Wird das Bier aus Belgien zum Weltkulturerbe?

Die Deutschen sind bekanntlich stolz auf ihr Bier und das Reinheitsgebot, das in Deutschland einfach zum Bier zu gehören scheint – zu Recht. Aber Belgisches Bier, die belgische Bierkultur soll – wenn es nach den belgischen Bierbrauern geht – zum “Immateriellen Kulturerbe” erklärt werden. Ende November tagt das Unesco-Komitee in Addis Abeba, der Hauptstadt von Äthopien. Jean-Louis Van der Perre vom Verband der Brauereien sagt: “Die Brauereien haben eine Bierkultur geschaffen. Wir haben unsere Kneipen, unsere Museen, unsere Feste, ein Ritual, Bier zu servieren.” Die Aufnahme in die Liste, die bislang 391 Bräuche, Darstellungskünste und Handwerkstechniken umfasst, hatte in der letzten Woche bereits eine Expertenkommission empfohlen. Dabei wurde auf die etwa 1500 unterschiedlichen Biere verwiesen, die im kleinen Nachbarland gebraut werden.

Ein Gast in einer Bar in Brüssel sagt zu euronews.com: “Belgisches Bier gehört zur belgischen Kultur. Es ist jetzt abends um halb sieben und die Kneipe ist voll. Alle trinken Bier, sind gut gelaunt und entspannt. Sich auf ein Bier zu treffen, gehört einfach zu unserer Kultur.”

Das deutsche Bier und die hiesige Bierkultur sind noch nicht soweit. Um Kandidat für das Weltkulturerbe zu werden, muss erst die Hürde genommen werden, auf die Liste des nationalen Kulturerbes zu kommen. Erst dann ist es möglich, sich international zu bewerben. Die folgenden Schritte können auch noch einige Jahre in Anspruch nehmen. Die deutschen Brauer geben sich derweil gelassen. Ein Sprecher des deutschen Brauerbundes erklärte gegenüber AFP, dass die belgischen Biere “durchaus einen internationalen Ruf” hätten. Sein Verband hege aber die Hoffnung, dass das Brauen von Bier entsprechend dem deutschen Reinheitsgebot in die nationale Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen werde.

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