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Grohe Hell

Jetzt will ich ein Bier aus der Brauerei Grohe im hessischen Darmstadt verkosten. Die 1838 gegründete Brauerei arbeitet bis heute in ihrem denkmalgeschützten Brauereigebäude ausschließlich manuell, also ohne eine Computersteuerung. Trotzdem ist sie lt. Wikipedia wirtschaftlich erfolgreich. Es handelt sich um eine kleine Brauerei, die im Jahr 2014 8.000 Hektoliter gebraut hat.

Goldgelb und mit einer feinporigen stabilen Schaumkrone steht das Bier im Glas. Optisch gibt es schon mal an diesem Bier nichts auszusetzen.

Das Aroma ist malzig und ich rieche leichte Röststoffe. Dazu ist der Duft angenehm süß. Außerdem meine ich noch das Aroma von Trockenfrüchten zu erahnen.

Der Antrunk ist intensiv, spritzig und frisch, so wie ich es von einem Hellen erwarte. Der Körper ist angenehm bitter und ausgewogen, genau wie der Abgang, der recht lange nachklingt.

Ein etwas überraschendes Bier, das durchaus süffig und empfehlenswert ist.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

5,1 % Vol.

Brauerei:

Brauerei Grohe GmbH
Nieder-Ramstädter Str. 3
64283 Darmstadt
www.brauerei-grohe.de

Braustüb’l Helles

Nun habe ich nach langer Zeit mal wieder ein Bier aus Hessen vor mir stehen. Das Braustüb’l Helles stammt aus Darmstadt, wo Sie auch die Brauereigaststätte besuchen und/oder die Brauerei in absoluter Bahnhofsnähe besichtigen können. Immerhin 13 Biere sowie ein Radler stellt die kleine Brauerei her und deshalb fand ich es im Nachhinein doch etwas traurig, dass ich in einem Supermarkt in Darmstadt nur das Helle sowie das Pils gefunden habe. Die anderen Biersorten, von denen mich einige mit Sicherheit gereizt hätten, waren aber leider durch die Fernsehbiere aus den Regalen verdrängt worden. Kommen wir jetzt aber zum Bier.

Golden und kristallklar präsentiert sich das Helle im Glas. Leider ist nur sehr wenig Kohlensäure zu sehen, was mich etwas enttäuscht. Trotzdem bildet sich recht viel sahniger weißer Schaum, der nur langsam in sich zusammenfällt.

Das Aroma ist deutlich hopfenbetont. Ich rieche vor allem die bitteren Noten und nur am Rande lugt ein fruchtiger Duft hervor. Er ist aber so schüchtern, dass ich ihn gar nicht näher einordnen kann.

Der Antrunk ist weitgehend neutral. Nur die Kohlensäure sorgt für eine gewisse Frische. Sobald sich das Bier im Mund verteilt, kommt die Wucht des Hopfens zum Tragen. Die Bitterstoffe überdecken jeden anderen Geschmack. Dieses Bier überrascht mich wirklich, da die Hellen meist eher mild sind. Auch der Abgang ist kräftig bitter, obwohl er nur mittellang nachklingt.

Liebhaber stark gehopfter Biere kommen beim Braustüb’l Helles sicher auf ihre Kosten. Ich hätte gerne noch weitere Biere aus dieser Brauerei verkostet, denn ich kann mir durchaus vorstellen, dass unter den mehr als ein Dutzend Bieren auch ein Bier ist, das mir wirklich gefällt.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,2 % Vol.

Stammwürze:

12,5 %

Bittereinheiten:

25

Brauerei:

Darmstädter Privatbrauerei GmbH
Goebelstraße 7
64293 Darmstadt
www.unser-braustuebl.de

Hösl Urstoff

Nun steht nach längerer Zeit mal wieder ein Bier aus Bayern vor mir, genauer gesagt aus Mitterteich in der Oberpfalz. Dort hat die Privatbrauerei Hösl ihren Sitz, die dieses Bier mit Namen Urstoff gebraut hat.

Schon die Optik ist wie gemalt. Goldgelb ist der Urstoff, darüber eine durchschnittliche Menge cremiger weißer Schaum, der auch lange erhalten bleibt. Dazu enthält das Bier recht viel feinperlige Kohlensäure.

Das Aroma ist betäubend. Bereits beim Einschenken steigt mir der intensive blumige Duft in die Nase. Die Brauerei hat ganz offensichtlich nicht nur reichlich Hopfen verwendet, sondern auch eine wirklich gute Sorte ausgesucht. Das Bier gefällt mir immer besser.

Der Antrunk zeigt, dass das Bier nur wenig unvergorenen Malzzucker enthält. Daher ist das Bier nur wenig süß. Der Körper ist kräftig und zeigt, dass das Bier viele Bitterstoffe enthält. Jetzt fehlt mir etwas die Süße, die das Bier noch ausgewogener machen würde. Auch der Abgang zeigt viele Bitterstoffe und der Geschmack bleibt einige Zeit erhalten.

Dies ist ein wirklich gutes Bier für die Liebhaber herber Biere. Mir persönlich ist das Bier zu bitter und der Geschmack des Malzes kommt dadurch nicht richtig durch. Zu einer typisch bayerischen Brotzeit wäre das Bier aber genau das Richtige.

Zutaten:

Wasser, Malz, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,1 % Vol.

Brauerei:

Privatbrauerei Hösl
95666 Mitterteich
www.hoeslbraeu.de

Super des Fagnes Blonde

Jetzt ist mal wieder ein Bier aus dem belgischen Marienbourg. Bislang haben mir alle Biere aus dieser kleinen Brauerei gut gefallen und ich vermute mal, dass es diesmal auch der Fall sein wird.

Kräftig rotblond und leicht hefetrüb ist dieses Bier. Nur sehr wenig Kohlensäure ist zu sehen und es bildet sich eine durchschnittliche Menge weißer großporiger Schaum, der schnell in sich zusammenfällt.

Das Aroma ist ein ganzer Strauß von Düften – Karamell, grüne Früchte wie Äpfel und Bananen und dazu noch ein Hauch Zitrusfrüchte. So macht Bier doch richtig Spaß.

Der Antrunk ist nicht allzu süß und es stellt sich heraus, dass im Bier viel Kohlensäure gebunden ist, die zwar im Glas nicht sichtbar war, jetzt aber im Mund ihr Werk verrichtet. Der Körper ist intensiv; Süß und Bitter dominieren. Sauer ist nicht zu schmecken. Trotzdem wirkt das Bier ausgeglichen. Der Abgang ist mild bitter und klingt durchschnittlich lange nach.

Nun habe ich in dieser Beschreibung zweimal das Wort durchschnittlich verwendet. Eigentlich passt dieses Wort nicht zu diesem Bier. Es hat Charakter ohne extravagant zu sein, es ist lecker und es passt genau in die Gegend, aus der es kommt. Weshalb? Die Wallonie liegt direkt neben dem Elsass, von wo die Flammkuchen kommen. Flammkuchen passen gut als Begleitung zu diesem Bier, genau wie auch Fischgerichte mit diesem Bier harmonieren. Ach ja, wenn Sie einmal in der Nähe von Mariembourg sein sollten, versäumen Sie nicht, die Brauerei mit ihrer Gaststätte zu besuchen. Die Flammkuchen dort sind sensationell.

Alkoholgehalt:

7,5 %

Brauerei:

Brasserie des Fagnes
Route de Nismes 26
5660 Mariembourg
Belgien
www.fagnes.com

Flötzinger Bräu Hell

Nun steht ein hochdekoriertes Bier vor mir, das Hell aus der Brauerei Flötzinger in Rosenheim. Das Bier wurde mit dem European Beer Star, mit dem Goldenen Preis der DLG, dem Ehrenpreis des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz sowie beim Word Beer Award 2012 als bestes Helles der Welt und Europas ausgezeichnet. Von diesem Bier kann ich also wirklich etwas erwarten. Mir fällt auf, dass auf dem Rückenetikett der Flasche nur der Ehrenpreis aufgeführt ist, die anderen Auszeichnungen werden nur auf der Website der Brauerei erwähnt.

In hellem Goldgelb und kristallklar mit feinperliger Kohlensäure zeigt sich das Bier im Glas. Dazu bildet sich viel feinporiger Schaum, der recht lange erhalten bleibt.

Das Aroma wird durch Karamell geprägt und wirkt recht süß. Dazu kommen würzige Duftnoten.

Der Antrunk ist nicht so süß wie erwartet. Leider enthält das Bier relativ wenig Kohlensäure, so dass es nicht wirklich spritzig ist. Schnell kommt die Würze durch, viele Bitterstoffe. Dabei wirkt das Bier etwas wässrig und unausgewogen. Der Abgang ist mild angenehm bitter, ein Geschmack, der überraschend lange erhalten bleibt.

Dies ist das richtige Bier für den Stammtisch oder andere Gelegenheiten, in denen schnell relativ viel getrunken wird. Es ist wirklich nicht schlecht, hat mich aber nicht wirklich begeistert und ich verstehe nicht so recht, weshalb es so viele Preise gewonnen hat. Eventuell liegt es daran, dass das MHD seit zwei Monaten abgelaufen ist. Viele Biere werden flacher, wenn sie zu lange gelagert werden (im Gegensatz zu anderen Bieren, die durch eine längere Lagerung sogar noch an Geschmack gewinnen). Ich glaube, wenn ich das Bier mal wieder irgendwo sehe, werde ich noch eine Flasche kaufen und das Bier erneut testen.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenauszüge

Alkoholgehalt:

5,2 % Vol.

Stammwürze:

12,1 %

Brauerei:

Privatbrauerei Franz Steegmüller
Herzog-Heinrich-Str.
83022 Rosenheim
www.floetzinger.de

Biershop Bayern

Grüner Vollbier hell

Nun wende ich mich mal wieder einem Bier aus Franken zu. Das Grüner Vollbier hell wird nicht mehr in der 1709 gegründeten Brauerei Grüner gebraut, die ihren Betrieb 1977 eingestellt wird, sondern seit 2011 in der Brauerei Tucher, die ebenfalls in Fürth ansässig ist.

Das untergärige Lagerbier ist im Glas goldgelb mit einer nicht allzu üppigen aber feinporigen Schaumkrone, die auch relativ lange erhalten bleibt. Dafür sorgt wohl auch die reichlich vorhandene Kohlensäure. Optisch hat Tucher also schon mal alles richtig gemacht. Der Duft ist vom Malz geprägt, während der Geruch des Hopfens eher zu erahnen ist. Wir können also schon mal von einem recht milden Bier ausgehen.
Diesen Eindruck unterstreicht auch der Antrunk. Zurückhaltend süß ist er, dabei aber kräftig. Auffällig ist der vollmundige und runde Geschmack, der auf eine sorgfältige Auswahl des Malzes schließen lässt. Auch der Körper ist wirklich lecker. Da der Hopfen eher zurückhaltend eingesetzt wurde, ist das Bier recht süffig. Der Abgang ist frisch, ebenfalls durch das Malz geprägt und erst jetzt kommt der Hopfen wirklich zu seinem Recht.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

4,9 % Vol.

Brauerei:

Tucher Traditionsbrauerei
90763 Fürth
http://www.tucher.de

Löwenbrauerei Urtyp Hell

Nun habe ich ein Bier aus einer regionalen Brauerei in Niederbayern vor mir stehen, das Urtyp Hell aus der Löwenbrauerei in Passau. Dieses Bier wurde mehrfach prämiert, es erhielt den European Beer Star in Gold 2009 + 2010 und wurde 0012 mit World Beer Cup in Gold ausgezeichnet. Ich kann meine Erwartungen also hochschrauben.

In einem intensiven leuchtenden Gold mit einer leicht überdurchschnittlichen Menge Schaum, der auch lange erhalten bleibt, präsentiert sich das Bier im Glas. Dazu sehe ich reichlich Kohlensäure. Optisch hat die Brauerei also schon mal alles richtiggemacht.

Das Aroma ist durch Karamell und Toffee geprägt. Ich habe hier ein Bier vor mir, das durch das verwendete Malz geprägt ist. Ich erwarte aufgrund des Aromas ein recht mildes Bier.

Der Antrunk ist spritzig und nur leicht süß. Dann kommt der intensive Körper mit seinem Volumen zum Vorschein. Auch hier dominiert das Malz und es sind kaum saure und bittere Noten festzustellen. Bitterstoffe zeigen sich erst im Abgang, aber auch dort mild und sie halten auch nicht allzu lange an.

Das Urtyp hell aus Passau ist ein schönes Bier, das man gut zum Feierabend genießen kann.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

4,8 % Vol.

Stammwürze:

11,6 %

Brauerei:

Löwenbrauerei Passau AG
94032 Passau
www.loewenbrauerei.de