Archiv für den Monat: Juli 2020

7.8.20: Turmklause Luckenwalde – Internationaler Tag des Bieres

Lang, viel zu lang, war die Pause, die uns Corona aufgezwungen hat. Nun geht es langsam wieder los. Allerdings ist es nicht die Frage, ob Corona wieder zuschlagen wird, sondern die Frage ist nur, wann, wo und wie stark die nächsten Corona-Ausbrüche sein werden. Informieren Sie sich also auf jeden Fall bei den Veranstaltern der hier vorgestellten Events bevor Sie sich auf den Weg machen, ob die Veranstaltungen wirklich stattfinden. Wenn ich von einer Absage erfahre werde ich es hier veröffentlichen, ich kann aber keine Garantie dafür übernehmen, dass ich von jeder Absage erfahre.

Die erste Veranstaltung findet am internationalen Tag des Bieres, also am 7. August, in der Turmklause, Baruther Str. 21 in Luckenwalde statt. Die Veranstalter haben sich für den Eintrittspreis von 45,00 Euro einiges einfallen lassen. Es gibt:

  • einen Begrüßungscocktail
  • ein 3-Gang-Menü
  • eine Brauereiführung
  • eine Bierverkostung
  • sowie viel Wissenswertes rund ums Thema Bier und ein
  • kleines Bierquiz mit Gewinnchance auf einen Braukurs

Wäre das nicht etwas für Sie? Dann reservieren Sie sich schnell einen Platz über die Mailadresse reservierungen@turmklause.de und vergessen Sie nicht, in der Mail Ihre Telefonnummer sowie Ihren vollständigen Namen anzugeben. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.

Yankee & Kraut – Transfusion

Nichts gegen auffällige und ungewöhnlich gestaltete Etiketten, aber das Etikett dieses Bieres ist doch sehr unübersichtlich, so dass ich einige Zeit benötigt habe, herauszufinden, wie das Bier überhaupt heißt. Aber da das Brauerduo aus Ingolstadt bekanntlich tolle Biere braut, gehe ich mal davon aus, dass dieses Bier das in meinen Augen misslungene Etikett mehr als wiedergutmacht.

Bernsteinfarben und mit geringer Hefetrübung fließt das Bier ins Glas. Der feinporige Schaum bleibt lange erhalten. Optisch gefällt mir das Bier schon mal.

Düfte nach Karamell und Zitrusfrüchten steigen mir in die Nase, abgerundet durch einige würzige Noten.

Der Antrunk ist recht süß, was mich doch ein wenig überrascht. Während sich das Bier auf der Zunge verteilt kommt ein leichtes Bitter dazu. Auch die Zitrusaromen spiegeln sich auf der Zunge wider. Damit kann das Bier mir gefallen, auch wenn es keine Überraschungen bereithält. Der Abgang zeichnet sich durch ein leichtes Bitter mit kurzem Nachklang aus.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Caramünch, Pilsener), Hopfen (Callista, Comet, Hallertauer Perle), Hefe

Alkoholgehalt:

4,4 % Vol.

Stammwürze:

10° Plato

Brauerei:

Yankee&Kraut GbR
Donaustraße 3
85049 Ingolstadt
https://yankeeundkraut.de/

Weihenstephan bestätigt aktuellen Trend zu alkoholfreiem Bier

Einer der wirkungsmächtigsten Megatrends, der unser Ess- und Trinkverhalten nachhaltig verändert, ist laut Food-Trendforscherin Hanni Rützler die Gesundheit. Das war er bereits vor der Corona-Krise und hat durch sie einen weiteren Schub versetzt bekommen. Die Getränkebranche verzeichnet unter dem Stichwort “Liquid Evolution” eine ungebrochene Nachfrage nach alkoholfreien Getränken in allen Sparten. Eine Entwicklung, die die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan anhand von konkreten Ausstoßvolumen 2019 beim alkoholfreien Weißbier bestätigt. Die Zwischenbilanz des alkoholfreien Produktsegments der nach eigenen Angaben ältesten Brauerei der Welt für das erste Halbjahr 2020 belegt den Wunsch der Verbraucher nach alkoholfreien Getränken und einem gesunden Lebensstil, bei dem der Genuss nicht zu kurz kommt.

“Seit der Einführung unseres alkoholfreien Weißbiers 1994 beobachten wir einen kontinuierlichen Aufwärtstrend und konnten 2019 einem Ausstoß von fast 40.000 hl für unser alkoholfreies Weißbier verbuchen. Den Wunsch, vor allem der jüngeren Generation, nach geschmacklich ausbalancierten, alkoholfreien Getränken, wie er im Foodreport 2021 als Trend dargestellt wird, können wir bestätigen. Natürlich hat die Corona-Krise auch Auswirkungen auf unsere Absatzsituation; jedoch ist das Verhältnis von verkauftem Weißbier zur alkoholfreien Variante mit dem des Vorjahres zu vergleichen”, zeigt Brauereidirektor Prof. Dr. Josef Schrädler die Entwicklung der letzten Jahre auf.

Ein Drittel der Deutschen lebt nach eigenen Angaben “sober” und trinkt selten beziehungsweise weniger als einmal die Woche Alkohol. Diese besonders gesundheitsbewussten Konsumenten wollen jedoch nicht auf Genuss verzichten, sondern sind auf der Suche nach Getränken, mit denen sie laut Foodreport 2021 ebenso “(…) differenzierte und vielfältige Geschmackserfahrungen machen können wie mit alkoholischen Drinks. Und sie sind neugierig und offen für komplexere Aromen und erwarten zugleich eine ähnlich hohe Qualität wie bei handwerklich hergestellten Bieren.”

“Und genau diese Erwartungen können wir mit unserem alkoholfreien Weißbier bestens bedienen. Das liegt unter anderem an einem Verfahren, das wir in Zusammenarbeit mit der TU München entwickelt haben. Wir setzen auf eine schonende, naturnahe Entalkoholisierung, agieren also physikalisch, mit dem der volle Geschmack der jeweiligen Bierspezialität erhalten bleibt. Dabei wird der Alkohol erst nach dem traditionellen Brauprozess und der vollen Reifephase schonend entzogen”, lässt sich Dr. Schrädler in die Karten blicken und wirft einen Blick in die Zukunft: “Wir bleiben an diesem Segment dran und werden in den nächsten Monaten intensiv an neuen Entwicklungen arbeiten, Justierungen an den Rezepturen vornehmen und sicherlich auch weiter investieren. Unserer Ansicht nach, und der vieler Branchenexperten, bietet die alkoholfreie Sparte viel Potenzial.”

Die alkoholfreien Bierspezialitäten der Bayerischen Staatsbrauerei, ober- sowie untergärig, werden mit einem speziellen Verfahren hergestellt, das die Brauerei zusammen mit der Technischen Universität München entwickelt hat: die Vakuum-Fallstromverdampfung. Es handelt sich hierbei um ein besonders aufwendiges, aber auch schonendes Verfahren, bei dem einem vollständig vergorenen und gereiften Bier durch Erwärmung im Vakuum der Alkohol entzogen wird. Dadurch bleiben der ursprüngliche Biergeschmack und der Charakter des Bieres weitgehend erhalten. Zudem schmeckt das alkoholfreie Bier weniger süß und ist kalorienärmer, als wenn mit gestoppter Gärung gearbeitet wird. Bei diesem gängigen Verfahren wird die Gärung vorzeitig abgebrochen, um die Alkoholbildung zu vermeiden. Die so hergestellten alkoholfreien Biervarianten sind süßer, da mehr Restzucker im Endprodukt enthalten ist, was bei der Methode der Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan nicht der Fall ist.

Troubadour Magma

Die Brauerei The Musketeers liegt in Belgien und entwickelt seit über 15 Jahren Biere mit eigenem Charakter. Die Braumeister lassen sich inspirieren von nationalen und internationalen Bierstilen. Gebraut werden in der Troubadour Serie verschiedene Biere, das Flaggschiff darunter ist das Troubadour Magma, ein Imperial IPA mit 9 Volumenprozent Alkohol.

Bernsteinfarben und hefetrüb fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine durchschnittlich große sahnige Schaumkrone, die lange erhalten bleibt. Die Optik gefällt mir schon mal.

Beim Aroma fällt mir zuerst der typische Duft der belgischen Bierhefe auf. Dazu kommt der Duft nach Biskuit sowie eine ordentliche Fruchtigkeit. Ich rieche Orangen, Bananen, süße Südfrüchte, dazu einige würzige Noten. Hier mischt sich die Fruchtigkeit eines IPAs mit der hefigen Herbe belgischer Tripel. Dabei sind die 9 Volumenprozent Alkohol gut eingearbeitet. Das macht wirklich Lust auf den ersten Schluck.

Als erster Eindruck meldet mir meine Zunge eine leichte Malzsüße, verbunden mit dem Geschmack nach Karamell. Die feinperlige Kohlensäure ist gut dosiert und sorgt für eine ordentliche Frische. Der Körper ist für ein IPA voll und schwer, fast likörartig. Die Süße nimmt auf der Zunge zu und paart sich mit einem diskreten Bitter. Die Fruchtigkeit ist deutlich weniger stark ausgeprägt als ich es nach dem Aroma erwartet hätte und erinnert jetzt an Trockenfrüchte. Auch der Alkohol kommt aus dem Hintergrund. Im Abgang wird das Bier trockener, das Bitter bleibt diskret und die Fruchtigkeit dominiert. Sie klingt noch lange nach.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

9,0 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij The Musketeers
Reepstraar 208
9170 Sint-Gillis-Waas
Belgien
www.themusketeers.be

Neuzeller Erdbeer Bier

Die Klosterbrauerei im brandenburgischen Neuzelle mischt ja so einiges in ihr Bier. Die neueste Kreation ist das Erdbeer Bier. Das Bier wurde mit Erdbeersaft und etwas Invertzuckersirup gemischt. Das Ergebnis steht jetzt vor mir.

Leuchtend rot präsentiert sich das Bier im Glas. Die feinporige Schaumkrone mit leichtem Rotstich ist anfangs durchschnittlich groß und fällt zunächst recht flott in sich zusammen. Ein Rest bleibt aber lange erhalten.

Das Aroma wird durch den Erdbeersaft dominiert, aber auch der Duft des Malzes steigt mir in die Nase. Der Hopfen ist aber eher zu erahnen als zu riechen.

Wie erwartet ist der Antrunk recht süß und ich würde mir etwas mehr der sehr feinperligen Kohlensäure wünschen. Auf der Zunge bleibt der Erdbeergeschmack im Vordergrund, während er die bierigen Noten in den Hintergrund drückt. Das Mundgefühl ist aber voll und rund. Auch der Abgang ist fruchtig und er klingt nur kurz nach.

Für meinen Geschmack ist in diesem Bier der Erdbeergeschmack zu dominant. Trotzdem kann ich mir vorstellen, dass es seine Liebhaber findet. Wenn ich dieses Bier noch einmal kaufen kann, werde ich versuchen, ob es sich zum Herstellen eines Tortengusses oder auch zum Mixen eines Cocktails eignet. Das kann ich mir sehr gut vorstellen.

Zutaten:

Bier (Wasser, Gerstenmalz, Hopfen), Erdbeersaft, Invertzuckersirup

Alkoholgehalt:

3,3 % Vol.

Brauerei:

Klosterbrauerei Neuzelle GmbH
Brauhausplatz 1
15898 Neuzelle
www.klosterbrauerei.com

Straffe Hendrik Quadrupel

Straffe Hendrik läutete die Ära der von der Brauerei De Halve Maan in Brügge gebrauten Biere mit starkem Geschmack und hohem Alkoholgehalt ein. Es ist das Flaggschiff der ältesten Brauerei in der Brügger Innenstadt, die ansonsten für ihre Brugse Zot Blond und Donker (dunkel) bekannt ist.

Straffe Hendrik ist ein Synonym für lebendige Biere deren Geschmack sich durch die erneute Gärung in der Flasche entfaltet. De Halve Maan kann auf fünfhundert Jahre Braugeschichte zurückblicken. Als Sendersud stellte De Halve Maan 1981 zum Gedenken an die Einweihung einer Statue des heiligen Arnold, des Schutzpatrons des Bierbrauens, in der Stadt Brügge ein spezielles obergärige “Strohbier” her. Der Name ist eine Hommage an die Generationen von Maes-Nachkommen, die alle Henri – Hendrik – genannt wurden und die für die Brauerei verantwortlich waren. Die Familie Straffe Hendrik wurde mit dem gleichnamigen Tripel gestartet, gefolgt vom Quadrupel, das jetzt vor mir steht.

Das dunkel mahagonifarbene Bier lässt mich schon durch seine Farbe etwas besonderes erwarten. Die sahnige Schaumkrone ist hellbraun und erinnert durchaus an die Crema eines Espresso.

Im Aroma fallen zunächst die Röststoffe auf, die dem Duft dieses Biers ihren Charakter verleihen. Aber auch der Duft nach Karamell ist deutlich wahrnehmbar, genau wie das Aroma dunkler Früchte und Trockenfeigen.

Der Antrunk ist wie erwartet recht süß. Mich überrascht, dass das Bier wenig Kohlensäure enthält, was mich in diesem Fall aber nicht stört. Auf der Zunge bleibt die Süße erhalten, gepaart mit einer leichten Fruchtigkeit. Jetzt tauchen auch einige würzige Noten auf. Ich schmecke Koriander und Anis. Das Mundgefühl ist voll und rund. Auch der Abgang ist immer noch süß und erinnert sogar etwas an Sirup. Dazu kommt ein sehr geringes Bitter, das aber überraschend lange nachklingt.

Zu diesem Bier passen verschiedene Desserts, vor allem mit Schokolade oder Puddinge, die an Bayrisch Creme erinnern. Die Brauerei traut dem Straffe Hendrik Quadrupel eine Mindesthaltbarkeit von 36 Monaten zu. Ich glaube aber, dass dieses Bier auch nach Ablauf der Mindesthaltbarkeit einen Versuch wert ist.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Saaz, Styrian), Hefe, Kandiszucker

Alkoholgehalt:

11 % Vol.

Empfohlene Genusstemperatur:

8°C / 46°F

Brauerei:

Brouwerij De Halve Maan
Walplein 26
8000 Brügge
Belgien
www.straffehendrik.be

Uwe IPA

Uwe ist eine neue Biermarke aus der Hansestadt Hamburg. Fünf Freunde haben sich das Ziel gesetzt, sich ausschließlich auf das Brauen von alkoholfreiem Bier zu konzentrieren und die Leute darin zu stärken, alkoholfreies Bier endlich selbstbewusst zu trinken. Einfach weil es schmeckt und weil man es kann – z. B. wenn Sie das nächste Mal im Feierabendverkehr feststecken, in der Mittagspause oder vor dem Sport. Um ein möglichst großartiges Geschmackserlebnis zu schaffen, werden alle alkoholfreien Biere von Uwe wie herkömmliche Biere gebraut. Das heißt, dass der Alkohol nicht nach dem Brauvorgang entzogen wird, sondern gar nicht erst entsteht. Das ist keine Magie, sondern die Leistung eines ganz besonderen Hefestammes, der keinen Alkohol verträgt. Dank dieser Wunderhefe gärt das Bier zwar, kommt dabei aber nicht über einen Alkoholgehalt von maximal 0,3% hinaus.

Golden-orange strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Die feste Schaumkrone ist schneeweiß, durchschnittlich groß und bleibt sehr lange erhalten. An der Optik gibt es nichts zu mäkeln.

Das Bier duftet nach Biskuitteig, unterstützt durch leichte Zitrusnoten sowie dem Duft nach Orangen. Ein Hauch Honigduft rundet das Aroma ab.

Der Antrunk ist leicht süß und durch die sehr reichlich vorhandene Kohlensäure herrlich frisch. Auf der Zunge lässt die Süße nach und ein freundliches Bitter kommt zusammen mit leichten grasigen Noten hinzu. Das Mundgefühl ist schlank und frisch. Der Abgang zeichnet sich durch ein leichtes Bitter mit durchschnittlichem Nachklang aus.

Mit gefällt das Bier, auch wenn ich es nicht wirklich als IPA identifiziert hätte. Mir kommt es eher wie eine Hopfenbrause vor, aber auf jeden Fall ist es angenehm.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

0,3 % Vol.

Brauerei:

Avalia Studios GmbH
Beim Grünen Jäger 10a
20359 Hamburg
https://trinkuwe.de/

Neue Rabattaktion der Klosterbrauerei Neuzelle

Kürzlich hatte die Klosterbrauerei in Neuzelle ihr Erdbeerbier mit einem Rabatt von 20 % angeboten. Jetzt haben sich die Brandenburger zu einer neuen Rabattaktion durchgerungen. Diesmal ist sie sogar noch größer ausgefallen. Es gibt wieder 20 %, diesmal aber nicht nur auf das Erdbeer-Bier, sondern auch auf das Kirsch-Bier.

Für alle Bestellungen Erdbeer Bier und Kirsch Bier erhalten Sie bis zum 3. August 2020 einen Nachlass von 20% mit dem Gutscheincode ERDBEER2020 bzw. KIRSCH2020.

Shanco Dubh Porter Barrel Aged

Die Basis dieser Bierspezialität ist das Shanco Dubh Porter aus dem Brehon Brewhouse in Irland. Um ihrer sowieso schon köstlichen Kreation die Krone aufzusetzen, haben sich die Brauer zu einem kleinen Experiment entschlossen: Statt in Flaschen wurde das vollendete Porter in ausgediente Whiskey-Fässer gefüllt und zur Lagerung in den Keller gestellt. In der Regel reift Shanco Dubh in der Flasche heran, nun darf es sich in aromatisches Holz gekleidet zu seiner ganzen Pracht entwickeln. Die Holzfässer wurden jahrelang zur Herstellung von Whiskey verwendet und haben in diesem Prozess die feine Aromatik des edlen Tropfens angenommen.

Nahezu blickdicht schwarz läuft das Bier ins Glas und bildet dabei eine durchschnittliche haselnussbraune Schaumkrone, die lange erhalten bleibt. An der Optik gibt es absolut nichts zu meckern.

Noch beeindruckender ist aber das Aroma. Der Duft nach dunkler Schokolade mischt sich mit Aromen gerösteter Haselnüsse, Rosinen und getrockneter Ananas, komplettiert mit dem Duft von Whiskey und einem Hauch Rauch.

Wie erwartet ist der Antrunk recht süß, wobei aber die reichlich dosierte Kohlensäure für eine angenehme Frische sorgt. Sensationell ist das Bier aber erst auf der Zunge. Alle Aromen spiegeln sich wider. Das Mundgefühl ist samtig, schwer und voll. Alles in Allem mach das Bier einen likörartigen Eindruck. Der Abgang ist bitter und süß, gepaart mit einer wirklich leichten fruchtigen Säure. Der Geschmack klingt lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

8,8 % Vol.

Stammwürze:

17° Plato

Brauerei:

Brehon Brewhouse Ltd.
Dunelty
Iniskeen
Carickmacross
Co Monaghan
Irland
http://www.brehonbrewhouse.ie/

Yankee & Kraut – Dry Humor

Dry Humor aus dem Hause Yankee&Kraut ist eine ganz besondere Bierspezialität, die auf dem deutschen Biermarkt noch recht selten zu finden ist. Es handelt sich um ein Brut IPA. Dieser Bierstil wird mit einem Enzym eingebraut, das sich um bestimmte, komplexe Zucker kümmert, die von der Hefe nicht verarbeitet werden können. Dieser Prozess wurde bisher vor allem bei wuchtigen, süßen Bieren, wie Stouts verwendet, um die Süße im Zaum zu halten. Verwendet man das Enzym zur Herstellung weniger süßer Bierstile, so erhält man ein unvergleichlich trockenes Endergebnis. Die Biere sind in der Tat so trocken, dass man sie Champagner-Biere, oder eben Brut Biere, nennt. Auf die Idee der Brut IPAs sind findige Brauer der amerikanischen Westküste gekommen. Dieser Bierstil ist allerdings nicht unumstritten. Ich erinnere mich, dass vor längerer Zeit der Biersepp vom Beerkeeper eine durchaus ernste Kritik an der Verwendung künstlich eingesetzter Enzyme geübt hat. Diese Praxis, die gerne bei industriell hergestellten Bieren eingesetzt wird, um den Brauprozess zu verkürzen, hat mit Craft nicht viel zu tun. Normalerweise würde das ich bei einem handwerklich hergestellten Lebensmittel nicht erwarten.

Golden mit leichtem Rotstich fließt das Bier ins Glas. Die Hefetrübung ist eher zurückhaltend, dafür ist die feste Schaumkrone umso ausgeprägter. Die Optik des Dry Humor gefällt mir schon mal.

Das Aroma ist überraschend komplex. Düfte nach Grapefruit und Zitrone steigen mir in die Nase, aber auch das Malz kommt hier zu seinem Recht. Abgerundet wird das Aroma durch den Duft frischer Kräuter. Da bekomme ich wirklich Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist frisch und wirklich trocken. Auf der Zunge entwickelt sich ein kräftiges und fruchtiges Bitter, das an Grapefruitkerne erinnert. Überhaupt spielen hier die Grapefruitnoten die Hauptrolle, aber auch das Malz kommt trotz des trockenen Geschmacks noch zu seinem Recht. Das Mundgefühl ist voll und rund, auch wenn durch die kräftige Trockenheit des Dry Humor die Drinkability etwas eingeschränkt ist. Im Abgang wird das Bitter erstaunlich mild, klingt aber trotzdem lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pilsener), Hopfen (Ariana Nectar, Callista, Hüll-Melon), Hefe

Alkoholgehalt:

6,8 % Vol.

Stammwürze:

12° Plato

Brauerei:

Yankee&Kraut GbR
Donaustraße 3
85049 Ingolstadt
https://yankeeundkraut.de/