Trappistenmönche fürchten um ihr Bier

Aus Rochefort in der Provinz Namur stammen bekanntlich die drei Biere Rochefort 6, Rochefort 8 und Rochefort 10. Ich kenne niemanden, der diese Biere verkostet hat und nicht davon begeistert war. Nun sorgen sich die dortigen Mönche um die Qualität ihres Trappistenbiers. Weshalb das? Die Lhoist-Gruppe ist ein Unternehmen, das unter anderem auch Kalksteine abbaut. Dieses Unternehmen hat nun die Genehmigung erhalten, in der Nähe der Wasserquelle der Mönche Probebohrungen zum Ausbau der Kalksteinförderung nahe der Abtei Rochefort durchzuführen. Dadurch wird dem Unternehmen auch erlaubt, das Wasser der Tridaine-Quelle zu Abbauzwecken zu nutzen. Die Mönche der Abtei und auch die Anwohner fürchten um die Qualität des Trink- bzw. des Brauwassers. Die Tridaine-Quelle liefert seit Jahrhunderten feinstes und sauberes Wasser. Ausgerechnet dort soll Lhoist womöglich Kalkstein abbauen dürden. Das wollen weder die Anwohner, noch die Trappistenmönche aus der Abtei zulassen.

Sie haben beschlossen, beim Umweltminister der Wallonischen Region, Carlo Di Antonio (CDH), Einspruch gegen die Genehmigung einzulegen. Man wolle alle juristischen und politischen Mittel nutzen, um die Aktivitäten der Lhoist-Gruppe hier zu verhindern, kündigte der Sprecher der Rochefort-Abtei, Christophe de Doncker, gegenüber den an. Die Abtei ist hier bereits seit 1230.

Jahrhundertelang lebten der Kalksteinabbau und die Bierbrauer in der Gegens um Rochefort bei Dinant in “Kohabitation” nebeneinander, doch jetzt droht dies durch die Genehmigung für Lhoist, in der Nähe der Tridane-Quelle Probebohrungen durchzuführen, in Schieflage zu geraten. Die Mönche aus der Trappistenabtei Notre Dame de Saint-Rémy gewinnen ihr Brauwasser bereits seit 1797 aus dieser Quelle in der Bergwand und auch rund 3.000 Anwohner aus der Stadt werden von hier aus mit sauberem und fast kalkfreiem Wasser versorgt.

Lhoist wiederum argumentiert mit der Notwendigkeit, auch hier Kalkstein abbauen zu müssen, um ihrer 480 Mann starken Belegschaft die Arbeitsplätze garantieren zu können. Man wolle sich aber gerne mit der Gemeindeverwaltung und mit den Trappisten an einen Tisch setzen, um Gespräche zu führen.

Mit Material von deredactie.be.

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