Archiv für den Monat: Juli 2019

Schreckenskammer Kölsch

Wenn ein Bier einen so auffälligen Namen wie in diesem Fall “Schreckenskammer” hat, bin ich etwas kritisch, denn in vielen Fällen ersetzt der reißerische Name die Qualität des Bieres. Ob das auch in diesem Fall so ist will ich jetzt feststellen.

Eine Internet-Recherche ergab, dass der Name Schreckenskammer in diesem Fall wohl historisch gewachsen ist und nicht der ausschweifenden Phantasie eines Braumeisters. Tatsächlich gibt es drei mögliche Erklärungen für den ungewöhnlichen Namen des Brauhauses gegenüber von St. Ursula in der Nähe des Kölner Doms. Ach ja, es ist auch eines der ältesten Brauhäuser in der größten Stadt von NRW. Die Braustätte wurde im Jahr 1442 erstmals urkundlich erwähnt. Aber kommen wir zu den möglichen Erklärungen für den Namen.

Auf der Website der Schreckenskammer wird als eine mögliche Quelle des Namens angegeben, dass sich gegenüber dem Haus Johannisstraße 42 früher die Eisenbahner-Lehranstalt der Fränkisch-Märkischen-Eisenbahn befand. Da diese Anstalt räumlich recht schlecht ausgestattet war, musste bei Prüfungen auf die Räumlichkeit des Brauhauses zurückgegriffen werden. Als wieder einmal eine Prüfung im Brauhaus abgehalten wurde und ein staatlicher Prüfer hinzu kam, fragte dieser, da ihm die Räumlichkeiten nicht bekannt waren: “Na, wo ist denn nun die Schreckenskammer?” Aber es gibt noch eine Erklärung, wie das Brauhaus zu seinem Namen gekommen ist. Nach dieser Erklärung wurden die Gefangen, die im damaligen Gerichtsgebäude, in der Nähe des Rathauses, verurteilt wurden, auf dem Weg zu ihrer Richtstelle (Weckschnapp) in das Brauhaus zur Henkersmahlzeit geführt.

Eine dritte Erklärung geistert durchs Netz und schreibt den Namen der Nachbarschaft zu St. Ursula zu. Dort befindet sich quasi in unmittelbarer Nachbarschaft zum Schankraum die Goldene Kammer, eine Reliquienkammer, deren vier Wände mit großen Mosaiken aus menschlichen Gebeinen verziert sind. Der Anblick lässt einen wahrlich gruseln.

Jetzt reicht es aber mit der Theorie und Historie und es ist an der Zeit, endlich das Bier zu öffnen.

Recht intensiv goldgelb strählt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Die überdurchschnittlich große gemischtporige Schaumkrone bleibt recht lange erhalten.

Malzige Töne mischen sich in meiner Nase mit erdigen Noten und Kräuteraromen, unterstützt durch den Duft von Heu.

Der Antrunk ist leicht süß und ich stelle fest, dass die Kohlensäure recht sparsam vorhanden ist. Das hätte ich mir aber bereits denken können, wenn ich vorher das Rückenetikett gelesen hätte, auf dem steht, dass das Schreckenskammer Kölsch ohne zugesetzte Kohlensäure abgefüllt wurde. Dafür ist der Geschmack für ein Kölsch recht kräftig, ohne dass die für diesen Bierstil typische Frische verlorengehen würde. Auch auf der Zunge bleibt die Süße erhalten und ein leichtes Bitter gesellt sich dazu. Das führt zu einem halbwegs runden Mundgefühl. Der Abgang ist minimal bitter und er klingt recht kurz nach.

Das Schreckenskammer Kölsch passt jetzt im Sommer gut zu einem gemütlichen Grillabend.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,0 % Vol.

Brauerei:

Schreckenskammer KG
Postfach 102405
50464 Köln
www.schreckenskammer.com

Genys Trys Vienuoliai

Nun steht ein Tripel im belgischen Stil vor mir. Es stammt allerdings nicht aus Belgien, sondern aus Litauen. Der Bierstil war vermutlich auch Grundlage für den Namen dieses Biers, Trys Vienuoliai, oder auf Deutsch “Drei Mönche”. Schließlich kennt Belgien nicht nur Tim und Struppi, sondern es ist auch das Land der Trappistenbrauereien. Erstaunlich finde ich aber die Qualität vieler Biere aus dem Baltikum. Diese Gegend ist ja nun traditionell nicht für ihre kulinarischen Hochgenüsse bekannt. Trotzdem kommen gerade von dort in den letzten Jahren etliche Biere in vielen traditionellen Stilen, die sich mit den Erzeugnissen der Brauereien in den jeweiligen Ursprungsländern durchaus messen können. So auch mit den drei Mönchen, die ich jetzt verkosten und durchaus mit der Qualität der belgischen Trappistenbiere im Hinterkopf bewerten werde.

Kupferfarben und leicht hefetrüb präsentiert sich dieses Tripel im Glas, gekrönt durch eine durchschnittliche Menge feinporigen beigen Schaum, der lange erhalten bleibt.

Aromen nach Karamell und Steinfrüchten steigen mir in die Nase und auch die 7,6 Volumenprozent Alkohol sind deutlich zu riechen, ohne dabei zu stören. Im Gegenteil – der Geruch des Alkohols passt sich gut in die fruchtigen und süßen Aromen ein.

Der Antrunk ist recht süß, dabei nicht aufdringlich, aber ordentlich. Die Kohlensäure ist leider nur unterdurchschnittlich dosiert. Trotzdem macht das Bier einen frischen Eindruck. Auch auf er Zunge dominiert der Geschmack nach Karamell, wobei jetzt ein leichtes Bitter dazukommt. Ergänzt werden diese beiden Geschmackseindrücke durch eine leichte Fruchtigkeit. Ich meine, Banane und Zitronenschale zu schmecken. Das Mundgefühl ist sirupartig voll und rund. Der Abgang ist mild mit einem leichten freundlichen Bitter, das sehr lange nachklingt.

Das Genys Trys Vienuoliai passt gut sowohl zu süßen Desserts als auch zu Hauptgerichten wie Sauerbraten.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pilsener Malz, Wiener Malz, Caramellmalz hell), Weizenmalz, Hopfen (Styrian Goldings, Tettnanger), Kandiszucker, Hefe

Alkoholgehalt:

7,6 % Vol.

Bittereinheiten:

21 IBU

Brauerei:

Genys Brewing, UAB
Juozapavičiaus av. 7H
45251 Kaunas
Litauen
www.genysbrewing.lt

Tegernseer Hell

Die heutige Brauerei geht zurück auf das Jahr 1675, denn dann bekam das Kloster die erste offizielle Braukonzession. So macht bereits das Rückenetikett der Flasche schon neugierig auf den Inhalt: “Eine über tausendjährige Brautradition, zurückgehend auf das Benediktinerkloster Tegernsee, gegründet 746, garantiert wahrhaften Biergenuss.”

Sonnengelb strahlt mir das gut gekühlte Bier entgegen. Darüber steht eine durchschnittlich große feinporige Schaumkrone, die recht lange erhalten bleibt. Rein von der Optik haben die Brauer schon mal nichts falsch gemacht.

Das Bier duftet nach Biskuit, unterstützt durch leichte Kräuternoten. Ja, die Brauerei hat in den Jahrhunderten ihres Bestehens offensichtlich gelernt, wie ein ordentliches Helles sein sollte.

Der Antrunk ist leicht süß, so wie ich es bei einem Hellen erwarte. Leider hat die Brauerei aber die Kohlensäure ziemlich knapp dosiert. Da hätte ich mir mehr gewünscht. Auf der Zunge ist das Bier deutlich malzbetont und sehr zurückhaltend gehopft. Trotzdem ist das Bier schön vollmundig und süffig, so dass ich mich direkt nach Bayern zurückträumen kann. Kurz gesagt lässt sich das Bier als erfrischend beschreiben, besonders, weil jetzt auch eine diskrete Zitrusnote auftaucht. Erst im Abgang kommt ein leichtes Bitter zum Vorschein, das durchschnittlich lange nachklingt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

4,8 % Vol.

Brauerei:

Herzoglich Bayerisches Brauhaus Tegernsee
83684 Tegernsee
www.braustuberl.de

Biershop Bayern

Paulaner Salvator-Preis geht in die dritte Runde

Seit fast 400 Jahren ist die Paulaner Brauerei Bestandteil der Tradition und Geschichte Münchens. Das Wort “Charitas” nahm schon bei den Paulaner Mönchen und ihrem Ordensgründer Franz von Paola ein und das übertrugen sie auch auf ihre Brauerei. Mancher Geschichtsschreiber spricht sogar davon, dass das Wort ihre Bierkrüge schmückte. Ganz in dieser Tradition fördert der Paulaner Salvator-Preis heute mit bis zu 80.000 Euro Initiativen und Projekte, die sich zum Ziel gesetzt haben, das Miteinander in der Stadt München zu verbessern. Das diesjährige Jahresmotto lautet “TraditioNeu – Wie Altbewährtes uns heute verbindet”.

“Liebgewonnene Tradition”, “seit Jahrzehnten bewährt”, “Brauchtumspflege” aber auch “Brautradition”, das sind oft verwendete Redewendungen, wenn man von Brauereien spricht. 2019 ist “TraditioNeu” das Motto des Paulaner Salvator-Preises, mit dem die Brauerei die besten Ideen für München fördert. Und wie die Kombination der Worte “Tradition” und “Neu” schon sagt, dreht sich alles darum bewährte Wege und Instrumente mit neuen Ideen aufzuladen. München ist geprägt von einem ganz eigenen Lebensgefühl, in dem Traditionen eine wichtige Rolle spielen. Sie stellen in einer schnelllebigen Zeit einen Anker dar und verbinden Menschen. Mit dem Preis möchte die Paulaner Brauereieine Anschubfinanzierung für neue Projekte bieten, die diese Idee für ein lebenswertes München unterstützen. Bewerben können sich Einzelpersonen ebenso wie gemeinnützige Organisationen oder sozial ausgerichtete Unternehmen. Neu in der Jury in diesem Jahr ist der bekannte Regisseur David Dietl. “Mein Lebensmittelpunkt ist ja wieder München geworden und ich finde die Idee Klasse, etwas für Stadt und das Zusammenleben zu tun und zu fördern”, so Dietl über sein Engagement.

In den vergangenen beiden Jahren gab es jeweils über 100 Bewerbungen für den Paulaner Salvator-Preis. 2018 wurden das “Kulturnetzwerk Silberfilm”, “Hofgesellschaften”, “Tee und mehr” und “Aloha Wanderwelt” gefördert. “Der Salvator-Preis hat uns sehr geholfen. Wir konnten das Projekt “Silberfilm” auf München ausbreiten und haben uns mittlerweile ein kleines Netzwerk aufbauen”, freut sich Sabine Distler vom “Kulturnetzwek Silberfilm, ein Projekt, das Kinobesuche für Demenzkranke und ihre Angehörigen organisiert. “Wer eine Idee hat, unbedingt bei dem Preis bewerben. Schon allein der Workshop, den die Brauerei organisiert, hilft den Projekten weiter”, so Distler.

Ideen können unter www.paulaner-salvator-preis.de eingereicht werden. Die Einreichungsfrist endet am 30. Juli 2019, dann beginnt der weitere Auswahlprozess. Über die Gewinner des mehrstufigen Auswahlverfahrens entscheidet eine neunköpfige Jury, bestehend aus Unternehmensvertretern und Experten aus dem sozialen Bereich in München.

Weitere Informationen zum Preis und zu vier Gewinnerprojekten des Vorjahres finden Sie unter www.paulaner-salvator-preis.de.

Jury-Mitglieder des Paulaner Salvator-Preises:

  • Neu in der Jury ist in diesem Jahr der Münchner Regisseur David Dietl
  • Bud A. Willim, Senior Berater bei Schomerus, Beratung für gesellschaftliches Engagement
  • Christian Boenisch, Geschäftsführung des Arbeiter-Samariter-Bund München/Oberbayern
  • Dr. Dominik Domnik, CFO der Social Entrepreneurship Akademie
  • Ute Bertel, Direktorium der Stadt München, Koordinationsstelle Bürgerschaftliches Engagement
  • Prof. Dr. Martina Wegner, Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften, Hochschule München
  • Christiane Uhl, Geschäftsführerin der Paulaner Brauerei
  • Andreas Steinfatt, Geschäftsführer der Paulaner Brauerei
  • Bernhard Taubenberger, Leiter Kommunikation & Marketing der Schörghuber Unternehmensgruppe

Bio-Brotbier von Gusswerk wird Austria-Produkt des Jahres

Die Österreichische Gesellschaft für Verbraucherstudien (ÖGVS) und NEWS haben das edel-würzige Brotbier von Braumeister Reini Barta aus Hof/Salzburg mit dem Award “Austria-Produkt des Jahres” in der Kategorie “Helles/Lager” ausgezeichnet – und setzen damit ein Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung, da das Bier quasi upgecycelt ist.

Veredeln statt wegwerfen

Zu viel produziertes Gebäck, wie Bio-Kaisersemmel und Bio-Kornspitz aus der Interspar-Bäckerei werden nachhaltig verarbeitet. Bio-Handsemmeln und Bio-Kornspitz sind die Basis, für das würzig und naturtrübe Bio-Brotbier. Sie verleihen eine resch-feine Geschmacksnote. Das gewonnene Bier ist doppelt fermentiert, weil sowohl Brot als auch Maische einen enzymatischen Prozess durchlaufen. “Ich habe lange getüftelt, um den Salzgehalt im Brot zu harmonisieren. Und was mich besonders freut, es ist gelungen, die schönen Karamelltöne der Brotkruste herauszuarbeiten” so Barta.

“Empfehlenswertes Bier”

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der landesweiten Online-Panel-Befragung bewerteten 230 Produktinnovationen, die von Unternehmen und Konsumentinnen eingereicht werden konnten. Insgesamt 2000 Personen wurden befragt und haben 92.000 Einzelbewertungen abgegeben. Gewonnen hat das Brauhaus Gusswerk in der Kategorie Helles/Lager mit einem Scorewert von 5,51. Gefragt wurde u.a. “ist eine Bereicherung, würde ich Freunden empfehlen.”

The Crafty Brewing Company Irish Stout


Lidl hat vor einiger Zeit im Rahmen einer Sonderaktion einige Craftbiere angeboten. Aus dieser Aktion stammt auch das Irish Stout, das jetzt vor mir steht. Gebraut wurde es von der Rye River Brewing Company im irischen Celbridge. Ich vermute jetzt mal, dass dieses Stout speziell für die Aktion von Lidl gebraut wurde, denn auf der Website der Brauerei sind zwar mehr als zwanzig Biere aufgelistet, die die Brauerei anbietet, aber die Biere, die Lidl im Angebot hatte sind nicht dabei. Das muss aber nicht zwangsweise ein Nachteil sein.

Blickdicht schwarz fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine durchschnittlich große Krone aus gemischtporigem Schaum, die aber lange erhalten bleibt. Die Optik ist schon mal 1a.

Wie erwartet bestimmen Röststoffe das Aroma des Bieres. Es duftet nach Kaffee und dunkler Schokolade. Aus dem Hintergrund kommt auch noch eine leichte Säure durch, die aber keinesfalls dominant wird.

Der Antrunk ist stiltypisch süß. Die Kohlensäure ist recht gering dosiert und ich würde mir da doch noch etwas mehr wünschen. Auf der Zunge dominieren die Röststoffe, ohne dass das Bier schwer wirkt. Im Gegenteil, es ist erstaunlich schlank. Dabei steht der Schokoladengeschmack im Vordergrund, während die Süße etwas nachlässt. Im Abgang erfreut zunächst der Geschmack der Röststoffe die Kehle. Dieser Geschmack lässt langsam nach und ein leichtes Bitter kommt mit einem langen Nachklang in den Vordergrund.

Zutaten:

Wasser, Gerste, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

4,25 % Vol.

Brauerei:

Rye River Brewing Company
Donaghcumper
Dublin Road
Celbridge
W23 AX07
Irland
www.ryeriverbrewingco.com

Berliner Kindl Bock Hell

Im Jahre 1872 wurde in Rixdorf die damalige Vereinsbrauerei Berliner Gastwirte zu Berlin AG gegründet. Diese Brauerei wurde 18 Jahre später in Rixdorfer Brauerei umbenannt. Schon damals waren die Biere aus Bayern als qualitativ hochwertig bekannt und so kam es, dass auch in Rixdorf die Brauer bemüht waren, der Konkurrenz aus dem Süden die Stirn zu bieten. Dabei wurden die Bayern auch gerne mal kopiert, so auch in Rixdorf. Nach dem Rezept eines bayrischen Hellen wurde dort das Berliner Kindl gebraut, auch die Namensähnlichkeit mit dem Münchner Kindl ist sicher kein Zufall. Heute gehört die Brauerei zum Oetker-Konzern. Aber jetzt wollen wir uns endlich mit dem Bier beschäftigen.

Bernsteinfarben und klar ergießt sich das Bier ins Glas und bildet dabei recht viel festen Schaum, der lange erhalten bleibt. Wenn das Bier so schmeckt wie es aussieht gibt es daran nichts auszusetzen.

Aus dem Glas strömt mir ein ordentliches Malzaroma mit leichten Karamellnoten entgegen, dazu eine leichte Hopfenherbe.

Der Antrunk ist stiltypisch recht süß. Leider ist die feinperlige Kohlensäure recht knapp bemessen. Da hätte ich mir mehr gewünscht. Auf der Zunge bleibt die Süße erhalten, wird aber durch die leichte Herbheit des Hopfens abgemildert. Dabei ist der Alkohol gut versteckt, so dass er kaum durchschmeckt. Obwohl das Bier recht vollmundig ist, kann es mich nicht so recht begeistern. Es hat keine Eigenschaften, über die ich meckern könnte, aber irgendwie wirkt es auf mich ziemlich langweilig. Die Verwendung von Hopfenpellets statt des eingesetzten Hopfenextrakts und/oder mehr Kohlensäure würden diesem Bockbier sicher guttun. Im Abgang kommt ein erstes Bitter dazu. Auch wenn dieses Bitter nicht wirklich kräftig ist, klingt es doch lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

7 % Vol.

Stammwürze:

16,3 %

Bittereinheiten:

18

Brauerei:

Berliner Kindl Brauerei AG
Indira-Gandhi-Str. 66-69
13053 Berlin
www.berliner-kindl.de

Genys Sutemos

Sutemos ist eines der Baltic Porter im Angebot der litauischen Brauerei Genys. Der Name Sutemos ist litauisch und bedeutet Zwielicht oder Dämmerung. Das Sutemos ist ein Baltic Porter, das mit einer ordentlichen Portion Himbeeren gebraut wurde. Auf ein Bier wie dieses habe ich schon lange gewartet, da ich mir vorstellen kann, dass ein Porter gut mit Fruchtaromen harmoniert, auch wenn ich mir bislang immer das Aroma von Blaubeeren gewünscht habe. Aber jetzt will ich erst einmal testen, wie sich das Sutemos mit den in ihm verbrauten Himbeeren so schlägt.

Absolut blickdicht schwarz fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine recht kleine mittelbraune Krone aus gemischtporigem Schaum, die aber überraschend lange erhalten bleibt.

Das Aroma ist anfangs nicht so wuchtig wie ich es aufgrund der tiefschwarzen Farbe erwartet hätte. Anfangs rieche ich dunkle Schokolade und langsam entwickelt sich die Fruchtigkeit, die eindeutig von den verbrauten Himbeeren stammt. Als Konsument sollten Sie also dem Bier etwas Zeit lassen, damit sich das Aroma richtig entwickeln kann. Mir gefällt das sich entwickelnde Aroma aber recht gut.

Auch der Antrunk überrascht mich. Tiefschwarze Biere sind häufig recht süß, wobei das Sutemos mit seiner zurückhaltenden eine Ausnahme bildet. Dabei wirkt es aber sehr frisch. Auf der Zunge erfüllt das Bier aber meine Erwartungen voll und ganz. Der intensive Geschmack nach dunkler Schokolade harmoniert sehr schön mit der leicht säuerlichen Fruchtigkeit der Himbeeren. Das Mundgefühl dieses dessertartigen Bieres ist leicht dickflüssig, rund und vollmundig. Es macht richtig Spaß, sich das Bier im Mund etwas erwärmen zu lassen und die unterschiedlichen Nuancen im Geschmack des Biers zu erkunden. Die Fruchtigkeit verstärkt sich dabei und sie bleibt auch im Abgang schön erhalten, wo sie mittellang nachklingt.

Zu diesem Bier passt nicht nur ein Vanillepudding, ein fruchtiges Dessert oder ein Lebkuchen, sondern auch rheinischer Sauerbraten passt sich diesem Bier gut an.

Zutaten:

Wasser, Malz (Maris Otter, CaraRed, CaraMunich I, CaraMunich III, CaraPils, Röstmalz), Lactose, Himbeeren (5 %), Hefe

Alkoholgehalt:

6,2 % Vol.

Bittereinheiten:

23 IBU

Brauerei:

Genys Brewing, UAB
Juozapavičiaus av. 7H
45251 Kaunas
Litauen
www.genysbrewing.lt