Lindener Spezial

Nun steht wieder einmal ein Bier aus Hannover vor mir, das Lindener Spezial. Wenige Brauereien in Deutschland trauen sich, dermaßen schmucklose Etiketten zu verwenden wie die Gilde-Brauerei für das Lindener Spezial. Das Rückenetikett ist wie das vordere Etikett gestaltet und enthält die minimalen Angaben: Name und Alkoholgehalt des Bieres, die Flaschengröße, die Adresse der Brauerei (allerdings ohne Straßenangabe) und den Barcode des Bieres. Weniger geht nicht mehr. Aber immerhin wird das Lindener Spezial nicht mit Hopfenextrakt gebraut, was mich ein etwas besseres Bier erwarten lässt.

Mein Versuch, über die Webseite der Brauerei weitere Informationen über dieses Bier zu erhalten, waren leider ebenfalls nicht von Erfolg gekrönt. Die Webseite der Gilde-Brauerei ist sehr kurz gehalten und wird offensichtlich seit längerer Zeit nicht mehr gepflegt. So wird nach wie vor eine Abstimmung beworben, in der die Besucher der Webseite darüber abstimmen, welcher Verein ein Sponsoring der Brauerei erhalten soll. Die Abstimmung wurde allerdings bereits vor ziemlich genau 16 Monaten beendet. Sonderlich vertrauenserweckend erscheint mir eine so lange vernachlässigte Webseite nicht zu sein und ich finde es schade, wenn Unternehmen mit regionalen Wurzeln sich auf diese Weise selbst das Wasser abgraben. Aber eventuell ist ja das Bier geeignet, diesen schlechten Eindruck zu revidieren. Probieren wir es aus.

Kräftig goldfarben präsentiert sich “Hannovers Spezielles” im Glas. Es ist wenig feinperlige Kohlensäure zu sehen und die anfangs schöne Schaumkrone fällt schnell bis auf einen kleinen Rest zusammen. Würde die Brauerei die Haltbarkeit des Schaumes verbessern, wäre an der Optik dieses Bieres schon mal nichts auszusetzen.

Das Aroma ist nicht komplex, aber es stechen die Süße des Malzes sowie die Würzigkeit des Hopfens heraus, beides nicht schlecht.

Der Antrunk ist mäßig süß. Würde das Bier mehr Kohlensäure enthalten, würde dies der Spritzigkeit guttun. So fehlt dem Bier aber etwas die Frische. Schade. Knapp am Ziel vorbei. Auf der Zunge entwickelt sich ein mildes Bitter, für ein Helles ist es sogar überraschend herb, was aber durchaus angenehm ist. Der Abgang ist mild und er klingt nur kurz nach.

Das Lindener Spezial hat wirklich gute Ansätze, erreicht aber weder bei der Optik noch beim Aroma und Geschmack wirklich das Ziel.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,1 % Vol.

Stammwürze:

11,8° Plato

Brauerei:

Gilde Brauerei GmbH
Hildesheimer Straße 132
30173 Hannover
www.gilde-brauerei.com

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