Archiv für den Monat: August 2016

Fusion von AB Inbev und SABMiller kostet tausende Jobs

Dass der weltgrößte Brauereikonzern Anheuser-Busch Inbev den Branchenzweiten SABMiller übernehmen will, ist bereits seit einigen Monaten bekannt. Jetzt hat der Konzern die personellen Folgen dieser Megafusion bekanntgemacht.

3 % der Belegschaft sollen gehen. Dies hat die Konzernleitung heute bekanntgegeben. Daraufhin hat die Nachrichtenagentur Bloomberg nachgerechnet und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass dies etwa 5500 Stellen betrifft. Dabei ist vor Allem die Firmenzentrale von SABMiller in London betroffen, die vollständig aufgelöst werden soll.

Zusätzliche Arbeitsplätze gehen im neu entstehenden Konzern durch Verkäufe von Konzerntöchtern und Beteiligungen verloren. Dies betrifft vor allem MillerCoors in den USA, Peroni in Italien, Grolsch in Belgien und Snow Beer in China. Diese Verkäufe tätigt der Konzern nicht freiwillig, sondern dabei handelt es sich um Auflagen der Kartellbehörden. In diesen Gebieten wäre die Marktmacht von AB Inbev zu groß geworden.

Trotzdem hat der entstehende Megakonzern immer noch mehr als 400 Bier- und Softdrinkmarken im Angebot. Und der Deal, der satte 94 Milliarden Euro schwer ist, rechnet sich für den Konzern trotzdem. Vier Jahre nach dem Zusammenschluss rechnet der Konzern mit jährlichen Einsparungen von etwa 1,4 Milliarden Euro, denen Einmalkosten durch den Zusammenschluss von 900 Millionen Dollar in den ersten drei Jahren gegenüberstehen. Sofern die Aktionäre zustimmen, steht der Fusion nicht mehr viel im Wege, denn die meisten Genehmigungen der Behörden hat AB Inbev bereits erhalten.

Bajuvator

Nun steht mal wieder ein Bier aus Franken vor mir, der Tucher Bajuvator. Von einem Doppelbock aus Franken verspreche ich mir schon etwas Besonderes. Mal sehen, ob dieses Bier meine Erwartungen erfüllen kann.

In dunklem Mahagoni zeigt sich das Bier im Glas. Dazu recht viel cremiger elfenbeinfarbiger Schaum, der auch lange erhalten bleibt.

Wie zu erwarten wird das Aroma durch Röststoffe geprägt. Ich rieche Karamell, Schokolade und Whisky. Dieses volle Aroma macht richtig Lust auf den ersten Schluck, besonders da ich die dunklen Biere mag. Der Antrunk ist süß, wirklich süß. Mir wäre das Bier zu süß, würde nicht die reichlich vorhandene Kohlensäure den Geschmack den Geschmack noch retten. Schnell breitet sich der würzige Geschmack nach Schokolade und Röststoffen im Mund aus. Jetzt gefällt mir das kräftige Bier richtig gut. Nach dem intensiven Körper ist der Abgang erstaunlich mild.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

7,5 % Vol.

Stammwürze:

18,3 %

Brauerei:

Tucher Traditionsbrauerei
90409 Nürnberg/Fürth
www.tucher.de

Debowe

Jetzt steht mal wieder ein Bier aus Polen vor mir, sogar ein Starkbier mit 7 %. Ich weiß, dass die Polen durchaus gutes Bier brauen können; leider habe ich bei meinem letzten Besuch die guten Biere wohl stehenlassen und mich an die Nieten gewagt. Mal sehen, ob dieses Bier auch in diese Kategorie gehört.

Intensiv Goldgelb ist es, dazu kommt sehr viel feinperlige Kohlensäure, so dass sich sehr viel feinporiger Schaum bildet, der auch lange erhalten bleibt. Allerdings muss ich feststellen, dass sich die Kohlensäure sehr schnell verabschiedet. Jetzt hoffe ich nur, dass noch ausreichend Kohlensäure im Bier gelöst ist, damit es nicht gleich abgestanden schmeckt.

Süß duftet mir das Bier aus dem Glas entgegen. Düfte von Toffee, Blumen und Pfirsichen breiten sich aus. In der Nase erinnert das Bier stark an ein gutes Bockbier, das mit richtigem Hopfen gebraut wurde, nicht wie so oft lieblos mit Hopfenextrakt zusammengerührt. Der Antrunk ist wie erwartet süß, dazu auch fruchtig. Eigentlich ist das schon sehr gut, aber zeigt sich, dass sich die Kohlensäure wirklich fast vollständig verflüchtigt hat. Dadurch wirkt das Bier zwar noch nicht abgestanden, aber ihm fehlt die Frische und Spritzigkeit. Schade. Schnell kommt das Bittere dazu, durchaus im Einklang mit der Süße des Antrunks. Der Geschmack ist intensiv, aber das Bier wirkt weder süffig noch rund, ich kann keine Säure feststellen. Irgendwie wirkt der Geschmack trotz der Intensität eher flach, beinahe wässrig. Der Abgang ist dann wenig bitter, dafür aber langanhaltend.

Begeisterung kann das Bier bei mir nicht auslösen. Dabei hat es wirklich einige gute Ansätze und ich habe den Eindruck, dass der Entwickler des Rezepts für dieses Bier zwar mit vielen Ambitionen begonnen hat, dann aber auf halber Strecke die Lust verlor. Das Debowe könnte ein richtig großes Bier werden.

Zutaten:

Diese müssen in Polen nicht angegeben werden und die Brauerei hat folgerichtig auf die Angabe verzichtet.

Alkoholgehalt:

7,0 % Vol.

Brauerei:

Kompania Piwowarska SA
61-285 Poznan
ul. Szwajcarska 1
Polen

Neanderthaler Landbier

Jetzt will ich mir das Neanderthaler Landbier vornehmen. Die Brauerei bewirbt das Bier auf ihrer Website wie folgt: “Mit dem Neanderthaler Landbier geht es zurück zu den Ursprüngen der Braukunst. Es handelt sich um eine obergärige Bierspezialität. Naturtrüb und urig süffig im Geschmack. Natürlich naturbelassen, damit alle guten Geschmacksstoffe enthalten bleiben.” Na ja, da kann ich mich ja auf ein ganz besonderes Bier einstellen.

Golden und recht hell präsentiert sich das leicht hefetrübe Bier im Glas. Darüber viel gemischtporiger Schaum, der lange erhalten bleibt. Kohlensäure kann ich nicht sehen.

Das Bier duftet nach Malz, dazu kommt irgendein Geruch, den ich nicht definieren kann. Der Antrunk ist recht süß, die Kohlensäure ist kaum zu bemerken. Irgendwie wirkt das Bier schon abgestanden, obwohl ich die Flasche gerade erst geöffnet habe. Der Körper ist wässrig und säuerlich. Dazu kommt noch der Geschmack der Hefe. Aber irgendwie wirkt das Bier wie verdorben. Ich breche den Test deshalb an dieser Stelle ab. Ein Blick auf das Etikett sagt mir, dass das Bier eigentlich noch mehr als zwei Monate haltbar sein sollte. Überlagert ist es also nicht. Da ich mir nicht vorstellen kann, dass das Bier so schmecken sollte, werde ich mir noch einmal ein Neanderthaler holen und es testen, wenn ich wieder einmal ins Neanderthal komme. Ich hoffe dann auf ein besseres Ergebnis.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt, Hefe

Alkoholgehalt:

4,9 % Vol.

Brauerei:

Nicht angegeben, aber abgefüllt wurde das Bier für
Neanderbräu
Neanderstr. 20
40699 Erkrath
http://www.neanderthaler.net/landbier/start.html

Bewusster Umgang mit Bier – neues Internetportal des Deutschen Brauerbundes

“Bier bewusst genießen”, die bekannte Präventionskampagne der deutschen Brauer, präsentiert sich mit einem neuen Internet-Portal. Mit dem Relaunch der Webseite www.bier-bewusst-geniessen.de wurde die Kampagne nicht nur moderner und übersichtlicher gestaltet – Verbraucherinnen und Verbraucher finden auf dem neuen Portal auch deutlich mehr Informationen und Tipps zum bewussten, verantwortungsvollen Genuss.

“Verbraucher können auf dem Portal viel Neues entdecken – die Kernbotschaften und die Zielgruppen haben sich jedoch nicht verändert”, sagt Dr. Hans-Georg Eils, Präsident des Deutschen Brauer-Bundes. “Die deutschen Brauer setzen sich ein für den verantwortungsvollen Umgang mit alkoholischen Getränken. Ein verantwortlicher Umgang setzt Wissen voraus – über die bestimmten Lebensphasen und über mögliche Risiken – und genau hier setzt die Kampagne an”, so Eils. 

Die deutschen Brauer bekennen sich im Rahmen ihrer Kampagne zum Prinzip der Punktnüchternheit. So muss Bier für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren tabu sein. Auch Schwangere und Stillende sollten kategorisch auf alkoholische Getränke verzichten. Wer Auto fährt, einer gefahrgeneigten Arbeit nachgeht, Sport treibt oder Medikamente einnimmt, muss sich ebenfalls der Wirkung von Alkohol bewusst sein. Diese Botschaften will der DBB noch stärker als bisher adressieren – zugeschnitten auf Zielgruppen wie schwangere Frauen und stillende Mütter, Autofahrer (mit Schwerpunkt auf junge Fahranfängerinnen und Fahranfänger) sowie Jugendliche und deren Eltern, um insbesondere zur Sensibilisierung Heranwachsender beizutragen.

Die neue Internetseite bündelt die zentralen Felder der Alkoholprävention in vier Themenwelten:


Die Themenwelt “Unser Bier. Bewusster Genuss.” ist die Startseite. Sie bietet ein breites Informationsangebot – vom Engagement der Brauer über Bier-Profile bis hin zu den Rohstoffen und zum Reinheitsgebot. Informiert wird auch über die Wirkungsweise des Alkohols im menschlichen Körper, nicht ohne bekannte und beliebte Mythen zu widerlegen.


Das Motto “Don’t Drink And Drive” richtet sich vor allem an junge Fahranfänger: Angereichert um Praxistipps, Infos zur Unfallstatistik, aber auch interaktive Elemente werden die Risiken von Alkohol im Verkehr klar und deutlich dargestellt. Dabei steht wie in den anderen Kapiteln die unterhaltsame Information und nicht der erhobene Zeigefinger im Vordergrund.


Die Aktion “Schwanger. Natürlich ohne Alkohol!” richtet sich an werdende und stillende Mütter und deren Umfeld. Es werden wertvolle Hinweise zur Umstellung der Ernährungsgewohnheiten in der Zeit der Schwangerschaft und Stillzeit gegeben. Unter Bezug auf die Wirkungsweise von Alkohol auf das ungeborene Leben wird die Botschaft klar kommuniziert: In der Schwangerschaft ist jeder Schluck ist ein Risiko!


“Bier? Sorry. Erst ab 16.” greift Aspekte der bekannten DBB-Jugendschutzkampagne auf und gibt nicht nur Eltern und Lehrern wertvolle Hinweise über den verantwortungsvollen Umgang mit Bier. Die Brauer positionieren sich klar gegen den Konsum durch und die Abgabe an Unter-16-Jährige. Interaktive Elemente, Rezepte für alkoholfreie Cocktails und Hilfsangebote runden das Informationsangebot ab.

“Die neue Internetseite, die nicht nur die wichtigsten Präventionsthemen bündelt, sondern Verbrauchern auch ansprechende Informationen bietet, sendet das deutliche Signal aus, dass sich die Braubranche ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst ist”, erklärt DBB-Präsident Dr. Eils. Dass dies auch von Seiten der Politik honoriert wird, zeigen die auf der Webseite veröffentlichten Statements. Der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Christian Schmidt, gratulierte den Brauern zu der Kampagne, “denn diese Aktion ist ein Beispiel dafür, wie die Wirtschaft Verbraucher dabei unterstützen kann, bewusst zu konsumieren: Indem sie selbst aufklärt und auf Risiken hinweist – ohne erhobenen Zeigefinger, aber doch mit dem nötigen Nachdruck”.

Mitgliedsbrauereien des Deutschen Brauer-Bundes sowie weitere Unterstützer können auf ihren Webseiten auch weiterhin direkt zu www.bier-bewusst-geniessen.de oder nun auch auf eine der vier Themenwelten verlinken.

Fuller’s Honey Dew

Nun will ich mal wieder ein Bier aus England verkosten, das Fuller’s Honey Dew. Das Golden Ale, das auf dem Etikett am Hals als erfrischend angepriesen wird, soll zu den meistverkauften Bieren auf der Insel gehören. Mal sehen, ob dies zu Recht so ist. Ausgezeichnet ist das Bier mit dem EU-Biosiegel. Nachdem mir andere Biere aus diese Brauerei bereits sehr gut gefallen haben, kann ich in diesem Fall wohl meine Erwartungen etwas höher ansetzen.

Goldgelb ist das Bier und entwickelt nur relativ wenig feinporigen Schaum, der aber recht lange erhalten bleibt. Dazu sehe ich vergleichsweise wenig Kohlensäure.

Auch wenn das Bier hell ist, wird das Aroma durch den Duft nach Waldhonig dominiert. Die Differenz zwischen der hellen Farbe und dem Duft nach Waldhonig, der bekanntlich eher herb und dunkel ist, kommt vermutlich daher, dass ein guter Teil des Zuckers während des Brauprozesses vergoren und in Alkohol und Kohlensäure aufgespalten wurde. Unterstützt wird der Honigduft durch eine Karamellnote. Der Antrunk ist sehr süß und der Honiggeschmack kommt deutlich durch. Aber die kräftige Süße ist zusammen mit der Kohlensäure nicht unangenehm. Auch im Körper dominiert der Honig, dazu kommt die Würzigkeit des Hopfens, die sich zwar gut mit dem Geschmack des Honigs verbindet, sich aber nicht wirklich entfalten kann. Dabei sorgt das Malz aber für eine recht gute Süffigkeit. Der Abgang ist sehr mild, die Süße spielt weiterhin mit und es gibt nur wenige Bitterstoffe. Der Geschmack klingt nur kurz nach.

Dieses Bier macht mir den Eindruck, dass es nicht jedem gefallen will. Mir persönlich ist es zu süß, während es meiner Frau aufgrund der wenig dominanten Bitterstoffe recht gut gefallen hat. Aber auch ich muss zugeben, dass dieses Bier besser schmeckt als die Biermischgetränke, die auf den Mittelaltermärkten in Deutschland angeboten werden.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Honig, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,0 % Vol.

Brauerei:

Fuller Smith & Turner PLC
Chiswick Lane South
London W4 2QB
Großbritannien
www.fullers.co.uk

DIE BIEROTHEK

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2. – 3. September 2016: Lingener Bierkultur

Sie kennen Lingen nicht? Diese Kleinstadt liegt ganz im Nordwesten Deutschlands im Emsland, direkt an der Grenze zu den Niederlanden. Und auch dort, abseits der großen Metropolen, wird die Bierkultur gepflegt. Seit dem letzten Jahr wird dort am ersten Wochenende im September die Lingener Bierkultur gefeiert. Und ja – auch die Norddeutschen können feiern. Auch wenn dieser Menschenschlag manchmal als stur angesehen wird – das stimmt nicht. Im Gegenteil, jedes Mal wenn ich aus dem Ruhrgebiet nach Norddeutschland fahre, freue ich mich, zu erleben, wie offen die Menschen dort häufig miteinander umgehen. Aber kommen wir nun endlich zur Lingener Bierkultur.

15 Brauereien aus ganz Deutschland, Dänemark und den Niederlanden werden vor Ort vertreten sein und sich selbst sowie ihre Biere vorstellen. Neben bekannten Brauereien wie der Kehrwieder Kreativbrauerei aus Hamburg und Riegele aus Augsburg kommen auch kleine Brauereien wie Onkel aus Düsseldorf und Mein Sudhaus aus Königswinter ins Emsland.

Dass der Veranstalter, die Markus Quad von der Gaststätte Alte Posthalterei einen Stand hat, dürfte sich wohl von selbst verstehen. Falls Sie die Gaststätte nicht kennen: dort gibt es ständig mehr als 100 Biere in einem ständig wechselnden Angebot. Alleine dieses Angebot sollte diese Location für einen Besuch empfehlen, wenn Sie einmal in Lingen sind. Während der Lingener Bierkultur verwöhnt Sie die Alte Posthalterei zusammen mit dem Gasthof Backers aus Twist mit Spezialitäten vom Grill, aus dem Kessel und dem Flammkuchenofen.

Es lohnt sich also, einen Wochenendausflug nach Lingen einzuplanen. Hier noch die Brauereien, die planen, ihre Brauspezialitäten vorzustellen:

Kehrwieder, Hamburg
Schoppe Bräu, Berlin
One Pint, Dänemark
Onkel, Düsseldorf
Gruthaus, Münster
Mashsee, Hannover
Uthoka, Niederlande
Craftbee, Kassel
Mein Sudhaus, Königswinter
Lemke, Berlin
Riegele Brauhaus, Augsburg
Kraftbräu, Trier
Liquit Hops, Augsburg
Emsland Brauhaus, Lülle

26. – 27. August 2016: Basler Biermarkt

Bereits zum vierten Mal findet am Freitag, 26. und Samstag, 27. August 2016 der Biermarkt auf dem Vogesenplatz beim Bahnhof St. Johann in Basel statt. Nach dem großen Erfolg im nächsten Jahr wurde der Basler Biermarkt in diesem Jahr auf zwei Tage verlängert. Zwei Dutzend Brauereien aus der Region der der gesamten Schweiz werden an den beiden Tagen sich und ihre Biere vorstellen. Bei diesen vielen Brauereien gibt es also viel zu verkosten. Selbstverständlich ist auch für eine Vielzahl an kulinarischen Angeboten gesorgt.

Da nicht alle Brauereien an beiden Tagen vor Ort sein werden, lohnt es sich bestimmt, den Biermarkt an beiden Tagen zu besuchen. Welche Brauereien vor Ort sein werden, können Sie auf der Homepage des Basler Biermarkts nachlesen. Aufgrund der Vielzahl der Anbieter verzichte ich hier auf eine Auflistung. Auf der Homepage sind auch die Websites der meisten Brauereien verlinkt, so dass Sie sich bereits im Vorfeld über das Angebot informieren können.

Soll das Bier aus dem Computer kommen?

Wenn Sie diesen Blog lesen, gehören Sie sicher wie ich zu den Menschen, die gerne ein Ihnen unbekanntes Bier kaufen, es genießen und sich über die Kreation der Brauer freuen oder sich darüber ärgern. Regionale Biere und Craft Beer sind nunmal kein Einheitsgebräu, sondern es handelt sich um individuelle Biere, in die die Brauer ihre Persönlichkeit gelegt haben. Diese Biere können und wollen nicht jedem gefallen, damit gehören Sie aber zu einer (zum Glück wachsenden) Minderheit, die immer wieder neugierig ist auf neue Geschmackserlebnisse. Wenn Sie jetzt die Möglichkeit hätten, Ihr eigenes Bier zu kreieren, würde das wahrscheinlich nicht beim ersten Versuch der große Erfolg werden, aber das Experiment vermutlich würde zu einem ungewöhnlichen Ergebnis führen.

Nein, genau das bekommen Sie nicht. Aber in London haben sich zwei Unternehmer vorgenommen, etwas Ähnliches anzubieten. Sie haben ein von menschlichen Braumeistern vier Biere kreieren lassen und stellen ihren Kunden über den Facebook Manager viele Fragen zu diesem Bier. Die Kommentare werden ausgewertet und fließen in den nächsten Sud ein.

Dieses Verfahren nennen die beiden Automated Brewing Intelligence, kurz ABI. Es wurde von Rob McInerney entwickelt, einem Experten für Maschinenlernen. Dabei arbeitet er mit dem Marketingmenschen Hew Leith zusammen, mit dem er IntelligentX Brewing Co. gegründet hat. Beworben wird das Ergebnis als “das erste Bier der Welt, das mit Künstlicher Intelligenz gebraut wird”.

Rob McInerney erläutert: “Künstliche Intelligenz hilft bei Entscheidungen, und beim Bierbrauen gibt es eine Menge Entscheidungen zu treffen”. Das richtige Malz muss ausgewählt werden, in vielen Fällen mehrere Malze, für den Hopfen gilt das gleiche. Da die britischen Brauer sich nicht an das deutsche Reinheitsgebot halten müssen, stehen zusätzlich Entscheidungen über weitere Zutaten an. Auch der Brauprozess selbst ist nicht durch komplizierte Handlungen geprägt, sondern durch Entscheidungen, wann der einzelne Arbeitsschritt abgeschlossen ist.

Die beiden Unternehmer haben mit ihrem Bier noch großes vor: Hew Leith sagt, dass es eines der Ziele von IntelligentX sei, mit dem Bier irgendwann einen Preis zu gewinnen. Das mag wohl klappen, ich habe aber meine Zweifel, ob es ein Preis für ein exzellentes Bier sein wird. Ich vermute eher, dass es sich um einen Preis für den kreativen Einsatz künstlicher Intelligenz handeln wird.

Aber vielleicht bin ich ja zu pessimistisch, was die Qualität des Biers betrifft. Ich habe gerade eine Mail nach London geschickt und nachgefragt, ob es möglich ist, dass mir die angebotenen Biere zugeschickt werden, damit ich sie verkosten kann. Sollten die Biere zu mir kommen, werde ich an dieser Stelle darüber berichten.

Mit Material von heise.de.

Bierforum Bayern: Treffpunkt für die Brauer von morgen

Am 27. September 2016 findet in Bayreuth erstmals das Bierforum Bayern statt. Dabei erhalten Brauer einen Einblick in die wissenschaftlichen Hintergründe und Funktionsweisen des “guten Geschmacks”. Die Teilnehmer erwartet ein speziell auf die Bedürfnisse kleiner und mittelständischer Brauereien zugeschnittenes Programm mit Fachvorträgen und Praxisworkshops. Konzipiert hat die Veranstaltung der Cluster Ernährung in Partnerschaft mit der Maisel’s Brauerei sowie dem Bayerischen Brauerbund und dem Verband Private Brauereien Bayern.

Genügt es, etwas mehr Hopfen ins Bier zu geben und das Ganze dann als Produktinnovation zu bezeichnen? Was sind die Stellschrauben des Bieraromas? Wie kann man innerhalb des Reinheitsgebots neuartige Geschmackserlebnisse kreieren? Antworten geben Experten aus der Praxis und der Wissenschaft.

Mit Braukunst Kunden gewinnen

Der Fokus der Veranstaltung liegt auf Geschmacksvielfalt und Rohstoffaromatik für die Kreation innovativer Biere. Die Teilnehmer ergründen die einzelnen Rohstoffkomponenten und erleben deren Einfluss auf das Gesamtaroma. “Bier enthält hunderte verschiedener Aromastoffe aus Hopfen und Hefen, ebenso eine große Anzahl von Geschmacksstoffen. Dadurch ergibt sich eine schier unerschöpfliche Kombinationsmöglichkeit”, sagt Professor Thomas Vilgis, Forscher am Max-Planck-Institut. “Wer das Wissen dazu nutzt und geschickt agiert, dem stehen aromatisch und geschmacklich alle Türen offen.” Neben wissenschaftlichen Vorträgen zu den chemischen Grundlagen der Aromaprofile und ihrer Kombinatorik stehen rohstoffspezifische Sensorikworkshops auf dem Programm.

Beim Bierforum Bayern kommt die Praxis nicht zu kurz: Die Teilnehmer schulen bei “Rohstoffaromen erkennen und benennen” und “Foodpairing” ihre Sinne. Die Workshops “Malz, die Seele”, “Hopfen, die Würze” und “Hefe, der Geist” stellen eine geschmackliche Reise in die Sorten- und Rohstoffvielfalt dar.

Das Bierforum Bayern findet in der Maisels’s Bier-Erlebnis-Welt statt. Die Teilnahmegebühr beträgt 150 €, Mitglieder des Bayerischen Brauerbundes oder des Verbands Privater Brauereien Bayern zahlen 120 €. Weitere Informationen, Programm und Anmeldung unter www.cluster-bayern-ernaehrung.de/bierforum.

Das Bierforum Bayern – Treffpunkt für die Brauer von morgen findet am 29. September 2016 von 9:00 – 16:30 in der Maisels’s Bier-Erlebnis-Welt in Bayreuth statt.