Wintertraum

Der Winter ist jetzt ja wirklich vorbei, aber trotzdem beschreibe ich jetzt noch den Wintertraum des Labieratoriums. Erstmals hatte ich dieses Bier im letzten Jahr auf der BrauBeviale in Nürnberg getrunken und es war für mich das Highlight dieser Messe. Wieder zu Hause habe ich lange gebraucht, dieses Bier kaufen zu können, um es zu beschreiben. Und dann – Ende letzten Jahres kam die Insolvenz der Cottbuser Brauerei. Da dachte ich, es lohnt sich nicht, dieses tolle Bier zu beschreiben. Inzwischen ist Olaf Wirths aber wieder als Gypsy-Brauer unterwegs. Damit ist er wieder dort angekommen, wo er ursprünglich begonnen hatte und erfolgreich war. Derzeit bietet die Brauerei drei Biere an, ein Porter, ein IPA und ein Helles. Vielleicht erfreut um Olaf ja Ende diesen Jahres wieder mit einem Wintertraum. Daher habe ich mich jetzt entschlossen, den Wintertraum doch noch zu beschreiben.

Olaf hat den Wintertraum so beschrieben: “Oh, du Grausige! Was viele idyllisch finden, kannst du gar nicht ausstehen, kitschige Beleuchtung. Rentierformationen und absoluter Ohrwurmterror. Überall duftet es nach Glühwein. Jetzt ein Bier unter Freunden… doch was ist das? Zimt, Nelke, Kardamom – oh, du Fröhliche! Scharfe Noten von Ingwer – Halleluja! Feiner Hauch schwarzen Pfeffers – himmlischer Schall! Dieser Wintertraum beeindruckt dich mit seinen Gewürzen – alle Jahre wieder…”

In kräftiger Bernsteinfarbe und mit viel Hefe präsentiert sich das Bier im Glas. Beim Einschenken bildet sich eine durchschnittlich große feinporige Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt.

Bereits während das Bier ins Glas fließt steigen mir die Aromen der winterlichen Gewürze in die Nase. Prompt wünsche ich mir ein Essen mit Rotkohl dazu, was aber jetzt nicht möglich ist. Aber im Moment ist das leider nicht möglich. Aber im Einzelnen: ich rieche den Duft von Nelken, Zimt und Ingwer, unterlegt durch einen Hauch Pfeffer sowie eine leichte Fruchtigkeit nach Zitrusfrüchten. Die Gewürze passen sich gut dem Duft des Malzes an. Die Düfte von schwarzem Pfeffer und Kardamom halten sich diskret im Hintergrund.

Der Antrunk ist durch das Malz geprägt. Die leichte karamellige Süße passt gut zum dominierenden Geschmack der Gewürze. Die Kohlensäure ist etwas zurückhaltend dosiert. Alles passt zusammen und führt zu einem recht vollen Mundgefühl. Die Nelken stehen im Vordergrund, aber auch Ingwer, Zimt und Pfeffer kommen zu ihrem Recht. Auch im Abgang ist die Würzigkeit dominant, unterstützt von der Malzsüße und einem leichten Bitter. Die Geschmäcker vor allem von Nelke und Ingwer klingen lange nach.

Der Wintertraum trägt seinen Namen zu Recht. Dieses Bier passt sich perfekt einem festlichen Weihnachtsessen an. Ich hoffe, dass Olaf Erfolg mit seinem Neustart des Labieratoriums hat und dass diese Rezension kein Abgesang wird. Sollte es eine Neuauflage des Wintertraums geben, werde ich das Bier sicher auch einmal heiß trinken. Ich kann mir gut vorstellen, dass es sich auch hervorragend als Glühbier eignet.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Saazer), Hefe, Zimt, Ingwer, Kardamom, Nelke, Schwarzer Pfeffer

Alkoholgehalt:

6,2 % Vol.

Brauerei:

LaBieratorium GmbH
Karl-Liebknecht-Straße 102
03046 Cottbus
www.labieratorium.de

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