Herforder Landbier

Die Herforder Brauerei rühmt sich als Familienunternehmen, obwohl im Jahr 2007 die Warsteiner-Gruppe eine Mehrheitsbeteiligung an der Brauerei erworben hat. Da frage ich mich zunächst, wie der Begriff “Familienunternehmen” überhaupt definiert. Wikipedia schreibt dazu:

“Familienunternehmen sind … durch ihre Eigentums- und Leitungsstrukturen charakterisiert. Sie unterliegen … keinerlei Größenbeschränkungen … Eine Expertengruppe der EU schlägt vor, eine in Finnland entwickelte Definition zu übernehmen:

Ein Unternehmen jeder Größe ist ein Familienbetrieb, wenn

  1. die natürliche(n) Person(en), die das Unternehmen gegründet hat/haben, oder die das Aktienkapital der Firma erworben hat/haben, oder deren Nachkommen im Besitz der Mehrheit der Entscheidungsrechte ist/sind,
  2. die Mehrheit der Entscheidungsrechte direkt oder indirekt besteht, oder wenn
  3. mindestens einer der genannten formal an der Unternehmensleitung beteiligt ist, oder
  4. wenn bei börsennotierten Unternehmen 25 % der Stimmrechte bei den genannten liegen.”

Familienunternehmen ist also ein weitgefasster Begriff. Aber gut, wir sollen uns hier auch nicht vorrangig mit Wortdefinitionen befassen, sondern mit dem Bier, in diesem Fall mit dem Herforder Landbier.

Kupferfarben und leicht hefetrüb fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine richtig schön große feste Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. An der Optik gibt es schon mal nichts auszusetzen.

Düfte nach Malz und Karamell steigen mir in die Nase, unterstützt durch eine gewisse Würzigkeit des Hopfens und den diskreten Duft der Hefe. Da die Malzigkeit eindeutig im Vordergrund steht, erwarte ich ein Bier mit einer recht kräftigen Restsüße.

Und tatsächlich – der Antrunk ist so süß wie ich es erwartet habe. Leider ist die feinperlige Kohlensäure recht sparsam dosiert. Der erste Eindruck relativiert sich, als sich das Bier auf der Zunge verteilt. Der Malzgeschmack ist jetzt kräftig und er wird durch den Geschmack der Hefe unterstützt. Bitterstoffe sind nur wenig vorhanden. Auch wenn das Bier recht vollmundig ist, ist der Geschmack nicht so richtig rund. Der Abgang zeichnet sich durch ein leichtes Bitter mit langem Nachklang aus.

Wenn ich mich an die 1980er Jahre zurückerinnere, hätte ich mir ein solches Bier sicher gewünscht. Jetzt macht es auf mich einen etwas altbackenen Eindruck, irgendwie aus der Zeit gefallen. Mit einem Hopfen, der Aroma ins Bier zaubert, könnte es mich aber sicher begeistern.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfenextrakt, Hefe

Alkoholgehalt:

5,3 % Vol.

Stammwürze:

12° Plato

Bittereinheiten:

19 IBU

Farbe:

15 EBC

Brauerei:

Herforder Brauerei GmbH
Gebr.-Ueckermann-Str. 1
32120 Herford
www.herforder.de

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