Der Wirtshausführer Österreich 2021 ist erschienen. Komplett aktualisiert stellt er, wie seit 22 Jahren, verlässlich 1.000 von versierten Kulinarikredakteuren empfohlene Wirtshäuser, Landgasthöfe, Stadtgasthäuser, Beisln und Hotelrestaurants in Österreich, Südtirol, Adria, Friaul, Slowenien und Istrien vor. Dazu kommt der Weinguide „Wein mit Egle“, der 250 Top-Weingüter in Österreich und Südtirol präsentiert. So wissen die Österreicher auf einen Blick, wo sie gut essen, trinken und schlafen können und welcher Wirt besonders nachhaltig wirtet.
Aus Covid-Gründen wurde der neue Guide am 20. Oktober 2020 im Rahmen eines konzentriert gehaltenen Events im Wirtshaus „Zum Alten Beisl“ in Wien präsentiert. Vor Ort vergaben die Wirtshausführer Herausgeber Renate Wagner-Wittula, Elisabeth und Klaus Egle die begehrten Auszeichnungen „Wirtshausführer Wirt 2021“, „Wirtshausführer Winzer 2021“ und „Wirtshausführer Weinmensch 2021“. Die „Wirtshausführer Weinwirte 2021“ und die „Wirtshausführer Aufsteiger 2021“ werden in den Bundesländern ausgezeichnet. Als Jury fungierten die Wirtshausführer Kulinarikredakteure gemeinsam mit den Herausgebern.
Die Trends: Die Lachsforelle hat den Lachs abgelöst und Take Away als Zusatzgeschäft
In den Küchen der heimischen Wirtshäuser hat sich der Trend zu nachhaltigem und bewusstem Genießen noch weiter verstärkt. Die Tendenz, regional einzukaufen und zu kochen hat sich massiv verfestigt. Man kann sagen: Die Lachsforelle hat den Lachs abgelöst.
Im Getränkebereich ist das Angebot an alkoholfreien Getränken durch selbstgemachte Limos und Drinks deutlich bunter geworden. Orange Wines und Natural Wines bleiben weiterhin ein interessantes, wenn auch erklärungsbedürftiges, Nischenangebot.
Viele Wirte sind durch den Lockdown geschäftlich sehr kreativ und innovativ geworden. Take Away als planbares Zusatzgeschäft, also Speisen zum Mitnehmen, hat sich speziell am Land durchgesetzt. In vielen Betrieben ist dieses Angebot auch nach dem Ende des Lockdowns aufrecht geblieben. „Der Großteil unserer Lokale dürfte mit der Krise gut zurechtgekommen sein, weil es sich meistens um Familientriebe handelt, die auf soliden Beinen stehen, also auch Eigenkapital haben“, sagen die Wirtshausführer-Herausgeber. „Und wer sich in der Vergangenheit um seine Stammkunden gekümmert hat, der war der Gewinner. Diese haben ihrem Wirt auch in schlechten Zeiten die Treue gehalten.“ Und 80 neue Lokale wurden im Wirtshausführer 2021 aufgenommen.
Wirtshausführer Wirt 2021: Metin Yurtseven und Nicole Herzog, Zum Alten Beisl, Wien
Manchmal betritt man ein Lokal und weiß sofort: Das ist ein Glücksfall. Weil hier alles passt, so kommt, wie man sich das wünscht und sogar noch besser. Das „Zum Alten Beisl „im 10. Wiener Gemeindebezirk, gleich beim Reumannplatz, ist so ein Glücksfall. Geführt wird das Wirtshaus von Wirt und Küchenchef Metin Yurtseven, einem gebürtigen Kapfenberger, der sich „step by step“ in Richtung Wien durchgekocht hat und seiner Partnerin, Nicole Herzog, die für das Wirtschaftliche und die Süßspeisen zuständig ist und für rundum zufriedene Gäste sorgt.
Wirtshausführer Winzer 2021: Stefan Krispel, Weingut Krispel, Hof bei Straden
Das steirische Weingut Krispel hat sich zu einem Genuss-Eldorado entwickelt, in dem die exzellenten Weine von Stefan Krispel auf der einen Seite und die Produkte vom vorbildlich gehaltenen Freiland-Wollschwein auf der anderen Seite das Herzstück des Betriebes bilden. Sauvignon Blanc steht natürlich ganz vorne im Schaufenster, die Burgundersorten sind aber die große Passion von Krispel, was er nicht zuletzt mit einem fantastischen Grauburgunder unterstreicht, der zu den hervorragendsten Vertretern dieser Sorte überhaupt zählt.
Wirtshausführer Weinmensch 2021: Martin Kušej, unterstützt von Zalto Glas
Burgtheater-Direktor Martin Kušej, der dem Burgtheater bereits in der Vergangenheit mit seinen Inszenierungen einige Sternstunden beschert hatte, fand klare Worte, als er 2017 anlässlich seiner Bestellung gefragt wurde, wie er denn seine „Rolle“ anlegen würde: „Ich will Vollgas geben!“ Das gilt für ihn freilich nicht nur, wenn es um die Kultur, sondern auch, wenn es um den Genuss geht. Als Weinfreund und furchtloser Genießer ist für ihn das Wichtigste beim Essen und Trinken immer das „Zusammensein“.
Wirtshausführer Aufsteiger 2021, unterstützt von METRO Österreich
- Wien: Weinhaus Arlt, 1170 Wien
- Burgenland: Das Blaufränkisch-Weinhotel, Deutschkreutz
- Kärnten: Kropf, Griffen
- Niederösterreich: Kaminstube, Schwarzenau
- Oberösterreich: Stiegl-Klosterhof, Linz
- Salzburg: Die Genusskrämerei, Hallein
- Steiermark: Broadmoar by Johann Schmuck, St. Josef
- Tirol: Orangerie Stift Stams, Stams
- Vorarlberg: Weiss Restaurant, Bregenz
Wirtshausführer Weinwirte 2021, unterstützt von Österreich Wein Marketing
- Wien: Albert, 1080 Wien
- Burgenland: Restaurant am Friedrichshof, Zurndorf
- Kärnten: Reidnwirt, St. Urban
- Niederösterreich: Schlossküche Walpersdorf Blauenstein, Walpersdorf
- Oberösterreich: Essig’s, Linz
- Salzburg: Brunnauer, Salzburg
- Steiermark: Theresas – eine ART Gasthaus, Deutschlandsberg
- irol: Der Gannerhof, Innervillgraten
- Vorarlberg: Traube Brennar, Egg
Über den Wirtshausführer Österreich 2021
22. aktualisierte Ausgabe/Beste 1.000 Lokale-Empfehlungen handverlesen von erfahrenen Kulinarik-Redakteuren/280 Lokale in Südtirol, im Raum Adria, Friaul, Istrien, Slowenien/250 beste Winzer/80 neue Lokale/450x Schlafen bei Wirt und Winzer/380x Nachhaltig Wirten/Sonntagsbraten/ Selbst gemachte Produte/Vegan essen/Große Österreichkarte
Wirtshausführer Österreich 2021 von Renate Wagner‐Wittula, Elisabeth Egle und Klaus Egle, 480 Seiten, Maße 13,5 x 23,0 cm, Klappenbroschüre, Preis 24,90 EUR, ISBN 978-3-9503606-8-4, Verkauf im Buchhandel, erschienen im Verlag GOURmedia, www.wirtshausfuehrer.at
Bereits seit dem Jahr 1834 gibt es die Brauerei in Waischenfeld-Breitenlesau und seitdem ist sie auch im Besitz der Familie Krug. Ohne viel Werbung liefert das Familienunternehmen seine Biere nicht nur an Händler in Nürnberg, Frankfurt und Berlin, sondern auch nach Italien. So hat auch eine Flasche Ur-Stoff ihren Weg zu mir gefunden und möchte jetzt verkostet werden.
Grisette Tripel Bio glutenfrei gehört zum renommierten Bierstil der belgischen Tripels. und zeichnet sich durch den einzigartigen Charakter seiner Aromen und Geschmacksrichtungen aus, die durch eine seltene Kombination von Klassizismus und Modernität entstehen. Dieses obergärige Bier, das in der Flasche einer zweiten Gärung unterzogen wird, setzt eine subtile Aromenpalette frei. Mit seiner warmen, goldblonden Farbe ist es klar und schimmernd.
Im Jahr 1890 wurde die Hildesheimer Aktienbrauerei gegründet, die 1905 Jahre durch den Kauf der insolventen Victoria Brauerei vergrößert wurde. Unter den Namen Hildbräu und Hild Pils wurde das Bier bis in die Kolonien bekannt. 1945 wurde die Brauerei jedoch durch Bombenangriffe zerstört. Lange Jahre mussten die Hildesheimer auf ihr Kultbier verzichten, bis im Jahre 2009 die Celler Carl Betz Brauerei das Pils wieder zu brauen begann. Heute wird das Bier durch den alteingesessenen Getränkehandel Schwertfeger vertrieben und in mehreren Hildesheimern Kneipen ausgeschenkt. Eine Besonderheit des Hild Pils ist, dass es im Gegensatz zu den Industriebieren nicht pasteurisiert wurde.
Der Legende nach war Stoute Bie der Dorfrebell und ein kühner Geist. Immer war er für einen Spaß zu haben, wobei er es mit dem Gesetz wohl nicht so genau nahm. So war es kein Wunder, dass er eines Tages durch die Polizei verhaftet werden sollte. Er gab Fersengeld und flüchtete zwischen den Hopfenfässern vor seinen Häschern. Zunächst ging auch alles gut, bis er im Hafen in die Enge getrieben wurde, von wo ein Landwirt ihm doch noch die Flucht ermöglichte. Der Brauer hielt es für eine gute Idee, das Bier, das er aus dem Hopfen braute, „Stoute Bie“ zu nennen. Stimmt diese Geschichte? Ich habe keine Ahnung, aber ein Bier mit diesem Namen wird bis heute gebraut. Jetzt steht es vor mir und wartet auf seine Verkostung.
Das Bier, das jetzt vor mir steht, stammt aus der Hausbrauerei zur Sonne im oberfränkischen Bischberg, Landkreis Bamberg.
Nun steht eines der wenigen glutenfreien Weihnachtsbiere vor mir. Das Slaapmutske Christmas ist obergärig und enthält satte 7,4 Volumenprozent Alkohol. Bislang haben mir alle glutenfreien Biere nicht sonderlich gut geschmeckt und ich habe Ihnen bei allen diesen Bieren empfohlen, auf andere Biere auszuweichen, wenn Sie Gluten vertragen. Es war aber noch kein Bier mit dieser vergleichsweise hohen Alkoholkonzentration dabei. Da Alkohol ein Geschmacksträger ist, bin ich jetzt gespannt, ob er zu einem gut schmeckenden glutenfreien Bier führt. Eine zusätzliche Besonderheit hat das Bier: Jede einzelne Charge wird auf Gluten analysiert. Der Kronkorken enthält einen Code und wenn Sie diesen per Mail an info(at)slaapmutske.be schicken, wird Ihnen auf Wunsch das Analysezertifikat zugeschickt.
Im Mittelalter wurde Bier als Ersatz für Trinkwasser verwendet. Durch das Kochen der Würze war das Wasser keimfrei und damit auch das Bier. Daher konnte Bier bedenkenlos getrunken werden. Selbstverständlich war das Bier nicht so kräftig wie heute, sondern hat nach Angaben der Historiker enthielt das Bier damals nur etwa zwei Prozent Alkohol. Im Grundriss des Klosters St. Gallen von ca. 830 n.Chr. findet sich für solche Biere sogar ein eigene Brauerei (neben zwei weiteren für stärkere Biere). In Bamberg gingen die Brauer sogar noch einen Schritt weiter: Mit einem speziellem Sudverfahren und extra viel Hopfen braute man besonders alkoholarme Biere, die für die körperlich schwer arbeitende Bevölkerung aber auch für Kinder gedacht waren.
Nun steht Père Noël vor mir, also der Weihnachtsmann, und wartet auf seine Verkostung. Ganz nebenbei bemerkt wundert es mich doch, dass das kleine Belgien so viel mehr Weihnachtsbiere zu bieten hat als das deutlich größere Deutschland. Ich meine, da könnten die deutschen Brauer und Bierkonsumenten von unseren Nachbarn noch eine Menge lernen.
Das Helle Pülleken ist die neueste Kreation aus dem Hause Veltins mehr, und jetzt hat sie den Weg zu mir gefunden, um verkostet zu werden. Das für Veltins ungewöhnliche Etikett erklärt die Brauerei wie folgt: „Das helle Pülleken von VELTINS ist eine Marke, die gute Laune und Lebensfreude verbreitet. Das märchenhafte Motiv vermittelt eine heitere, gesellige Stimmung.“ Zusätzlich schreibt Veltins, dass das Etikett an die historische Veltins-Werbung in den siebziger Jahren angelegt ist, wobei ich zugeben muss, dass ich mich an diese Werbung nicht erinnern kann. Na, dann will ich es mal glauben und öffne die Flasche.