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Zywiec Bock

Ich weiß, dass die Polen teilweise wirklich gute Biere brauen. Selbst die meisten Industriebiere sind vollmundig, da die dortigen Brauereien mit der Stammwürze nicht so geizig sind wie viele deutsche Brauereien. Aber ich glaube, diesmal erlebe ich eine Premiere: mein erstes Bockbier aus Polen. Die Qualität der polnischen Biere ist ja sehr unterschiedlich, meiner Meinung nach ist die Qualitätsbreite noch deutlich größer als in Deutschland. Jedenfalls bin ich auf das Ergebnis dieser Bierprobe gespannt. Das Etikett verspricht einen dunklen Bock mit reichhaltigem Geschmack, der bereits seit 1860 nach dem gleichen Rezept gebraut wird.

In einem intensiven Mahagoni präsentiert sich das Bier, darüber eine überdurchschnittliche Menge hellbrauner feinporiger Schaum, der aber lange erhalten bleibt. Auffällig ist auch die reichlich vorhandene Kohlensäure.

Das Aroma des Bieres ist absolut malzbetont und es verbreitet einen angenehmen Duft nach Karamell. Der Antrunk ist recht süß, genau wie ich es bei einem so dunklen Bockbier auch erwarte. Durch die reichlich vorhandene Kohlensäure ist der Antrunk aber schon mal sehr angenehm. Im Körper verbindet sich die Süße mit einer leichten Säure. Das Verhältnis von Süße zu Säure ist durchaus ausgeglichen. Leider fehlt die Vielfalt eines guten Naturhopfens, wodurch das Bier etwas eindimensional schmeckt. Durch die fehlende Vielfalt des Geschmacks ist das Bier auch nur bedingt vollmundig. Im Abgang ist das Bier absolut mild mit ganz wenig Bitterstoffen. Trotzdem bleibt der Geschmack lange im Mund erhalten.

Alkoholgehalt:

6,5 % Vol.

Stammwürze:

16 %

Brauerei:

Grupa Zywuec S.A.
ul. Browarna 88
34-300 Zywiec
Polen
www.zywiec.com.pl

Guiness Extra Stout

Vor 30 Jahren sah die Bierwelt in Deutschland noch anders aus – es gab Pils und Export. Das war’s. In der einen oder anderen Kneipe und in wenigen Getränkemärkten gab es auch ein Stout – das Guinness. Damals habe ich es gerne getrunken. Nun will ich mal testen, ob mir dieses Bier noch genauso gut schmeckt wie damals.

Aber erst einmal wollen wir uns das Bier ansehen. Im Glas ist es tiefschwarz. Selbst wenn ich das Glas gegen das Licht halte, wird das Bier kaum vom Licht durchdrungen. Das unterscheidet das Guinness schon rein optisch von den deutschen Schwarzbieren, die nicht eigentlich schwarz sind, sondern sehr dunkelrot. Der Schaum ist fest, wenn auch nicht ganz so fein, wie ich ihn in Erinnerung hatte. Dafür ist er nach wie vor richtig schön standfest. Der Duft ist kräftig mit deutlicher Röstmalznote. Soweit gefällt mir das Guinness also schon mal sehr gut.

Der Antrunk ist recht herb und die leichte vorhandene Süße hält sich dezent im Hintergrund. Der kräftige Geschmack, der vom Malz dominiert wird, enthält auch einige Raucharomen. Dazu der lange Abgang mit einem ausgewogenen Verhältnis von Malz, Rauch und einigen Bitterstoffen.

Alles in Allem ein angenehmes und süffiges Bier, das allerdings nicht an die Vielzahl der Aromen in handwerklich hergestellten Bieren herankommt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Gerste, geröstete Gerste, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

4,1 % Vol.

Brauerei:

Guinness & Co.
St. Jame’s Gate
Dublin 8
Irland
http://www.guinness.com/

Importeur:
Radeberger Gruppe KG
Darmstädter Landstr. 185
60598 Frankfurt