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Hoppebräu Bock

90 Tage Reifezeit! Lange, kalte Gärung und die Lagerung. Hoppe verspricht, dass auf diese Weise ein Bock entstanden ist, der nicht so süß ist wie viele andere. Dann bin ich ja mal auf dieses Bier gespannt, denn für mich gehört eine gewisse Süße zu einem Bockbier einfach dazu.

Auf jeden Fall ist es ein dunkles Bockbier, das hier in tiefem Kastanienbraun ins Glas läuft. Die gemischtporige Schaumkrone ist etwas kleiner als ich es erwarten würde und sie bleibt durchschnittlich lange erhalten.

Malzig-süßliche Aromen steigen mir in die Nase, unterstützt durch einige kräutige Noten. Ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie erinnert mich das Aroma an bayrische Malzbonbons.

Der erste Eindruck beim Kontakt des Bieres mit meiner Zunge ist eine ordentliche Süße, aber zusammen mit der passend dosierten Kohlensäure geht das vollkommen in Ordnung. Ich frage mich nur, weshalb die Brauerei von einem weniger süßen Bockbier schreibt. Auf der Zunge kommt ein Bitter dazu, das in der Stärke sehr gut zur Süße passt. Das Mundgefühl ist voll und schwer. Immer noch gehen mir die Malzbonbons nicht aus dem Sinn, auch wenn andere Bockbiere aus dem Süden Deutschlands noch stärker in Richtung Bonbon gehen. Im Abgang wird das Bier trockener und es ist in der Kehle erstaunlich mild. Leider klingt der Geschmack nicht allzu lange nach.

Der Hoppebräu Bock ist ein Bier, das überrascht und dabei zu begeistern weiß.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Münchner, Pilsener, Melanoldin, Cara Aroma), Hopfen (Hallertauer Tradition, Hallertauer Hersbrucker)

Alkoholgehalt:

7,0 % Vol.

Brauerei:

Hoppebräu GmbH
Tölzer Straße 37
83666 Waakirchen
www.hoppebraeu.de

Argus 16° Strong

In den letzten Monaten hatte Lidl mehrfach ausländische Biere im Angebot, die als Craft Beer angepriesen wurden. Dazu gehört auch das Argus 16° Strong, das jetzt vor mir steht. Bei den Bieren, die Lidl als Craft Beer anbietet, habe ich immer so meine Zweifel. Passen eine handwerkliche Herstellung und die von Lidl benötigten Mengen in irgendeiner Weise zusammen? Ein Blick auf die Zutatenliste verstärkt meine Zweifel noch. Da ist von Hopfenerzeugnissen die Rede. Was damit gemeint ist, wird nicht erläutert. Aber eigentlich bleiben hier nur zwei Dinge zur Auswahl: es kann sich entweder um Hopfenextrakt oder um Hopfenöl handeln, wobei ich auf letzteres tippen würde. Die Verwendung von Hopfenextrakt ist auch in Deutschland erlaubt und üblich. Hopfenextrakt würde daher vermutlich als solcher ausgewiesen. Die Verwendung von Hopfenölen ist nach dem Reinheitsgebot nicht erlaubt und auch nicht als Ausnahme genehmigungsfähig. In diesem Fall wäre die Verwendung rechtlich aber vollkommen in Ordnung, da das Bier in Tschechien gebraut wurde. Unabhängig davon, was nun mit den “Hopfenerzeugnissen” gemeint ist – meiner Meinung nach hat weder Hopfenextrakt noch Hopfenöl etwas in Craft Beer zu suchen. Schließlich handelt es sich in beiden Fällen um standardisierte Industrieprodukte, die nicht in ein handwerkliches Produkt gehören. Aber kommen wir jetzt endlich zum Bier.

In tiefdunklem Rubinrot präsentiert sich das Bier im Glas, darüber sehr viel fester hellbrauner Schaum, der lange erhalten bleibt.

Das Aroma wird durch das Malz mit seinen Röststoffen dominiert. Neben Schokoladenaromen und grasigen Noten steigt mir diskret auch ein saurer Duft in die Nase, der aber nicht stört, sondern ich meine, dass er das Bild der Aromen abrundet.

Der Antrunk ist weich und recht süß. Karamell und etwas Schokolade dominieren den Geschmack. Meiner Meinung nach ist die Kohlensäure recht knapp dosiert. Das Bier könnte durchaus etwas mehr Frische vertragen. Aus dem Hintergrund kommt auch etwas Rauch durch, das aber durch das solide Bitter weitgehend überdeckt wird. Im Abgang wandelt sich der Schokoladengeschmack zu Mokka, begleitet mit einem angenehmen Bitter, das sehr lange nachklingt.

Zutaten:

Trinkwasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenerzeugnisse

Alkoholgehalt:

7,0 % Vol.

Brauerei:

HOLS a.s.
Zlatnická 1128/6
11121 Prag
Tschechien
www.hols.cz

Hövels Craftbock

Vier Biere stellt die Hausbrauerei Hövels in Dortmund her. Nur das Hövels Craftbock wirbt mit dem Namensbestandteil Craft. Craft ist auch nur auf den Namen beschränkt; weder auf den Etiketten der Flasche noch auf der Website taucht das Wort in anderem Zusammenhang auf. Ein Blick auf die Zutatenliste verrät, dass für das Brauen dieses Bockbiers ausschließlich Hopfenextrakt verwendet wurde, was für ein Craft Beer doch sehr ungewöhnlich ist. Andererseits hat der ProBier-Club das Hövels Craftbock im September 2017 zum Bier des Monats gewählt, was auf einen guten Geschmack hinweist. Na ja, mal sehen, wir mir das Bier so mundet.

Mahagonifarben läuft das Bier ins glas und bildet dabei eine durchschnittliche feinporige elfenbeinfarbene Schaumkrone, die lange erhalten bleibt.

Düfte nach Karamell und Trockenfrüchten steigen mir in die Nase, besonders nach Rosinen. Zusätzlich hinterlassen die 7,2 Volumenprozente Alkohol bereits im Aroma ihren Fußabdruck.

Auf der Zunge hinterlässt der Craftbock zunächst den Eindruck recht intensiver Süße. Das ist ja durchaus typisch für ein Bockbier, aber dann würde ich mir doch mehr Kohlensäure wünschen, die dem Bier seine Frische verleiht. Leider wurde sie von Hövels recht sparsam dosiert. Während sich das Bier auf der Zunge verteilt, kann es doch meine Sympathien gewinnen. Sirupartig und voll ist das Mundgefühl, zur Süße gesellt sich ein leichtes Bitter. Diese Mischung von Süße und Bitterstoffen bleibt auch im Abgang erhalten, der durchschnittlich lange nachklingt.

Hövels Craftbock erinnert mich an süddeutsche Bockbiere, besonders an solche aus Schwaben. Diese Biere sind nicht so mein Ding, aber sie haben doch auch ihre Fangemeinde. Dieses Bier könnte ich mir zu einem Hirschbraten vorstellen, aber auch da würde ich eher ein holzgereiftes Sauerbier vorziehen.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

7,2 % Vol.

Stammwürze:

16,5 %

Bittereinheiten:

30 IBU

Farbe:

35 EBC

Brauerei:

Hövels Hausbrauerei GmbH
Steigerstr. 20
44145 Dortmund
www.hoevels-original.de

Berliner Kindl Bock Hell

Im Jahre 1872 wurde in Rixdorf die damalige Vereinsbrauerei Berliner Gastwirte zu Berlin AG gegründet. Diese Brauerei wurde 18 Jahre später in Rixdorfer Brauerei umbenannt. Schon damals waren die Biere aus Bayern als qualitativ hochwertig bekannt und so kam es, dass auch in Rixdorf die Brauer bemüht waren, der Konkurrenz aus dem Süden die Stirn zu bieten. Dabei wurden die Bayern auch gerne mal kopiert, so auch in Rixdorf. Nach dem Rezept eines bayrischen Hellen wurde dort das Berliner Kindl gebraut, auch die Namensähnlichkeit mit dem Münchner Kindl ist sicher kein Zufall. Heute gehört die Brauerei zum Oetker-Konzern. Aber jetzt wollen wir uns endlich mit dem Bier beschäftigen.

Bernsteinfarben und klar ergießt sich das Bier ins Glas und bildet dabei recht viel festen Schaum, der lange erhalten bleibt. Wenn das Bier so schmeckt wie es aussieht gibt es daran nichts auszusetzen.

Aus dem Glas strömt mir ein ordentliches Malzaroma mit leichten Karamellnoten entgegen, dazu eine leichte Hopfenherbe.

Der Antrunk ist stiltypisch recht süß. Leider ist die feinperlige Kohlensäure recht knapp bemessen. Da hätte ich mir mehr gewünscht. Auf der Zunge bleibt die Süße erhalten, wird aber durch die leichte Herbheit des Hopfens abgemildert. Dabei ist der Alkohol gut versteckt, so dass er kaum durchschmeckt. Obwohl das Bier recht vollmundig ist, kann es mich nicht so recht begeistern. Es hat keine Eigenschaften, über die ich meckern könnte, aber irgendwie wirkt es auf mich ziemlich langweilig. Die Verwendung von Hopfenpellets statt des eingesetzten Hopfenextrakts und/oder mehr Kohlensäure würden diesem Bockbier sicher guttun. Im Abgang kommt ein erstes Bitter dazu. Auch wenn dieses Bitter nicht wirklich kräftig ist, klingt es doch lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

7 % Vol.

Stammwürze:

16,3 %

Bittereinheiten:

18

Brauerei:

Berliner Kindl Brauerei AG
Indira-Gandhi-Str. 66-69
13053 Berlin
www.berliner-kindl.de

Ganter Wodan

Das Bier, das jetzt vor mir steht, ist vermutlich etwas Besonderes. Schließlich hat das Wodan aus der Brauerei Ganter im Freiburger Stadtteil Wiehre im Jahr 2018 hat bei den World Beer Awards in der Kategorie “Starkbier Lager” Bronze gewonnen und zählt damit zu den besten Bieren der Welt. Außerdem hat die Brauerei Ganter auch schon mehrfach bewiesen, dass sie mit den Rohstoffen kreativ umgehen kann, beispielsweise als sie den Aperitif Wier entwickelt hat, in dem sie Wein und Bier zu einer Einheit verschmolzen hat. Na, dann bin ich ja mal gespannt.

In dunklem Rubin, beinahe schwarz, ergießt sich das Bier ins Glas und bildet dabei einen feinporigen hellbraunen Schaum, der allerdings recht flott in sich zusammenfällt.

Düfte nach Sirup, Pumpernickel und dunklen Früchten steigen mir in die Nase. Dabei meine ich, Kirschen riechen zu können. Ich weis also jetzt schon, dass dieser Doppelbock recht süß sein wird.

Das bestätigt auch der Antrunk. Süß mit dem Geschmack dunkler Schokolade und Lakritz stellt sich das Bier auf der Zunge vor. Auch die anderen Aromen spiegeln sich auf der Zunge wider. Dabei ist das Mundgefühl cremig und auch die 7,5 Volumenprozent Alkohol schmecken deutlich durch, auch wenn er nicht unangenehm wird. Im Abgang wird der Geschmack des Alkohols noch kräftiger und die Fruchtigkeit klingt durchschnittlich lange nach.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

7,5 % Vol.

Stammwürze:

18,5 %

Bittereinheiten:

23 IBU

Brauerei:

Brauerei GANTER GmbH & Co. KG
Schwarzwaldstr. 43
79117 Freiburg
www.ganter.com

Eibauer Heller Bock

Bis ins Jahr 1786 reichen die Wurzeln der Privatbrauerei Eibau zurück. Die Geschichte der Brauerei war wechselhaft, aber sie so manchen Eigentümerwechsel, die Enteignung während der Zeit der DDR und auch die Rückübereignung an die ursprünglichen Besitzer überstanden und braut nach wie vor ihr Bier. So auch den hellen Bock, der jetzt vor mir steht.

Intensiv goldfarben präsentiert sich das Bier im Glas. Leider ist die feinporige Schaumkrone recht klein, aber sie bleibt zumindest einige Zeit erhalten.

Das Aroma ist malzbetont, so wie ich es von einem Bockbier erwarte. Der Hopfen steuert noch diskret den Duft grüner Äpfel bei.

Der Antrunk ist durch die stiltypische Süße geprägt. Die Kohlensäure ist sehr feinperlig, aber leider recht knapp dosiert. Hier hätte ich mir mehr gewünscht. Auf der Zunge kommt ein gut auf die Süße abgestimmtes Bitter dazu. Das Mundgefühl ist voll und rund. Der Abgang ist sehr mild und er klingt nur kurz nach.

Das helle Bockbier aus Eibau hat keine Fehler, aber es hat nichts, das geeignet wäre, Begeisterung zu erzeugen. Es ist geeignet, um es nebenbei zu trinken, aber ein echtes Genussbier sieht anders aus.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

6,7 % Vol.

Brauerei:

Privatbrauerei Eibau i. Sa.
02739 Eibau
www.eibauer.de

Mönchshof Maibock

Wie so viele Brauereien bringt auch die fränkische Brauerei Kulmbacher in jedem Jahr ein Maibock auf den Markt. Und im Gegensatz zu den meisten Maiböcken gehört der Mönchshof Maibock zu den wenigen saisonalen Bieren, die es bis ins Ruhrgebiet schaffen und hier angeboten werden. Dann will ich mal testen, ob dieses Bier es zu Recht in die Regale des regionalen Getränkehandels geschafft hat.

Kupferfarben und klar strahlt mir das Mönchshof aus dem Glas entgegen. Die Schaumkrone ist überdurchschnittlich groß, fest und in hellem Beige. Der Schaum bleibt lange erhalten. Optisch gibt es schon mal an diesem Bier nichts zu meckern.

Das Aroma ist malzbetont. Düfte von Röstaromen steigen mir mit Düften nach Rübenkraut und leichten Schokoladennoten in die Nase. Der Hopfen hält sich, wie es sich für ein Bockbier gehört, diskret im Hintergrund und ist höchstens zu erahnen.

Auch der Antrunk ist für einen Maibock stiltypisch, halt recht süß, aber die Kohlensäure ist gut dosiert und sorgt für eine angenehme Frische. Auch auf der Zunge bleiben die Süße und die Frische erhalten, wobei die Schokoladennoten kräftiger werden. Das Mundgefühl ist rund und voll. Der Abgang ist mild mit leichten Röstnoten; Bitterstoffe sind auch in der Kehle kaum zu schmecken. Der Geschmack klingt durchschnittlich lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

6,9 % Vol.

Stammwürze:

16,3 %

Brauerei:

Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft
Lichtenfelser Straße 9
95326 Kulmbach
www.mönchshof.de

Feldschlößchen Urbock

Die Brauerei Feldschlößchen aus Dresden gehört zu den größten Braustätten Sachsens und blickt auf eine lange Geschichte zurück, die durch viele wechselnde Eigentumsverhältnisse geprägt ist. Bereits im Jahr 1644 erhielt ein einzelnstehender Bauernhof am Fuße des Hahnebergs in der Südvorstadt die Erlaubnis zum Bier- und Weinausschank. Etwa Vierzig Jahre später wurde hier außerhalb des Hofes, auf dem Felde, das “Schlösschen” im Felde gebaut, ein beliebtes Ausflugslokal. Seitdem haben die Besitzer häufig gewechselt. Zuletzt verkaufte 2011 der Konzern Carlsberg die Brauerei an eine mittelständische Brauereigruppe, zu der auch das Frankfurter Brauhaus und die französische Brauerei Brasserie Champigneulles gehörten. Seit 01.01.2016 ergänzt außerdem die Gilde Brauerei GmbH aus Hannover die Braugruppe. Jetzt reicht es aber mit den Bemerkungen über die Brauerei, schließlich geht es hier um das Bier. Und von diesem Bier erwarte ich einiges, schließlich hat es im Jahr 2013 beim World Beer Awards die Geldmedaille verliehen bekommen.

Sehr dunkel Rubinrot steht das Bier im Glas. Darüber steht eine durchschnittlich große Schaumkrone, die lange erhalten bleibt. Bei der Optik hat die Brauerei schon mal alles richtig gemacht.

Das Aroma ist stiltypisch geprägt leicht süß durch das Malz. Dazu kommen Röststoffe, der Duft von Karamell, Pumpernickel und Schokolade, ergänzt durch Trockenfrüchte und Vanille.

Der Antrunk ist leicht süß-malzig. Trotz der eher gering dosierten Kohlensäure macht das Bier mit seinen nussigen Noten einen guten Eindruck. Als sich das Bier auf der Zunge verteilt verstärken sich die Röstnoten noch. Der Geschmack nach Espresso und dunkler Schokolade füllt meinen Mund, zusammen mit einer fruchtigen Säure, die den Geschmack roter Früchte beiträgt. Der Alkohol ist gut eingearbeitet und schmeckt leicht durch, wodurch er den Geschmack unterstützt. Stiltypisch ist das minimale Bitter. Das Mundgefühl ist angenehm und halbwegs voll. Der Abgang ist eher schlank mit wenigen Bitterstoffen, so dass die Fruchtigkeit noch einmal gut durchkommt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

7,0 % Vol.

Stammwürze:

16,3° Plato

Brauerei:

Feldschlösschen AG
Cunnersdorfer Str. 25
01189 Dresden
www.feldschloesschen.de

Twin Peak

Wieder einmal ist ein Paket von Maisel mit einer Flasche Bier bei mir eingetroffen, dem Twin Peak. Es handelt sich dabei um das Siegerbier des ersten Hobbybrauerwettbewerbs, den die Brauerei Maisel & Friends gemeinsam mit der BrauBeviale ausgerichtet haben. Entwickelt hat diesen Weizen-Doppelbock Max Luttner, ein Polizeibeamter aus Schrobenhausen. Dieser profitierte vom Know How seines Sohnes, der Brauer gelernt hat. Teil des Preises war, dass er sein Siegerbier auf der 25 hl-Anlage bei Maisel & Friends brauen durfte. Und so hat eine Flasche auch den Weg zu mir nach Essen gefunden.

Der Sondersud strahlt nach Bernstein und bildet viel festen Schaum, der lange erhalten bleibt. Auffällig ist die viele Hefe, die das Bier enthält.

Intensive Aromen nach Banane verwöhnen meine Nase, unterstützt durch Noten nach Nelken und Vanille. Zusammen mit der hervorragenden Optik kann ich mir bereits jetzt vor dem ersten Schluck vorstellen, weshalb dieses Bier den Wettbewerb gewonnen hat.

Der Antrunk ist süß und fruchtig. Die Aromen spiegeln sich auf der Zunge wider. Der Alkohol ist sehr gut eingearbeitet und das Bier ist vollmundig. Auch der Abgang ist durch den Bananengeschmack geprägt. Bitterstoffe sind so gut wie nicht vorhanden.

Dieses süffige Bier überrascht dadurch, dass es keine Überraschungen bietet. Von Anfang bis Ende dominiert das Bananenaroma der Hefe. Dabei wird es aber niemals langweilig. Obwohl das Twin Peak nicht sonderlich komplex ist, passt es doch zu sehr vielen Speisen. Nicht nur zu einem süßen Pfannkuchen mit Früchten lässt es sich genießen, auch zu mit Curry gewürzten Speisen kann ich es mir vorstellen, genau wie zu Fisch oder Geflügel. Ein Bier wie dieses möchte ich häufiger vor mir haben.

Und wie gesagt: Es handelt sich um einen Sondersud. Wenn er weg ist, ist er weg. Dann gibt es ihn nicht wieder. Derzeit gibt es das Bier aber im Brauereishop in Bayreuth sowie unter www.flaschenfreund.de.

Zutaten:

Wasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Hopfen (Bavaria, Mandarina, Hallertauer Smaragd, Münchner Malz), Hefe

Alkoholgehalt:

7,8 % Vol.

Stammwürze:

18,5° Plato

Brauerei:

Maisel & Friends
Hindenburgstr. 9
95445 Bayreuth
www.maiselandfriends.com

Klosterhof Hopfenfuchs

Zunächst einmal das Versprechen der Brauerei zum Klosterhof in Heidelberg: “Eine ganz besondere Bierspezialität, mit dem besonderen Hopfenaroma ohne bitter zu sein. Frisch gepflückter Bio-Cascade Hopfen aus der Hallertau und verschiedenste Biomalze machen unseren Hopfenfuchs zu einem besonderen Genuss für alle Sinne.” Na, dann wollen wir doch mal sehen, was der Braumeister für uns gezaubert hat.

Die Farbe bewegt sich irgendwo zwischen fuchsrot und bernsteinfarben. Damit wäre schon mal die Namensgebung dieses Bieres geklärt. Das hefetrübe Bier bildet eine durchschnittliche Schaumkrone, die leicht beige ist und durchschnittlich lange erhalten bleibt.

In der Nase halten sich Karamell- und Zitrusaromen die Waage. Sie werden durch den Duft von Gras unterstützt. Damit macht der Hopfenfuchs schon mal einen guten Eindruck.

Der Antrunk zeigt, dass dieses Bier viel sehr feinperlige Kohlensäure enthält. Die Süße ist nicht sonderlich ausgeprägt, aber eindeutig vorhanden. Auf der Zunge zeigt sich eine gute Balance zwischen Süße, Säure und Bitterstoffen. Die Fruchtnoten des Hopfens halten sich diskret im Hintergrund und dienen lediglich der Abrundung des Geschmacks. Der Abgang ist angenehm kräftig bitter und die Grasnoten kommen wieder zum Tragen. Der Geschmack klingt durchschnittlich lange nach.

Der Hopfenfuchs ist das Bier, das mir von den Erzeugnissen der Brauerei zum Klosterhof am Besten gefällt. Die Brauerei schreibt weder auf der Website noch auf dem Etikett der Flasche, um welchen Bierstil es sich handelt; ich halte es aber für ein Bockbier.

Zutaten:

Wasser, Bio-Gerstenmalz, Bio-Aromahopfen (Cascade, Perle, Tradition, Tettnanger), Hefe

Stammwürze:

13 %

Brauerei:

Brauerei zum Klosterhof GmbH
Stiftweg 4
69118 Heidelberg
www.brauerei-zum-klosterhof.de