EU-Kommission: AB InBev ist in Belgien zu dominant

Nach Ansicht der EU-Kommission dominiert der belgische Brauerei- und Getränkekonzern AB InBev den belgischen Markt mit seinen Bieren so stark, dass ein Wettbewerb mit günstigeren Angeboten aus dem benachbarten Ausland kaum möglich ist. Dem Biergiganten aus Leuwen wird gegen diese Feststellung von Seiten der EU-Wettbewerbskommissarin Margarethe Vestager eine Möglichkeit der Verteidigung eingeräumt.

Die EU-Wettbewerbshüter hatten im Sommer dieses Jahres mit einer Untersuchung der Wettbewerbspraktiken von AB InBev im eigenen Land begonnen, nach dem entsprechende Klagen aus dem Europaparlament laut geworden waren. Nach Ansicht von EU-Wettbewerbskommissarin Margarethe Vestager verhindert der Brauereigigant bereits seit 2009 die Wiedereinfuhr von Bieren der eigenen Marken Jupiler oder Leffe aus Frankreich und aus den Niederlanden. Dort werden diese Biere günstiger importiert und können quasi mit Gewinn wieder nach Belgien ausgeführt werden.

Aufgrund des härteren Wettbewerbs sind belgische Biere sind in den Niederlanden und in Frankreich erheblich billiger. Jetzt wirft die aus Dänemark stammende oberste EU-Wettbewerbshüterin AB InBev vor, dass das Unternehmen die beliebten Biere von Leffe und Jupiler im eigenen Land teurer anbietet als im Ausland. Außerdem verhindere der Braukonzern den Reimport der Biere aus den Nachbarländern.

Um die Wiedereinfuhr zu verhindern nutzt AB InBev einen ganz einfachen Trick. Belgien hat bekanntlich drei Amtssprachen, französisch, niederländisch und deutsch. Die Biere, die in Belgien verkauft werden, sind mindestens in niederländischer und französischer Sprache beschriftet, einige auch in Deutsch. Die Flaschen und Dosen, die in die Niederlande und nach Frankreich exportiert werden, sind lediglich in der jeweiligen Landessprache bedruckt. Damit entsprechen die Verpackungen nicht mehr den belgischen Sprachengesetzen und dürfen folglich nicht wieder in die Heimat eingeführt werden.

Die Untersuchung der EU-Kommission ist noch nicht beendet, denn zunächst hat AB InBev noch die Möglichkeit, sich schriftlich mit entsprechender Dokumentation zu den Vorwürfen zu äußern.

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