Borbecker Helles Dampfbier

Bevor ich das Borbecker Helle Dampfbier öffne, will ich erst einmal klären, was es denn mit dem Begriff Dampfbier auf sich hat. Wikipedia schreibt dazu: “Dampfbier zählt zu den obergärigen Biersorten. Es wird bei höheren Umgebungstemperaturen bei 18 bis 20 °C vergoren. Der Name wird auf den stark schäumenden Gärvorgang zurückgeführt, bei dem die Schaumbläschen schnell platzen und eine dampfartige Zone sich über dem Gärschaum entwickelt.” Die Brauerei schreibt dagegen: Borbecker Helles Dampfbier ist eine fast vergessene Spezialität aus der guten alten Zeit, die jetzt wieder fröhliche “Urständ” feiert. Untergärig gebraut nach einem sorgsam gehüteten Rezept der Stern-Brauerei Essen, findet dieses spritzige Qualitätsbier immer mehr Freunde unter den traditionellen Bierkennern und -genießern.” Auch die Dampfbierbrauerei in Oberstdorf braut mit untergäriger Hefe. Entweder scheint es auf ober- oder untergärige Hefe also nicht anzukommen, oder der Autor des Artikels in Wikipedia hat sich geirrt. Da müssen wir uns aber nicht lange aufhalten, denn schließlich kommt es auf das Ergebnis an. Beginne ich also mit der Verkostung.

Brillant hellgelb und mit recht viel Kohlensäure präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber bildet sich eine durchschnittliche Krone aus feinporigem Schaum, der recht langsam in sich zusammenfällt.

Das Aroma ist sanft nach Toffee. Das Malz dominiert, lässt aber noch Raum für den Hopfen, der leichte grasige Noten beisteuert. Dabei kann ich aber keine Düfte von Aromahopfen feststellen; ich nehme daher an, dass das Dampfbier mit ganz oder überwiegend mit Bitterhopfen gehopft wurde.

Der Antrunk ist mäßig süß und frisch. Das gefällt mir schon mal. Erst als sich das Bier auf der Zunge verteilt, kommt ein leichtes Bitter zum Zuge. Dazu gesellt sich eine Spur Säure, so dass das Bier insgesamt einen angenehm süffigen Eindruck macht. Für meinen Geschmack ist es nicht ganz ausgewogen, hat aber trotzdem Charakter. Jetzt meine ich auch, leichte fruchtige Noten festzustellen. Der Abgang ist mäßig bitter, aber recht kurz.

Das ist ein Bier, das eigentlich jeden Export-Konsumenten begeistern sollte. Ich könnte es mir gut zu fleischlastigen Speisen vorstellen, beispielsweise zu einem Jägerschnitzel.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

4,8 % Vol.

Stammwürze:

11,5 %

Brauerei:

Privatbrauerei Jacob Stauder
Stauderstr. 88
45356 Essen
www.stauder.de

www.dampfe.de

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