Archiv für den Monat: August 2020

Nothelfer Trunk

Bereits seit dem Jahr 1803 wird oberhalb der Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen das Vierzehnheiliger Bier gebraut – ein “Nothelfer” im wahrsten Sinne des Wortes. Denn wenn die vielen Pilger oberhalb der Kirche aus dem Wald kommen, begeben sich nur die wenigsten sofort in die Kirche, sondern stärken sich zuvor lieber bei einem Bier und einer Brotzeit.

Dunkel mahagonifarben mit einer beigen sahnigen Schaumkrone, die lange erhalten bleibt, präsentiert sich das Bier im Glas. Wirklich – ein Bier wie gemalt.

Das Aroma ist malzbetont. Ich rieche Karamell mit einem Hauch Mokka.

Der Antrunk ist frisch mit einer leichten Süße. Während sich das Bier auf der Zunge verteilt bleibt die Süße erhalten, dazu kommen leichte Noten nach Schokolade und Haselnuss. Dabei bleibt das Bier angenehm schlank. Erst im Abgang kommt ein leichtes Bitter zum Vorschein, das sich mit der Süße vermengt. Leider ist der Nachklang recht kurz.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,1 % Vol.

Stammwürze:

12,9° Plato

Brauerei:

Brauerei Trunk
Vierzehnheiligen 3
96231 Bad Staffelstein
https://brauerei-trunk.de/

Affligem Dubbel

Affligem Bier gibt es angeblich seit fast 1000 Jahren. Ursprünglich wurde es gebraut, um das schlechte Trinkwasser zu ersetzen, heute ist das Abteibier weltberühmt, preisgekrönt und hat eine lange und spannende Historie…

Wouter, der aktuelle Braumeister von Affligem erzählt: “Die Geschichte von Affligem beginnt bereits im Jahr 1074. Damals beschlossen sechs Ritter Mönche zu werden. Sie gründeten den Orden “Felix Concordia” und erbauten eine Abtei in der belgischen Stadt Affligem, etwa 20 Kilometer von Brüssel, die bald zu einer der einflussreichsten Abteien Flanderns wurde.” Aufgrund der schlechten Wasserqualität brauten sie Bier, um ihren Durst zu löschen. “Dieses wurde bald zu einer wichtigen Einnahmequelle für das Kloster.” Wie sich das Bier heute so macht will ich jetzt herausfinden.

Kupferfarben und gefiltert läuft das Bier ins Glas. Die sehr üppige hell-beige Schaumkrone bleibt sehr lange erhalten. Ein Bier wie gemalt.

Röstig und süß duftet das Bier nach Brotkrume, unterlegt mit deutlichen würzigen Noten. Da bekomme ich glatt Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist dann weniger süß als ich es erwartet hatte, dafür aber schön malzig. Bei der Auswahl des Malzes haben die Brauer ein richtig gutes Händchen gehabt. Auf der Zunge kommt das passende Bitter dazu. Das Mundgefühl ist voll und weich, dabei wirkt das Bier schwerer als ich es bei 6,8 Volumenprozent erwartet hätte. Der Abgang zeichnet sich durch ein freundliches Bitter mit langem Nachklang aus.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Glucosesirup, Kräuter, Hopfen, Hopfenextrakt, Zucker, Hefe

Alkoholgehalt:

6,8 % Vol.

Brauerei:

N.V. Brasserie Alken-Maes S.A.
Ringlaan 18
1745 Opwijk
Belgien
www.affligembeer.com

Maisel & Friends – Sour IPA

Es war mal wieder so weit: DHL brachte mir überraschend ein Paket aus Bayreuth, Inhalt: eine Flasche Sour IPA von Maisel & Friends. Wenn dieser Bierstil gut gemacht ist, kommt er bei den derzeitigen Temperaturen um die 30° Celsius genau richtig – fruchtig und erfrischend. Nachdem ich die Flasche auf die richtige Temperatur heruntergekühlt habe will ich sie jetzt mal öffnen und verkosten.

Goldgelb und nur leichter Hefetrübung präsentiert sich das Bier im Glas. Die Schaumkrone ist sahnig und sie bleibt sehr lange erhalten.

Das Aroma? Kurz gesagt ein Früchtekorb. Aromen nach Grapefruitkernen, Zitrusfrüchten, Zitronenschalen steigen mir in die Nase, aber auch die Süße von Maracuja und Ananas. Wieder einmal erstaunt es mich, was so alles im Rahmen des Reinheitsgebots möglich ist.

Der Antrunk ist für ein IPA überraschend süß und frisch, auch wenn die ebenfalls frische und fruchtige Säure vom ersten Moment an die erste Geige spielt. Aber auch wenn die Säure im Vordergrund ist, bleibt sie doch zurückhaltend genug, um die anderen Geschmacksnuancen nicht zu überdecken. So bleibt immer auch die Süße präsent und die Aromen spiegeln sich auf der Zunge wider. Das sorgt für ein volles Mundgefühl und eine für ein Sour IPA ungewöhnliche Süffigkeit. Im Abgang wird die Säure etwas schwächer und macht der Fruchtigkeit Platz, die durchschnittlich lange nachklingt.

Alles in Allem ist das Sour IPA von Maisel & Friends für einen perfekten Ausklang eines heißen Sommertages geeignet. Und wie es so mit Sondersuden ist – wenn sie weg sind, sind sie weg und sie kommen auch nicht zurück. Erhältlich ist das Sour IPA im Onlineshop von Maisel & Friends.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

6,6 % Vol.

Stammwürze:

15,3° Plato

Brauerei:

Brauerei Gebrüder Maisel KG
Hindenburgstr. 9
95445 Bayreuth
https://maiselandfriends.com/

27.8. – 30. 8. 2020: 1. Hamburger Beer Weekend

Im 16. Jahrhundert gab’s in Hamburg über 500 Brauereien. Alles drehte sich hier ums Bier. Es war das Hopfengetränk, das die Hansestadt reich machte. Und heute? Heute ist die Stadt eines der größten Zentren der kreativen Bierkultur in Deutschland. Das wollen die Hamburger Brauer, Gastronomen und Stores, feiern: Mit dem Hamburg Beer Weekend!

Was ist das Hamburg Beer Weekend?

Das Hamburg Beer Weekend (#HHBW) ist ein dezentrales Bierfest, das vom 27.08 -30.08.2020 stattfinden wird. Warum dezentral? Weil auf diese Weise sowohl den Hygienevorschriften und auch den eigenen Sicherheitsansprüchen der Veranstalter gerecht wird.

Erdacht und umgesetzt wird es von einem kreativen Kollektiv von Brauereien, Stores und Gastronomien.

Die Initiatoren der #HHBW:

  • Jens Hinrichs, Bunthaus Brauerei
  • Udo Spallek, Emilienbier
  • Brian Schlede, BrewCraft
  • Daniel Hertrich und Axel Ohm, ÜberQuell Brauerei

Was ist geplant?

Das gibt es so nur an der Elbe: Über 20 Gastronomien, Stores und Brauereien laden an diesem Wochenende dazu ein, neue Geschmackswelten zu erkunden. Die Programminhalte sind so vielfältig wie die Hamburger Bierwelt selbst.

Einige Beispiele:

  • Donnerstag, 27.08.20: Kick-off und Fassanstich des Hamburg Beer Weekend, Bootstour nach Wilhelmsburg und After Cruise Event im Bunthaus Schankraum auf dem Kulinarischen Campus im Wasserwerk. Highlight des Abends: Showcase mit Emilienbier.
  • Freitag, 28.08.20: Das ÜberQuell feiert den 500. Geburtstag von Hamburgs wohl ältestem Beerlover und Bierautoren Henricus Knaust mit dem Web-TV-Beer Talk “Spaß im Glas” und einer Verköstigung von nach historischem Vorbild gebrauten Bieren.
  • Sonnabend, 29.08 & Sonntag, 30.08.20: Ganz neu dabei in der Hamburger Bierszene: Die Baby Goat-Crew präsentiert ihre Biere in ihrem frisch eröffneten Brewpub.

Weitere Highlights:

  • Die Landgang Brauerei bietet die Möglichkeit ein eigenes Etikett zu designen
  • Der Bierspezialitäten-Store Beyond Beer holt die belgischen Sauer- und Champagnerbiere aus dem Safe: Es wird prickelnd mit 3Fonteinen.
  • Die Kehrwieder Kreativbrauerei lässt einen Blick hinter die Kulissen zu und krönt die Einblicke mit einer Verkostung.
  • Italienische Momente im Brewpub Malto in Altona: Inhaber und Brauer Francesco Ludovico reicht Käse aus seiner Heimat zu den eigenen Bierspezialitäten.
  • In der Bar Oorlam trifft Craft Genever auf Craft Beer. Eine Hochzeit der Sinne unter fachkundiger Anleitung.
  • Anlässlich der #HHBW wird es einen Collaboration Sud – ein gemeinsam gebrautes Festbier von allen teilnehmenden Brauereien im originellen Design geben.

Das ist nur eine Auswahl der sensorischen Abenteuer, die die Veranstalter ihren Gästen bereiten werden. Im Mittelalter war Hamburg das Brauhaus der Hanse. An diesem Wochenende soll daran angeknüpft werden.

Veranstaltungsprogramm und alle weiteren Infos finden Sie auf der Webseite der Veranstalter: www.beerweek.hamburg.

Abbaye de Vauclair – Bière Ambrée

Seit 2001 wird in der Brasserie de Vauclair gebraut. Die Biere aus diesem Haus haben sich im Laufe der Jahre einen ausgezeichneten Ruf erworben. Seit Anthony Nury, zunächst Mitarbeiter und Partner, seit 2013 Braumeister der Brauerei wurde, ist der Erfolg der Biere, das mehrere Jahre in Folge auf dem Salon de L’Agriculture in Paris und beim Concours International de Lyon ausgezeichnet wurde, vor allem der eines leidenschaftlichen Teams. Die Biere aus der Brauerei, die Lidl in Deutschland anbietet, tragen den Namen der Brauerei, werden auf der Website der Brauerei aber nicht gelistet, was für mich darauf hinweist, dass diese Biere ausschließlich für Lidl hergestellt werden. Dies ist nun das zweite Bier, das ich von Lidl aus dieser Brauerei bekommen habe. Ich hatte bereits das Imperial verkostet und es hat mir eigentlich ganz gut gefallen. Nicht dass es der ganz große Bringer gewesen wäre, aber das kann ich für einen Preis von unter 2 Euro auch nicht verlangen. Aber das Preis-/Leistungsverhältnis war schon wirklich gut. Deshalb hoffe ich auch jetzt auf einen ordentlichen Genuss.

Bernsteinfarben und gefiltert läuft das Bier ins Glas und bildet dabei eine durchschnittlich große feinporige und elfenbeinfarbene Schaumkrone, die durchschnittlich lange erhalten bleibt.

Das Bier duftet recht süß nach Toffee, begleitet durch einige würzige Noten, die aber eher im Hintergrund bleiben.

Der erste Schluck zeichnet sich erst einmal durch eine sehr großzügig dosierte Kohlensäure aus, so dass es direkt einige Zeit erfordert, bis ich die Süße des Bieres schmecke. Dann kommt ein passendes Bitter dazu. Ich vermisse jegliche Fruchtigkeit, auch die würzigen Noten verstecken sich recht erfolgreich. Das Mundgefühl ist weich, aber nicht voll. Im Abgang wird das Bier etwas trockener und ich schmecke die würzigen Noten etwas stärker. Der Geschmack klingt aber kaum nach.

Nachdem ich das Imperial der Brauerei durchaus genossen habe, bin ich von diesem Bier leider sehr enttäuscht.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Zucker, Weizen, Invertzuckersirup, Glukosesirup, Hopfen, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

6,1 % Vol.

Brauerei:

Brasserie de Saint-Omec
35 bis Boulevard de Strasbourg
62500 Saint-Omer
Frankreich
www.brasserie-saint-omer.com

Allgäuer Ökobier

Das Allgäuer Ökobier ist ein helles Export, das mit Zutaten entsprechend der EU-Ökoverordnung gebraut wurde. Im Internet habe ich den Hinweis gefunden, dass die Brauerei früher mit Bioland-Zutaten gebraut hat. Wenn diese Information stimmt, hat die Brauerei ihre Ansprüche leider nach unten korrigiert. Es kann aber auch daran liegen, dass besonders der Hopfen in Bioland-Qualität nicht in ausreichender Menge am Markt ist. Positiv ist aber zu bemerken, dass die Brauerei Höss regional einkauft. Der Hopfen stammt aus Tettnang im Bodenseekreis und das Malz aus einer Mälzerei in Bayern. Jetzt will ich mal feststellen, was die Brauerei im Allgäu daraus gemacht hat.

Hell goldfarben und gefiltert strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Die feinporige Schaumkrone ist recht klein und sie fällt auch schnell in sich zusammen.

Das Aroma ist malzbetont, unterstützt durch einige würzige Noten.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine leichte Süße aus. Obwohl die Kohlensäure eher gering dosiert ist wirkt das Bier nicht abgestanden, sondern wirklich frisch. Auf der Zunge entwickelt sich ein leichtes Bitter, das gut auf die Süße abgestimmt ist und auch die würzigen Aromen spiegeln sich auf der Zunge wider. Das Mundgefühl ist weich und nicht ganz rund. Der Abgang ist mild mit kurzem Nachklang.

Alles in Allem ist das Allgäuer Ökobier ein ordentliches Bier, das zu einem bayrischen Schweinsbraten oder ähnlichem passt. Eigenschaften, die bei mir eine Begeisterung hervorrufen, kann ich allerdings nicht feststellen. Die Brauerei Höss stellt neben ihren Traditionsbieren aber auch zwei Craft-Biere her. Nach der Verkostung des Ökobiers bin ich auf diese Biere auf jeden Fall gespannt und wenn ich sie mal irgendwo sehe, werde ich sie mir sicherlich kaufen.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,2 % Vol.

Stammwürze:

12,6° Plato

Bittereinheiten:

21 IBU

Brauerei:

Privatbrauerei Höss GmbH & Co. KG
Grüntenstraße 7
87527 Sonthofen
https://hirschbraeu.de/

Affligem Blond

Affligem ist eine belgische Brauerei, die in der flämischen Gemeinde Opwijk beheimatet ist und die seit dem Jahr 2000 zum weltweit tätigen Brauereikonzern Heineken gehört.

Goldgelb und mit einer sahnigen Schaumkrone, die lange erhalten bleibt, strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen.

Das Aroma ist malzbetont. Der Duft nach Karamell steht im Mittelpunkt, unterstützt durch Noten nach Hefe, Nelken und anderen Gewürzen.

Der Antrunk wird durch eine leichte Süße und die reichliche Dosierung der Kohlensäure dominiert. Auf der Zunge entwickelt sich ein ausgewogenes Bitter, wobei aus dem Hintergrund etwas Zitrusfrucht dazukommt. Insgesamt ist es ein vollmundiges und rundes Bier. Im Abgang stelle ich ein leichtes freundliches Bitter mit langem Nachklang fest.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Glucosesirup, Hopfen, Hopfenextrakt, Zucker, Hefe

Alkoholgehalt:

6,8 % Vol.

Brauerei:

Brasserie Alken-Maes S.A.
Ringlaan 18
1745 Opwijk
Belgien
https://www.affligembeer.com/

Hoppfebräu Fuchsteufelswuid

Markus Hoppe ist ein Gypsybrauer. Er entwickelt seine kreativen Ideen auf kleinen Versuchsanalgen und erst wenn das Rezept voll ausgereift ist, geht der Braumeister in eine andere Brauerei und braut dort seinen Sud auf größerer Anlage. So wird handwerklich rein auf Qualität abgezielt und nach bayerischem Reinheitsgebot gebraut. Alle Biere von ihm sind nach dem bayrischen Reinheitsgebot gebraut. Markus setzt die Rohstoffe nur anders ein. Dies gilt auch für die Kreation, die jetzt vor mir steht. Es handelt sich um das Fuchsteufelswuid, ein Double IPA.

Kupferrot mit einer sehr agilen Kohlensäure fließt das Bier ins Glas. Dabei bildet sich eine durchschnittlich große feste Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt.

Das Aroma ist malzbetont. Ich rieche Düfte nach Karamell und Südfrüchten sowie einige kräftige harzige Noten. Das intensive Aroma lässt sich am besten mit fruchtig-bitter umschreiben.

Der Antrunk ist frisch und überrascht mich mit einer unerwarteten Süße. Der Geschmack ist fruchtig-Bitter, die Aromen spiegeln sich auf der Zunge wider. Dabei ist das Bier weich und rund, das Mundgefühl ist voll. So viel Süffigkeit erlebe ich bei einem IPA selten. Der Abgang überzeugt durch ein freundliches Bitter mit langem Nachklang.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Caramelmalz Aroma, Melanoidinmalz, Pilsner Malz), Hopfen (Calypso, Galaxy, Hallertauer Taurus), Hefe

Alkoholgehalt:

8,2 % Vol.

Stammwürze:

18° Plato

Bittereinheiten:

72 IBU

Empfohlene Genusstemperatur:

9° – 12 °Celsius

Brauerei:

Hoppebräu GmbH
Tölzer Straße 37
83666 Waakirchen
www.hoppebraeu.de

Wainwright

Die britische Brauerei Marston’s, aus der das Bier stammt, das jetzt vor mir steht, wurde 2007 unter diesem Namen bekannt, als die Wolverhampton & Dudley Breweries umfirmiert wurden. Seitdem wurden noch verschiedene Brauereien übernommen, so dass das Golden Bier nach Angaben der Brauerei das am Häufigsten verkaufte Golden Ale in Großbritannien ist. Im Mai 2020 übernahm Carlsberg 60 % der Anteile der Brauerei.

In hellem Goldgelb läuft das Bier ins Glas und bildet dabei eine recht kleine feinporige Schaumkrone, die aber lange erhalten bleibt.

Das Aroma ist nicht allzu intensiv und auch nicht sonderlich kreativ. Der Karamellduft ist dominant, einige würzige Noten kommen dazu sowie ein Hauch Fruchtigkeit mit dem Duft nach Zitrone.

Der Antrunk ist überraschend süß und bringt durch die reichlich dosierte Kohlensäure sowie die leichte Zitrusnote eine leichte Frische mit. Der Körper ist recht schlank, das Bitter und die Fruchtigkeit sind beide nicht allzu ausgeprägt. Erst im Abgang wird das Bitter etwas stärker und es klingt durchschnittlich lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Glukosesirup, Hopfen (Magnum, Tradition, Hersbrücker, Styrian Goldings), Hefe

Alkoholgehalt:

4,1 % Vol.

Brauerei:

Marstons PCL
Wolverhapton
WE1 4JT
Großbritannien
https://wainwrightgoldenbeer.com/

Hanscraft Imperial Stout Vintage 2019

Das Bier, das jetzt vor mir steht, verspricht, etwas ganz Besonderes zu sein. Es handelt sich um ein Imperial Stout, das neun Monate lang in Weinbrand- und Portfeinfässern gelagert und gereift wurde. Es hat 10,5 Volumenprozent Alkohol und – das ist die Besonderheit – kein Mindesthaltbarkeitsdatum. Stattdessen steht auf dem Rückenetikett der Hinweis: “Über Jahre hinweg haltbar”. Nun können malzbetonte Biere mit hohem Alkoholgehalt durchaus noch in der Flasche reifen und dabei besser werden, aber dass die praktisch unbegrenzte Haltbarkeit auf dem Etikett steht erlebe ich zum ersten Mal.

Blickdicht schwarz fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine kleine feinporige und haselnussbraune Schaumkrone, die sich schnell auflöst.

Zunächst fällt mir die Intensität und Komplexität des Aromas auf. Der Duft dunkler Schokolade mit sich mit dem Duft von Vanille. Dazu kommt. Dass das Bier sowohl in Weinbrand- als auch in Portweinfässern gelagert und gereift wurde. Ob dafür ein Teil des Bieres in der einen Fassart und der Rest in der anderen Fassart gelagert wurde oder ob das gesamte Bier nacheinander in beiden Fassarten gereift wurde ist mir leider nicht bekannt. Auf jeden Fall lässt sich die Lagerung in den beiden Fassarten im Aroma feststellen. Hätte ich nicht gewusst, in welchen Fässern das Bier gereift wurde, hätte ich das vermutlich nicht identifizieren können, aber dann hätte ich auf jeden Fall rätseln können, woher die komplexen Aromen stammen.

Wie erwartet ist das Bier recht süß und mich begeistert die sehr passend dosierte Kohlensäure. Auf der Zunge drängt sich der Geschmack des Portweinfasses in den Vordergrund und ergänzt den Geschmack nach Bitterschokolade und Trockenfrüchten. Ich schmecke auch eine fruchtige Säure, die aber minimal bleibt. Der Geschmack des Alkohols passt sich den anderen Geschmacksnuancen an und unterstützt sie. Im Abgang wird das Bier trockener, der Geschmack des Portweinfasses bleibt im Vordergrund gemeinsam mit den Aromen nach Kakao und Röststoffen. Der Geschmack klingt durchschnittlich lange nach.

Das Vintage 2019 ist nicht so ganz mein Geschmack, was aber durchaus auch daran liegen kann, dass ich das Bier im Sommer getrunken habe. Ein Imperial Stout ist nunmal eher ein Winterbier. Aber zusammen mit einem Eis, beispielsweise einem Malaga, kommt das Bier schon richtig gut zur Geltund.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Roggenmalz, Hafermalz, Hopfen (Chinook), Hefe

Alkoholgehalt:

10,5 % Vol.

Brauerei:

Hanscraft & Co. GmbH
Nordring 53-55
63843 Niedernberg
http://hc-co.de/