Archiv für den Monat: Mai 2018

Ename Blond

Seit mehr als 460 Jahren beherbergt Oudenaarde die Brauerfamilie Roman, die die Brautradition vom Vater zum Sohn vererbt. Offiziell begann die Geschichte der Brauerei im Jahre 1545, was Roman zur ältesten Familienbrauerei Belgiens macht. Oudenaarde liegt im Zentrum der flämischen Ardennen und ist bekannt für seine braunen Biere. Es war das Grundelement, auf dem die Brauerei bis 1945 ihren Ruf begründete. Mit der Einführung von Romy Pils wurde eine neue Expansionsphase für die römische Brauerei eingeleitet und das Segment Pils zum zweiten wichtigen Standbein. Das machte Roman zu einem wichtigen Akteur für die Gastronomie der Region. Die achtziger Jahre waren der Beginn der obergärige Biere mit Nachgärung in der Flasche. Mit dieser neuen Technik erreichte Roman auch ein neues Qualitätsniveau. Schließlich hat die Brauerei in den letzten 30 Jahren eine ganze Reihe belgischer Biere mit unterschiedlichen Geschmacksrichtungen und Farben entwickelt.

1990 war ein wichtiges Jahr für die Brauerei Roman, als sie ein triumphales Trio von Abteibieren gründeten: Ename Blond, Dubbel und Tripel. Der Start fiel mit einem Open-Air-Spektakel zwischen den Klosterruinen zusammen. Das Ename Blond war vielleicht das beliebteste dieser drei Biere. Und dieses Bier steht jetzt vor mir, darauf wartend, verkostet zu werden.

Bereits die Optik dieses hellgoldenen Bieres besteht aus Superlativen: es enthält sehr viel agile Kohlensäure und es bildet sich eine sehr voluminöse Krone aus festem Schaum, der auch sehr lange erhalten bleibt.

In der Nase zeigt sich eine deutliche Fruchtigkeit. Neben dem Aroma des Malzes kann ich einen Hauch Ananas sowie etwas weißen Pfeffer riechen.

Der allererste Eindruck beim Kontakt dieses Bieres mit der Zunge ist eine kräftige Süße, aber durch die ordentlich dosierte Kohlensäure wirkt es doch wirklich frisch. Schnell gesellt sich eine kräftige Fruchtigkeit dazu. Der Geschmack nach Zitrone, Mandarine und Orange kommt in den Vordergrund, während die Süße in die zweite Reihe zurücktritt. Der trockene Abgang ist durch ein sehr mildes Bitter geprägt; trotzdem klingt er lange nach.

Alles in allem ein robustes, aber dennoch leichtes Bier mit einem schönen, trockenen und anhaltenden Abgang. Das Ename Blond ist Durstlöscher und Degustationsbier in einem. Erfrischend, leicht, aber mit viel Komplexität.

Nicht umsonst hat dieses Bier im Jahr 2014 zwei Auszeichnungen errungen:

  • Brussels Beer Challenge – Bronze Abbey Style
  • World Beer Challenge – Silver – Belgian Style Abbey Ale

Alkoholgehalt:

6,6 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij Roman
Hauwaart 105
9700 Oudenaarde
Belgien
http://www.roman.be/

Keiler Land-Pils

Das Keiler Land-Pils, das jetzt vor mir steht, stammt aus Lohr am Main in Unterfranken, genauer gesagt im Spessart. Allerdings ist die Keiler-Bier GmbH, die als Hersteller auf dem Etikett genannt wird, nicht selbstständig, sondern gehört zu Würzburger Hofbräu. Die Würzburger scheinen sich aber nicht viele Gedanken um das Bier aus Lohr zu machen (falls es überhaupt noch in Lohr gebraut wird), denn die Website von Land-Bier wurde seit mehr als einem halben Jahr nicht mehr gepflegt. Die letzte Presseerklärung des Unternehmens stammt von Mitte Oktober letzten Jahres und nun haben wir bereits Ende Mai. Da ist mir kein Webauftritt doch lieber als solch ein vernachlässigter. Aber ich habe ja noch die Hoffnung, dass die Brauerei dem Bier mehr Aufmerksamkeit schenkt als der Website, und darauf kommt es schließlich an.

Golden und klar zeigt sich das Land-Pils im Glas. Die überdurchschnittliche Schaukrone ist fest und bleibt lange erhalten.

Das Bier duftet getreidig mit einigen würzigen Noten. Für ein Pils ist das Aroma des Hopfens wirklich schwach ausgeprägt, so dass der Duft eher zu einem Hellen passen würde.

Der Antrunk ist frisch und angenehm. Auf der Zunge kommt ein dezentes Bitter dazu und der Abgang zeigt wenig Hopfen. Trotzdem klingt er relativ lange nach.

Das war die kürzeste Beschreibung eines Bieres, die ich jemals verfasst habe. Aber mehr gibt es zu diesem Bier aus nicht zu sagen. Es handelt sich um ein recht angenehmes Konsumbier, das sich gut trinken lässt, das aber keinen bleibenden Eindruck hinterlässt. Etwas mehr Ecken und Kanten würden dem Land-Pils gut zu Gesicht stehen. Dann könnte eventuell auch der Untertitel “Die saugute Spezialität” passen.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

4,9 % Vol.

Stammwürze:

11,6 %

Brauerei:

Keiler Bier GmbH
Höchberger Straße 28
97082 Würzburg
www.keilerbier.de

1. 6. – 2. 6. 2018: Stettiner Bierfest

Ich weiß nicht, weshalb es so ist, aber Craft-Biere aus Polen sind in Deutschland recht unbekannt, und das, obwohl auch aus Polen wirklich gute Biere kommen. Und wo es Craft Beer gibt, gibt es auch Bierfeste. Das Stettiner Bierfest meldet sich mit seiner zweiten Auflage zurück.

Bereits im letzten Jahr war das Fest ein voller Erfolg und brachte den Teilnehmern großen Spaß und viele unvergessliche Momente. Dieses Event soll in diesem Jahr noch getoppt werden.

25 Brauereien, bevorzugt aus Polen, werden auf diesem Event ihre Produkte vorstellen. Nicht dabei sind die großen Brauereien, deren Biere auch in Deutschland erhältlich sind. Und auch wenn ich jedes Jahr ein bis zweimal in Polen bin, kenne ich von den 25 anwesenden Brauereien nur eine. 160 Zapfhähnen warten in Stettin darauf, die durstigen Kehlen zu befeuchten. Insgesamt werden auf dem Festival mehr als 200 verschiedene Biere angeboten. Auch die Festivalbühne bietet Ihnen Attraktionen, nicht nur Musik. Abgerundet wird das Programm mit Brau- und Käserei-Workshops sowie mit Bierverkostungen. Wettbewerbe, Lotterien, interessante Präsentationen und Shows warten auf die Besucher. Selbstverständlich wird auch für das leibliche Wohl gesorgt. Dafür stehen Trucks Food mit Spezialitäten aus den Küchen der Welt bereit.

Festivalzeiten

Freitag (1. 6.): 16:00 – 24:00 Uhr
Samstag (2. 6.): 12.00 – 14.00 Uhr

Welche Brauereien auf dem Festival vertreten sind und welche Aktionen auf die Besucher warten, erfahren Sie auf der Website des Festivals unter www.szczecinbeerfest.pl. Es bleibt nur ein Wermutstropfen: Es ist sinnvoll zumindest über Grundkenntnisse der polnischen Sprache zu verfügen, um die Shows und Präsentationen verfolgen zu können.

2. 6. 2018: 150 Jahre Herrenhäuser Brauerei

Vor acht Jahren stand die Brauerei in Herrenhausen vor dem Aus. Der Solidarität der Menschen aus Stadt und Region Hannover sowie der neuen Eigentümerfamilie rund um die beiden geschäftsführenden Gesellschafter Christian und Axel Schulz-Hausbrandt ist es zu verdanken, dass die Herrenhäuser Brautradition in diesem Jahr ihr 150. Jubiläum feiern kann. “Anlass genug, diesen runden Geburtstag auf eine ganz besondere Weise zu feiern, denn es ist an der Zeit für uns, etwas zurückzugeben”, so Christian Schulz-Hausbrandt. Gemeinsam mit zahlreichen Initiativen und unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Stefan Schostok initiiert die Privatbrauerei Herrenhausen die Aktion hannoverbunden, eine Plattform für lokale Projekte und soziale Initiativen aus Stadt und Region Hannover, die tatkräftige Unterstützung benötigen. Auftakt für hannoverbunden ist ein großes Geburtstagsfest der privaten Brauerei am 2. Juni, 18 Uhr, auf dem Kröpcke. Die hannoverschen Bands ‚Terry Hoax’ und ‚Ich kann fliegen’ werden neben den Moderatoren von Radio21, Stephan Hox und Per Eggers, für ordentlich Stimmung sorgen.

hannoverbunden: Lokalen Projekten ein Gesicht und eine Stimme geben

Aber die Brauerei will sich nicht nur selbst feiern, sondern will den Initiativen, die das Überleben der Traditionsbrauerei ermöglicht haben, auch etwas zurückgeben. Daher steht im Mittelpunkt des Jubiläums die Plattform hannoverbunden, die lokalen Projekten Gehör verschafft, die sonst über keine oder nur eine schwache Stimme in der Öffentlichkeit verfügen. Hier können sich Besucher über soziale Projekte und ehrenamtliche Engagements aus Stadt und Region Hannover informieren und diese unterstützen. Interessierte können selbst entscheiden, ob und in welcher Form sie ein Projekt unterstützen. Ob durch Zeit-, Geld- oder Sachspende ist jedem selbst überlassen. “Jeder kann ein Teil von hannoverbunden werden, egal in welcher Form, und dabei helfen, etwas zu bewegen und unsere Heimat zu verändern. Wichtig dabei ist Zeit, persönliches Engagement und Zusammenhalt. Wir packen selbstverständlich auch mit an”, so Axel Schulz-Hausbrandt.

Das Bollerwagen-Café beispielsweise ist bereits Teil von hannoverbunden. Es unterstützt wöchentlich zwischen 80 und 150 notleidende Menschen. Jeden Dienstag versorgen die ehrenamtlichen Helfer vom Bollerwagen-Café obdachlose und bedürftige Menschen mit einer warmen Mahlzeit, Lebensmitteln, Schlafsäcken und Isomatten sowie Kleidung. Das Ziel des Bollerwagen-Cafés ist es, den Menschen zu helfen, die sich oftmals nicht selbst helfen können – sei es durch ein einfaches Gespräch oder Sach- und Lebensmittelspenden. “Ich finde die Idee von hannoverbunden großartig, gerade für Projekte wie unseres, das Eigeninitiative und viele engagierte Helfer erfordert. Wir freuen uns über jede Art von Aufmerksamkeit, die wir bekommen und über jede helfende Hand, die wir dazu gewinnen können”, erklärt Sandra Lüke-Schmidt, Initiatorin des Bollerwagen-Cafés.

Ankündigung: Kioskkult(ur)

“Zwar stehen die Plattform hannoverbunden und das soziale Engagement im Vordergrund unseres Jubiläums, aber natürlich wollen wir unser Jubiläum auch gebührend mit unseren Fans feiern”, so Axel Schulz-Hausbrandt. Wir gehen dorthin, wo sich das Leben abspielt und veranstalten eine Reihe von Konzerten in den Kiosken der Stadt. Das erste Konzert findet am 28. Juli, dem ersten Hannover KioskTag, mit der Studenten-Kult-Band ‚Liedfett’ statt. “Wir freuen uns darüber, mit unserer Konzertreihe ein offizieller Teil der UNESCO City of Music zu sein und hoffen, damit einen kleinen Beitrag zur Bewahrung der Kioskkultur von Hannover zu leisten”, so Christian Schulz-Hausbrandt.

2. 6. – 3. 6. 2018: Beer, Food & Friends in Emmerich

Freunde treffen und ein Bierchen trinken, so sieht es das Konzept der neuen Veranstaltung vor. Ein für Emmerich neues Format, ein neues kleines Event auf der Rheinpromenade als Treffpunkt für Emmericher und Craft Beer-Freunde, welches im Bereich der Stadtplatte am Krantor am 2. und 3. 06. 2018 stattfindet. Der Titel “Beer, Food & Friends” fasst die wesentlichen Zutaten dabei zusammen, die gewürzt werden mit musikalischer Untermalung. Biere wird es von inzwischen 8 kleinen Brauereien aus den Regionen Niederrhein und dem westlichen Münsterland geben, die fast 30 verschiedene Sorten Craft Beer zur Verkostung anbieten.

Die Brauereien:

  • Brauhaus im Dom aus Neuss
  • Brauhaus Jäger aus Xanten
  • Brauhaus Stephanus aus Coesfeld
  • Brauprojekt 777 aus Spellen
  • Feldschlösschen Brauerei GmbH aus Hamminkeln
  • fleuther Brauerei aus Geldern
  • Walter Bräu aus Wesel-Büderich
  • Rheincraft Brauerei aus Köln, jedoch mit teilweise Emmericher Wurzeln

Die Besucher dürfen also gespannt sein und sich überraschen lassen, welche Genussbiere auf der Stadtplatte angeboten werden.

1852 schlug die Geburtsstunde der Feldschlösschen Brauerei, die inmitten der Felder von Hamminkeln am Niederrhein von der Familie Kloppert gegründet wurde. Es war der Anfang einer bis heute bestehenden Brautradition, die sich schon über 150 Jahre durch qualifizierte und motivierte Mitarbeiter sowie ein klares Bekenntnis zur Qualität immer wieder bewiesen hat. Die Brauerei wurde schnell über den Ort Hamminkeln hinaus bekannt und ihre Getränke genossen eine so hohe Beliebtheit, dass es in kurzer Zeit das am meisten getrunkene Malzbier am Niederrhein wurde. Heute führt die 6. Generation der Familie die Brauerei. Die Feldschlösschen Brauerei hat sich in den letzten Jahrzehnten durch die kontinuierliche Entwicklung neuer Produkte aus der regionalen Bedeutung heraus entwickelt. In den Feldschlösschen Produkten finden sich auch heute noch die typischen Merkmale wieder, die die Landschaften am weitgehend unberührten Niederrhein kennzeichnen: Natürlichkeit, Ursprünglichkeit und Unverfälschtheit.

Das Brauhaus Im Dom, die inzwischen einzige Brauerei in Neuss, deren Ursprünge bis ins Jahr 1601 zurück reichen, ist eine der Brauereien, die sich auf der Stadtplatte in Emmerich am Rhein präsentieren. In Neuss werden heute mit stetig wachsendem Erfolg vier Bierstile für die Gaststätte gebraut: Dom Alt, Gold, Weizen und ein ständig wechselndes Saisonbier. Auf die Rheinpromenade werden sie auf jeden Fall ihr Alt und ihren Maibock mitbringen. Das Alt ist der wichtigste Bierstil der Brauerei und typisch für den Niederrhein, gebraut nach altem Rezept, an die heutigen Gegebenheiten in Bezug auf die Rohstoffe und die moderneren Verfahren angepasst, mit einem schönen Gleichgewicht zwischen Malz- und Hopfenaromen, einer rostbraunen Farbe. Der Maibock, der sog. “Sommerbock” ist ein heller untergäriger Bock, der nicht so schwer ist, wie seine dunklen Verwandten.

“Bier braucht Heimat” so titelt die Internetseite der Walter Bräu. Diese kleine Brauerei in Wesel-Büderich ist die Heimat für Biere, die ständig vorrätig sind, wie auch für Saisonbiere oder Biere zu bestimmten Anlässen und auch Biere für besondere Kunden. Den Namen hat sie vom Braumeister Walter Hüsges, der in seiner Leidenschaft für das Bier seit über zehn Jahren besondere Biere in Büderich kreiert, vom Weseler Brückenschlag bis hin zum neuen Storchenflug. Bei letzterem fließen von jeder Flasche Bier 10 Cent an die Stiftung Störche NRW. Es ist Craft Beer, das eng mit der Heimat von Walter Hüsges verbunden ist. Also, nicht nur Bier braucht Heimat, sondern auch Heimat braucht spezielle Biere! Man darf gespannt sein, welche Walter davon mit auf die Rheinpromenade bringen wird!

EINS, ein Pilsner mit amerikanischem Aromahopfen, OPA – Oli´s Pale Ale, das fruchtig schmeckt und durch Kalthopfung deutlich herber ist, oder auch wieder ein ALT (moderne Variante eines Altbieres). Dies sind Biere, der fleuther Brauerei! fleuther besteht aus Sylvana Westphal und Oliver Stöcker. Seit 2016 sind sie aktiv und haben schon einige Märkte am Niederrhein von ihren Bieren überzeugen können. Sie haben einen kleinen Laden der ab und an geöffnet ist. Eine eigene Produktion wird in Geldern aufgebaut, denn bisher arbeiten die beiden als Gypsy-Brauer und brauen die Biere in befreundeten Brauereien im Lohnbrauverfahren nach den im fleuther-Keller entwickelten Rezepten.

Winfried Jäger hat Mitte der 70er Jahre in der König Brauerei in Duisburg eine Ausbildung zum Brauer und Mälzer gemacht und einige Jahre später an der Versuchs- und Lehrbrauerei in Berlin sein Diplom erfolgreich absolviert. Seit 2010 braut das nach seinem Braumeister benannte Brauhaus Jäger für Xanten das Xantener Landbier und darüber hinaus mittlerweile einige saisonale Biere. Diese Biere sind natürlich nach dem deutschen Reinheitsgebot von 1516 gebraut. Alle Biere sind naturbelassen und unfiltriert, das bedeutet keine Pasteurisation, keine Filtration und keine Konservierungsmittel. Im Jahresverlauf werden immer wieder verschiedene und neue Biere in begrenzter Menge gebraut.

So unterschiedlich Sie auch sind – eins haben die Biere allesamt gemeinsam: Sie sind untergärig. So beschreibt das Brauhaus Stephanus aus Coesfeld seine Biere. Für den einzigartigen Gaumenkitzel der Stephanus-Biere ist Lambert Albermann verantwortlich. Unter seiner Aufsicht liegen den genauen Rezepturen der Schätze. Seit über 25 Jahren bietet das Brauhaus Stephanus so die typisch westfälische Gastfreundlichkeit und beste Unterhaltung bei einem vollmundigen Stephanus Bräu. Stephanus heißt Erleben, so wird auch jede Saison mit ihren eigenen Attraktionen, z.B. im Frühling und Winter mit dem Anstich des Frühlings- bzw. Winterdoppelbocks zelebriert. Vom Stephanus Bräu Original, dem süffigen, vollmundigen goldgelben Klassiker, über das Coesfelder Ur-Typ, einer kupferfarbenen Köstlichkeit und das jüngste Beispiel der Bierbrau-Kunst, dem Frühlingsbock, dem mit feinstem Hallertauer Aromahopfen gebraut Grünhopfen bis zum Winterdoppelbock reicht das Stephanus Angebot. Welche davon auf der Rheinpromenade genossen werden können ist noch ein Geheimnis.

Am Anfang war es nur die Idee ein Bier für einen Mofa-Klub zu brauen. Doch die ersten Ergebnisse machten schnell klar, dass die Liebe zum Handgebrauten vertieft wird. Seit Dezember 2012 ist aus der einstigen “Idee” eine, über vier Jahre fertig gestellte, eigene Mikro-Brauerei geworden. Brauprojekt 777 ist der Name dieser kleinen, exklusiven Fertigungsanlage in Spellen. Die erste urkundliche Erwähnung das Ortes Spellen ist auf das Jahr 777 zurückzuverfolgen, so lag es nahe dem Traditionsbewusstsein der insgesamt vier Betreiber durch diese Ziffern im Namen zum Ausdruck zu bringen. Tradition wird auch bei den Brauvorgängen bewahrt. So werden die Bierspezialitäten des Hauses durch alle Prozesse bis hin zur Abfüllung in Handarbeit gefertigt. Selbstgemacht schmeckt immer noch am besten. Auch dieser Tradition bleibt das Brauprojekt treu und zwar mit Genuss! Die speziellen Biere findet man in der Region schon in verschiedenen Gastronomiebetrieben oder im besonderen Einzelhandel. Welche davon bei der ersten Biermeile auf der Rheinpromenade zu genießen sein werden, entscheiden die 777er noch.

RheinCraft ist ein Team aus fünf aktuellen und ehemaligen Doktoranden des Forschungszentrums Jülich, die sich neben ihrer Promotionsarbeit seit über 5 Jahren für kreatives Bier begeistern. In den ersten Jahren haben sie vor allem für Kollegen und Freunde gebraut und an Brauwettbewerben teilgenommen. 2014 konnte so bei dem internationalen Brauwettbewerb der TU Hamburg den ersten Preis für das beste Bier mit nach Hause genommen werden. Knapp ein Jahr später konnten dann lokale Brauereien für eine Kooperation gewonnen werden, sodass das erste eigene Craft Beer im großen Maßstab hergestellt und vertrieben werden konnte. Inzwischen hat Rheincraft zwei unterschiedliche Biere auf dem Markt: Zum einen die “frohnatur”, ein Ale mit frisch-fruchtigem Geruch und angenehmer Bittere, sowie das “RUT”, ein Indian Pale Ale mit kräftiger Hopfennote und einem Hauch Maracuja. Die kreativen Fruchtnoten beider Biere werden ausschließlich durch Zugabe spezieller Hopfensorten in unterschiedlichen Brauprozessschritten erreicht.

Neben den Bieren wird es auch passendes leckeres Essen geben – auch hier wird Wert auf regionale Verbundenheit gelegt-, zum einen gibt es Spanferkel von Onder de Port in Zusammenarbeit mit Carlo Bach und zum anderen die besonderen Burger und Köstlichkeiten vom Grill & BBQ Niederrhein.

Die musikalische Würze kommt an den beiden Tagen u.a. von Mokes Trio, den Hot ROCK DEVILS und Marco Launert & Friends. Mokes Trio, das zur Hälfte aus Emmerich kommt, wird am Samstag den Anfang gestalten und Teile der neuen CD präsentieren, die dieser Tage veröffentlicht wurde. Ein Trio, zur Häfte aus Emmerich? Ja, die einzige Dame im Trio, Katharina Weyers, stammt aus Emmerich und lebt nun in Kleve und Ramon Klesch ist Emmericher! Zu den HOT ROCK DEVILS braucht man in Emmerich nicht mehr viel sagen. Sie sind fielen hier vor Ort bekannt und werden am Sonntag auf der kleinen Bühne vorm Krantor stehen. Mit “Marco Launert & Friends” schließt sich der Dreiklang von “Beer, Food & Friends”, wobei noch weitere musikalische Überraschungen dazwischen kommen werden. Hier das bisherige musikalische Live-Programm der zwei Tage:

Samstag, 2.6.

17:00 MOKES TRIO – Party Folk
18:30 DANIEL GARDENIER – Cover Songs
20:30 NOS TRES – Südamerikanische und karibische Musik

Sonntag, 3.6.

13:00 STREETFORCE ONE – Cover und eigene Songs
14:30 HOT ROCK DEVILS – Party Cover & Rockabilly
16:30 MARCO LAUNERT & FRIENDS – Rock, Pop, Soul

Die Veranstaltungszeiten sind Samstag 02.06. von 17:00 Uhr bis 22:00 Uhr und am Sonntag, 03.06. von 11:00 bis 19:00 Uhr.

31. 5. – 3. 6. 2018: 4. Detmolder Bierbörse

Nach dem Umzug der Detmolder Bierbörse vom Kaiser-Wilhelm-Platz auf den wunderschönen Schlossplatz vor das fürstliche Residenzschloss in Detmold findet vom 31. Mai bis zum 03. Juni 2018 bereits die 4. Detmolder Bierbörse statt. Auf Grund des Feiertags an Fronleichnam verwandelt sich der Schlossplatz dann sogar für vier Tage in den größten Biergarten der Region Ostwestfalen-Lippe, mit über 400 internationalen Biersorten.

Der Veranstaltungsort liegt mitten im Herzen der Innenstadt und bietet Platz für rund 30 Aussteller. Bei diesen können die Besucher die verschiedenen Biersorten aus über 170 Ländern und fünf Kontinenten probieren und genießen. Über 1.500 überdachte Sitzplätze in den liebevoll eingerichteten Biergärten laden alle Bierliebhaber an diesen vier Tagen zum gemütlichen Verweilen ein.

Öffnungszeiten

Donnerstag: 12.00 – 24.00 Uhr
Freitag: 15.00 – 24.00 Uhr
Samstag: 15.00 – 24.00 Uhr
Sonntag: 11.00 – 20.00 Uhr

Ort

Fürstliches Residenzschloss – Schlossplatz

25. 5. – 26. 5. 2018: Landgang Kulturfest

Am 25./26. Mai öffnet die Landgang Brauerei in Hamburg ihre Pforten, um erstmalig das Landgang Kulturfest zu feiern. Die Brauer haben ihre Hallen aufgeräumt, damit die Kunst dort einen Platz findet. Zwischen den Braukesseln und Lagertanks zeigen sie aktuelle Werke von Hamburger Künstlern. Die Besucher werden Talente aus Malerei, Fotografie, Illustration, Streetart und digitaler Projektionskunst zu erleben. Dazu gibt es selbstverständlich frisch gebrautes Craftbier, die Gäste können am hauseigenem Barbecue schlemmen und dabei fantastische Live-Musik genießen. Ein besonderes Event in besonderer Atmosphäre. Der Eintritt ist frei. Die Landgang Brauerei befindet sich im Beerenweg 12 in 22761 Hamburg.

König Ludwig Weissbier alkoholfrei

Die Schloßbrauerei Kaltenberg, besser bekannt als König Ludwig, ist eine der bekanntesten Brauereien in Bayern und in der Regel gefallen mir die Biere aus dieser biederbayerischen Brauerei recht gut. Umso mehr überrascht mich ein Blick auf das Etikett, da ich dort feststelle, dass dieses Bier ausschließlich mit Hopfenextrakt gebraut wurde. Ein Blick auf die Website der Brauerei, die im Übrigen die detailliertesten Informationen zu den Bieren anbietet, die ich bislang gesehen habe, bringt die nächste Überraschung ans Licht: im Bier sind ganze 0,001 % Hopfenextrakt enthalten, also wirklich ein Tausendstel Prozent. Da bin ich wirklich gespannt, ob es den Brauern gelungen ist, mit dieser minimalen Dosis Hopfenextrakt ein gut trinkbares Bier herzustellen.

Hell bernsteinfarben und leicht hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber bildet sich eine voluminöse feste Schaumkrone, die lange erhalten bleibt. Optisch gibt es an diesem Bier nichts auszusetzen.

In der Nase machen sich getreidige Noten breit. Der stiltypische Bananenduft ist nur in Ansätzen vorhanden. Damit ist das Aroma etwas enttäuschend.

Der Antrunk ist recht trocken, dabei prickelnd und frisch. Damit empfiehlt sich dieses Bier als Durstlöscher an einem heißen Sommerabend. Auf der Zunge ist das Bier getreidig mit wenigen Bitterstoffen und auch eine Fruchtigkeit suche ich recht vergebens. Insgesamt macht das Bier im Mund keinen runden Eindruck. Der Abgang ist wenig bitter und er klingt kaum nach.

Bei diesem Bier dominiert das Malz von Anfang bis Ende. Als Durstlöscher ist es sicherlich geeignet, aber für den Genuss ziehe ich dann doch andere Biere vor.

Zutaten:

Wasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Hopfenextrakt, Hefe

Alkoholgehalt:

0,35 % Vol.

Stammwürze:

12,5 %

Brauerei:

König Ludwig GmbH & Co. KG
Schloßbrauerei Kaltenberg
Augsburger Str. 41
82256 Fürstenfeldbruck
www.koenig-ludwig-brauerei.com

30. 5. – 3. 6. 2018: Fränkisches Bierfest in Nürnberg

Am 30. 5. Ist es wieder soweit: Der Burggraben in Nürnberg verwandelt sich in einen riesigen Biergarten. Ich weiß nicht, ob es sich um den längsten Biergarten der Welt handelt (neben dem Fränkischen Bierfest beansprucht auch das Internationale Berliner Bierfestival in der Karl-Marx-Allee diesen Titel für sich), aber sicher handelt es sich um den schönsten Biergarten. 37 Brauereien aus Franken, Deutschland und dem Ausland stellen während der fünf Tage ihre Erzeugnisse vor. Selbstverständlich ist mit zahlreichen Imbissständen auch für das leibliche Wohl gesorgt. Und wenn wir schon in Franken sind, gibt es auch den Frankenwein zu verkosten.

Auf fünf Bühnen ist ein umfangreiches Musikprogramm geplant, das keine Wünsche offenlässt. Und das beste – der Eintritt ist frei.

Das Fest ist am Mittwoch und Donnerstag von 11:00 Uhr bis 23:00 geöffnet, am Freitag von 14:00 Uhr bis 23:00 Uhr, am Samstag von 11:00 Uhr bis 23:00 Uhr und am Sonntag von 11:00 Uhr bis 21:30 Uhr.

Green Betty

Das Brauhaus Gusswerk ist eine innovative Symbiose aus Bierausschank und Brauerei, ein Ort für Genuss, Kommunikation und Gemütlichkeit. Initiator dieses einzigartigen Projektes ist der Salzburger Reinhold Barta, Braumeister aus Leidenschaft. Nach über zehn Jahren Bio-Brauerfahrung verwirklichte er 2007 seine Bio-Brauerei im Salzburger “Gusswerk”, wo auf über 40.000 m2 zahlreiche renommierte Firmen ihr Zuhause gefunden haben. Reinhold Bartas Ziel ist es, nachhaltig und biologisch-dynamisch produziertes Bier in Österreich salonfähig zu machen. Als er die Pläne des “Gusswerks” sah, war ihm sofort klar: “Hierher gehört meine Brauerei.” Das Bier sollte aus der Kraft des Ursprungs geschöpft werden, natürlich mit rein biologischen Zutaten und alten, naturbelassenen Herstellungsverfahren, die den Kreis der Natur widerspiegeln. Deswegen braut der Braumeister nach biologisch-dynamischen Demeter-Richtlinien.

Mit der Green Betty hat Reinhold ein Bier kreiert, das einem Rezept aus der Zeit nachempfunden wurde, als Hopfen noch nicht bei der Bierherstellung verwendet wurde. Damals wurden zum Brauen unterschiedliche Kräuter verwendet. Für die Green Betty wurden neben zwei Hopfensorten auch Wermut, Grundrebe, Giersch und Mädesüß verwendet. Im Jahr 2009 errang dieses Bier den zweiten Platz bei der österreichischen Staatsmeisterschaft der Kleinbrauereien.

Schwarz ist sie, die Betty. Dabei ist sie fast blickdicht, nur gegen das Licht gehalten schimmert etwas Rubinrot durch. Ich sehe reichlich Kohlensäure, die für eine durchschnittlich große hellbraune Schaumkrone sorgt. Der Schaum ist größtenteils feinporig, fällt aber relativ schnell in sich zusammen.

Das Aroma wird durch die Röststoffe des Malzes dominiert. Düfte nach Schokolade und Nüssen steigen mir in die Nase, begleitet von Kräuteraromen und einen leichten sauren Duft. Damit ist das Aroma ungewöhnlich, aber wirklich nicht schlecht.

Der Antrunk ist recht süß und der Schokoladengeschmack harmonisiert gut mit der sanften Kohlensäure. Dieser Geschmack verliert aber schnell an Dominanz und wird durch die Noten der verwendeten Kräuter ergänzt. Jetzt macht das Bier einen nicht ganz ausgewogenen Eindruck. Der Abgang ist sehr mild, ich schmecke nur wenige Bitterstoffe, dafür kommen die Kräuternoten in den Vordergrund. Der Geschmack nach Schokolade ist dezent, klingt aber trotzdem lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pilsner, Kara Dunkel, Röstmalz), Wermut, Gundlrebe, Giersch, Mädesüß, Hopfen (Mühlviertler Malling, Tettnanger Aroma), Hefe

Alkoholgehalt:

5,4 % Vol.

Stammwürze:

12,6° Plato

Bittereinheiten:

23 IBU

Brauerei:

Brauerei Gusswerk
Römerstraße 3
5322 Hof bei Salzburg
Österreich
www.brauhaus-gusswerk.at

Craftbeer-Shop-Banner