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Woda Portowa

Viel internationaler als das Woda Portowa, das jetzt vor mir steht, kann ein Bier wohl nicht mehr sein. Da schließt sich ein Franke mit einem Amerikaner zusammen, um in Bayern eine Brauerei zu gründen, die mit einer Brauerei im tschechischen Pilsen ein gemeinsames Bier mit einem russischen Bierstil zu brauen (oder zumindest mit einem Bierstil, der für den Zarenhof entwickelt worden sein soll) und das einen polnischen Namen hat. Woda Portowa heißt übersetzt Hafenwasser. Bei so viel Internationalität muss das Bier wohl etwas Besonderes sein. Dafür spricht auch, dass das Woda Portowa beim European Beer Star die Bronzemedaille abgeräumt hat.

Blickdicht schwarz fließt das Bier ins Glas und bildet dabei ungeheuer viel festen haselnussbraunen Schaum, der sehr lange erhalten bleibt. Der Schaum erinnert mich eindeutig an die Crema auf einem Espresso.

Und wie das Bier aussieht, so duftet es auch. Röstig nach Mokka, Karamell und dunkler Schokolade, dazu etwas Vanille, abgerundet durch eine leichte fruchtige Säure. Die fast 10,5 Volumenprozent Alkohol halten sich diskret im Hintergrund.

Der Antrunk ist relativ süß, dabei aber frisch und von Anfang an mit deutlichen bitteren Noten. So ausgeprägt habe ich das vorher noch nicht erlebt, zumindest kann ich mich nicht daran erinnern. Auf der Zunge spiegeln sich anschließend die Aromen wider. Dabei kommt der Geschmack nach Mokka in den Vordergrund. Das Mundgefühl ist voll und schwer und die 10,47 Volumenprozent Alkohol wärmen den Körper. Der Abgang ist überraschend mild mit leichtem Bitter und einem überraschend langen Nachklang.

Obwohl das Bier wirklich viel Alkohol enthält, versteckt er sich doch perfekt. Das Bier passt perfekt zu Desserts wie Marzipansoufflé oder Creme Brûlée.

Zutaten

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

10,47 % Vol.

Stammwürze:

20° Plato

Brauerei:

Yankee&Kraut GbR
Donaustraße 3
85049 Ingolstadt

und

Pivovar-Raven.cz s.r.o.
Mozartova 132/1
323 00 Plzeň 1
Tschechische Republik

Ulster Black Oatmeal Stout

Brehon Brewhouse ist eine kleine Brauerei, die auf dem Bauernhof untergebracht ist. Dort entstehen kräftige intensive Biere, die mit Sorgfalt und Zuneigung gebraut werden. Dabei bemüht sich die Brauerei, verschiedene gut ausgewogene und schmackhafte Biere zu kreieren, die das sich verändernde Gesicht des irischen Biermarktes widerspiegeln. Dabei umfasst das Sortiment nicht nur die landestypischen Ales, sondern auch die dunklen Biere, die es mir besonders angetan haben.

Das Ulster Black Oatmeal Stout macht seinem Namen alle Ehre. Blickdicht schwarz fließt es ins Glas. Dabei entsteht eine relativ kleine haselnussbraune und feinporige Schaumkrone, die aber lange erhalten bleibt.

Das Aroma wird durch Röstaromen dominiert. Düfte nach Mokka und dunkler Schokolade schmeicheln meiner Nase, unterstützt durch Karamell sowie einen Hauch Vanille.

Der Antrunk ist stiltypisch süß und mir fällt besonders die sehr feinperlige Kohlensäure auf. Aber das ist erst der Anfang. Das Mundgefühl ist sämig und voll, ein Effekt, der der Verwendung von Haferflocken geschuldet ist. Das Bier schmeckt intensiv nach dunkler Schokolade, Espresso und Getreide. Dabei ist es kaum zu glauben, dass dieses Bier nur 5,0 Volumenprozent Alkohol enthält, bei diesem vollen Geschmack hätte ich eigentlich ein Starkbier erwartet. Der Abgang ist stiltypisch mild und die Röstaromen klingen mit dem Geschmack nach Espresso lange nach.

Um den vollen Geschmack des Ulster Black genießen zu können sollte das Bier nicht zu stark gekühlt sein.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Haferflocken, Hopfen, Hefe.

Alkoholgehalt:

5,0 % Vol.

Empfohlene Genusstemperatur:

10° – 12° Celsius

Brauerei:

Brehon Brewhouse Ltd.
Dunelty
Monaghan
Irland
www.brehonbrewhouse.ie

Emma Salto Orale

Aus Freiburg kommt das Imperial Stout, das jetzt vor mir steht. Salto Orale – der Name des Bieres – formuliert schon einen geschmacklichen Anspruch, den das Bier nun auch erfüllen muss. Ich erwarte hier eine Geschmacksexplosion, die mich an Schokolade und Espresso erinnert, mit einem Mundgefühl wie Seide. Mal sehen, ob das Bier diesem Anspruch genügen kann oder mich eventuell mit ganz anderen Geschmackserlebnissen überrascht.

Blickdicht schwarz läuft das Bier ins Glas. Leider ist die Krone aus feinem mittelbraunem Schaum nicht der Erwähnung wert, denn sie ist klein und löst sich schnell auf.

War die Optik auch etwas enttäuschend, beginnt mir das Bier beim Aroma aber doch zu gefallen. Espresso und Schokolade sind die hervorstechenden Düfte, die mir in die Nase steigen. Dazu kommen ein ordentlicher Schuss Karamell sowie etwas Vanille, auch etwas Rauch und noch etliche subtile Aromen, die ich nicht sicher identifizieren kann. Ich kann jedem nur empfehlen, dieses Imperial Stout selbst zu probieren und herauszufinden, welche Aromen vorhanden sind.

Der erste Kontakt des Bieres mit der ist relativ süß, was bei einem Imperial Stout aber nicht verwundern muss. Durch die reichlich dosierte Kohlensäure macht das Salto Orale aber einen frischen und leichten Eindruck. Auf der Zunge wird das Bier aber trockener und die Röststoffe der drei verwendeten Malzsorten dominieren den Geschmack. Auch ansonsten hält der Geschmack, was die Farbe und die Aromen versprechen. Alle Aromen spiegeln sich auf der Zunge wider. Das Mundgefühl ist weich und rund. Der Abgang bringt nur wenige Bitterstoffe hervor, auch hier dominieren die Röststoffe.

Viele Imperial Stouts sind wuchtig und versuchen, sich vor die Speisen zu drängen, die sie eigentlich nur begleiten sollen. Das Salto Orale ist anders. Trotz der geschmacklichen Tiefe ist es vergleichsweise leicht. Ein Stout, das zu überraschen weiß.

Zutaten:

Wasser, Hopfen, Gerstenmalz, Hefe

Alkoholgehalt:

8,6 % Vol.

Stammwürze:

21° Plato

Brauerei:

Familienbrauerei Rogg KG
Bonndorferstraße 61
79853 Lenzkirch/Schwarzwald
http://www.brauerei-rogg.de/

für

Emma – Biere ohne Bart
Almut Emma Zinn
Hugstetter Str. 40
79106 Freiburg
http://www.biereohnebart.de/

Stout in the Name of Love

Wieder einmal steht ein Bier von den Ingolstädter Gypsy-Brauern vor mir, diesmal ein Stout. Mich persönlich spricht die Gestaltung des Etiketts an, die ja doch stark an meine Jugendzeit in den sechziger und siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts erinnert. Schön, dass so etwas altbackenes auch überlebt.

Blickdicht schwarz lockt mich das Bier im Glas. Die feinporige hellbraune Schaumkrone ist durchschnittlich groß und bleibt einige Zeit erhalten. Das Bier ist die reinste schwarze Verführung.

Düfte nach frischem Espresso und roten Früchten steigen mir in die Nase, unterstützt vom Aroma kandierter Walnüsse. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Dass der Antrunk recht süß ausfallen würde hatte ich schon erwartet und das Bier enttäuscht mich nicht. Die wenige Kohlensäure würde mich bei dieser Süße in der Regel stören und ich würde mir mehr wünschen, aber aus irgendeinem Grund passt es hier doch. Auf der Zunge dominieren die Röststoffe und die Süße bleibt erhalten. Dazu kommt der Geschmack nach dunkler Schokolade, Vanille und Karamell. Ein Hauch Lakritze bringt eine angenehme Würze in die Geschmackskomposition. Obwohl der Abgang nur wenige Bitterstoffe aufweisen kann klingt er lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Haferflocken, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,6 % Vol

Stammwürze:

14° Plato

Brauerei:

Yankee&Kraut GbR
Donaustraße 3
85049 Ingolstadt
www.yankeeundkraut.de

Musa Twist & Stout

Nach einem mitreißenden Lied der allerersten Boyband überhaupt benannt, ruft Twist & Stout aus dem Hause Musa zum Tanzen auf. Nur bitte vorher die Flasche wegstellen, sonst tanzt das Bier mit. Und zwar senkrecht aus der Flasche heraus. Jetzt wollen wir das Bier aber ordnungsgemäß verwenden, es also verkosten und trinken.

Blickdicht schwarz fließt das Bier ins Glas und bildet dabei einen feinporigen mittelbraunen Schaum, der lange erhalten bleibt.

Düfte nach Schokolade und Karamell steigen mir in die Nase und aus dem Hintergrund meldet sich auch eine Espressonote, die durch einen Hauch Vanille unterstützt wird. Das Aroma entspricht damit meinen Erwartungen, die ich aufgrund der Optik hatte.

Überraschend ist aber der Antrunk, der deutlich weniger süß ist als ich es erwartet habe. Obwohl die Kohlensäure eher sparsam dosiert ist, wirkt das Bier von Anfang an frisch. Das Mundgefühl ist voll und schwer. Mokka ist der hervorstechendste Geschmackseindruck, dazu kommt eine leichte Säure. Diese beiden Geschmäcker sorgen zusammen mit dem weichen Mundgefühl für eine gute Drinkability. Der Abgang ist mild mit einer leichten Fruchtigkeit und langem Nachklang.

Das Musa Twist & Stout ist ein Bier voller Widersprüche und Überraschungen, die den Reiz dieses Bieres ausmachen.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Gerste, Hafer, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,5 % Vol.

Bittereinheiten:

15° Plato

Brauerei:

Cerveja Independente MUSA
Rua Do Acucar 83
1950-006 Lissabon
Portugal
http://cervejamusa.com/

Klosterhof Imperial Stout

Die Klosterhof-Brauerei ist eine kleine Bio-Brauerei auf dem Gelände des Klosters Neuburg in Heidelberg. Sie produziert kleine Mengen handwerklich hergestellter Spezialbiere. Von dort steht jetzt das Imperial Stout vor mir, das nur saisonal gebraut wird.

Tiefschwarz und blickdicht präsentiert sich das Bier im Glas. Die haselnussbraune gemischtporige Schaumkrone bleibt durchschnittlich lange erhalten.

Wie für ein Imperial Stout typisch dominieren die Röststoffe das Aroma. Ich rieche Schokolade und Kaffee, aber auch Vanille und einige fruchtige Nuancen, die mich an Banane erinnern.

Überraschend ist die geringe Süße. Ich hätte zwar mehr Süße erwartet, aber die Trockenheit des Bieres gefällt mir. Daher vermisse ich keine höhere Karbonisierung, denn die sehr feinperlige Kohlensäure ist eher knapp dosiert. Auf der Zunge ist das Bier malzig und ausgewogen. Das Mundgefühl ist samtig. Leider ist der Abgang eher säuerlich mit kurzem Nachklang ausgefallen.

Aber so bildet das Bier einen schönen Kontrast zu Weihnachtsgebäck oder Marzipan.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hopfen (HT-Perle, HAT-Saphir, Tettnanger) Hefe

Alkoholgehalt:

8,0 % Vol.

Brauerei:

Brauerei zum Klosterhof GmbH
Stiftweg 4
69118 Heidelberg
www.brauerei-zum-klosterhof.de

Kaffee Käte

Die Brauerei Flügge wurde 2017 von Dominik Pietsch und Joachim Amrhein in Frankfurt am Main gegründet. Sie zählt zum kleinen und erlesenen Kreis der deutschen Brauereien, die sich den Wilden Hefen verschrieben hat. Ob Brettanomyces, Kveikhefe, Biere mit Früchten oder sogar Bier-Wein-Hybride – bei Flügge hat man große Freude am Experimentieren. Mit dem Kaffee Käte haben Flügge ein Coffee Stout gebraut, das zu 100% mit Brettanomyces vergoren wurde. Für die Kaffeebohnen (Kayon Mountain) war die Dortmunder Rösterei Neues Schwarz zuständig – die Wahl fiel hier auf Bohnen aus Äthiopien, die dem Bier Noten von Blaubeere, Aprikose und Lavendel verleihen.

Bereits beim Öffnen der Flasche schäumt das Bier über. Das habe ich bei Sauerbieren schon einige Male erlebt, so dass das kein Nachteil ist, lediglich ein Hinweis, die Flasche vorsichtig zu öffnen. Im Glas präsentiert sich das Bier blickdicht schwarz, der Schaum ist mittelbraun und feinporig. Er fällt durchschnittlich schnell in sich zusammen.

Das Aroma ist überwältigend. Die Röstaromen dominieren mit dem Duft nach Kaffee, Schwarzbrot und Vanille. Die fruchtig-säuerlichen Aromen sind eher diskret und bringen Düfte nach dunklen Beeren, Kirsche und auch Vanille mit. Insgesamt macht schon das Aroma mit seiner Komplexität einen sehr guten Eindruck; die Süße des Malzes passt zur Säure. Ich hoffe, dass dies nicht nur auf das Aroma zutrifft, sondern dass dieser Eindruck auch im Mund entsteht.

Der Antrunk ist dann weniger süß als ich es erwartet habe. Die Kohlensäure ist reichlich vorhanden. Das Mundgefühl ist weich und schwer. Die Süße entwickelt sich auf der Zunge zusammen mit der Säure erst allmählich. Jetzt erinnert mich das Bier mit seinen fruchtigen Aromen an einen sehr guten alten Balsamico. Der Abgang ist mild-säuerlich mit langem Nachklang.

Kaffee Käte ist ein Bier, das wirklich zu überraschen und dabei zu begeistern weiß.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pale Ale, Münchner, Caramünch, Special X, Black Malt), Kandissirup, Haferflocken, Kaffeebohnen (1 %), Hopfen (Columbus, Brewer’s Gold), Hefe

Alkoholgehalt:

8,8 % Vol.

Empfohlene Genusstemperatur:

12° – 13° Celsius

Brauerei:

Flügge Brauerei
Goldsteinstraße 254
60529 Frankfurt am Main
www.brauerei-fluegge.de

 

Braustüb’l Mokka Stout

Das Bier, das jetzt vor mir steht, stammt aus dem hessischen Darmstadt, genauer gesagt aus der Brauerei Braustüb’l. Die Brauerei ist Mitglied bei den freien Brauern, was schon eine ganz Menge über das Unternehmen aussagt. Es muss unter anderem inhabergeführt sein und in der eigenen Region eine führende Rolle spielen. Von den freien Brauern kommen etliche Biere, die mir wirklich gut schmecken, so dass ich mich jetzt wirklich auf dieses Bier freue.

Blickdicht schwarz fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine große mittelbraune und sahnige Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. So lobe ich mir ein Stout.

Das Aroma ist sehr komplex. Ich rieche Düfte nach dunkler Schokolade, unterstützt durch Aromen nach Trockenfrüchten und Birnendicksaft. Dieses sehr angenehme Aroma macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der erste Kontakt mit der Zunge offenbart eine kräftige Süße, zu der ich mir etwas mehr Kohlensäure wünschen würde. Aber das Mundgefühl ist von Anfang an weich und rund. Auf der Zunge steht dann die die Fruchtigkeit im Vordergrund, während der Geschmack der Schokolade, den ich eigentlich erwartet hatte, in den Hintergrund tritt und der Fruchtigkeit die nötige Fülle verleiht. Während sich das Bier im Mund erwärmt kommen auch immer mehr Kaffeenoten hervor. Der Abgang ist mild und fruchtig und der Nachklang ist nicht allzu lang.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Caramünch, Carabelge, Röstmalz, Spalter Select), Hopfen

Alkoholgehalt:

6,2 % Vol.

Alkoholgehalt:

6,2 % vol

Stammwürze:

16,9 % gew

Bittereinheiten:

30 IBU

Brauerei:

Darmstädter Privatbrauerei GmbH
Goebelstr. 7
64293 Darmstadt
www.unser-braustuebl.de

Monk Johnny

Die kleine Brauerei De Keukenbrowers stellt stolze 28 unterschiedliche Biere her, die sie in fünf Kategorien aufgeteilt hat. Monk Johnny war das erste Bier aus der Monk-Serie, die die Brauerei unter dem Namen “The dark side” zusammenfasst.

Und wirklich – blickdicht schwarz fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine leicht überdurchschnittliche Krone aus hellbraunem und feinporigem Schaum.

Das Bier duftet nach Mokka. Die Röstaromen dominieren den Duft total. Auch die 10 Volumenprozent Alkohol halten sich im Duft diskret im Hintergrund.

Der Antrunk ist relativ süß, was aber durch die reichlich vorhandene feinperlige Kohlensäure gemildert wird. Ich schmecke Schokolade und Vanille. Dabei ist das Mundgefühl weich und rund. Der Abgang ist recht bitter und ich schmecke verbrannten Kaffee mit langem Nachklang.

Eigentlich fing das Monk Johnny ja richtig gut an, aber der Abgang hat mir dieses Bier absolut vermiest. Es hat sicherlich seine Liebhaber, aber für mich ist das nichts.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Palemout 7), Kandiszucker (Candico), Hopfen (Northern Brewer, Hallertau Hersbrücker, Styrian Goldings), Hefe

Alkoholgehalt:

10,0 % Vol.

Bittereinheiten:

48 IBU

Farbe:

80 EBC

Brauerei:

De Keukenbrouwers
Vredestraat 147
2540 Hove
Belgien
www.dekeukenbrouwers.be

Lille Stout

An dem Bier, das jetzt vor mir steht, ist bereits das Etikett auffällig. Auf dem Hauptetikett steht lediglich der Name der Brauerei und groß, dass es der dritte Sud ist. Um was für ein Bier es sich handelt (es ist ein Stout), steht lediglich klein auf der Halskrause. Inzwischen hat die Brauerei die Etikettierung wohl geändert. Der Name ist in die Mitte des Etiketts gerückt, um den wievielten Sud es sich handelt erscheint nicht mehr. Nur der Bierstil ist weiterhin klein auf der Halskrause vermerkt. Es ist schon erstaunlich, was sich die Brauer alles einfallen lassen, damit ihre Biere im Regal auffallen.

Auch das Rückenetikett erstaunt mich. Dort sind nicht nur die Zutaten aufgeführt, sondern beim Malz auch die Lieferanten. Erstmals erlebe ich es auch, dass nicht nur erwähnt wird, dass Hefe verwendet wurde, auch nicht, ob es sich um ober- oder untergärige Hefe handelt, sondern es steht sogar der Hefestamm auf dem Etikett. Es handelt sich um Safale s04. Jetzt ist aber genug der Vorrede, kommen wir zum Bier.

Das Bier begrüßt mich in einem sehr dunklen Rubin. Der sahnige Schaum ist mittelbraun und bleibt durchschnittlich lange erhalten.

Das Aroma verrät schon, dass die Kieler viel kräftig geröstetes Malz verwendet haben. Ich rieche Kakaopulver und Kaffee unterstützt durch würzige Noten. Die Brauer schreiben, dass auch der Duft von Zimt zu riechen wäre, aber das kann ich nicht identifizieren. Aber das tut meiner Begeisterung für dieses Aroma keinen Abbruch.

Der Antrunk ist stiltypisch recht süß. Leider ist die sehr feinperlige Kohlensäure recht knapp dosiert. Gerade bei einem relativ süßen und dunklen Bier würde ich mir eine kräftigere Karbonisierung wünschen. Auf der Zunge ist das Bier samtig frisch. Kaffee und leichte Bitterstoffe dominieren den Geschmack, dazu ein minimales Sauer, so dass ein recht vollmundiges Bier entsteht. Im Abgang schmecke ich zunächst eine leichte Fruchtigkeit, die schnell durch ein freundliches Bitter mit langem Nachklang abgelöst wird.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pilsener Malz, Schokoladenmalz), Hafer, Roggenmalz (Röstmalz), Hopfen (East Kent Goldings), Hefe (Safale S04)

Alkoholgehalt:

6,1 % Vol.

Stammwürze:

11,9° Plato

Bittereinheiten:

24 IBU

Brauerei:

Lillebräu GmbH
Eichkamp 9c
24116 Kiel
www.lillebraeu.de