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Alkoholfreies Bier gleicht nach dem Sport Mineralstoffverluste aus

Einer von zehn Österreichern trinkt nach dem Sport gerne ein Bier, insbesondere Männer. Denn geschlechterspezifisch betrachtet, greifen sogar 16 % der Männer, aber nur 5 % der Frauen zu Bier als “After Work-out-Getränk”. Dies geht aus dem aktuellen Bierkulturbericht hervor, den die Brau Union Österreich jährlich in Auftrag gibt, um aktuellen Entwicklungen und Trends in der österreichischen Bierkultur auf den Grund zu gehen.

Gesunde Wahl fällt auf alkoholfreies Bier

Es zeigt sich auch, dass Österreicher nach ihrem Fitnessprogramm lieber alkoholfreies Bier trinken, im Vergleich wählen 16 % der österreichischen Bevölkerung die alkoholfreie Variante. Und das zu Recht. Denn alkoholfreies Bier enthält nur geringe Mengen Alkohol (<0,5 Volumenprozente) , dafür aber wichtige Mineralstoffe wie Kalium und Magnesium, die bei körperlicher Aktivität verloren gehen. Daneben gibt es noch die Biere, die mit 0,0 Prozent Alkohol werben. Aber auch diese Angabe ist der Rundung geschuldet, denn auch diese Biere dürfen maximal 0,05 Volumenprozent Alkohol enthalten (und damit ist diese Alkoholkonzentration ein eher akademischer Wert). Magne Setnes, Vorstandsvorsitzender der Brau Union Österreich, sagt dazu: “Mit den Produkten der AlkoholFREIZONE bieten wir ein erfrischendes Sortiment für jeden Geschmack, von bierig bis leicht fruchtig. Mittlerweile ist es gesellschaftsfähig, nicht nur beim Sport, sondern auch bei geselligen Anlässen zu jeder Tageszeit mit alkoholfreiem Bier anzustoßen”.

Karlsberg-Brauerei veröffentlicht die Jahreszahlen für 2019

Die Karlsberg Brauerei GmbH (Unternehmensanleihe, WKN: A2AATX) hat ihren Jahresabschluss 2019 veröffentlicht. Die Gesellschaft erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr weiteres Wachstum bei ihren Marken im In- und Ausland und konnte so ihren Umsatz im Markengeschäft erneut steigern.

Im inländischen Markengeschäft mit den strategischen Marken Karlsberg und MiXery erhöhte sich der Umsatz leicht von 73,2 Mio. Euro auf 73,3 Mio. Euro. Die Marke MiXery konnte ihren nationalen Distributionsausbau fortsetzen und sich als nationaler Marktführer im Markt der Biermischgetränke mit einem Umsatzanstieg von 1,3 % behaupten. Die Marke Karlsberg profitierte weiterhin von einem neuen Markenauftritt und steigerte ihren Umsatz um 1,1 %. Die Marktführerschaft mit Karlsberg UrPils im regionalen Kernabsatzgebiet konnte so gefestigt werden.

Mit der Fokussierung auf eigene Marken im Export wurden die Markenumsätze im Ausland von 18,3 Mio. Euro auf 19,4 Mio. Euro um 6 % gesteigert.

Die Partnermarken konnten nach signifikanten Umsatzsteigerungen in den Vorjahren auf einem Umsatzniveau von 8,1 Mio. Euro konsolidiert werden.

Die Umsatzerlöse der Karlsberg Brauerei lagen insgesamt, wie prognostiziert, unter Vorjahresniveau und sind vor allem infolge der weiteren Anpassung des niedrig-margigen Lohnproduktionsgeschäftes erwartungsgemäß von 130,9 Mio. Euro auf 125,8 Mio. Euro zurückgegangen.

Durch den weiter verbesserten Umsatzmix mit wachsenden Marken- und sinkenden Lohnproduktionsumsätzen ergab sich eine erneute Verbesserung der Rohertragsmarge auf 59,5 % (VJ: 59,2%). Die Ablaufprozesse und organisatorischen Strukturen wurden zudem weiter optimiert und an die veränderten Anforderungen angepasst, was zu einer weiteren Effizienzsteigerung am Standort führte.

Die operative Ertragskraft der Karlsberg Brauerei konnte verstetigt werden: Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag mit19,7 Mio. Euro auf Niveau des guten Vorjahres (VJ: 19,6 Mio. Euro) und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) konnte auf 10,2 Mio. Euro (VJ: 9,5 Mio. Euro) gesteigert werden. Beide operativen Kennzahlen wurden um für das Geschäftsjahr 2019 enthaltene außergewöhnliche, periodenfremde Erträge bereinigt. Der Jahresüberschuss lag im Berichtszeitraum bei 8,3 Mio. Euro.

Christian Weber, Generalbevollmächtigter der Karlsberg Brauerei KG Weber: “Wir blicken auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2019 zurück, in dem unsere Marken weiter an Stärke gewonnen haben und in Umsatz sowie Ertrag gewachsen sind. Zudem wurde

im Berichtszeitraum auch unsere Braukompetenz wieder vielfach ausgezeichnet, u. a. beim ‚World Beer Award’ und beim ‚International Craft Beer Award’. Unsere Strategie, uns voll auf unser Markengeschäft zu konzentrieren, zahlt sich weiter aus. Wir werden daher unseren Weg des weiteren Ausbaus unseres Markengeschäfts im In- und Ausland sowie der nachhaltigen Verbesserung unserer Ertragskraft weiterhin konsequent verfolgen.”

Für das Gesamtjahr 2020 wird ein Umsatz nahezu auf dem Vorjahresniveau und ein adjustiertes EBITDA zwischen 16 und 19 Mio. Euro erwartet.

Der vollständige Jahresabschluss der Karlsberg Brauerei ist auf der Unternehmenswebseite unter https://karlsberg.de/investoren/ im Bereich Finanzpublikationen abrufbar.

Frauen trinken verantwortungsvoller und nachhaltiger

Ein Blick anlässlich des bevorstehenden Weltfrauentages zeigt einen Wandel: Bier ist schon länger kein reines Männerthema mehr, die Bierkompetenz ist aktuell sogar vielfach in weiblicher Hand. Den Biersommelier-Weltmeistertitel hat derzeit die erste Frau inne. Elisa Raus aus Deutschland setzte sich 2019 bei den 6. Weltmeisterschaften der Biersommeliers in Rimini, Italien gegen rund 80, vorwiegend männliche, Konkurrenten durch und ist bis zu den nächsten Weltmeisterschaften 2021 amtierende Biersommelier-Weltmeisterin.

Konsum- und Kaufverhalten

Beim Bierkonsum haben nach wie vor die Männer die Nase vorn. Das Geschlechterverhältnis bezüglich Bierkonsum ist gleichbleibend. Dreiviertel der Männer (77 %) in Österreich und nicht ganz die Hälfte der österreichischen Frauen (41 %) trinken regelmäßig Bier. Mehr als ein Viertel der österreichischen Frauen (28 %) konsumieren Bier zumindest mehrmals pro Monat.

Beim Kaufverhalten bleibt dieser Unterschied zwar erhalten, er verringert sich jedoch zugunsten der Frauen. 66 % der Männer kaufen zumindest 1x pro Monat oder häufiger Bier für den Haushalt ein, bei den Frauen ist es jede Zweite. Ein Fünftel der Frauen gibt jedoch an, Bier nur zu bestimmten Anlässen zu kaufen.

Wenn Frauen Bier trinken, greifen sie am häufigsten zu Märzen (46%), Pils (33%) und Weizen (30%), wobei der Konsum von Weizenbier im Trendverlauf leicht zunimmt. Während alkoholfreies Bier relativ ausgewogen von beiden Geschlechtern konsumiert wird, nämlich jeweils von etwa einem Fünftel der Männer (21 %) und Frauen (23 %), zeigt sich bei Biermischgetränken eine klar weibliche Präferenz. Während die Zahl der männlichen Konsumenten bei 46 % stagniert, steigt der Konsum bei den Frauen im Jahresvergleich kontinuierlich an, aktuell greifen 58 % der Frauen gerne zu Biermischgetränken.

Nachhaltige Bierkultur

Insgesamt sehen die Österreicher eine Verbesserung des Images von Bier in den vergangenen Jahren, besonders deutlich nehmen dies Frauen wahr. Diese legen im Geschlechtervergleich auch mehr Wert auf eine verantwortungsvolle und nachhaltige Bierproduktion, insbesondere auf die Verwendung regionaler Rohstoffe, die Schaffung bzw. Sicherung von regionalen Arbeitsplätzen und die Unterstützung der regionalen Wirtschaft sowie der heimischen Bauern.

Diese Zahlen gehen aus dem aktuellen Bierkulturbericht hervor, den die Brau Union Österreich jährlich beim Market Marktforschungsinstitut eine repräsentative Studie in Auftrag gibt, um aktuellen Entwicklungen und Trends in der österreichischen Bierkultur auf den Grund zu gehen.

Die Binding-Brauerei wird 150 Jahre alt

Es war am 1. August 1870, als Conrad Binding mit der Eröffnung seines Brauhauses am Garküchenplatz in der Frankfurter Altstadt den Grundstein für die Binding-Brauerei legt. Dieses Datum jährt sich dieses Jahr zum 150. Mal. Das wird das Frankfurter Original selbstverständlich ordentlich feiern.

Alles beginnt, als Conrad Binding im August 1870 in der Frankfurter Altstadt die kleine Brauerei Ehrenfried Glock erwirbt. Mit unternehmerischem Geschick formt er aus dem Betrieb eine florierende Brauerei und errichtet 1881 eine damals hochmoderne Produktionsstätte auf dem Sachsenhäuser Berg. Bis heute ist die Binding-Brauerei hier zu Hause und feiert ihr Jubiläumsjahr mit zahlreichen Aktivitäten und Veranstaltungen.

So dürfen sich die Freunde der Frankfurter Traditionsbrauerei und Liebhaber der Binding Biere auf einen ganz besonderen Höhepunkt freuen, wenn am 1. August 2020 auf dem Betriebsgelände der Brauerei das große Brauereihoffest stattfindet. Ebenso steht der Binding Band Contest im Mittelpunkt des Jubeljahrs. Hier werden die besten Künstler und Bands aus Hessen gesucht. Aktuell befindet sich der Wettbewerb in der spannenden Juryphase.

!In unserem Jubiläumsjahr wollen wir uns bei den vielen Freunden der Binding-Brauerei bedanken, die 150 Jahre Tradition und Erfahrung überlieferter Braukunst schätzen”, sagt Claudia Geisler, Presssesprecherin der Binding-Brauerei. “Wir freuen uns schon jetzt auf die vielen schönen Aktionen und hoffen, dass wir damit vielen Frankfurtern und den Menschen aus der Region zeigen können, warum wir ein beliebtes Frankfurter Original sind.”

Wenn also am 1. August 2020 am Sachsenhäuser Berg der Brauereihof seine Tore zum großen Jubiläumsfest öffnet, dann wird angestoßen und mit einem attraktiven Programm mit Bieranstich, Brauereiführungen, Bierverkostungen und Live-Musik gefeiert. Auf der Binding-Bühne werden auch die Sieger des Binding Band Contests ihren großen Auftritt haben. Und selbstverständlich sind auch die Binding-Botschafter Mundstuhl sowie andere Frankfurter Originale mit dabei. Serviert werden regionale Spezialitäten und natürlich Binding Bier. Alle Binding- und Frankfurt-Liebhaber sowie Kunden sind herzlich eingeladen, mitzufeiern, wenn 150 Jahre Binding-Brauerei gefeiert wird.

“Es ist schön, dass wir in diesem besonderen Jahr mit unserem Jubiläumslogo nicht nur jetzt bei den beiden Fastnachtsumzügen in der Frankfurter Innenstadt und in Klaa Paris, sondern in der ganzen Region unübersehbar sind”, sagt Claudia Geisler. Und sie fügt hinzu: “Natürlich haben wir noch viele Überraschungen parat. Weil das Jahr aber noch jung ist, wird zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht alles verraten.”

Das Programm zum Brauereihoffest und nähere Informationen zu weiteren Jubiläumsaktionen sind demnächst auf www.binding.de sowie auf www.facebook.de/binding zu finden.

Hopfige Weihnachtsgefühle

Es ist ein neuer Mega-Trend: Die Deutschen wünschen sich beim Bier immer mehr saisonale Spezialitäten. Mittelständische Brauereien wie Weltenburger haben auf diese Entwicklung früh reagiert. Die älteste Klosterbrauerei der Welt vor den Toren Regensburgs trifft damit gerade jetzt in der Adventszeit den Geschmack von immer mehr Konsumenten.

Weihnachtliches steht in Deutschlands Supermärkten gerade hoch im Kurs. Zu Plätzchen, Lebkuchen und Glühwein gesellt sich neuerdings noch eine weitere Spezialität: Biere, die Ente, Gans und Co. besonders gut in Szene setzen und heimelig-adventliche Abende optimal begleiten: die Weihnachts- und Winterbiere. Da will auch die nach eigenen Angaben älteste Klosterbrauerei der Welt vor den Toren Regensburgs mit fast 1.000 Jahren Geschichte nicht abseits stehen, die Brauerei Weltenburger, die jetzt ihren “Winter-Traum” auf den Markt gebracht hat. “Wir bekommen sehr viel Lob für den Geschmack und die hohe Qualität”, sagt Brauerei-Geschäftsführerin Susanne Horn. Die wachsende Lust auf hopfige Weihnachtsgefühle unterstreicht eine Tendenz, die in der Branche seit Jahren an Fahrt gewinnt: “Saisonbiere, die Tradition und Trend zusammenbringen, sind zunehmend gefragt”, so Horn.

Mareike Hasenbeck, eine von Deutschlands renommiertesten Bierexpertinnen, bestätigt diesen Eindruck der ostbayerischen Brauer: Gerade traditionelle Regionalbrauereien könnten mit individuellen Bierspezialitäten fernab des Mainstreams zunehmend neue Kundschaft gewinnen, sagt sie. Kreativere Biere befänden sich im Aufschwung und das Wachstum liege in diesem Segment weit oberhalb des Branchendurchschnitts, betont die Diplom-Biersommelière, die auch Jury-Mitglied bei allen wichtigen europäischen Bier-Wettbewerben und dem World Beer Award ist.

Mittelständische Brauereien helfen mit ihren kreativen Suden, den Markt voranzubringen, betont Hasenbeck. Auch eine der umfassendsten Bier-Studien der jüngsten Zeit, eine Umfrage der Unex Management Consulting Group aus dem Jahr 2017, attestiert dem Trendsegment der Spezialbiere für die Zukunft ein enormes Ertragspotenzial.

Mehr als hundert verschiedene “Bier-Jahreszeiten”

Der Trend zur Saisonalisierung im Biermarkt erreicht aktuell einen neuen Höhepunkt: Handel und Gastronomie unterscheiden mittlerweile mehr als einhundert verschiedene “Jahreszeiten” für den Gerstensaft. Die Reise durch das Jahr beginnt bei Klassikern wie dem Bockbier für die Fasten- und Starkbierzeit zwischen Fasching und Ostern und reicht über die klassischen Oktoberfestbiere im Herbst – Brauereien wie Weltenburger liefern diese heute bis nach China und in die USA – bis hin zu völlig neuen Anlässen und Kreationen, die beispielsweise speziell zu Halloween eingebraut werden.

Brauereien stellt die neue Lust auf Saisonales vor eine Herausforderung, sagt die Weltenburger Geschäftsführerin Susanne Horn. “Es ist eine Herausforderung, die wir gern annehmen, weil es Spaß macht, Tradition und Innovation zu verbinden”, betont sie. Der “Weltenburger Winter-Traum”, den es in der Nische bereits seit zwei Jahrzehnten gibt, avanciert dabei, sehr zur Freude der Brauereichefin, mittlerweile im Handel in ganz Deutschland zum weihnachtlichen Renner: In Leverkusen, tief im Westen der Republik, gibt es in diesem Jahr sogar einen Fassanstich mit dem “flüssigen bayerischen Weihnachtsgefühl”.

Besondere Karamell-Note dank Spezialmalzen

Es ist besonders die außergewöhnliche Karamell-Note, die den Winter-Traum im Geschmack auszeichnet. Dieser entsteht in dem handwerklichen Brauverfahren unter anderem durch eine Mischung mehrerer Spezialmalze. Die bernsteinfarbene Winter-Kreation der Weltenburger Braumeister gilt als angenehm vollmundig, raffiniert und opulent im Geschmack, wie der Weltenburger Biersommelier Tobias Funke sagt, und eigne sich gerade deshalb als Begleiter für den weihnachtlichen Braten, passe aber auch gut zu deftigen Brotzeiten und Süßspeisen.

Eine Brauerei macht Allgäuer Stolz

Eigentlich hat die Familie Stolz dieses Jahr schon genug Grund, zu feiern: Die Brauerei der Isnyer Familie wird 100 Jahre alt. Im Frühjahr gewann das Unternehmen dann auch noch überraschend den “German Brand Award” – einen der wichtigsten Markenpreise Deutschlands. Das Bier “Allgäuer Stolz Hell” ist “Produktmarke des Jahres” und legte laut Jury eine “exzellente Markenkampagne” an den Tag.

Als die Urkunde per Post kam, hielt die Familie das erst mal für einen Irrtum. Wir haben bei der Agentur angerufen und gesagt: “Wir haben da was für Euch, das ist bei uns gelandet”, erzählt Junior-Chefin Tanja Stolz und muss dabei immer noch lachen. Die Mitarbeiter der Agentur klärten sie freundlich auf: Der Preis zeichne die gemeinsame Überarbeitung, die Neugestaltung und die öffentliche Darstellung der Biersorte aus. “Das sind Entscheidungen, die treffen am Ende die Unternehmer”, sagt Christian Rast, der das Bier aus Isny mit den Ideen aus seiner Agentur vor Produkten der Firmen Bahlsen und Coca-Cola platzierte.

So war das am Anfang freilich nicht gedacht: Vor zwei Jahren wollten die Brauer Hans und Johannes Stolz einfach ein neues Bier entwickeln. Mild und süffig sollte es sein und genug Zeit zum Reifen haben. Als beim Probezapfen endlich ein Ergebnis ins Glas floss, das allen schmeckte, waren sie stolz. Und so tauften sie es auch: Allgäuer Stolz. “Wir wollten vor allem unserer Heimat mit dem Namen ein bisschen was zurückgeben”, erklärt Johannes den Gedanken.

Die Brauer füllten das neue Bier in dickbauchige Flaschen ab und ließen dafür noch ein Etikett entwickeln. Ein Freund gestaltete den Flaschenaufkleber, Christian Rasts Agentur Kodiak sollte nur noch Flyer und Plakate dazu drucken. Bei der Besprechung fragte der Grafiker, ob er “was ausprobieren” dürfe, erzählen die Brauer. Zum nächsten Treffen brachte der junge Mann zehn neue Etiketten mit. Man schaute sich die Sache an. “Wir waren schon kurz überfordert mit den Ideen”, erzählt Johannes Stolz. Aber eine handgemachte Zeichnung mit Bergen, einem Fass und einem Mann mit Bierkrug und Fallschirm drauf gefiel der Familie, den Mitarbeitern und einem ausgesuchten Kreis von Freunden sofort. Eine ganze Werbekampagne startete.

Heute, 36 Monate nach dem ersten verkauften “Allgäuer Stolz” mit den handgemalten Etiketten ist klar: Das neue Bier läuft. “Wir waren dazwischen sogar einmal kurz ausverkauft”, erzählt Brauer Johannes Stolz. “Den Leuten schmeckt’s offenbar.” Und den Designern deutschlandweit gefällt’s: Denn die 100 Jahre alte Familienbrauerei aus Isny im Allgäu ist jetzt im sogenannten “Style Book” vertreten. Ein 400 Seiten starkes Buch, das Designern in Agenturen als Inspiration dient. “Hier wird geschaut, wie man Produkte im Moment emotional auflädt und zum Schwingen bringt”, sagt Rast.

Familie Stolz ist von dem überragenden Erfolg immer noch ein bisschen überrascht. Der erfahrene Mann von der Agentur hat vorher schon gewusst, dass “Allgäuer Stolz” gut funktioniert. Die Familie, die Brauerei, die Geschichte, das Produkt: “Die Kampagne war prädestiniert für einen Preis.” Auch wenn er es schon geahnt hatte, stolz ist er jetzt natürlich trotzdem. Genau wie die Brauerfamilie aus Isny.

Bevor ich es vergesse: Das 100-jährige Jubiläum feiert die Familie Stolz mit einem Fest. Am 12. und 13. Oktober lädt die Brauerei ins große Festzelt ein. Vier Kapellen sorgen am Samstagabend für Stimmung und bodenständige Unterhaltung. In der Bar gibt’s interessante Kreationen von originellen Biercocktails. Am Sonntag ist um 9.30 Uhr großer Festgottesdienst. Danach lädt die Familie zum Frühschoppen und zum Tag der offenen Brauerei ein. Gäste können die Herstellung verfolgen und Allgäuer Stolz-Biere verkosten. Der Brauereigasthof Engel serviert an beiden Tagen Krustenbraten und am Nachmittag Kaffee und Kuchen.

Hoepfner AZUBIS beim Hopfen-Ernteeinsatz

Von der Karlsruher Bierburg direkt ins Hopfenfeld zog es die Auszubildenden der Privatbrauerei Hoepfner – und das mit gutem Grund. In Tettnang, wo bester Hopfen angebaut wird, sollten Steffen Büscher, Jonathan Köhler und Haruka Hizawa gemeinsam mit Auszubildenden der Fürstenberg Brauerei praktische Erfahrungen sammeln.

Hopfenbauer Bernhard Bentele freute sich über die Unterstützung. Obwohl bei ihm Hochbetrieb herrschte, ließ er es sich nicht nehmen, die angehenden Brauer und Mälzer über die Anforderungen beim Hopfenanbau und die richtige Pflege der Pflanzen aufzuklären: “Hopfen zu ernten bedeutet jede Menge Arbeit, alles muss genau geplant werden. Zeit ist bei den sensiblen Pflanzen kostbar.” Die Auszubildenden dankten es ihm auf ihre Weise, indem sie kräftig halfen auf den Erntemaschinen. Sie lernten aber auch, von Hand Hopfen zu ernten. Schließlich mussten die wertvollen Pflanzen noch geschnitten, verpackt und für den Transport vorbereitet werden.

Für Dagmar Zimmermann, Pressesprecherin bei der Privatbrauerei Hoepfner, war das eine gelungene Aktion. “Wir wollen unserem Nachwuchs eine gute Ausbildung garantieren und dazu gehört es einfach auch, praktische Erfahrungen zu sammeln, gerade wenn es um die für uns wichtigen Rohstoffe geht.” Die Nachwuchsbrauer waren begeistert von ihrem Ausflug, den sie mit launigen Worten kommentierten: “Das war richtig hart. Da schätzt man ein frisch gezapftes Hoepfner umso mehr, wenn man weiß, was alles an Arbeit dahintersteckt, bevor der eigentliche Brauprozess beginnt.”

Heute ist der Tag des österreichischen Bieres

Heute, am 30. September, wird der Tag des österreichischen Bieres gefeiert. Weltweit ein Grund zur Freude, denn die österreichische Erfindung Lagerbier revolutionierte vor knapp 180 Jahren das Brauwesen und erlebt nun einen neuen Aufschwung.

Traditionell wurde am 30. September als Start für die neue Biersaison Brausilvester gefeiert. Bis vor 200 Jahren konnte temperaturbedingt nur zwischen Ende September und Mitte April gebraut werden. Durch das Lagerbier des Österreichers Anton Dreher senior wurde das Brauwesen revolutioniert.

Revolutionäre Braukunst wurde in der Brauerei Schwechat geboren

1841, vor 178 Jahren, braute Anton Dreher senior, der die weltweit größte Brauerei in der österreichischen Monarchie vor den Toren Wiens, in Schwechat besaß, das erste helle, untergärige Lagerbier. Neu war die Kombination des hellen Malzes mit der untergärigen Braumethode, der langen kühlen Lagerung. Das Bier eroberte als Wiener Lager daraufhin die Welt. In Österreich geriet der Bierstil wieder lange in Vergessenheit, bevor ihn die Brauerei Schwechat zum 175-Jahr-Jubiläum mit dem Schwechater Wiener Lager wiederaufleben ließ.

Der Craft Bier-Bewegung ist es zu verdanken, dass die Österreicher wieder ein verstärktes Interesse an Bier haben. Für knapp 90% der Österreicher ist Bier wichtig für die österreichische Getränkekultur und fast jeder Zweite meint, dass sich das Image von Bier in den letzten zehn Jahren verbessert hat.

Auch das Lager findet unter den Biertrinkern in Österreich wieder vermehrt Anklang, jeder Dritte (32%) trinkt laut aktuellem Bierkulturbericht (sehr) gerne Lager. Bei der Austrian Beer Challenge, der österreichischen Staatsmeisterschaft der Brauereien und Heimbrauer, ist dem Wiener Lager sogar eine von 17 Kategorien der Prämierung gewidmet.

Das Schwechater Wiener Lager wurde erneut gekürt

Das Schwechater Wiener Lager wurde in dieser Kategorie aus 14 Einreichungen von einer 65-köpfigen Fachjury, bestehend aus Biersommeliers, Beerkeepern, Braumeistern und erfahrenen Brauern, auf den 2. Platz verkostet. Insgesamt steigt auch das Interesse an der Staatsmeisterschaft seit ihrem 16-jährigen Bestehen stetig an. Heuer nahmen 153 Brauereien mit insgesamt 593 Bieren teil.

“Es erfüllt mich mit Freude, dass wir den von Anton Dreher begründeten Bierstil des Wiener Lagers in der Brauerei Schwechat brauen dürfen. Wir sind stolz darauf, dass unser Bier den Bierkennern so gut mundet und auch von der Fachjury geschätzt und prämiert wurde”, meint DI Dr. Andreas Urban, Präsident des Bundes der österreichischen Braumeister und Brauereitechniker und selbst Braumeister in Schwechat.

Trend Weizenbier

Obwohl mehr als jeder zweite Österreicher (57%) nach wie vor Märzen präferiert, zeigen sowohl der aktuelle Bierkulturbericht als auch die Staatsmeisterschaft ein wachsendes Interesse an Weizenbier. Mehr als jeder Dritte (34%) trinkt gerne Weizenbier, unter den 18-29-Jährigen sind es sogar 42%. Da verwundert es nicht, dass auch das Angebot entsprechend groß ist. In der Kategorie der Weizen- und Roggenbiere, Weizenböcke wurden mit 25 die zweithöchste Anzahl an Bieren eingereicht. Österreichs beliebtestes Weizenbier, das Edelweiss Hefetrüb, wurde unter diese Menge an Einreichungen mit einem 2. Platz prämiert.

Über Schwechater

Seit 1632 steht Schwechater für Pionierleistungen in der Braukunst. Anton Dreher stellte 1841 das erste untergärige Lagerbier der Braugeschichte her und machte damit das Schwechater Bier weltberühmt. 2016 gab es etwas zu feiern: 175 Jahre Wiener Lager aus Schwechat. Das beliebte Schwechater Bier zählt heute zu den größten Biermarken in Österreich und ist Marktführer im Dosensegment.

Österreich im Rennen um Weltmeistertitel

Wenn am 27. September in Italien die 6. Weltmeisterschaft der Sommeliers für Bier über die Bühne geht, zählt Österreich zu den Titelanwärtern. Schließlich reist die Mannschaft als aktueller Vizeweltmeister an. In Rimini stellen sich die zehn besten Biersommeliers des Landes der großen internationalen Konkurrenz – 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 18 Ländern werden erwartet. Um sensorische Fähigkeiten zu schärfen und an Präsentationstechniken zu feilen, findet sich das bierige “A-Team” am 23. September zum abschließenden Trainingslager ein.

Bereits seit 2006 trägt der Verband der Brauereien Österreichs ein weltweit einzigartiges Ausbildungsprogramm zum zertifizierten Biersommelier. Mittlerweile Vorbild für viele Nationen, ist die Nachfrage in Österreich groß. “Aktuell haben wir hierzulande rund 2800 bestens ausgebildete Sommeliers für Bier, davon rund 400 Absolventen der höchsten Stufe, also Diplom-Biersommeliers”, weiß Brauereiverbands-Geschäftsführerin Jutta Kaufmann-Kerschbaum.

Bierflavours erschmecken, Rhetorik schulen

Bevor sich das österreichische Nationalteam mit der hochkarätigen internationalen Konkurrenz misst, werden im Trainingslager – das auch diesmal wieder von Kiesbye´s BierKulturHaus veranstaltet wird – nochmals die Sinne geschärft. Neben theoretischem Wissen rund ums Bier sind vor allem höchste sensorische Fähigkeiten im Erkennen von Bierstilen und Bierflavours gefragt. Und schließlich möchte das Auditorium beim Finale in Rimini auch unterhalten werden. Extra dafür werden Mimik, Gestik und Rhetorik mittels Videoanalyse genauestens betrachtet und geschult.

Gold in Sicht

Die Weltmeisterschaft der Sommeliers für Bier wird alle zwei Jahre von der Doemens Akademie mit wechselndem Austragungsort durchgeführt. In diesem Jahr wird Rimini, Italien, zum Mekka der absoluten Bierexpertinnen und -experten. Am Ende der mehrstufigen Bewerbungsprozedur, der neben einem theoretischen Wissensteil auch mit sehr schwierigen sensorischen Geschmacksprüfungen aufwartet, steht für die Besten der Zunft das große Finale. Dort muss vor Publikum sowie hochkarätiger Fachjury eine gleichsam wissenswerte wie unterhaltende Bier-Showpräsentation gehalten werden. Nur wer alle Runden übersteht und am Ende auf der großen Bühne überzeugt, hat Chancen auf den Weltmeistertitel.

“Wir drücken unseren Damen und Herren ganz fest die Daumen”, so Kaufmann-Kerschbaum. “Auch im Hinblick darauf, dass nur wenige Tage später die Nation – am 30.09. zu Brausilvester – den Tag des österreichischen Bieres feiert, wäre ein Stockerlplatz oder gar die Goldmedaille etwas ganz Besonderes für das Bierland Österreich!”

Das zehnköpfige “A-Team” aus Österreich für die WM besteht aus:

  • Michael Kolarik-Leingartner (Wien, aktueller österr. Staatsmeister)
  • Felix Schiffner (Oberösterreich, aktueller Vize-Welt- und -Staatsmeister)
  • Julian Selinger (Oberösterreich, aktueller österr. Vize-Staatsmeister )
  • Manuel Bartolacci (Wien)
  • Philipp Geiger (Tirol)
  • Christian Harringer (Oberösterreich)
  • Mag. Clemens Kainradl (Burgenland)
  • Harry Mittermaier (Oberösterreich)
  • Birgit Rieber (Wien)
  • Julia Telsnig (Tirol)

Die Brauerei, in der Milch und Honig fließen

“Wo Bienen sind und Honig fließt, da ist Wohlergehen”, wussten die alten Römer. Und Albert Einstein hat einmal gesagt: Wenn die Biene von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Weil die summenden Insekten auch in Bayern immer weniger werden, ging die Regensburger Brauerei Bischofshof als eine der ersten der gut 600 Brauereien im Freistaat 2018 mit gutem Beispiel voran: Drei Bienenvölker mit rund 60.000 fleißigen Honigproduzentinnen siedelten die Oberpfälzer auf dem Brauereigelände in der Regensburger Innenstadt an. Eineinhalb Jahre später steht fest: Das Experiment ist gelungen. “Die Bienen fühlen sich wohl bei uns und haben hier eine neue Heimat gefunden”, sagt Laila Schmidt, die Nachhaltigkeitsbeauftragte der Brauerei.

Ohne Bienen kein Leben: Mehr als sieben Millionen Bienenvölker sind in den vergangenen zwei Jahrzehnten bereits in Europa verschwunden – viele davon auch hierzulande. Das war auch die Motivation für Bischofshof, neue Wege zu gehen: “Gerade weil wir als Brauerei natürliche Rohstoffe in höchster Qualität brauchen, ist das Gleichgewicht in der Natur für uns so wichtig und unser Bienenprojekt ist ein Beispiel, wie wir als Brauerei dazu einen Beitrag leisten können”, sagt Bischofshof-Geschäftsführerin Susanne Horn.

Verein “Beefuture” würdigt Initiative als vorbildlich

Entstanden ist die in Bayern einzigartige Initiative 2018 in Zusammenarbeit mit dem Verein “Beefuture” aus der Nähe der baden-württembergischen Stadt Heilbronn. Dessen Initiator Frank Weiß brachte die Bienen seinerzeit nach Regensburg. “Es ist einzigartig in Bayern, dass eine Brauerei eigene Bienenvölker ansiedelt”, sagt Weiß. Er macht deutlich: Von den 100.000 Tonnen Honig, die in Deutschland pro Jahr gegessen werden, stammen nur 19.000 Tonnen noch aus heimischer Produktion. Oder anders formuliert: Nur jedes fünfte Glas des süßen Nektars auf deutschen Frühstückstischen kommt aus der Bundesrepublik. Gerade deshalb ist es nach Weiß’ Worten so wichtig, aktiv etwas für den Erhalt der Bienen zu tun. Er würdigte die Bischofshof-Initiative bei der Einweihung als vorbildlich.

Honig 2019 von überdurchschnittlicher Qualität

Die drei Bischofshof-Völker sind getauft auf die Namen Sportbienen, Kulturbienen und soziale Bienen. Die Bezeichnungen spiegeln das Engagement der Brauerei für die Gesellschaft wider. Zu jeder der “Bienen-Nationen” gehören eine Königin, tausende Arbeitsbienen und einige Drohnen. Bester Beleg, dass sich die Bienen bei Bischofshof wohlfühlen: Bereits zum zweiten Mal konnten die Regensburger jetzt den “Brauerei-Bienenhonig” ernten, der nun in den kommenden Wochen abgefüllt wird. “Wir erwarten dieses Jahr eine überdurchschnittlich gute Qualität”, sagt Schmidt.

Den Bischofshof-Bienen machte dabei allerdings der lange Winter und der verregnete Mai ebenso zu schaffen wie ihren Artgenossinnen fast überall in Mitteleuropa: Sie fanden wenig Nahrung, weshalb der Ertrag des “gelben Goldes” in diesem Jahr mengenmäßig geringer ausfällt. Den Honig, der in Nachbarschaft der Braukessel entstanden ist, können sich dennoch nicht nur die Mitarbeiter schmecken lassen: Er steht künftig auch in den benachbarten Braustuben auf der Frühstückskarte.

Neuer Bienenlehrpfad als Erlebnis-Lernort

Nach der erfolgreichen Ansiedlung der Honigproduzentinnen gehen die Traditionsbrauer derzeit noch einen Schritt weiter: Im Herbst ist die Eröffnung eines eigenen Bienenlehrpfads als Erlebnis-Lernort geplant. Er entsteht in enger Zusammenarbeit mit den Schülern der benachbarten Regensburger Kreuzschule. “Die Kinder sollen die Schöpfung erleben und die Biene als Partner des Menschen kennenlernen”, sagt Laila Schmidt. 21 Lerntafeln informieren künftig über Bedeutung und Leben der Bienen.

Bereits seit dem vergangenen Jahr arbeitet die Brauerei mit der Grundschule zusammen: So halfen im vergangenen Jahr 80 Viertklässler den Imkern tatkräftig beim Ernten, Schleudern und Verkosten des ersten Honigs. Modernste Technik bringt die Bienen – zumindest virtuell – bereits heute auch ins Klassenzimmer: Die Kinder können via Internet beispielsweise live verfolgen, ob die Bienen gerade unterwegs sind oder wie warm oder kalt es im Bienenstock ist. In den “Bienenhotels” angebrachte Sensoren messen Gewicht, Luftfeuchte und Temperatur.

Nachhaltigkeit – bei Bischofshof seit Jahren ein Schwerpunkt

Die Brauerei Bischofshof, vor 370 Jahren gegründet, beschäftigt sich bereits seit langem mit dem Thema Nachhaltigkeit: So arbeiten die Regensburger Brauer beispielsweise in einem Sudhaus, das als das modernste der Welt gilt. Es hilft, rund 40 Prozent an Primärenergie einzusparen. Im Herbst öffnet auf dem Gelände eine neue Energiezentrale, die die Brücke zwischen Ökonomie und Ökologie schlagen soll: So wird die im Sudhaus entstehende Wärme der Brauerei beispielsweise genutzt, um die Wohngebäude im benachbarten Wohnviertel zu beheizen. Damit soll ein außergewöhnlich hoher Wirkungsgrad von über 90 Prozent erreicht werden. (Bild: Brauerei Bischofhof)