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Rhönpiraten Dunkles

Jetzt will ich das dunkle Bier von den Rhönpiraten verkosten. Die Brauerei beschreibt das Bier als untergäriges Dunkelbier und Vollbier. Viel mehr ist auf der Website der Brauerei leider nicht über das Bier zu erfahren. Auch auf Facebook hat die im April 2012 gegründete Brauerei hauptsächlich Bilder veröffentlicht, Infos über die Biere suche ich hier vergebens. Das ist schade, denn diese Biere aus dem fränkischen Ostheim hätten es wirklich verdient, dass sie bekannter werden.

Auch das Etikett der Flasche gibt nur rudimentäre Informationen über das Bier. Interessant ist eigentlich nur die Angabe, dass das Malz und der Hopfen aus kontrolliert biologischem Anbau stammen. Da diese Bezeichnung geschützt ist, wird klar, dass es sich um Zutaten aus echtem Bioanbau handelt, nicht um das EU-Bio, das ja nun eher ein “bio light” ist. Aber kommen wir nun zum Bier.

Dunkelrot präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber bildet sich ein hellbrauner feinporiger Schaum, der lange erhalten bleibt. An der Optik ist also schon mal nichts auszusetzen.

Das Aroma des Dunklen wird durch Röstaromen geprägt. Ich rieche Kaffee und auch einen Hauch Schokolade. Aber auch der Hopfen kommt mit Düften roter Früchte zum Tragen.

Dementsprechend ist auch der Antrunk. Eine leichte Malzsüße sorgt zusammen mit der reichlich vorhandenen Kohlensäure für eine angenehme Frische. Auch der Körper wird mit dem Geschmack von Kaffee und Schokolade durch die Röststoffe geprägt. Für meinen Geschmack könnte das Bier jetzt ruhig etwas intensiver sein. Der Abgang ist leicht bitter und klingt mittellange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

4,9 % Vol.

Stammwürze:

11,6° Plato

Brauerei:

Rhönpiraten
Inh. Stephan Kowalsky
Friedenstr. 25
97645 Ostheim v.d. Rhön
www.rhoenpiraten.de

Walter Bräu Rotbier

Nun steht wieder ein Bier aus Wesel vor mit, das Walter Bräu Rotbier. Rotbier ist eine Spezialität, die ich hauptsächlich aus Nürnberg und aus Belgien kenne, die aber mehr und mehr auch in Nord- und Westdeutschland gebraut wird. Mal sehen, ob die Westfalen mit diesem Bier auch zurechtkommen.

Rotgold und leicht hefetrüb mit einer durchschnittlichen Menge weißen feinporigen Schaums präsentiert sich das Bier. Der Schaum bleibt durchschnittlich lange erhalten. Ich möchte auch nicht vergessen, die lebhafte Kohlensäure zu erwähnen.

Das Aroma wird durch Karamell dominiert, unterstützt von einer leichten Fruchtigkeit nach Banane und auch einigen Gewürznoten.

Der Antrunk ist frisch mit wenig Süße und lässt bereits erahnen, dass es sich um ein wirklich süffiges Bier handelt. Der Körper bringt den Karamellgeschmack des Malzes, gepaart mit einer leichten Säure. Erst im milden Abgang kommen auch einige Bitterstoffe zum Vorschein. Mir persönlich würde das Bier etwas bitterer vermutlich besser gefallen, aber es gibt ja auch viele Liebhaber wirklich milder Biere.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,2 % Vol.

Brauerei:

Walter Bräu Büderich
46487 Wesel
http://www.walterbrau.de

Nessie

Nun steht mal wieder ein Bier aus Österreich vor mir, Nessie genannt. Es ist nicht nur ein Craft-Bier, sondern auch ein Rotbier, das zu allem Überfluss mit schottischem Whiskymalz gebraut wurde. Außerdem wurde das Bier vor der Abfüllung zwei Monate gereift. Da kann ich wohl mit Fug und Recht etwas ganz besonderes erwarten.

Schenke ich mir also das Bier ein. Es hat eine wunderbare rote Farbe mit einem leichten Stich ins Braune. Darüber ein feinporiger weißer Schaum, der sich allerdings recht schnell auflöst. Das Aroma wird durch Karamellnoten geprägt, dabei ist es fruchtig mit einem Anklang von roten Früchten. Außerdem enthält es eine leicht rauchige Note, die vom Whiskymalz stammt. Das macht Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist recht süß, im allerersten Moment fast unangenehm. Dieser erste Eindruck wird aber sofort durch den Karamellgeschmack revidiert, der durch eine ungeahnte Fülle von Geschmäckern begleitet wird. Bei aller Geschmacksfüllte schmeckt das Bier ausgeglichen, es ist nur minimal sauer, dazu kommt ein angenehmes Bitter. Die feinperlige Kohlensäure sorgt für Süffigkeit, allerdings könnte das Bier nach meinem Geschmack noch mehr davon vertragen. Am Ende folgt ein langer Abgang.

Alles in Allem ein überraschendes und gutes Bier, das aber durchaus noch Potential nach oben hat.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt, Ascorbinsäure

Alkoholgehalt:

5,0 % Vol.

Brauerei:

Schlossbrauerei Eggenberg
4655 Vorchdorf
Österreich
http://www.schloss-eggenberg.at

Berliner Bürgerbräu Rotkehlchen

Heute steht mal wieder ein Bier aus der Hauptstadt vor mir und möchte gerne verkostet werden. Das Rückenetikett preist das Bier als süffige rubinrote Spezialität an. Na ja, das weckt doch schon mal einige Erwartungen. Mal sehen, ob das Bier diese Erwartungen erfüllen kann.

Ich gieße mir das Bier erst einmal ein. Das Bier hat eine intensive goldgelbe Farbe mit einem Stich Bernstein und zeigt eine üppige und stabile Schaumkrone. So weit ist das schon mal ein perfekter Auftritt, nur – rubinrot ist etwas anderes. Den Texter des Rückenetiketts sollte die Brauerei mal nach Nürnberg schicken; dort würde er mal ein rotes Bier kennenlernen. Das soll aber der einzige Kritikpunkt bleiben.

Mich begrüßt ein intensiver Duft nach Malz und Karamell, der durch eine angenehme Hopfennote unterstützt wird. Der Antrunk ist von den Karamellnoten geprägt uns im Abgang kommt die leichte Bitterkeit des Hopfens zum Tragen. Der Geschmack ist so intensiv wie es die Optik versprochen hat. Dieses Produkt aus dem Haus Kindl-Schultheiss ist sehr gut komponiert. So soll ein Bier sein.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

5,3 % Vol.

 

Brauerei:

Berliner-Kindl-Schultheiss-Brauerei GmbH
Indira-Gandhi-Str. 66-69
13053 Berlin
http://www.schultheiss.de

taz.panterbräu

Am 3. Juli wurde das taz.panterbräu, das Bier der taz, der Öffentlichkeit vorgestellt und schon ist es bei mir angekommen (an dieser Stelle vielen Dank an Frau Renner von der taz für das Zusenden). Nach den Worten des Brauers handelt es sich um das rote Lager für das rote Lager. Na ja, warten wir mal ab, wie das Bier so ist. Das Etikett verrät erst einmal nicht viel über das Bier; es beschränkt sich auf die minimal erforderlichen Angaben. Aber OK, kommen wir zum Bier.

In einem satten Rotblond und leicht hefetrüb steht das Bier im Glas, darüber ein feinporiger Schaum mit mittlerer Standzeit. Doch, die Optik ist schon recht gut. Das Bier duftet nach Malz und Hefe, etwas bitter und süß. Offensichtlich wurde nicht nur reichlich ein gutes Malz verbraut, sondern auch einiger Aromahopfen. Der Duft wird durch das Aroma roter Früchte abgerundet. Doch, das macht wirklich Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk wird durch die Süße des Zuckers bestimmt, der natürlich im Malz enthalten ist. Schnell macht sich ein leicht bitterer und dabei voller und runder Geschmack im Mund breit. Hier würde ich mir etwas mehr Kohlensäure wünschen, wodurch die Frische des Bieres noch etwas klarer zum Ausdruck kommen würde. Aber das ist meine persönliche Vorliebe. Der Abgang ist überraschend mild, der Geschmack bleibt im Mund aber sehr lange erhalten.

Alles in Allem ein hervorragend komponiertes Bier, etwas für Genießer. Es wäre wirklich schade um dieses rote Lager, wenn es jemand aus der Flasche trinkt und es auf diese Weise einfach in sich hineinschüttet. Ich würde es aber begrüßen, wenn das Bier, soweit es möglich ist, aus biologisch angebauten Zutaten hergestellt würde. Normalerweise schreibe ich hier ja nicht über Preise, aber in diesem Fall mache ich mal eine Ausnahme. Das Bier wird im taz-Café für einen überraschend niedrigen Preis angeboten: außer Haus für 2,00 Euro, bei Verzehr im Café für 2,80 Euro. Wo gibt es sonst noch ein Craft-Bier für diesen Preis?

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,0 % Vol.

 

Brauerei:

FlessaBräu
Petersburger Str. 39
10249 Berlin

Exklusiv gebraut für
taz
Rudi-Dutschke-Str. 23
10969 Berlin

Astra Rotlicht

Nun will ich mal wieder ein Bier aus der Holsten-Brauerei in Hamburg testen – das Astra Rotlicht. Die Marke Astra benennt ihre Biere gerne mit einer Anspielung auf den Standort in St. Pauli, direkt zwischen den Landungsbrücken und der Reeperbahn gelegen.

Rotgolden ist das Bier im Glas, darüber eine sehr ordentliche Schaumkrone. Wer aufgrund des Namens ein Rotbier im Stil der Biere aus Nürnberg erwartet hat, wird allerdings etwas enttäuscht. Es ist wirklich nur ein Hauch Rot vorhanden. Aber schließlich handelt es sich um ein norddeutsches Bier, so dass der Vergleich mit der fränkischen Bierspezialität ziemlich unfair wäre.

Der Antrunk macht sich erst einmal richtig gut. Eine leichte Süße des kräftig gedarrten Malzes macht sich im Mund breit. Der Geschmack ist intensiver als es die Farbe vermuten lässt. Typisch norddeutsch enthält das Bier recht viel Hopfen, der beim Abgang zum Tragen kommt und seinen Geschmack lange Zeit im Hals zurücklässt.

Insgesamt ist das Astra Rotlicht ein süffiges Bier, gut geeignet, um zwischendurch mal aus der Flasche getrunken zu werden. Aber auch dieses Bier hat noch einigen Raum für die Steigerung des Geschmacks.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

6,0 % Vol.

Brauerei:

Bavaria-St. Pauli GmbH
22755 Hamburg
http://www.astra-bier.de

Ratsherrn Rotbier

Nun steht das Ratsherrn Rotbier vor mir. Ein Rotbier aus Hamburg? Eigentlich kenne ich diese Brauspezialität hauptsächlich aus Nürnberg und Belgien. Laut dem Etikett soll hamburgisches Rotbier eine Tradition seit 1536 haben. Auf ihrer Website schreibt die Ratsherrn-Brauerei sogar von einer Rotbiertradition auf St. Pauli seit dem frühen 13. Jahrhundert. Auch eine intensive Recherche im Internet und der Literatur hat ansonsten keine Hinweise darauf gebracht. Aber das nur mal nebenbei; schließlich geht es um das Rotbier von heute.

Das Etikett verrät aber noch mehr über das Bier, nämlich die Hopfensorten. Verarbeitet wurden die drei Hopfensorten Herkules, Tradition und Saphir. Herkules ist eine relativ neue Bitterhopfensorte mit den Düften von Paprika und grünen Früchten. Tradition hat er ein feines und fast süßes Aroma. Das Aroma von Saphir wird durch die würzig-holzigen Noten von Wacholder und roten Früchten wie Erdbeere geprägt. Diese Mischung macht mich dann doch neugierig. Schenke ich mir also das erste Bier ein.

Dunkelrot steht das Bier im Glas, darüber ein nicht üppiger hellbrauner Schaum, der auch lange erhalten bleibt. Die Farbe fasziniert mich. Sie erinnert mich an die Farbe eines roten Traubensaftes. Bereits die Farbe zeigt an, dass hier ein ganz besonderes Bier vor mir steht. Der Duft wird durch Karamellnoten bestimmt, begleitet vom Duft nach Trockenpflaumen.

Der Antrunk ist leicht süß und bringt auch gleich einen intensiven Karamellgeschmack mit sich. Ein aromatischer Malzgeschmack breitet sich dann gleich im gesamten Mundraum aus, unterstützt durch Noten von Karamell, eine milde Kohlensäure, eine leichte Bitterkeit und einen Hauch von Säure. Der Geschmack ist genauso intensiv wie die Farbe. Wirklich gut. Der Abgang ist erstaunlich mild, aber trotzdem lang anhaltend. Dieses Rotbier ist wirklich herausragend.

Zutaten:
Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Herkules, Tradition, Saphir)

Alkoholgehalt:
5,2 % Vol.

Stammwürze:
11,9 %

Brauerei:
Ratsherrn Brauerei GmbH
Lagerstr. 30a
20357 Hamburg
http://www.ratsherrn.de

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