Finale der Deutschen Meisterschaft der Biersommieliers

Heute ist der erste Tag der BrauBeviale in Nürnberg und gleich ist es soweit: Im Forum BrauBeviale findet die Endrunde der Meisterschaft der Biersommeliers statt. Veranstaltet wird der Wettbewerb vom Baerischen Brauerbund e.V., gesponsort von Schäfer Container Systems, dem Deutschen Brauerbund e.V., Doemens, Weyermann, Sahm und -ich kann es kaum glauben – von Siemens. Ich bin erstmals bei dieser Veranstaltung im Publikum und weiß eigentlich noch gar nicht so genau, was mich erwartet. Gut, dass ich früh genug gekommen bin, um noch einen Sitzplatz zu erwischen; das Forum ist proppenvoll. Gerade wurden jede Menge Gläser auf der Bühne aufgebaut sowie sieben Biere, die aber in Papier eingehüllt sind, so dass die Teilnehmer des Wettbewerbs nicht wissen, welches Bier sie verkosten sollen.

Bei der Vorausscheidung vor einem Monat waren 40 Sommeliers angetreten, von denen die sieben besten heute auf der Bühne gegeneinander antreten. Jeder der Teilnehmer bekommt ein Bier zugelost, verkostet es und soll es innerhalb von fünf Minuten beschreiben. Da Bier in unterschiedlichen Gläsern unterschiedlich wirkt, müssen die Teilnehmeraus vier unterschiedlichen Glasarten das zum jeweiligen Bier passende Glas aussuchen und ihre Auswahl begründen. Zusätzlich sollen sie Empfehlungen geben, welches Essen zu diesem Bier passt. Eine dreiköpfige Jury entscheidet anhand eines Bewertungsrasters, welcher der sieben Finalisten seinen Job am Besten gemacht hat. Weil das Gendern gerade groß in Mode ist, will ich auch bemerken, dass unter den sieben Finalisten nur eine Frau ist.

Zuerst ist die Pressesprecherin der Störtebeker-Brauerei an der Reihe, die Trappist Rochefort 8 beschreiben soll. Für die Verkostung dieses Bierentscheidet sie sich für einen Pokal. Die erklärt das alkoholbetonte und sehr fruchtige Aroma, das aus der Trappistenhefe stammt. Beim Geschmack erwähnt sie die frische Säure, gefolgt von der Beschreibung der Fruchtigkeit. Als Speise empfiehlt sie wahlweise eine Käseauswahl oder gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit einen Kaiserschmarrn.

An zweiter Stelle ist Brian Schägel an der Reihe. Als Bier hat er ein Guiness gelost. Er stellt es aber geschickt als Klassiker vor. Die Optik vergleicht er mit einem Sonnenaufgang. Beim Aroma wird er etwas wortkarg und erwähnt lediglich, dass das Guiness deutlich malzbetont ist und keine großartigen Hopfenaromen aufweist. Das Mundgefühl beschreibt er als samtig. Als Speiseempfehlung nennt er einen Krustenbraten oder eine Mousse au Chocolat. Ich meine, er hat sich gut aus der Affäre gezogen.

Kommen wir zum dritten Finalisten. Aus Sachsen kommt er und soll einen Salvator Doppelbock beschreiben. Zunächst erwähnt er kurz die Geschichte des Bockbiers. Als Glas will er ein breites Glas nehmen und wählt ein Verkostungsglas. Er ist der erste, der die richtige Trinktemperatur erwähnt. Der Schaum dieses Bockbiers bekommt bei der Beschreibung des Bieres zunächst ein Lob. Das Aroma beschreibt er als malzig-fruchtig. Als Speise wird ein kräftiger Salat empfohlen, gefolgt von einem Rinderschmorbraten mit Gemüse und als Abschluss ein Schokodessert mit flambierter Ananas.

Es geht Schlag auf Schlag und schon kommt der vierte Finalist, Rainer Schramm. Imperial Stout von Samual Smith ist sein Bier. Wenn das keine Vorlage ist. Auch er wählt das Verkostungsglas. Auch hier wird zunächst der Schaum gelobt. Beim Aroma ist bei diesem Bier eigentlich keine falsche Beschreibung möglich, dafür ist das Aroma zu eindeutig. Ein samtiges Mundgefühl und der wärmende Abgang werden erwähnt. Für mein persönliches Empfinden ist es die bislang beste Beschreibung eines Biers. Als Speise wird ein Tiramisu empfohlen, das mit diesem Stout als Kaffeeersatz hergestellt wurde.

Die fünfte Vorstellung. Leider habe ich den Namen des Finalisten nicht mitbekommen. Diesmal geht es um ein Schneider Tap 6, ein Weizen-Doppelbock. Er bemängelt, dass kein großes Glas vorhanden ist, in das die gesamte Flasche passt, da er es liebt, auch den Hefesatz im Glas zu haben. Ja, er beschreibt das Aroma als weinig mit Rosine, wobei auch der weizentypische Bananenduft nicht zu kurz kommt. Als Speise empfiehlt er eine kräftige Kürbissuppe mit Ingwer, dann einen Wildgang mit Rotkohl ode reine Fasanenbrust mit Kräutersoße und Ananaskraut. Erst ganz zum Abschluss erwähnt er den leicht trockenen und nicht zu süßen Abgang.

Dr. Markus Fohr aus Lahnstei ist der vorletzte Finalist ist Inhaber einer Brauerei. Er hat ein Duvel Blonde zugelost bekommen. Zunächst sagt er einige Worte zur Brauerei, die er offensichtlich recht gut kennt. Eingeschenkt hebt er hervor, dass die Optik des Bieres dem belgischen Stil exakt entspricht. Das Aroma beschreibt er als malzig und hopfig mit einigen Fruchtaromen. Der Geschmack entspricht auf der Zunge dem Aroma mit einer ordentlichen angenehmen Hopfenbitteren im Abgang. Dazu ein Schokoladensoufflee.

Und nun der siebte und letzte Finalist, Philip Ketterer. Er beschreibt das Sierra Nevada Pale Ale. Er lobt die cremige Schaumbildung beim Einschenken. Sowohl bei der Beschreibung des Aromas als auch des Geschmacks ist nicht viel zu berichten. Als Speise empfiehlt er ein scharfes asiatisches Gericht. Erstaunlich finde ich aber die exakte Einhaltung der Zeit; 12 Sekunden hat er verschwendet.

Hoffentlich habe ich jetzt nicht zu wild durcheinander geschrieben. Ich kann auch für die richtige Schreibweise der Namen keine Garantie übernehmen, da die Namen nicht an die Leinwand projiziert wurden. Ich habe die Namen halt so geschrieben, wie ich sie verstanden habe. Jetzt warten wir auf die Bekanntgabe des Siegers.

Den 3. Platz belegt die Pressesprecherin von Störtebeker, den 2. Platz Philip Ketterer und deutscher Meister ist Dr. Markus Fohr.

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