Aventinus Eisbock

Kürzlich habe ich “Unser Aventinus” aus der Brauerei Schneider und Sohn verkostet und es hat mir ausgesprochen gut gefallen. Als ich in der letzten Woche in Hamburg war und den Craft Beer Store der Ratsherrn Brauerei besucht habe, sah ich dort ein anderes Bier von Schneider, den Aventinus Eisbock. Den musste ich selbstverständlich sofort mitnehmen. Das liegt nicht nur am Namen und der Brauerei (was derzeit auch ausgereicht hätte), sondern weil es sich um einen Eisbock handelt, eine traditionelle Starkbiersorte, die heute weitgehend in Vergessenheit geraten ist bzw. aufgrund der aufwändigen Herstellung kaum noch angeboten wird. Traditionell wird der Eisbock hergestellt, indem zunächst ein Bockbier gebraut wird. Dieses Bier wird in Fässer gefüllt, die unterhalb von 0°C auf Eis gelagert werden. Ein Teil des Wassers gefriert und lagert sich an den Wänden des Fasses ab. Anschließend wird der noch flüssige Inhalt, also das jetzt konzentrierte Bier, abgelassen und in ein anderes Fass gefüllt. Dieser Vorgang wird wiederholt, bis die gewünschte Stärke des Bieres erreicht ist. Ob dieses traditionelle Verfahren heute noch angewandt wird ist mir nicht bekannt, aber das Ergebnis ist in der Regel immer noch hervorragend. Jetzt will ich testen, ob meine hohen Erwartungen auch vom Aventinus Eisbock erfüllt werden. In tiefem Schwarz steht der Bock im Glas. Erst gegen das Licht gehalten scheint etwas mahagonifarbenes Licht durch. Das Bier ist fast blickdicht. Darüber ein cremiger Schaum, fast weiß mit einem leichten Beigestich, der auch lange erhalten bleibt. Optisch ist das Bier mehr als perfekt und ich stelle mir spontan die Frage, ob ich meine Erwartungen sogar zu niedrig angesetzt habe. Das Aroma besticht durch eine Vielfalt von Düften. Kaffee, Banane, Gewürze, Mandel… Damit bestätigt das Aroma den optischen Eindruck voll und ganz. Komme ich jetzt zum ersten Schluck. Der Antrunk ist wie erwartet stark und süß. Jetzt bemerke ich auch erstmals die sehr feinperlige Kohlensäure. Der Körper ist sehr intensiv. Der Geschmack wird durch die Röststoffe mit Kaffee- und Schokoladennoten bestimmt, ist dabei aber auch fruchtig (schmecke ich da schwarze Johannisbeeren?) und enthält wenig Säure. Im Abgang ist das Bier mäßig bitter, die Schokoladen- und Kaffeenoten bleiben lange erhalten. Meine Erwartungen wurden voll und ganz erfüllt. Aber lässt sich der Genuss noch steigern? Ich habe gerade eine bittere Schokolade mit Kirsch und Chili hier. Zwischen den Schlucken gegessen baut sich ein Kontrast auf, der den Genusswert des Bieres noch steigert.

Meiner Meinung nach ist dies eines der besten Biere, die ich bislang verkostet habe. Wenn ich im Januar wieder in Hamburg bin, werde ich nachsehen, ob ich noch einige Flaschen bekommen kann. Dieses Bier lässt sich sicher nicht nur trinken, sondern ich könnte mir durchaus auch vorstellen, dass es möglich ist, daraus ein richtig leckeres Dessert zu zaubern.

Zutaten:

Wasser , Weizenmalz, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

12,0 % Vol.

Stammwürze:

25,5° Plato

Bittereinheiten:

15 IBU

Brauerei:

Weißes Bräuhaus Schneider & Sohn GmbH
93309 Kelheim
http://www.schneider-weisse.de

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