt achtet. Sie verwendet zu 100% Ökostrom aus erneuerbaren Energiequellen. Genys Brewing Co. besitzt das Zertifikat „Powered by Green“ des litauischen Wirtschaftsministeriums. Bislang exportiert die Brauerei ihre Biere noch nicht nach Deutschland, hat das aber vor. Deshalb war sie auch auf der ProWein in Düsseldorf, wo ich die Brauer kennengelernt habe. Dort haben sie mir auch einige Biere zur Verkostung mitgegeben, unter anderen das Nuotykis Pavasario Nakti, ein Baltic Pale Ale, das mit Hanf und Lindenblüten gebraut wurde. Dieses Bier steht jetzt vor mir und wartet auf seine Verkostung.

Hell bernsteinfarben und leicht hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Die Schaumkrone ist durchschnittlich groß. Anfangs fällt sie schnell in sich zusammen, ein Rest bleibt aber lange erhalten.

Im Aroma sticht der Duft nach Karamell hervor, der durch die Düfte nach Zitrusfrüchten sowie blumige und kräuterige Noten unterstützt wird. In der Nase hält dieses Bier damit keine Überraschungen bereit, der Duft ist aber sehr angenehm und macht Lust auf den ersten Schluck.

Der erste Kontakt des Bieres mit der Zunge zeigt eine leichte Süße und obwohl das Bier vergleichsweise wenig seiner feinperligen Kohlensäure enthält, macht es einen angenehm frischen Eindruck. Auf der Zunge überrascht das Bier wieder einmal nicht, sondern entspricht meinen Erwartungen – und das aufs Beste. Wie ich es von einem Pale Ale erwarte ist das Genys Nuotykis Pavasario Nakti angenehm fruchtig mit der passenden Portion Bitter, untermalt durch eine leichte Süße. Die Blumigkeit der Lindenblüten sowie die Kräuternoten des Hanfes machen das vollmundige Bier rund. Im Abgang werden das Bitter und der Kräutergeschmack kräftiger und sie klingen lange nach.

Zutaten:

Wasser, Malz (Pale Ale, CaraHell, CaraPils), Hopfen (Citra), Lindenblüten, Hanfsamen

Alkoholgehalt:

4,5 % Vol.

Bittereinheiten:

15 IBU

Brauerei:

Genys Brewing, UAB
Juozapavičiaus av. 7H
45251 Kaunas
Litauen
www.genysbrewing.lt

Conrad Seidls Bier Guide 2019 feiert Jubiläum

Wo gibt’s gutes Bier? Diese Frage stand im Jahr 2000 als erster Satz in Conrad Seidls ersten Bier Guide – er hat sie damals auf 194 Seiten beantwortet. 20 Ausgaben später ist der Guide auf mehr als den doppelten Umfang angewachsen, auf 452 Seiten stellt er nicht nur die wichtigsten Bierinnovationen vor, sondern auch die Besichtigungs- und Ab-Hof-Verkaufsangebote der in zwei Jahrzehnten ebenfalls auf einen vielfachen Umfang gewachsenen Brauereiszene und natürlich wieder an die 1200 Bierlokale.

Wie immer gibt es Skurrilitäten zu vermelden: Unter den als Innovation ausgezeichneten Bieren des Jahres gibt es ein Imperial India Pale Ale, das mit Brettanomyces-Hefen nachvergoren worden ist. „Vor 20 Jahren haben die meisten Gastronomen noch nicht einmal IPA buchstabieren können, geschweige denn, dass sie etwas von Brettanomyces verstanden hätten“, verweist der Autor auf die Weiterentwicklung der Bierkultur, die sein Guide bereits 20 Ausgaben lang begleitet hat: „Heute aber gibt es dutzende Lokale, in denen die Gäste nach immer spezielleren Bieren Ausschau halten – und immer wieder mit neuen Angeboten überrascht werden.“

Dieser Entwicklung der Bierszene ist ein breites Kapitel im neuen Guide gewidmet: Es beginnt mit dem wohl ersten Craftbier, das in Wien um das Jahr 1700 gebraut worden ist – Veit Veltischhoffer, Braumeister der Brauerei des Wiener Bürgerspitals, hat für die damalige „Kayserin“ ein Weinbier gebraut, „welches nichts anderst ist, alß daß weis gemain bier, worin … auff ieden emer 4 mass gueter wein eingegossen werden“, wie der Bier Guide penibel berichtet. Es ist der Kaiserin wohl bekommen: Sie überlebte ihren Gatten um 15 Jahre und starb 1720 im damals als hoch geltenden Alter von 65 Jahren.

Seidl zeichnet die Geschichte des heimischen Bieres von damals über die Industrialisierung des 19. Jahrhunderts, die der Welt den Wiener Bierstil geschenkt hat, bis zu den heutigen Craftbieren nach. Umgekehrt merkt er aber auch an: „Es ist nicht zu verkennen, dass Bierimporte einen sehr wichtigen Beitrag dazu geleistet haben, dass es die heutige Vielfalt auf dem heimischen Markt gibt.“

Der Bierpapst belegt das anhand des Weizenbieres: „Solche Importe waren und sind ein gesunder Anstoß für die Bierkultur und Biervielfalt in unserem Land. Nachdem das Salmbräu vor einem Vierteljahrhundert als erste Kleinbrauerei in Wien ein Weizenbier gebraut hat, dürften heute an die 100 österreichische Brauereien zumindest gelegentlich mit Weizen brauen. Haben diese heimischen Weizenbiere die bayerischen Importe verdrängt? Natürlich nicht: Gerade in den vergangenen zwei, drei Jahren hat die Nachfrage nach besonderen Weißbieren aus dem Nachbarland zugenommen.“

Übrigens: Auf dem Cover der Jubiläumsausgabe des Bier Guide hat Günter Menzl den Bierpapst mit einem Weizenbierglas von Ritzenhoff abgebildet – welches Bier drinnen ist, bleibt ein Geheimnis. Kein Geheimnis ist, dass das Glas von der niedersächsischen Künstlerin Ellen Wittefeld gestaltet worden ist und inzwischen ein begehrtes Sammlerstück ist.

Über all die Fortschritte in Sachen Biervielfalt dürfe man aber nicht vergessen, „dass ein Gast, der einfach ‚Ein Bier‘ bestellt, das Recht hat, ein schön gezapftes klassisches Märzen serviert zu bekommen.“ Das nämlich macht die österreichische Bierkultur aus: Sie ist enorm vielfältig und gleichzeitig sehr verlässlich. Es gibt ganz bescheidene Wirte, die ohne viel Aufhebens Spitzenqualität beim Bierzapfen bieten. Und es gibt Craftbier-Bars, die verlässlich die interessantesten Spezialitäten an den Zapfhahn hängen. Dahinter stehen Bierbrauer mit Charakter und Bierhändler, die all die guten Biere aus dem In- und Ausland auch an die Theke und ins Regal bringen. Sie werden im aktuellen Bier Guide vor den Vorhang gebeten.

Kann man die unterschiedlichen Lokaltypen mit ihren Angeboten überhaupt vergleichen? Der Bier Guide legt dafür als Maßstab internationale Referenzbetriebe an: Bietet ein österreichisches Lokal ein Maß an internationaler Bierkultur, wie man es etwa im Brüsseler Delirium Tremens Cafe findet? Oder ist es so bedeutend für die Identität der Stadt wie das Hofbräuhaus in München? Ist es von nationaler Bedeutung wie die Brasserie Federal in Zürich? Daran bemisst sich die Zahl der Krügerl, die von Conrad Seidls Bier Guide-Team vergeben werden.

Bier Guide 2019: Der Reiseführer zur Bierkultur

Das Bierangebot ist in ständigem Wandel begriffen und bei manchen Bieren muss man sich beeilen, weil sie nur ein einziges Mal gebraut werden – Bierkenner lieben solche One-Of-Brews, die vielleicht nie wieder zu bekommen sein werden. Jedenfalls gilt laut Seidl: „Wer immer das gleiche Bier bestellt, verpasst die Vielfalt der österreichischen Bierkultur“.

Der Bierpapst listet in seinem neuen Bier Guide 2019 auf 452 Seiten:

  • Mehr als 1.200 Adressen von Bierlokalen,
  • in denen man unter insgesamt rund 5.300 Bierangeboten wählen kann auf.
  • Dazu gibt er einen Überblick über alle Besichtigungsprogramme der österreichischen Bierszene
  • Ein Verzeichnis der bestsortierten Bier-Shops.

Die Top-Bierlokale

Der „Bier Guide 2019“ will also Biertrinkern dazu verhelfen, Biergenießer zu werden – mit besten Empfehlungen aus allen Bundesländern.

Und das sind die Top-Empfehlungen aus „Conrad Seidls Bier Guide 2019“:

  • Burgenland    Hopfen & Soehne, Eisenstadt
  • Kärnten    Hotel Prägant, Bad Kleinkirchheim
  • Niederösterreich    Denkenhof, Kilb
  • Oberösterreich    Fruhstorfer, Oberthalheim
  • Salzburg    Markterwirt, Altenmarkt
  • Steiermark    Bierapotheke, Murau
  • Tirol    Jati, Sölden
  • Vorarlberg    Löwen Tisis, Feldkirch
  • Wien    Bierraum, Wien XVII
  • Mikrobrauerei des Jahres    Anton Paar Sudhaus, Graz
  • Biergeschäft    Bier Welt Tirol, Innsbruck
  • Biergarten des Jahres    Donaubräu, Wien

Lokalbewertungen auch online

Alle Lokaltipps des Bier Guide sind abrufbar: Die Webpräsenz www.bier-guide.net ermöglicht sogar eine Suche, wo man in der Nähe ein bestimmtes Bier gut gezapft finden kann. Und sie gibt Bierfreunden die Gelegenheit, unmittelbares Feedback zu den Bierlokalen zu geben, in denen sie gerade waren – viele derartige Bewertungen wurden von der Redaktion berücksichtigt und haben auch im laufenden Jahr immer wieder zu Korrekturen geführt. Denn die Bierszene ist in ständiger Bewegung und ohne das Feedback der Bierfans wäre ein Guide in diesem Umfang nicht auf letztem Stand zu halten.

Und: Wer mit dem Smartphone unterwegs ist, findet sein Lieblingsbier und seine Lieblingsbrauerei unkompliziert mit einer eigenen App (erhältlich für iOS und Android).

Das Buch

Conrad Seidls Bier Guide 2019
Umfang:         452 Seiten
Auflage:         23.000 Stück
ISBN:         978-3-903254-15-2
Preis:         14,90 Euro
Verlag:     MN Anzeigenservice GmbH
Brehmstraße 10/ 4
1110 Wien

30. 4. – 4. 5. 2019: Festival der Dortmunder Bierkultur

Passend zum Tanz in den Mai startet das Festival der Dortmunder Bierkultur 2019 am Vorabend des Maifeiertags. Und da der 1. Mai in diesem Jahr so gut liegt, können sich die Besucher auf fünf Tage freuen, in denen das flüssige Gold im Mittelpunkt steht. 32 Brauereien und Händler werden auf dem Festival insgesamt 101 Biere vorstellen und ausschenken. Die Besucher können sich also auf viele spannende Biererlebnisse vor der historischen Kulisse des Dortmunder U freuen.

Passend zu den unterschiedlichen Bieren werden auch in diesem Jahr einige Food Trucks ihre Produkte gegen den Hunger anbieten. Welche Anbieter das sein werden verraten die Veranstalter auf ihrer Website noch nicht, aber im letzten Jahr waren einige Food Trucks vor Ort, die besondere Angebote offerierten, die über das Übliche hinausgingen. Vermutlich wird es in diesem Jahr ähnlich aussehen.

Und hier noch die Festivalzeiten:

  • Dienstag, 30. April 16:00 – 24:00 Uhr
  • Mittwoch, 01. Mai 16:00 – 22:00 Uhr
  • Donnerstag, 02. Mai 16:00 – 22:00 Uhr
  • Freitag, 03. Mai 16:00 – 24:00 Uhr
  • Samstag, 04. Mai 14:00 – 24:00 Uhr

Mönchshof Maibock

Wie so viele Brauereien bringt auch die fränkische Brauerei Kulmbacher in jedem Jahr ein Maibock auf den Markt. Und im Gegensatz zu den meisten Maiböcken gehört der Mönchshof Maibock zu den wenigen saisonalen Bieren, die es bis ins Ruhrgebiet schaffen und hier angeboten werden. Dann will ich mal testen, ob dieses Bier es zu Recht in die Regale des regionalen Getränkehandels geschafft hat.

Kupferfarben und klar strahlt mir das Mönchshof aus dem Glas entgegen. Die Schaumkrone ist überdurchschnittlich groß, fest und in hellem Beige. Der Schaum bleibt lange erhalten. Optisch gibt es schon mal an diesem Bier nichts zu meckern.

Das Aroma ist malzbetont. Düfte von Röstaromen steigen mir mit Düften nach Rübenkraut und leichten Schokoladennoten in die Nase. Der Hopfen hält sich, wie es sich für ein Bockbier gehört, diskret im Hintergrund und ist höchstens zu erahnen.

Auch der Antrunk ist für einen Maibock stiltypisch, halt recht süß, aber die Kohlensäure ist gut dosiert und sorgt für eine angenehme Frische. Auch auf der Zunge bleiben die Süße und die Frische erhalten, wobei die Schokoladennoten kräftiger werden. Das Mundgefühl ist rund und voll. Der Abgang ist mild mit leichten Röstnoten; Bitterstoffe sind auch in der Kehle kaum zu schmecken. Der Geschmack klingt durchschnittlich lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

6,9 % Vol.

Stammwürze:

16,3 %

Brauerei:

Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft
Lichtenfelser Straße 9
95326 Kulmbach
www.mönchshof.de